Ein Abschlag berichtet vom Wachstum einer Flintknolle

Begonnen von Steinkopf, 20. September 2015, 19:20:29

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Steinkopf

Ein Abschlag, etwa 33 mm breit, blau-weiß patiniert, zeigt bei genauem Hinsehen die ungewöhnliche ,Innenansicht' einer Flintknolle.


Die Rinde besteht aus anhaftender harter Kreide, die sich ritzen lässt.

Unterhalb der Rinde wird eine Bänderung mit drei deutlich sichtbaren dunklen Streifen sichtbar, wie sie bei Baltischem Flint oft vorkommt.

Von der Kante aus gehen Risse in die tieferen Bereiche der ehemaligen Flintknolle.
Diese Risse sind durch dunklen Flint wieder ,verheilt'. Diese dunkel gefärbten Risse sind auch an der Oberfläche sichtbar.
Die Oberflächen (Spaltflächen) des Abschlages sind (bis auf die Radialstrahlen) vollkommen glatt und unauffällig. Diese dunkel gefärbten ,Risse' sind nicht fühlbar.

Die Bruchteile zwischen den Rissen stehen zum Teil unterschiedlich weit am Rand (der Rinde) hervor. Auch die Bänderung zeigt an einigen Stellen zwischen den Bruchpartien abrupte ,Verschiebungen'.


Es sieht danach aus, dass die Flintknolle während ihrer Entstehung einem Druckereignis ausgesetzt war, welches zu diesen Rissen mit Verschiebungen bis an die Oberfläche führte.

Danach muss die ,Feuersteinbildung' mit dem Verschluss der Risse weitergegangen sein,
so dass sich die Knolle (bei der sehr viel späteren Bearbeitung) glatt spalten ließ.

Lediglich die ,Narben' sowie die Verschiebungen an der Oberfläche und der Bänderung sind durch die dunkle Füllung der Risse sichtbar geblieben.

Eine vergleichbare Textur habe ich bislang noch nicht gesehen.

LG

thovalo



Was für ein eindrucksvollder Fundbeleg!

Danke für´s zeigen!  :super:


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.