Knochenspezialisten gefragt

Begonnen von litholeges, 13. November 2009, 23:54:09

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litholeges

Hallo zusammen,

Vor ein paar Tagen hatte ich einen mutmaßlichen (versteinerten) Knochen gefunden, auf dem offenbar Kratzspuren zu sehen sind. Zunächst dachte ich an Fraßspuren, aber Kratzspuren passt viel besser. Heute dann war ich nochmals auf demselben Feld und fand einen weiteren, etwas größeren versteinerten Knochen, der ebenfalls Gravuren aufweist und von ähnlichem Typ wie ersterer zu sein scheint.
Aufgrund der sehr deutlichen Kratzspuren und auch wegen der gut zu erkennenden konzentrischen Porösität sowie der Rillung der Oberfläche, bin ich mir recht sicher, dass es sich um Knochen handelt, dennoch: Kann das jemand bestätigen? Und hat jemand eine Idee, von welchem Tier die Knochen stammen könnten? Ich denke ja an Schwanzknochen irgendeines Reptils (bzw. Sauriers?)...

Es grüßt litho

(Für größere Bildanzeige: rechter Mausklick und "Grafik/Bild anzeigen" auswählen, anschließend nochmal auf das Bild klicken)

Knochen 1:




hier insbesondere auf das Zick-Zack-Muster in der Kante oben achten:





Oberfläche






Knochen 2 (der größere)










beide Knochen im Vergleich













McSchuerf

#1
Hallo litho,

wenn Du noch den genauen Fundort angeben könntest (wenigstens die nächste größere Stadt) und ob da in der Nähe schon mal was Größeres ausgegraben wurde, wäre es bestimmt einfacher, Deinen Fund richtig einzuordnen. Mit der Angabe "Feld" oder "Acker" kann man da nicht viel anfangen. Gilt auch für Mineral- und Fossilienfunde.

VÖLLIG OHNE GARANTIE: Für mich sieht das auch nach einem evtl. Knochen aus - aber nicht nach einem Schwanzwirbel eines Sauriers sondern eher nach einem Beckenknochen oder etwas vom Bein. Ich kenne mich aber mit Knochen überhaupt nichts aus und habe auch keinen Pathologen, sonst. Mediziner oder Anatomieprof. in meiner Verwandschaft. :zwinker:

Sollte Dir hier keiner helfen können - ich würde aber erst nochmal abwarten - dann kannst Du am besten mal mit denen hier Kontakt aufnehmen. Die sollten das eigentlich sofort erkennen können ..

http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=62

Na und hoffen wir mal, dass das etwas ist, was "Dein Metzger um die Ecke" nicht auch sofort erkennen würde. :-D :-D

Gruß Peter  :zwinker:

Rambo

Ehrlich ich erkenne keine Knochen.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

litholeges

Zitat von: McSchuerf in 14. November 2009, 07:19:55
Hallo litho,

wenn Du noch den genauen Fundort angeben könntest (wenigstens die nächste größere Stadt)
Hi McSchuerf,
Fundort ist Bielefeld; also mehr oder minder mitten drin.

Zitat von: McSchuerf in 14. November 2009, 07:19:55
und ob da in der Nähe schon mal was Größeres ausgegraben wurde, wäre es bestimmt einfacher, Deinen Fund richtig einzuordnen.
Inwiefern sollte es denn nützlich sein, zu wissen, ob hier schonmal was "Größeres" gefunden wurde? :kopfkratz: Irgendein Fund hätte doch null Informationswert. Zunächstmal besteht auch nur die Frage: Handelt es sich um Knochen und wenn ja, was (=/= "von welchem Tier") für ein Knochen könnte es sein?


Zitat von: McSchuerf in 14. November 2009, 07:19:55
Na und hoffen wir mal, dass das etwas ist, was "Dein Metzger um die Ecke" nicht auch sofort erkennen würde. :-D :-D

Ich glaub nicht, da Rambo ja offensichtlich nichts darin erkennt.  :zwinker:




Zitat von: Rambo in 14. November 2009, 08:25:50
Ehrlich ich erkenne keine Knochen.
Gruß Rambo

Hi Rambo,
Wonach suchst Du, wenn Du einen mutmaßlichen Knochen betrachtest?
Spricht nicht die fasrige Oberfläche (siehe Bild) bereits klar für einen Knochen? Also ich meine den oberen Bereich.






Hier dann mal noch ein Bild von Stein 1 von dem, was ich als Kratzspuren ansehe, wobei das Zickzackmuster bzw. die zackigen Aussparungen besser zu erkennen ist/sind. Darunter ein Bild von Stein 2, der ebenfalls eine solche zackige Aussparung aufweist, die ebenfalls mit einer furchigen Gravur assoziiert ist:
Stein 1



Stein 2




Im Übrigen glaube ich mittlerweile, dass es sich um Wirbelkörper handeln könnte (das quadratische Teil in der Mitte):


Das ergäbe auch szenarisch Sinn, wenn man überlegt, wie die Kratzspuren da hingekommen sind.

Grüße
litho





McSchuerf

Zitatdass es sich um Wirbelkörper handeln könnte

das war eigentlich auch genau das, woran ich dachte (ein Wirbelstück..) .. aber wenn der Rambo sagt, es ist kein Knochen, dann wirds wohl auch keiner sein. :zwinker: :-D

Die Frage ist nur, was ist es dann?

Aufgrund der stark porösen Struktur tippe ich jetzt einfach mal auf was im Bereich des Meeres .. ein Schwamm vielleicht? Ein Stück einer Koralle?
In allen Fällen, egal ob Knochen oder Schwamm oder etwas anderes aus dem Meer, käme aber bei einem Salzsäurestest (HCL) mit Sicherheit ein Carbonat-Nachweis heraus. Wenns allerdings nicht aufbraust (ich kann mich ja auch irren), dann können es meine 2-3 Vermutungen schon mal nicht sein.

Also man sollte schon über das Aufschlussverfahren der Lösung näher kommen können. Das ist das einzige, worin ich mir hierbei sicher bin.  :zwinker:

Gruß Peter  :winke:

litholeges

Ich komm nicht so wirklich weg von der Knochenidee, weil ich fest davon überzeugt bin, dass die Spuren Kratzspuren sind und dass die Form beider Objekte bereits so gewesen sein müsste, als die Kratzspuren darauf kamen (sonst würde sich mE das Muster so nicht erklären lassen). Ich werd die mal jemandem im Naturkunde-Museum zeigen. Ist besser, wenn die Stücke mal jemand in die Hand nimmt.

Danke fürs Miträtseln!

Grüße
litho

lithicus

Hallo litholeges,
welches Grundgestein habt ihr in Bielefeld hauptsächlich?
Für mich sehen die Teile erstmal aus wie verwitterter Muschelkalk.
Die "Kratzspuren" sind erodierte Klüfte, die Poren sehen aus wie Schwammkalk -den es da aber nicht gibt-
Die Form der Porosität ist untypisch für eine Spongiosa größerer Landwirbler, ausgenommen "Wassersaurier" i.w.S., die Farbe passt auch nicht.
Wirbel die man findet sind i.d.R. rund und kompakt, Fischwirbel konzentrisch aufgebaut.
Ich sammle seit 35 Jahren fossile Knochen ...letztendlich kann aber nur der entscheiden der das Ding in die Hand nimmt.
Ich sage nein, kein Knochen!
Trotzdem mal ins Museum geben... :glotz:
Grüße
lithi


Spuernase

Ziemlich eindeutig Kalkstein, der verwittert ist! Grade die Klüftchen sind sehr typisch. Bei einem phosphatisiertem Knochen sind die eher nicht zu finden! Das Blasenmuster sieht schon sehr einem spongiösen Knochengerüst ähnlich, ist aber leider keines!
Situs vi late in, is et ab an et!

Grenzton

Hallo.

Nein das ist weder Knochen noch eine Art Spongie.
Die Bauern verteilen ab und zu Kalk auf ihren Feldern, nach dem düngen liegen hier auch solche Bröckelchen zu Hauf auf'm Acker.
Das wird künstlich hergestellt und ähnelt den "Ytong" Steinen, die haben auch eine aufgeschäumte Textur.
Tu Deinen Topfblumen was gutes und stecke sie in die Erde.
Gruß, der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Freya

#9
@litholeges
erinnert mich an eine Chalcedonknolle die ich mal hatte.

Wenn ich nicht fehl liege ist das ein Knochen samt Spongie
Gruß Maria

McSchuerf

Hallo Maria,

Dein zuletzt gezeigtes Bild erinnert mich an meinen "schwammartigen" Millosevichit!  :-D

Gruß Peter  :winke:

Freya

Hallo Peter,
danke
ich kenne diese Bilder  ...wie viele andere von dir :-)

Millosevichit hatte ich schon im Auge .... oha ...sollte den "Knochen" nochmals unter die Lupe nehmen ..... aber in welcher Kiste liegt er ... oder hat ihn Vesta schon zerkleinert?   :kopfkratz:

Gruß Maria :winke:

Jolinar

Hallo

Denke das es Tonstein ist. Der liegt häufig stark verwittert noch auf dem Muschelkalk drauf. Und einzelne Broken verbleiben bei der Verwitterung.
Gruß Jolinar