Schon oft hörte ich Geschichten von einer Kluft am Zinggenstock bei der auch Unser Vorstandsmittglied Köbi mitgearbeitet hat.
Die Kluft wurde sehr gut dokumentiert von 2 Unis die von Anfang an beim Ausräumen dabei waren, auch stehen mehrere Kristalle in den Museen.
Köbi hat mir die ungefähre Lage der Kluft erklärt und so machte ich mich auf die Suche.
Der erste Anlauf war leider nicht Erfolgreich und so machte ich mich 10 Tage später noch einmal auf den Weg.
Das erste Mal stieg ich über die Vorderseite auf über eine steile Wiese und zwischen steilen Wänden empor, ich kam jedoch nur bis zum vorderen Zinggenstock dann hatte ich leider grosse Probleme mit meinem Kopf ich verlor die Orientierung und musste mich einen Moment zum schlafen hinlegen.
Nach einem kleinen Schlaf wollte ich Absteigen wusste aber nicht mehr wo der Weg durch die Wände durch geht, so bin ich 3 mal an einen Punkt gekommen wo es nicht mehr weiter ging und ich musste wieder ein Stück aufsteigen.
-Zwischendurch sah ich die Rega zweimal mit dem Heli durchfliegen Sie hatten einen Einsatz hinten beim Oberaargletscher in der Nähe. (Wie sich später herausstellte hatte es eine Gasexplosion in einer Kluft gegeben und 2 Strahlerkollegen verletzt.)-
Ich dachte schon daran auch die Notfall Nummer zu wählen da ich mittlerweile keine Trittsicherheit mehr hatte doch dann nahm ich mein letztes Textroenergen zu mir und versuchte es an einer anderen Stelle noch einmal und zum Glück kam ich da runter.
Die nächsten Tage waren nicht gerade angenehm da ich mich doch überanstrengt hatte und so musste ich viel schlafen.

Der Zweite Versuch
Meine Frau meinte Versuch es halt noch einmal da Sie wusste wie sehr es mich beschäftigte. Also, zweiter Anlauf. Dieses Mal stieg ich auf anraten von Köbi schon von Vorne auf was sich als richtig herausstellte. Dieses mal mit Mehr Cola und Textro im Rucksack.
Bis an die Flanke vom vorderen Zinggenstock besteht ein sehr guter Weg und so hatte ich sehr schnell Höhe erreicht und von da aus kann man über Geröllfelder und steile Wiesenstücke unter den Zinggenstöcken queren.
ein Pfiff erschreckte mich und nur etwa 30 Meter vor mir stand eine Gruppe Steinböcke, klar setzte ich mich hin und genoss es ihnen zu zu sehen, Zwei fingen sogar an zu kämpfen. Das Geräusch der zusammenschlagenden Hörnern hörte sich eindrücklich an.
Beim weitergehen traf ich noch zweimal Junge Steinböcke, der Jüngste war nur halb so gross wie die Anderen. Wunderschön.
An einem grossen Felsen den mir Köbi beschrieben hatte konnte ich sehen das ich in der Nähe der Kluft war und siehe da vor mir ein grosser Abraum mit viel derbem Quarz.
Der erste Klufteingang war mit Holz verschlossen und sollte auch nicht geöffnet werden. Einsturzgefahr. Ein bisschen weiter Oben der Zweite Eingang gut zugänglich.
Klar war ich drinnen! und staunte über die Grösse! Das musste eine riesen Arbeit gewesen sein!
Ich blieb eine Weile in der Kluft am Boden liegen und genoss den Geruch und die Gefühle um mich zu erholen.
Der Rückweg war dieses Mal auch weniger aufreibend und so kam ich zwar total Erschöpft aber Überglücklich bei meiner Frau im Wohnmobil an.
Eigentlich wäre es für mich Körperlich nicht so schlimm aber eben , der Kopf wird so schnell müde und trotzdem war ich Oben.
Darum, geniesst Euer Leben, es ist so schön.

 

 

 

Was für geile Bilder und was für eine schöne Landschaft!


lG Thomas 

Hallo Rolf,
danke fürs teilhaben lassen. Schon die Bilder sind eindrucksvoll. Wie schön muss es da erst live gewesen sein. Wie hoch bist du da geklettert? Kommen die Steinböcke zum Ende des Jahres weiter runter ins Tal? Was heißt runter, ich finde, den Bildern nach warst du recht hoch. Jedenfalls für mich Flachlandmenschen. Ich finde es toll das du solche Touren noch machst, obwohl du Probleme, wie die von dir beschrieben, hast. Zeigt es doch wie wichtig dir es ist und wie sehr es dich erfreut. Ich finde es toll wie sehr du eins mit deinem Körper bist und im Augenblick der aufkommenden Probleme erst mal ein wenig schläfst weil du genau weißt das es dir hilft. Andere wären in Panik geraten wenn sie die Orientierung verloren hätten.

Die Kluft ist ja wirklich riesig und zeigt wie viel Arbeit es gekostet hat sich so tief in den Berg zu arbeiten. Hast du Bilder von den dort gefundenen Kristallen? Vielleicht aus dem Museum?

Liebe Grüße

Michael   

Hallo Röfe,

danke für die Bilder und Schilderungen!
Nicht viele kommen wohl in den Genuss eine solche Landschaft erleben zu können.

Alles Gute weiterhin und unentdeckte Kluften für Dich!

LG Augustin

Ich war 1991 am Sustenpass auf dem Welt-Ententreffen und bin da auf einer Tour mit der Ente
auch mal über Wassen,Andermatt über die Furkastrasse zum Grimselpass und anschließend über Innertkirchen wieder zum Steingletscher,wo der Zeltplatz war,gefahren.
In Anbetracht der Umgebung bekommt man vor der dortigen Natur eine riesige Ehrfurcht und man kommt sich als Mensch wirklich ganz,ganz klein vor.
Extrem beeindruckende Gegend!
Irgendwie konnte ich da aber Entfernungen gar nicht einschätzen.

Moin,

@ Rolf, danke für die erinnnerungsträchtigen Bilder 

@ Daniel, ~diese Tour habe ich mit dem Rennrad abgefahren.

Gruß

Jürgen

Danke Euch für die lieben Posts

Der Zugang zur Kluft führt vom Grimselpass über die Oberaarstrasse zum Oberaarsee (nur zur vollen Stunde zu befahren und jetzt im Winterschlaf)
Ab dort zu Fuss am besten direkt nach der Staumauer aufwärts über recht guten Weg bis vorderen Zinggenstock und dann auf Höhe 2700 Quer bis zur Kluft. Sehr steile Stellen nur mit gutem Schuhwerk und bei gutem Wetter.
Die Kluft liegt  N 46 grad 33`00.44"   O 8 grad 14`50.85"   auf 2757 Meter über Meer.       (in Googel Earth eingeben.)
Wenn Ihr einmal hoch wollt, meldet euch per PN bei mir, vielleicht komme ich mit.

Michael, ja die Steinböcke kommen im Winter ein bisschen weiter runter. Ja, es ist für mich wahnsinnig wichtig ab und zu in diese Höhen zu kommen obwohl ich weis, dass ich nach solchen Tagen längere Zeit leide. Wenn ich aber so ganz alleine da in der Natur bin fühle ich mich einfach nur Glücklich.
Meine Juchzer sind dann immer bis in die Weite zu hören. Juchhuhhhh

Die Mineralbilder sind aus dem Naturhistorischen Museum in Bern und ein teil der Kristalle stammen aus dieser Kluft.

Jetzt liegt schon der erste Schnee und die Passstrasse ist gesperrt, ich gehe jedoch auch im Winter so weit hoch wie ich kann. werde einmal ein paar Bilder vom Winter einstellen.

 

Danke für die Bilder.

Michael

Hallo,

toller Bericht.

Auch mich zieht es jedes Jahr in die Alpen (Hohe Tauern). Was gibt es schöneres als da Oben zu sein und an Geräuschen nur noch plätscherndes Wasser, das Pfeifen der Murmeltiere, und ein paar Insekten zu hören? Dazu die Landschaft...

Den Traum alpine Mineralien zu suchen habe ich allerdings schnell aufgegeben nachdem mir beim Abstieg in der Wiesbachrinne (Habachtal) gewaltig die Muffe ging
Seitdem beschränke ich mich auf Bergwandern nach markierten Wegen und Smaragdsuche am Sedl.

Grüße,
Michael

Vielen Dank für diese 'huckepack' Mitnahme  in die Berge!

Schöne Kristalle, die ein schönes Zuhause haben.

LG

Jan

Hallo
Schön, dass es Euch gefällt.
@Höhlenbär, ja die Natur und Einsamkeit in den Bergen ist Mächtig und am schönsten ist es wenn man eins wird mit Ihr. Oft Übernachte ich mit dem Wohnmobil über 2000 Metern ganz alleine an einem einsamen Ort. Da waren schon jede Menge Tiere meine Nachbarn und es ist erstaunlich das Diese auf der Höhe überleben. Und Nachts ist es wirklich Finster, da leuchten die Sterne viel heller.

Schönen Abend
Rolf

Hallo Röfe,

vielen Dank für Deinen eindrucksvollen und schön bebilderten Erlebnisbericht zu einem den meisten Mineraliensammlern wohl bekannten Fundgebiet! 

Viele Grüße
Peter 

Danke Peter

Schöner Milarit, hast Du Ihn selbst gefunden? Ich habe leider noch keinen selbst gefunden.

Grüsse
Rolf

Hallo Rolf,

danke.    .. nein, leider nur gekauft. 

Viele Grüße
Peter