Doch nur wieder Schlacke?

Begonnen von siegieduna, 21. März 2008, 00:17:50

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siegieduna

na

Hab mal wieder ein...en  mit meiner Sonde aufgespürt, obwohl ich eigentlich eisen ausgeblendet hatte.
Aber der Stein sah mir denn doch zu sehr mitgenommen aus, als sei er neueren Ursprungs.
Hab ihn mit der Flex angeschliffen... war sehr hart. Was sich beim polieren nur bestätigte... :irre: ich habs nicht zum vollen glanz geschafft..
Aber morgen ist ein neuer Tag, an dem ich mir auch die Säure beschaffen werde.
:staun: Morgen is Kar Freitag...

Ja was soll ich noch sagen.. besteht wohl voll aus Eisen.. magnetisch... keine ahnung wie ich da rausfinden soll ob da Nickel drin is.

Kann ich auch mit Salzsäure ätzen, oder ist das zu aggressive?

mfg Siegieduna
Silber 2014 #23

McSchuerf

Nee, falls sogar Nickel-Eisenmeteorit, sollte man die Widmannstättschen Figuren (Taenit-Kamacit-Plessit) .. schon versuchen, rauszuätzen..

ich würde die Teile auch mal im Meteoritenjäger-Forum zeigen..  :-)..kann eisen- und /oder nickelhaltige Schlacke aus z.B. Verhüttungsprozessen o.ä. sein oder eben auch potentiellle Meteoriten-Teile! (auch eher hier Chondriten möglich!)

Gruß Peter  :winke:

geoexploration

Nun ja, Schlacke.... Das kann auch relativ sein.  Bei Schlacke kann es sich auch um besondere Schlacke handeln.

Ich will auf eine kaum bekannte Thematik aufmerksam machen.  Neue Schlacke oder sehr alte Schlacke der Vorfahren!

Auch zu welcher Zeit das Stück stammt, sollte in Thematik einbezogen werden.  Die Altforderen waren teilweise technisch nicht so auf der Höhe, was die Hochofenkunst angeht, als zu neuerer Zeit.  Auch von der Art der verwendeten Brennstoffe zur Befeuerung der Hochöfen, hängt es ab, ob der Metallabscheidprozess korrekt durchgeführt wird. Sicherlich hatten die Hochofen-Betreiber der "alten Welt" sehr frühzeitig die Kohle in Verwendung.  

In dem Zusammenhang wollte ich von einem Fund im Hochgebirge auf 4500 m der südamerikanischen Anden berichten, wo ich ebenfalls per Metalldetektor auf seltsame Schlackenfunde stiess.  Dabei waren die Schlackereste mangels ausreichend Hochofentemperatur auch schlecht prozessiert, so dass in der Schlacke ein ganzer Reigen einer Metallmischung von bis zu 12 verschiedenen Metallen vertreten war. Darunter jede Menge Gold und Silber!   Ich liefere dazu Fotos nach.  Nach Analyse im Labor für Metallurgie dieser Schlacke kamen wir zur Überzeugung, dass es dabei sich um Schlackenreste von einem Hochofen der Incas handelte. Was in diesem speziellen Fall eben so seltsam war, waren die enormen Massen der gefundenen Schlacke.  Beigezogene Forscher (Altertumsmetallurgie) sind zur Überzeugung gekommen, dass einerseits der Hochofen nur mit Holz befeuert wurde (in diesem Fall keine Kohle) andererseits das Vorhandensein dieser Schlackenreste, wahrscheinlich auf einen Unfall zurückzuführen war und diesen Incas der Hochofen damals zerbrochen ist - und das flüssige Metall den Berghang hinuntergelaufen ist.  Es wird ggf. ein Erdbeben als denkbare Ursache vermutet.

Jedenfalls konnte ich insgesamt Schlackenreste einsammeln, die allein ca. 50 kg Ag, ca. 2 kg Au und 30 kg Cu enthält. Und immer noch liegt der meiste Teil der Schlacke im Hochgebirge.  

Gruss

Geo  :winke:

geoexploration

#3
Nun, wie versprochen die Fotos dazu.

Alles per Detektor gefunden.

Foto 1:  zeigt ein Stück Schlacke, das schlecht hochofenmässig prozessiert ist.  Es wiegt allein 1.1 Kilo fast pures (Edel)Metall.
Foto 2:  zeigt die Rückseite der Schlacke, wo man sieht, wie schlecht der Hochofenprozess durchgeführt wurde. 
Foto 3:  Ein Supereicherz-Mineral, wie das früher von den Incas abgebaut wurde.  Allein der Erzgehalt von Au ist > 500 g/t

Gruss
Geo  :winke:

geoexploration

#4
Von einer uralten Erz-Halde der Incas:

Mir brummten die Ohren vor dem Geschrei des Detektors.

Foto 1:   Mineral mit sichtbaren nativem Gold    Das Stück wiegt 1.67 kg
Foto 2:   typisches Reicherzmineral
Foto 3:   typisches Reicherzmineral




Gruss

Geo  :winke:

siegieduna

So hat sich geklärt.

Ich hab die SCHLACKE im Meteoriten Forum gezeigt.
http://www.jgr-apolda.de/index.php/topic,2007.0.html
Nach dem Anschliff und der Ätzung mit 5-10% Salpetersäure haben sich keine Widmannstättschen Figuren gezeigt.  :heul:
Aber da erst 45 Meteoriten in Deuschland gefunden wurden, ist das auch recht unwarscheinlich.  :belehr: Aber auch nicht unmöglich!
Also Komische Eisensteine mitnehmen, anschleifen, ätzen, und gucken  :staun:

Ich nehm an das es eine frühzeitliche Eisenschlacke sein muß, da bei uns kein großes Eisenerzvorkommen is.. demendspechend keine Industrie war.
Vereinzeld sind ein paar Öfen gefunden worden..

:kopfkratz: aber warum ist da kein Rost dran?

Naja!? Nich aufgeben Leute!
Silber 2014 #23

Freya

Hallo
Schlacke ein super Thema wie ich finde.

Auch wenn ich mit meinem Basalt eventuell nerve, tippe ich auf dieses Gestein im oberen BIld. Ich bin ein Basaltfreak.
Ich habe Basalt vorliegen in allen Farben und Formen. Und auch Diorit. Beide zeihen Magneten an. Einer mehr und andere weniger.
Und dann ist einer dabei, der hat null Verwitterungsmerkmale. Schwarz-grau und glatt und magnetisch.
So einen ähnlichen schwarzen Splitter hatte ich in meiner Schatztruhe und habe ihn glatt poliert. Im Gegensatz zu dem üblichen Basalt oder Diorit hat er sich ruck zuck auf schwarz hoch glänzend polieren lassen.

Mein Eindruck von dem Basalt ohne Verwitterung war,
er wurde gegossen.
Aber Basalt schmelzen geht nicht, das habe ich schon gehört :zwinker:

Aber was wäre wenn sich vor Millionen von Jahren, der Staub der Meteoriten und Lavaschasche auf den Boden abgesetzt hätte und hätte sich in einer Erdschicht als Kies angereichert,
wäre so ein Kies zum verhütten und wenn ja, würde sich die typische Struktur wieder auf verwittertem Geschmiedeten finden?
Verzeiht die naive Frage

Maria


ren

ZitatAber da erst 45 Meteoriten in Deuschland gefunden wurden, ist das auch recht unwarscheinlich.  belehr Aber auch nicht unmöglich!

An der Stelle des Meteoriteneinschlags am Chiemsee sollen tausende gefunden worden sein.

Gruß

Ren

Hier der Link dazu: http://www.innovations-report.de/html/berichte/geowissenschaften/bericht-35234.html

Freya

Ja so was
do legscht di nieder. Sehr ineressant der Link.
Danke Marie

Freya

Hallo,
der Foto knipst wieder  :-)
Trara hier issa der
unverwitterten Basalt  :smoke:

Maria

McSchuerf

Siegidunas "Steine" sind kein Basalt. Für Basalt viel zu untypisches Aussehen!  :-)..alleine die roten plattigen Überkrustungen..wenn xenolitisches Gestein eingeschlossen in basaltischem Magma mit hochgekommen wäre..o.k...aber dann müsste Fremdgestein innen (d.h. innerhalb des erkalteten magmatischen Basalts) und nicht außen als Überkrustungen, wie auf den Fotos dargestellt, zu sehen sein! .. jedenfalls meine Ansicht..ich lasse mich aber als Nicht-Petrologe auch gerne von einem fachmännischen Petrologen vom Gegenteil überzeugen, so lange schlüssig. :-D

Gruß Peter .. :winke: