Geologe gesucht

Begonnen von fuchs, 25. November 2009, 18:46:54

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fuchs

Vorgestern fand ich diesen Stein. Mit Lehm dran sah der erst aus wie eine Schmecke. Jetzt ist er sauber und ich wüsste gerne, ob mir jemand erklären kann, wie so eine Struktur entstehen kann.

McSchuerf

#1
Hallo fuchs,

ich bin zwar kein Geologe aber für mich ist das Kalkstein, der sehr schön und deutlich Faltungen durch vergangene tektonische Prozesse zeigt (Bild 1).

siehe auch hier nähere Erklärungen dazu ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Tektonik

.. und siehe hier insbesondere auch das Bild zu den gefalteteten Kalkschichten ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Faltung_(Geologie)

Wenn es kein gefalteter Kalkstein sein sollte (ob Kalkstein, lässt sich durch meinen schon öfters beschriebenen Säuretest nachweisen oder auch ausschließen; dann könnte es gefalteter Ton oder Sandstein sein (aber mit Fragezeichen).

Ansonsten bliebe für mich nur die Erklärung, dass möglicherweise auch ständig zirkulierende hydrothermale Lösungen (d.h. wässrige Lösungen von handwarm bis zu 500 Grad Celsius möglich) das Gestein durchzogen hatten bis diese "Furchen" irgendwann später als Spuren dieser Zirkulation entstanden, die das obere Bild jetzt zeigt.

Ich bin aber mehr für meine Theorie mit den geologischen Faltungen, die einer möglichen Verwerfung von Gesteinschichten nachfolgte.

Gruß Peter  :winke:

fuchs

klasse, du hast ja voll die Ahnung. Danke

Freya

Hallo,
@Fuchs
na was ein Zufall ...gug doch mal was ich habe...
Gruß  Maria

fuchs

Toll, was Mutter Natur so kann! :super:

Freya

Zitat von: fuchs in 13. Dezember 2009, 19:39:17
Toll, was Mutter Natur so kann! :super:
ja das finde ich auch ....
besonders gut kann sie mich in die Irre führen *lach

RonnyNisz

Die holzähnliche Struktur kann auch durch die regelmäßige Ablagerung von Sedimenten entstanden sein, d.h. eine Schicht an Ablagerungen folgt auf die nächste.

Eine gängige Theorie sagt z.B., das die Solnhofener Plattenkalke auf diese Art entstanden sein sollen. In das relativ flache Lagunenwasser dort sind in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Überschwemmungen eingedrungen, die neues Material mit sich brachten, das sich schichtartig ablagerte. Da hier relativ wenige tektonische Kräfte am wirken waren, liegen die Schichten heute noch relativ unzerstört und wenig verworfen paralell zur Erdoberfläche.

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

Freya

Hi Ronny,
danke für deine Erklärung, sie würde in meinem Falle besser passen als eine Verfalltung. Sie gibt es laut geologischer Karte nicht.
Gruß Maria :winke:


Spuernase

#8
Um jetzt jede "Falte" oder schichtartiges Gebilde im Gestein zu erklären, müsste man Geologie in der Gesamtheit studieren...von tektonischen Verfaltungen, Schieferungen bis zur einfachen synsedimentären Bildung und Ablagerung ....es gibt tausend Arten solche "Schichtungen " zu erklären!

Am einfachsten sind Umwälzungen während der Ablagerung, kurz danach oder später durch Tektonik, danach durch erosive Vorgänge als mögliche Ursache anzusehen, egal ob es ein kieseliger Sandstein, Tonschiefer oder Kalkstein ist....
Loadmarks, slumps, tierische Umwälzungen, Trockenschrumpfungen, Aufdehnungen durch Kristallwachstum und anders.....seien als Stichworte in den Raum geworfen!

Beim den ersten beiden Bildern würde ich jedenfalls für einen erodierten Sandstein plädieren (und einen quarzitisch gebundenen Sandstein).
Bei den grauen STücken weiter unten im Text eher auf Tonschiefer tippen !
Situs vi late in, is et ab an et!

fuchs

Hallo Spürnase,
vielen Dank für deine Antwort und frohes neues Jahr!

Freya

Hallo Spuernase,

danke für den "Tonschiefer" und die Stichworte.
Gruß Maria :winke: