Erstnachweis verschiedener Arsenate von Wiesbaden-Frauenstein - 2007

Begonnen von McSchuerf, 24. Dezember 2007, 19:38:38

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McSchuerf


McSchuerf

ZitatInteressant fand ich übrigens auch Deinen Beitrag über die Kappenquarze, ich hab es erst gar nicht geglaubt dass farbliche Zonierungen im Quarz-Kristall
vorkommen können. Ich dachte zunächst an Achate oder Jaspis oder ähnliche Varietäten. Da hab ich wieder was gelernt.

Deine Funde stehen natürlich auch im Zusammenhang mit den geologischen Gegebenheiten im Bereich der Fundstelle. Könntest Du
eventuell was drüber schreiben? Ich meine, sowas findet man ja nicht überall in Deutschland. 


Hallo jason,

hatte Deine Frage fast übersehen..sorry.. :zwinker:

also wie diese Arsenate für die Fundstelle sehr wahrscheinlich entstanden sind, dazu habe ich eine Passage in meiner Veröffentlichung drin stehen..auch zur Geologie selbst etc..
ich werde dann zu gegebener Zeit den Link angeben..
Deine Fragen werden dann aus dem Kontext heraus wohl beantwortet werden.

Gruß Peter .. :winke:

El Grabius

 :winke: Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich glaub ich bin inzwischen zu stark verwöhnt, wollte man vor der "Internetzeit" etwas wissen, mußte man sich teure Fachliteratur kaufen oder in die Bibliothek gehen. Heute erwartet man immer: Suchbegriff eingeben, Antwort lesen, Wissensdurst befriedigt. Meist funktionierts, aber nicht immer. Regional hab/hatte ich schon gesucht aber die Ergebnisse für meine Gegend waren, selbst mir als Laien, dann wieder zu oberflächlich  :engel:

Danke Dir für Deine Mühe, guten Rutsch und viele neue Entdeckungen !


McSchuerf

#33
Vielen Dank, El Grabius!  :-D

Das wünsche ich Dir auch!  :winke:

Ich setze die komplette Veröffentlichung jetzt doch in Kürze hier hinein. Die Geoplattform, von der ich sprach, hat wohl momentan "Sendepause"..da passiert in diesem Jahr wohl nix mehr.. :heul: :staun: :zwinker:

Gruß Peter.. :winke:

.. so und hier kommt sie - wie von einigen gewünscht - die komplette Veröffentlichung!  :-) :-D

McSchuerf

#34
Erstnachweis von verschiedenen Arsenaten im Pseudomorphosenquarz-Gang
zwischen Wiesbaden-Frauenstein und Georgenborn, Hessen, Taunus


von Peter "McSchuerf"


Geologie / Beschreibung der Fundstelle:

Der Pseudomorphosenquarz-Gang von Wiesbaden-Frauenstein – Georgenborn in Hessen gehört mit ca. 4 km Länge und mit bis zu 25 m Mächtigkeit zu den bedeutendsten Quarzgängen dieser Art im Taunus (Bl. 5914 Eltville am Rhein). Beschreibungen zur Streichrichtung, Auskeilung und zur tektonischen Grenze des Quarzganges sowie zu den Nebengesteinen wurden bereits mehrfach veröffentlicht (z. B. "MCSCHUERF" 2006).
In einem kleinen, aufgelassenen Steinbruch innerhalb des o.g. Quarzganges, neben dem sog. 'Grauen Stein', der sich durch seine markanten Quarz-Felsrippen auszeichnet, (STERRMANN,  2004), konnte ich die, wie folgt beschriebenen mineralogischen Entdeckungen machen.

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Entdeckung / Mineralbeschreibung:

Nachdem bei systematischen Begehungen der Quarz-Gänge, sowohl die Phosphate Gorceixit und Florencit im April 2000 und Juni 2006 ("MCSCHUERF", 2006), als auch Ende 1995 die Arsenate Segnitit und Barium-Pharmakosiderit (KIRNBAUER u. STERRMANN, 1997) nachgewiesen werden konnten, gelang mir nun in vorgenanntem Steinbruch, im Oktober und November 2007, die Entdeckung weiterer Arsenate für diese Fundstelle.

Alle, im Folgenden näher beschriebenen Mineralien wurden auf grauweißen, vielfach leicht porösen Quarz-Bruchstücken gefunden, welche teilweise von mir, noch an der Fundstelle, durch geeignetes Werkzeug (Geologenhammer, Fäustel u. Flachmeißel) zerkleinert wurden. So konnte ich schließlich reichlich Quarzstücke, in Größen von 3 x 3 x 2 cm bis maximal 11 x 5 x 5 cm, in meinem Rucksack verstauen.
Auffällig bei einigen der getätigten Funde ist das fast völlige bis gänzliche Fehlen des ansonsten häufig auftretenden Begleiters Limonit, einem Gemenge aus wasserhaltigen Eisen-Hydroxiden mit vorwiegend Goethit. Grauweiße Quarzstücke, z.T. auch mit Kappenquarz durchsetzt, weisen nur dann eine typische Braunfärbung auf, sofern sie auch von bräunlichen Limonit-Krusten überzogen sind.

Sowohl auf glatten Flächen des derben, z.T. milchig aussehenden Quarzes, als auch in kleineren Hohlräumen einiger Quarz-Bruchstücke sowie auf einigen Flächen von Kappenquarz-Kristallen, konnte ich vereinzelt krustige Überzüge und Beläge unterschiedlicher Dicke, von blass-gelber bis satt-gelber, grünlich-gelber bis hellgrüner, bräunlich-gelber und bräunlicher Farbe ausmachen. Viele dieser Krusten konnte ich im Gelände bereits ohne das Hilfsmittel Lupe entdecken. Die krustigen Partien bedecken Flächen von wenigen Quadratmillimetern bis maximal 3 x 3 cm2 (!)

Außerdem konnte ich zwei Stufen mit "Mimetesit-verdächtigem Material" bergen. Dabei fanden sich jeweils in einem kleinen Hohlraum des Quarzes, winzige farblose bis beigefarbene, stängelige Kriställchen, mit dem für diese Arsenate typischen Fettglanz.

Auch konnte ich, während der häuslichen Sichtung der Fundstücke, auf einer Kleinstufe bräunlichrote bis rote, fettglänzende Kriställchen von unter einem Millimeter Größe, mit Hilfe meiner Lupe, ausmachen. Unter dem Mikroskop (hier: MBS-10) zeigen sich dann, bereits bei ca. 16-facher Vergrößerung, deutliche Kristalle, die ich als annähernd kurz- bis langprismatisch beschreiben würde. Auch scheinen die meisten dieser Kristalle miteinander "verzahnt" zu sein. Kristalle und Aggregate lugen dabei - "wie eingeklemmt aussehend" - aus einem winzigen Quarz-Bruchstück hervor.

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Analyse der Funde und Interpretation der Ergebnisse:

Alle Proben wurden noch im November 2007 am Rasterelektronenmikroskop mittels halbquantitativer energiedispersiver Röntgenspektroskopie analysiert (nachfolgend abgekürzt, nach ihren deutschen oder englischen Bezeichnungen Energie-Dispersive Röntgen-Spektroskopie bzw. Energy-Dispersive X-Ray als EDS oder EDX bezeichnet).

A. Nachweis von Segnitit:

Analysiert wurden:
eine Probe mit zitronengelben bis grüngelben Krusten,
eine Probe mit gelben pulvrigen Belägen,
eine Probe mit gelben bis gelbgrünen, feinstkristallinen Krusten,
eine Probe mit gelblich-bräunlichen Krusten
und
eine Probe mit gelbolivefarbenen Krusten.

In allen Fällen handelt es sich demnach um ein Mineral der Beudantit/Crandallit Gruppe.
Die ermittelte chemische Zusammensetzung entspricht einem Mischkristall Segnitit/Kintoreit/Beudantit, wobei das Arsenat Segnitit mit der chemischen Formel PbFe3[(OH,H2O)6|(AsO4)2] und der Systematik Nummer VII/B.36-165 nach STRUNZ (1987)  deutlich überwiegt. Das berechtigt zu der Bezeichnung des Minerals als Segnitit.
Segnitit wurde bereits Ende 1995 durch KIRNBAUER u. STERRMANN von der Fundstelle "Wiesbaden-Frauenstein" nachgewiesen (siehe auch "Entdeckung / Mineralbeschreibung").


B. Nachweis von Bayldonit:

Die Untersuchung einer Probe mit hellgrünen glasigen Krusten, ergab das überraschende Resultat Bayldonit. Das zur gleichnamigen Gruppe gehörende Mineral (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/B.33-10) mit der chemischen Formel Cu3Pb[OH|AsO4]2, konnte durch EDX / EDS nachgewiesen werden. Auch wenn für eine Absicherung des Ergebnisses mittels röntgenpulverdiffraktometrischer Analyse (XRD = X-Ray Diffraktion) zu wenig Material vorlag, so bestätigt die mit semiquantitativer EDS-Analyse ermittelte Elementverteilung mit

43,0% At% Cu
18,3% At% Pb
  1,1% At% Cl (?)
37,6% At% As

doch sicher das Vorliegen von Bayldonit.


C. Nachweis von Mimetesit:

Die Analyse zweier Proben mit farblosen bis beigefarbenen Stängeln, ergab das nicht minder überraschende Resultat Mimetesit. Das zur Apatit-Gruppe gehörende Mineral (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/B.39-160) mit der chemischen Formel Pb5[Cl|(AsO4)3], konnte ebenfalls durch EDX / EDS nachgewiesen werden.
Das Ergebnis der semiquantitativen EDX / EDS-Analyse, lieferte folgende Elementverteilung (Angaben in Atom %):

1. Probe:

50,0% Pb
15,0% Cl
32,0% As
  3,0% P

2. Probe:

49,7% Pb
14,2% Cl
31,9% As
  4,3% P

Im Rahmen der Analyseungenauigkeiten, bedingt durch die relativ unebenen Probenoberflächen, entspricht die chemische Zusammensetzung einem phosphorhaltigen Mimetesit. Somit ist das Vorkommen von Mimetesit für die Fundstelle als gesichert anzusehen.


D. Nachweis von Beudantit:

Bräunliche Kristallkrusten, in Begleitung hellgelben, erdig-krustigen Segnitits, stellten sich nach Analyse als Beudantit heraus. Das zur gleichnamigen Gruppe gehörende Mineral (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/B.35-90) mit der chemischen Formel PbFe3[(OH)6|SO4|AsO4], wurde ebenfalls mittels EDX / EDS nachgewiesen.
Unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) waren im ,,back-scatter-modus" Helligkeitsunterschiede (d.h. Materialkontraste) erkennbar, welche auf zwei unterschiedliche Phasen hindeuteten. Es waren kleine, rhomboedrische Kristalle, wie sie für Minerale der Beudantit-Gruppe oft typisch sind sowie im Untergrund eine derbe, undeutlich ausgebildete Masse. Die EDS-Analysen wurden an den rhomboedrischen Kristallen durchgeführt, wohingegen die derben Massen nicht weiter untersucht wurden.
Das Ergebnis der semiquantitativen Röntgenspektroskopie (EDX / EDS) lieferte folgende Elementverteilung (Angaben in Atom %):

42,6% Fe
12,5% Pb
24,4% S
12,5% As
  3,3% P
  1,9% Cu
  2,7% K

Es handelt sich demnach um einen Beudantit-dominanten Mischkristall Beudantit/Kintoreit/Segnitit.


E. Nachweis von Hidalgoit:

Die Analyse zweier Proben, einmal grüngelbe Krusten (1. Probe) und einmal ein grünlichgelbes plattiges Aggregat (2. Probe), ergab das Resultat Hidalgoit. Das zur Beudantit-Gruppe gehörende Mineral (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/B.35-70) mit der chemischen Formel PbAl3[(OH)6|SO4|AsO4], konnte auch durch EDX / EDS nachgewiesen werden.
Das Ergebnis der semiquantitativen Röntgenspektroskopie (EDX / EDS) lieferte folgende Elementverteilung (Angaben in Atom %):

1. Probe:

15,1% Fe
14,5% Pb
28,8% Al
15,0% S
17,3% As
3,4% Sb
4,0% Si

2. Probe:

30,9% Al
13,6% Fe
10,4% Pb
  3,5% Cu
  4,1% K
21,7% S
  8,4% As
  2,2% P

Es handelt sich demnach in beiden Fällen um einen Hidalgoit-dominanten Mischkristall Hidalgoit/Beudantit.


F. Nachweis von Dussertit:

Eine Probe mit gelbolivefarbener Kruste, stellte sich nach Analyse als Dussertit heraus. Das zur Crandallit-Gruppe gehörende Mineral (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/B.36-160) mit der chemischen Formel BaFe3[(OH)5|(AsO4)2], konnte ebenfalls mittels EDX / EDS nachgewiesen werden. Auch wenn für eine röntgenpulverdiffraktometrische Analyse (XRD = X-Ray Diffraktion), welche die Definition als Dussertit unterstützen sollte, zu wenig Material vorlag, so scheint nach der vorliegenden chemischen Zusammensetzung die Benennung als Dussertit gerechtfertigt.

Das Ergebnis der semiquantitativen Röntgenspektroskopie (EDX / EDS) lieferte folgende Elementverteilung (Angaben in Atom %):

  6,0% Ba
  4,6% Pb
  7,7% Al
27,7% Fe
21,5% As
  5,5% P
  2,6% S
24,5% Si

Es handelt sich möglicherweise um einen Dussertit-Mischkristall, welcher wahrscheinlich zusätzliche Anteile anderer Crandallit Minerale wie Arsenogorceixit/Plumbogummit u.a. enthält, wobei der Dussertit-Anteil jedoch dominiert.


G. Nachweis von Gartrellit (?):

Die EDS-Analyse einer Probe mit gelbolivefarbener Kruste, lieferte folgende Elementverteilung (Angaben in Atom %):

17,6% Pb
12,8% Cu
23,2% Fe
  2,0% Sb
37,1% As
  7,5% Si

Diese chemische Zusammensetzung entspricht relativ gut der von Gartrellit. Das zur Tsumcorit/Gartrellit-Gruppe gehörende Mineral (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/C.31-90), weist die chemische Formel Pb(Cu, Fe)2(AsO4, SO4)2(CO3, H2O)0.7 auf. Leider war auch im vorliegenden Fall zuwenig Material für eine Bestätigung dieser Vermutung mittels einer röntgenpulverdiffraktometrischen Analyse (XRD = X-Ray Diffraktion) vorhanden. Trotzdem ist die vorläufige Bezeichnung als Gartrellit für das untersuchte Mineral nicht unrealistisch. Möglichkeiten zur Absicherung der Definition bestehen in der Durchführung einer ,,digitalen Gandolfiaufnahme" oder ,,Einkristalldiffaktometrie".


H. Unbekanntes Mineral (?):

Die EDS-Analyse einer Probe mit winzigen rötlichen Kristallen ergab eine chemische Zusammensetzung, die möglicherweise einem Karminit entspricht. Auch die Farbe und die Ausbildung der Kristalle weisen auf Karminit. Lediglich das Fe/Pb-Verhältnis von 0,55 spricht dagegen. Nach der chemischen Formel des Karminits (PbFe2[OH|AsO4]2) sollte Fe/Pb = 2 sein. Für eine Absicherung des Befundes durch eine röntgenpulverdiffraktometrische Analyse (XRD = X-Ray Diffraktion), lag auch in diesem Fall zu wenig Material vor, sodass auch hierzu eine weitergehende Untersuchung mittels Einkristalldiffraktometrie angebracht ist.
Das Ergebnis der semiquantitativen Röntgenspektroskopie (EDX / EDS) lieferte zunächst folgende Elementverteilung (Angaben in Atom %):

36,1% Pb
20,1% Fe
40,8% As
  3,1% P

Die Wiederholung der Analyse an einer sauberen Kristallbruchfläche ergab folgende Elementverteilung:

A.
23,8% Pb
30,0% Fe
38,4% As
  5,4% P
  0,9% Cl
  1,5% Cu

B.
26,0% Pb
32,0% Fe
38,0% As
  4,6% P
  0,8% Cl

Auch die Wiederholung der EDX-Analyse führte zu keinem eindeutigen Ergebnis. Das Fe/Pb-Verhältnis mit 1,2 bis 1,3 entspricht immer noch nicht der für Karminit zu erwartenden Formel. Geplant ist deshalb eine weiterführende Analyse mittels Einkristalldiffraktometrie. Optimistisch betrachtet, liegt im günstigsten Fall vielleicht sogar ein weltweit neues Mineral vor.

Die sechs zuvor beschriebenen und röntgenspektroskopisch analysierten Arsenate Bayldonit, Beudantit, Dussertit, Hidalgoit, Mimetesit und Gartrellit (?) sowie das siebente, noch nicht identifizierte Arsenat (siehe H.), stellen Erstnachweise für die Fundstelle "Wiesbaden-Frauenstein" dar!


I. Sonstige Funde:

Außer den zuvor beschriebenen Arsenaten, konnte ich an den gleichen Tagen auch wieder einige Phosphate bergen, darunter eine größere Kleinstufe mit reichlich Quarz und Limonit.  Bereits makroskopisch deutlich sichtbar sind auf der Stufe gelbbraune bis beigefarbene Massen mit Größen von maximal 10 x 5 mm2, die eine Gesamtfläche von 6 x 3 cm2 bedecken. Für diese derben Massen, konnte, laut EDX-Analyse, das der Crandallit-Gruppe zugehörige Phosphat Florencit-(La) (8. Auflage d. Strunz Systematik VII/B.36-110) angenommen werden. Das Mineral mit der chemischen Formel (La, Ce)Al3[(OH)6|(PO4)2] tritt im Gemenge mit einem Kaolin-Mineral auf.

Somit konnte, nach den bereits zuvor von mir entdeckten Mineralen Florencit-(Ce) und Florencit-(Nd) nun auch noch der dritte Vertreter der Florencit-Reihe, das vorherrschend Lanthan auf der SEE-Position aufweisende Mineral Florencit-(La) für die Fundstelle "Wiesbaden-Frauenstein" nachgewiesen werden.

Darüber hinaus konnte ich auch einige Kleinstufen mit Muskovit sowie Quarz, z.T. auch in typisch pyramidalen Kristallen, auffinden.

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Theorie zur Entstehung der Arsenate:

Durch Oberflächenwässer, entlang der Pseudomorphosenquarz-Gänge verursachte tiefgreifende Verwitterungsprozesse, könnten den Transport des Arsens sowie weiterer Elemente begünstigt haben. Dies führte dann wahrscheinlich zu einer niedrigthermalen Bildung der Arsenate.

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Resümee:

Durch die jetzt neu hinzugekommenen Arsenat-Funde, dürfte sich mittlerweile bestätigen, dass sich die Fundstelle "Wiesbaden-Frauenstein" neben beeindruckenden Funden von Pseudomorphosen- und Kappenquarz in Vergangenheit und Gegenwart, auch durch eine noch reichhaltigere Sekundär-Mineralisation (Arsenate und Phosphate) auszeichnet, als ursprünglich angenommen.

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Danksagung:

Für die durchgeführten Röntgenanalysen und für die Durchsicht meines Manuskripts, möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich Herrn Günter Blaß, Eschweiler danken.

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Schriftenverzeichnis:

- KIRNBAUER, T.; STERRMANN, G. (1997): Arsenate in den Pseudomorphosenquarz-Gängen 
  des Taunus: Erstnachweis von Segnitit und Barium-Pharmakosiderit, Jb. Nass. Ver.
  Naturk. 118, Wiesbaden.
- "MCSCHUERF", P. (2006): Erstnachweis von Gorceixit und Florencit im Pseudomorphosenquarz-
  Gang zwischen Wiesbaden-Frauenstein und Georgenborn, Hessen, Taunus - Internet-
  Veröffentlichung bei www.geoberg.de.
- STERRMANN, G. (2004): Streifzüge durch die Natur von Wiesbaden und Umgebung;
  hier: Die Quarzgänge von Wiesbaden, Nass. Ver. Naturk., Wiesbaden.
- STRUNZ, H. (1982): Mineralogische Tabellen – 8. Auflage, Leipzig (Akademische   
  Verlagsgesellschaft).
- WEIß, S. (2002): Das große Lapis Mineralienverzeichnis, Christian Weise Verlag GmbH,
  München; hier: Systematik-Schlüssel und chemische Formeln zu verschiedenen Arsenaten 
  und Phosphaten.   
- www.mindat.org.: Internat. Mineralien-Datenbank, Internet.
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McSchuerf

Sollten noch Fragen sein, am besten bitte nur per PN oder E-Mail an mich stellen, da dieser Thread ansonsten zu lange wird. Danke. :winke:

Ianus

Hallo erstmal......

......und wie wird das neue Mineral dann heißen? Mc Schürfit?

Glück Auf vom Ianus!

McSchuerf

#37
Hallo Ianus,

nee, ... :-)..sollte da tatsächlich ein ganz neues Mineral bei herauskommen, was aber eher zu bezweifeln ist (ich denke, das wird doch nur ein Karminit mit etwas mehr Pb-Gehalt sein.. :besorgt:), dann würde ich, sofern man mich überhaupt danach fragen würde, "Frauensteinit" vorschlagen, nach dem Fundort.. :-D..täte der Region ganz gut, auch wenn der Rheingau und insbesondere Frauenstein durch seine Weine auch schon reichlich "Touris" anzieht.. ist ja auch landschaftlich ganz schön..mit den vielen Weinbergen, mit dem berühmten "Goethestein", der anlässlich des Kuraufenthalts des auch Hobbymineralogen Johann Wolfgang Goethe, später errichtet wurde etc.. das Mineral Goethit ist ja sogar auch nach unserem deutschen Dichter und Denker benannt worden... :winke:

Gruß Peter

McSchuerf

Es kam übrigens doch "nur" Karminit heraus und kein völlig neues Mineral. Aber Karminit ist trotzdem ein weiterer Erstnachweis für die Fundstelle. :zwinker:
Die weiterführenden Analysen wurden übrigens in Wien durchgeführt.

Gruß Peter  :winke:

Röfe13

Hey Peter
Wir haben in der Schweiz die Zeitschrift ( der Schweizer Strahler )

http://www.svsmf.ch/index.php?id=13

Du könntest Deine Erstfunde für diese Fundstelle einmal darin Vorstellen.
Die Zeitschrift ist immer froh für einen Interressanten Beitrag.
Es wird auch mit Professionellem Wissen geholfen.
Fundberichte mit Bildern und Hintergrundinformationen sind immer erwünscht.
Setz Dich doch mal mit dem Präsidenten vom svsmf in Verbindung. Ein wirklich guter Typ.
Es ist auch für uns Laien immer Interessant solche Beiträge zu lesen.
mit jedem geschriebenen Wort das maan liest steigt das Wissen.
Gruss
Rolf
Jeden Tag ein lächeln wünsch ich Euch

McSchuerf

#40
Hallo Rolf,

ja, der "Schweizer Strahler" ist mir ein Begriff .. auch wenn ich bisher nur einzelne Hefte davon auf div. Mineralienbörsen-Tischen habe liegen sehen.  :-)

Jedenfalls vielen Dank für Dein nettes Angebot.  :super: Aber nehmen die Redakteure und der Präsident des svsmf denn auch noch "Artikel", die bereits im Internet veröffentlicht wurden? Das wäre mir jetzt neu. :kopfkratz:
Die Mineralienzeitschriften "Der Aufschluss", "Lapis" und "Mineralienwelt" veröffentlichen nämlich .. nach meinem Kenntnisstand .. nur etwas, was auch ganz "frisch" und aktuell vom Autor kommt, ohne dass das zuvor schon woanders, z.B. im Internet, veröffentlicht wurde.
Evtl. kannst Du da nochmal generell bei Eurer Redaktion nachhaken (?).  :-)

Dann noch mal etwas zu meinem in der Vergangenheit erlebten "Prozedere" zu den o.a. Druckmedien ..
Also in der Zeitschrift "Mineralienwelt" und in Jahrbüchern meines "Ex-Vereins" habe ich ja schon mal selbst einiges an Beiträgen veröffentlicht; in "Lapis" waren es allerdings nur etliche Fotos und ein paar Leserbriefe. Allerdings sind alle genannten Fachzeitschriften plus Vereine sehr sehr wählerisch, mit dem was sie publizieren wollen - einiges wird auch gleich vorschnell als "zu trivial" abgestempelt - auf der anderen Seite jammern die Redaktionen aber, dass sie nicht genügend "Nachschub" bekommen. Also - ganz ehrlich - die sind doch selbst dran schuld, wenn dann Autoren wie ich endgültig das Handtuch geschmissen haben und auch nach 4 Jahren Vereinszugehörigkeit dort austreten (aber nicht nur deshalb und ich bin bei weitem nicht der einzige dort gewesen). Habe auch mein jahrzehntelang geführtes Abo bei einer dieser Fachzeitschriften gekündigt, um denen auch mal einen "Denkzettel" zu verpassen. Finanzielle Verluste tun nämlich fast allen weh. :-D..dafür leiste ich mir nur noch einzelne Hefte mit Inhalten, die mich auch wirklich interessieren.. ist sowieso besser so.
Auf der anderen Seite bin ich aber auch etwas mitschuld, da ich sehr ungeduldig sein kann. An meiner Ungeduld "arbeite" ich aber noch immer.. :-D

Ums abzukürzen .. ich bin gegenüber den Vereinen und den Fachzeitschriften sehr misstrauisch und skeptisch geworden (auch wegen einiger anderer Geschichten, die jetzt zu weit führen würden) und habe in den letzten Jahren nur schlechte Erfahrungen mit diesen Druckmedien und mit den Vereinen gesammelt. Die "meckern" dann an diesem und jenem Bild oder Satz herum .. da habe ich irgendwann die Nase voll gehabt und seitdem veröffentliche ich eigentlich nur noch im Internet. Das kam bisher auch am besten an.

Wenn ich aber wieder mal was ganz Neues veröffentlichen will, würde ich mich dann aber tatsächlich mal gerne mal an Euch (svsmf) wenden. :-D..ich bin aber nach wie vor skeptisch, ob das dort anders läuft. :kopfkratz:

Also trotzdem schon mal vielen Dank für Dein Angebot.  :zwinker:

Gruß Peter .. :winke:

Röfe13

Hallo Peter
Frage einmal nach und melde mich nachher bei Dir
Habe im Moment leider keinen PC
Rolf
Jeden Tag ein lächeln wünsch ich Euch

McSchuerf

Hallo Rolf,

ja, danke Dir. Hat ja auch keine Eile. :zwinker:

Gruß Peter .. :winke:

McSchuerf

#43
Nachtrag vom 3. Juli 2010 ..

ohne mir vorher mal wenigstens eine simple E-Mail zu senden, hat der Betreiber von geoberg.de (L.G.) sämtliche meiner Beiträge samt Fotos - ohne Vorwarnung, wie gesagt - gelöscht. Muss gerade in dem Zeitraum, in dem ich mal für 10 Tage verreist war, passiert sein, denn vorher war noch alles da. Dem Betreiber habe ich auch entsprechend meinen Unmut zum Ausdruck gebracht. Künftig werde ich auf genannter HP dann auch keine neuen Veröffentlichungen mehr reinstellen lassen.
Es hätte dem Betreiber wenigstens ein Minimum an Höflichkeit gut gestanden aber so etwas wie respektvollen Umgang und Höflichkeit steht wohl insgesamt eher "auf einem absteigenden Ast" bzw. man muss diese Eigenschaften langsam wie Mineralien "mit der Lupe" suchen!   :kopfkratz: :nono:
McSchuerf