'Canyon Wonderstone' ..

Begonnen von McSchuerf, 30. Mai 2003, 22:00:40

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McSchuerf

Hallo ..

..in der LAPIS-Ausgabe vom Oktober 2001, Seite 21-23 wird dieser gut bebilderte Stein unter dem Titel 'Landschaftssandsteine von Kanab Goldenstone/Wonderstone' ausführlich  beschrieben.  
..andere in den USA gebräuchliche Bezeichnungen für ähnliche Sandsteine lauten: 'Picture rock, Picture stone, Sierra stone, Landscape stone, u.v.m..'..
 
http://www.so-utah.com/grand/kanab/wonderst/homepage.html
 
Für aktive Steineklopfer würden wirklich gute Fundmöglichkeiten bestehen. Proben in nicht kommerziellen Mengen dürften fast überall frei gesammelt werden.
 
Die Utah-Sandsteine sollen zu den sog. klastischen Sedimenten gehören; darunter versteht man Schichtgesteine, die durch mechanischen Transport und Ablagerung von festen Partikeln entstanden sind.
Das transportierte Trümmermaterial stammt von verwitterten Gesteinen, beim Kanab Goldenstone meist ebenfalls ein Sandstein.
Die Sandsteine nahe der stadt Kanab sind vor 205-240 Mio Jahren entstanden. Andere Vorkommen im Süden von Utah (Navajo-Sandstein) stammen aus der Formation des Jura mit ca. 135-180 Mio Jahren, während die Funde im Norden Arizonas vor ca. 225-270 Mio Jahren entstanden sind.
 
Als Hauptverursacher der Zeichnungen in den Sandsteinen wirkten vorwiegend Diffusionskräfte und kolloidchemische Fällungsvorgänge. Beim 'wonderstone' diffundierten Eisen-und Eisenhaltige Lösungen in den Sandstein, zwischen die Quarzkörner, entlang von Schichtlamellen und Verwerfungen.. (eine ähnliche Erklärung würde ich auch für die Entstehung der Steine von eugel99 heranziehen..)
 
Die bogen-und kreisförmigen Bilder bezeichnet man übrigens als LIESEGANGSCHE RINGE, so benannt nach dem deutschen Raphael Eduard Liesgang (1869-1947).
Liesegang beobachtete 1896, dass bei Fällungsreaktionen auf einer mit einem Gel beschichteten Platte ringförmige Strukturen entstehen. Er vermutete schon damals, dass der lagige Aufbau der Achate durch Eindiffundieren von Verunreinigungen in Polykieselsäuren entstanden sei.
Auch wenn sich dann die Verhältnisse bei der Achatenbildung als komplizierter erwiesen haben, so kann man gleichwohl mit dem Liesagangschen Phänomen die Entstehung der Goldenstone-Landschaften weitgehend erklären.
 
Liesegangsche Ringe können sich auch in porösen Gesteinen bilden; ein Gelzustand der einen Phase ist nicht unbedingt notwendig, wohl aber kolloidal gelöste Substanzen, deren labilder Zustand zur Übersättigung und Ausflockung neigt..
 
Gruß Peter.  :winke:

[Bearbeitet am 30-5-2003 von McSchuerf]