Porzellanjaspis

Begonnen von Shadow2, 10. April 2016, 17:46:35

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Shadow2

Hallo,

ich will mal  interessantes Sammlermaterial zeigen,das nicht gleich jeder kennt. :-)
Porzellanjaspis ist ein Mineralgemenge,also eigentlich ein Gestein, das die gleiche
chemische Zusammensetzung hat,wie industriell hergestelltes Porzellan.
Was in der Industrie der Brennofen ist,wird in der  Natur von Vulkanen gestellt.
Passt die Chemie im Boden bzw. im Gestein,das von Magma durchschlagen wird,
und die richtige Temperatur,kann es  in Vulkangesteinen,meistens Basalte, zur Bildung
von Porzellanjaspis als Einschlüsse kommen.

Dieses etwa handflächengroße Stück stammt aus Borschen bei Bilin in Tschechien.

Darunter Porzellanjaspis im anstehenden Basalt. Aufgenommen am Basaltkegel Parkstein
bei Weiden in Bayern. 
Mente et Malleo

Levante

Guten Morgen,

Porzellanjaspis gibt es ebenfalls in Großalmerode in Nord-Ost-Hessen, hier gibt es eine relativ große Halde welche auch frei zugänglich ist. Allerdings  hat der Porzellanjaspis hier eher eine rötliche Färbung.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Shadow2

Danke für die Info. Entscheidend ist ja die chemische Zusammensetzung, und nicht die Farbe.

Gruß Norbert
Mente et Malleo

Levante

#3
Guten Morgen,

die besagte Ecke in Großalmerode-Epterode nennt sich Bühlchen. Und man geht davon aus, dass die Bildung des Porzellanjaspis
eben nicht durch direkt vulkanische Aktivität einsetze sonder durch den Schwelbrand der Kohle.

Hierzu gibt es eine Veröffentlichung, die einen Anschnitt des Bühlchens
untersucht hat und dort eine komplette Schichtung hoch gebrannten Tons
und Sande aufgenommen hat.
Der Brand/die Sinterung ist aber nicht im
Zuge des Vulkanausbruchs am
Hirschberg passiert, sondern aufgrund eines
unterirdischen
Braunkohle-Schwelbrandes. Damit ist das darüber liegende
Tongestein gesintert
worden und verwittert so gut wie gar nicht. Die
umliegenden Tonschichten, die
außerhalb des unterirdischen Brandherdes
lagen, sind dagegen über die
Jahrmillionen durch Oberflächenwasser
abgetragen worden. Deshalb ist das
Bühlchen stehen geblieben und sieht
wie eine Halde aus, ist aber keine.

Die "Halde" ist auf dem unteren Bild zu sehen:

http://www.geozentrum-hannover.de/DE/Themen/Sammlungen-Grundlagen/GG_Sammlungen/Objekt_Monat/0409_paralava.html


Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Shadow2

Tolle Ergänzung. Danke.
Mente et Malleo