Ackerrandfund

Begonnen von steinehamster, 04. Oktober 2013, 17:26:32

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steinehamster

Hallo nochmal, :winke:
durch einen netten Hinweis bin jetzt hier mit meinem Fund. Habe bei euch bereits alles zu diesem Thema durch und auch schon "meinen" Fund erkannt. Leider bin ich auf der Suche nach Antworten oder Hinweise noch nicht weitergekommen. Fund Ackerrand (vom Bauern vom Acker geschmissen- klar die Geräte gehen ja kaputt). Er wiegt 8 kg, ist 28 x 18 x 15 cm groß, Er hat was von Gabro und viel Eisen (sichtbar) es ist sicher Schlacke, aber wer schmeisst soviel Eisen weg? Wir haben in der Nähe einen Gabbro-Steinbruch daher weiss ich wie die aussehen. Hab auch mal einen kleinen aufgeschliffen, der hatte auch Eisen inside. Ich habe schon gesucht wie verrückt aber Fayalithsschacke ist es nicht (die hat keine sichtbaren Eisenteile) dann hab ich geschaut unter Schmelz-Basalt (hat aber kein sichtbares Eisen)http://e-docs.geo-leo.de/bitstream/handle/11858/00-1735-0000-0001-3322-2/169.pdf?sequence=1. Hier meine Bilder. Wer kann mir weiterhelfen.
Vielen Dank
Steinehamster

Ps.: Wenn die Bauern Mineraldünger brauchen für die Felder dann sicherlich nicht soviel Eisen - wäre schädlich. Ausserdem würde er garantiert nicht so große Stücken ordern. Es gab in unserer Gegend auch Erzabbau- lange her.

steinehamster


steinehamster

Klappe die 7. (sooft habe ich versucht Fotos reinzustellen) :zwinker:

McSchuerf

#3
Hallo Steinehamster,

die folgende Info scheint mir die wichtigste Info Deiner Ausführungen zu sein ..

ZitatEs gab in unserer Gegend auch Erzabbau- lange her.

.. und das würde auch am besten hier passen .. Eisenerzabbau vor langer Zeit .. wenn auch vielleicht nur von kurzer Dauer ..  ich weiß zwar jetzt nicht, ob es Dir mehr um die Minerale oder um das Gestein selbst geht aber insbesondere auf dem mittleren Bild sehe ich unter anderem gelblichbraune Eisenoxide (mögliches Limonit-Gemenge) .. mehr rötlich deutet dann wohl auch auf mehr Hämatit-Anteil hin .. aber auch graue bis schwarze Manganoxide bzw. - hyroxide könnten hier vorliegen.. die heller grauen, mehr "glimmerig" aussehenden Krusten könnten aber auch Serizit (Hellglimmer) = Muskovit-Varietät darstellen .. ich kann das aber so auf dem einem Foto jetzt nicht festmachen. Müsste dann hierzu schon typischer Perlmuttglanz, wie bei Vertretern der Glimmer-Gruppe übrig, auftreten - auch wenn da durch die Verwitterung schon einiges an Glanz verloren gegangen sein dürfte.  :smoke:

Leider kann ich unter den Krusten nicht erkennen, ob nun beispielsweise Quarzit als Gestein vorliegt oder direkt Quarz oder etwas anderes ..
Auch Eisenschlacke kann man hier nicht ausschließen.

Wenn Du eine Magneten an die dunklen Partien dran hältst (siehe 1. Bild), ist da dann Magnetismus feststellbar? Das Eisenerz Magnetit ist z.B. stark ferromagnetisch.

3. Bild zeigt jedenfalls stark verwitterte Eisenoxid-haltige Partien.

Übrigens .. Gabbro schließe ich als Gestein hier auch völlig aus.  :-D

Gruß Peter  :winke:

McSchuerf

Nachtrag .. Wird sich wohl doch eher als Eisenschlacke entpuppen.  :-)

Könnte ja auch sein, dass es dort früher Eisenverhüttung in größerem Stil gab und dort dann logischerweise auch eisenhaltige Schmelzrückstände an der Tagesordnung waren, die man nun aus jedem Acker in der Nähe wohl auch häufiger ausgraben kann  ..  :zwinker:

Gruß Peter  :winke:

steinehamster

Hallo Peter,
danke für deine Antworten, des Gestein (Innere)selbst ist nicht sehr magnetisch die dunklen rostigen Stellen aber sehr (ist aber kein Magnetit- zieht kein Eisen an). Oder kann Magnetismus schlapp machen? Erstaunlich finde ich das es noch gediegenes Eisen in der Schlacken-Kruste gibt. Nach so langer Zeit müsste doch Eisen längst verrostet sein. Kannst du mir sagen ab wann welches Eisen in Ge-Stein (natürliches)rostet? (Oder kann man das nicht beantworten? Denn ich finde hier auch öfter Steine die eine rostige Außenseite haben, aber das Innere ist nicht rostig. Bilder Folgen. Basalt kann rosten (siehe Bahnsteigschotter aber wieviel Eisen muss inside sein?). Ein Granit kann rosten mit eisenhaltigem Glimmer inside.
Ich bin Momentan fasziniert von Gesteinsmagnetismus bin aber kein Sondler (ist mir zu gefährlich), ich hab schon mal was ausgebuddelt das sah noch Handgranate aus. Laaauuff!!)
Danke Dir
Ina
(52 J. alt, um meine Vorstellung zu vervollständigen) Ich hoffe du kannst etwas auf den Fotos erkennen. Musste ich stark verkleinern.

steinehamster

Und das wichtigste natürlich wieder vergessen - Warum rostet ein Stein (Antwort. weil eisenhaltig?) und ist aber trotzdem nicht magnetisch???? Oder ist das alles nur eine chemische Reaktion auf Sauerstoff/Säuren/Salze? (Wie beim Apfel? Wissen wollen !!!!.
Ja und das als Laie. hab mir halz vorgenommen zu verstehen!!
I need a little bit help!!
Ina

McSchuerf

#7
Hallo Ina,

Eisen + Sauerstoff + Wasser = Rost lautet meine Kurzfassung.

Schnell oder langsam können chemische Reaktionen ablaufen. Rosten ist eine sehr langsam verlaufende Reaktion, die als Oxidation von Eisen mit Sauerstoff und Wasser zu verstehen ist.
Durch diese Einwirkung von Sauerstoff und Wasser auf dem Eisen bilden sich die bekannten meist rotbraunen porösen Überzüge.
Auch das weitverbreitete gelbe, gelblichraune, braune oder auch dunkelbraune Eisenhydroxid-Gemenge Limonit (vorherrschend Mineral Goethit) .. zu finden in der Oxidationslagerstätte des "Eisernen Huts" .. ist im Prinzip nichts anderes als Rost im mineralischen Sinne.

Hier noch ein interessanter Link ..
http://www.wissen.lauftext.de/die-natur/chemie/warum-rostet-eisen_.html

Etwas Zum gediegen Eisen --> Fe. Gediegen Eisen ist ein Mineral, das zu den Elementen zählt und meist auch in Meteoriten als Nickeleisen vorkommt.
Dem Normalbürger eher bekanntere irdische Vorkommen von ged. Eisen sind Bühl bei Kassel und Ovifak, Insel Disko, Grönland.
Zählt man die weltweiten Meteoritenfunde für gediegen Eisen noch dazu, kommt man .. wie man hier auch sieht .. auf derzeit über 370 Fundorte .. siehe
http://www.mindat.org/show.php?id=2047&ld=1#themap

Die zuvor genannten Funde beziehen sich - wie gesagt - auf Minerale - und nicht auf div. eisenhaltige Industrieprodukte oder Schlackenfunde anthropogenen Ursprungs! Dann kommen wir wahrscheinlich inklusive Ackerfunde auf mehrere Hunderttausende "Fundorte" :-)

Gruß Peter

McSchuerf

#8
ZitatDenn ich finde hier auch öfter Steine die eine rostige Außenseite haben, aber das Innere ist nicht rostig.

Ins Innere kommt ja dann auch kein Sauerstoff und/oder Wasser hinein, um das Eisen zum Rosten zu bringen, stimmts?  :zwinker:

Hier noch einige Fotos von irdischem gediegen Eisen, meteoritischem Nickeleisen, Steineisenmeteorit (hier: Pallasit), limonitisierter Siderit (Eisencarbonat) und Goethit .. aus meiner Sammlung .. letzteres Mineral benannt nach dem großen deutschen Dichter und Denker!  :smoke:

Gruß Peter  :winke:

McSchuerf

#9
ZitatIch bin Momentan fasziniert von Gesteinsmagnetismus ..

Zum Gesteinsmagnetismus ist zu sagen, dass da auch noch viel geforscht wird .. siehe z.B. hier ..
http://www.geophysik.uni-muenchen.de/research/magnetism/magnetismus?set_language=de

Ich bin da auch kein Magnetismus-Experte .. kenne auch nur die Verbindung zum Erdmagnetfeld und dass das wie ein Dynamo funktioniert .. dann die übliche Geschichte mit den Polen (negativ und positiv) .. dass es verschiedene Arten von Magnetismus gibt, wozu Ferromagnetismus nur eine Art davon ist .. die Weisschen Bezirke nicht zu vergessen .. und dass alle 50.000 oder waren es 500.000 Jahre die Polarität in der Welt wechselt .. also Norden dann auf dem Kompass Süden ist und umgekehrt ..

.. Magnetismus ist in Wahrheit aber noch viel komplizierter und nur schwer als Laie zu verstehen .. als nur zu sagen, der oder der Stein oder dies oder jenes Gestein bleibt an einem Magneten haften oder eine Nadel haftet an Magnetit reicht eigentlich nicht zum Verständnis aus .. am besten Du schaust daher auch noch mal unter "Magnetismus" bei Wikipedia ..
http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetismus

.. obwohl .. na ist ja dann doch "nicht so schwer" zu verstehen, stimmts ..  :irre: :-D .. siehe folgende Formel ..

Auszug Zitat einer math. Formel aus Wiki zum Thema .. noch dazu automatisch gesetzt in Programmiersprache, wenn ichs hier jetzt einfach hineinkopiere ..  
ZitatBeim Magnetismus handelt es sich (ähnlich wie bei der Supraleitung) um spezifisch-quantenmechanische Effekte, die nicht einfach darzustellen sind. Ein erfolgreiches Modell wurde schon 1927 mit der Heitler-London-Theorie der Bildung von Wasserstoff-Molekülen entwickelt, obwohl diese Theorie zunächst nichts mit ,,Magnetismus" zu tun zu haben schien. Nach dieser Theorie entstehen sog. σ-Molekülorbitale, d. h. es bildet sich aus den zwei atomaren Wasserstoff-Funktionen ui(...) ein orbitaler sogenannter σ-Molekülzustand:
Zitat--> \psi(\mathbf r_1,\,\,\mathbf r_2)=\frac{1}{\sqrt{2}}\,\,\left (u_1(\mathbf r_1)u_2(\mathbf r_2)+u_2(\mathbf r_1)u_1(\mathbf r_2)\right )\,.\qquad \text{(1a)}

Der für mich wirklich interessanteste Satz ist aber der hier .. :-)
ZitatDas magnetische Feld übt ferner Kräfte auf Magnete und magnetisierbare Körper (Ferrimagnetismus bestimmter nichtmetallischer Festkörper, sog. Ferrite, und Ferromagnetismus von Metallen wie Eisen) aus. Magnete und gestreckte Probekörper aus magnetisierbaren Materialien richten sich immer längs der Feldlinien beziehungsweise antiparallel zu diesen aus, das heißt, der magnetische Südpol eines Probemagneten richtet sich entlang der Feldlinien zum Nordpol des erzeugenden Feldes aus. Dieser Effekt wird zum Beispiel beim magnetischen Kompass ausgenutzt, bei dem sich die Kompassnadel, ein magnetischer Dipol, nach dem Erdmagnetfeld ausrichtet. Weitere Beispiele sind Zugmagnete, Haltemagnete und Elektromagnete an Magnetkränen.

Gruß Peter  :winke:

steinehamster

Danke die Peter, wow was für Infos,
bin schon durch alles durch was im Netz an Megnetismus angeboten wird. Selbst über Bakterien (magnetreich) hab ich mich schon informiert. Du hattest recht, mit deiner Meinung zu meinem Fund, keine Schlacke sondern trümmerz/eisenhut/eisenoolithe - alles hier zu finden (Salzgitter Erzabbau). Warum in die Ferne schweifen wenn das gut liegt so nah...Bildmaterial Trümmererz z. B. Salzgitter/Haverlah.
Und ja zerfällt wohl doch nicht so schnell die Eisenoolithe (nutzt doch was, noch weiter zu suchen im Netz). Sind scheinbar tatsächlich Natur nämlich nickelhaltig (hab ich getestet). Wenn man immer wüsste welche Fragen man zu stellen hat sind die Antworten wirklich näher (eher auffindbar).
Vielen Dank
Ina

Ps.: Ist Eisenschlacke auch nickelhaltig? Ich werde mich mit Freude weiterbilden und immer wieder gern das Forum durchstreifen nach Antworten. Hab schon eine Menge herausgezogen an Informationen. Und jetzt hab ich auch noch Vergleichsfotos - Danke -

steinehamster

Guten Morgen,
und wieder bin ich ein Stückchen weiter gekommen (dank deiner Hilfe) http://de.wikipedia.org/wiki/Lagerst%C3%A4ttenkunde
Hier oolithe Eisenvorkommen/minette Salzgitter. Anbei noch ein Stück in Dolomit-Ganggestein (hoffentlich diesmal richtig). Stelle ein Bild ein. Diesmal Stein und nur Eiseneinlagerungen (hier habe ich jeglichen Rost von den Eisenteilen entfernt.
Gruß
Ina

steinehamster

und die anderen Seiten des Steines Grösse 20x15x10cm und ca.4 kg schwer.

McSchuerf

#13
Hallo Ina,

ZitatPs.: Ist Eisenschlacke auch nickelhaltig?

Es gibt wohl auch Schlacken die eisen-und nickelhaltig sind - ja. :-)

Die letzten beiden Fotos sehen mir aber auch sehr nach Schlacke aus und nicht gerade nach Dolomit-Ganggestein  :dumdidum:. Dolomit reagiert übrigens nur langsam unter HCL, d.h. auch wenig heftig und nur in warmer Salzsäure; Calcit dagegen in kalter Salzsäure und heftig - es reicht 10% verdünnte HCL aus.

Typisches "Salzgitter-Trümmererz" sieht übrigens so aus ..
http://www.mindat.org/photo-133099.html

Hier noch der Link zu Salzgitter aus Mindat.org mit der Mineralienliste ..
http://www.mindat.org/loc-22857.html

Gruß Peter

McSchuerf

#14
Hier findest Du übrigens mit die besten Informationen zu dem, was Dich interessiert ..  :super:

www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/Goethit
.. dann etwas weiter nach unten scrollen bis zu dem Punkt, wo "Minette" definiert wird ..
.. danach wird auch das "Trümmererz" etc. vorgestellt .. und auch ein Foto mit Trümmererz vom Schacht Konrad, Salzgitter ist zu sehen ..

Beginn Zitat ..
ZitatLimonit-dominierte Eisengesteine

Minette

Minette ist ein bivalenter Begriff. Ursprünglich war dies eine alte Erzbezeichnung für ein Brauneisen (Limonit, Goethit)- sedimentäres Oolithgestein (oolithischer Eisenstein), welches aus winzigen konzentrisch-schaligen Kügelchen (Ooide) aufgebaut ist und in der Regel viele fremde Beimengungen enthält. Die Grundmasse ist karbonatisch oder silikatisch. Der Name Minette ist ein französischer Diminutiv und bedeutet "Kleines Erz", weil der Eisengehalt nur ewa 20-40 % beträgt. Minette ist umso eisenreicher, je mehr Ooide es enthält. Es wurde in großen Mengen (ca. 7-8 Mrd. t) als Eisenerz in Lothringen und Luxemburg abgebaut.

Später wurde der Name Minette für einen Kalk-Alkali-Lamprophyr benutzt (Mesokrates (selten melanokrates) Ganggestein mit einer Grundmasse aus Kalifeldspat > Plagioklas und Einsprenglingen von Biotit und Fe-Phlogopit). Um die Doppelbedeutung zwischen Erz und Gestein zu unterscheiden, wurde Anfang des 20. Jh. vorgeschlagen, das lamprophyrische Gestein Minette in Minettefels umzubenennen - was sich jedoch nicht durchsetzen konnte.

Gruß Peter  :winke:

steinehamster

Hallo Peter,
vielen dank für die Info´s.
Gruß
Ina

steinehamster

Hallo Peter,
bei so viel Schlacke habe ich die Wut bekommen, das Stück aus einander geschlagen, die Metallfläche geschliffen und poliert (hab halt Langeweile) und ...

Ich hab da mal eine Frage. Dann ist es auch gut! Danke für deine Geduld.  Wenn ich Nickel/Eisen in Schlacke mit verd. Salpetersäure quäle passiert dann was?
Zumindestens sieht es sehr schön aus. Wundervolles Muster. Sieht auf dem Foto nicht so gut aus, weil ich wahrscheinlich nicht gerade geschliffen habe.
Wenn alle meine Eisen/Nickel Schlackenfunde so aussehen, bin ich auch nicht mehr so deprimiert in diesem Gebiet (wo man keine schönen Steine findet) zu wohnen.
Gruß
Ina

steinehamster

Das Foto ist nicht so gut ich probiere es nochmal.
Ina

Humboldt

sieht interesant aus aber widmannstädsche figuren sehen ander aus  :zwinker:

woodl

Servas Ina !
Die Behandlung der angeschliffenen Fläche mit verd. Salpetersäure erzeugt nach Deinen Fotos eine große
Ähnlichkeit mit einer Wittmanstätten-Struktur. Da diese Muster nur bei meteoritischen Eisen vorkommen (
unterschiedliche Beständigkeit der Nickel-Eisen Minerale Taenit und Kamazit) sollte man den Salpeter-Versuch mit einer exakt geschliffenen und polierten Fläche wiederholen.
Gruß woodl

steinehamster

Hallo woodl,
ich hab die Fläche mit einem Standschleifgerät (zum Messerschleifen) abgeschliffen. Danach bin ich mit meinem Dremel und Polierteil an das Stück dran. Es war komplett glatt. Ich habe nur kurz die Säure drangehalten (mit Wattestäbchen), dann kam dies zum Vorschein. Leider kenne ich mich nicht gut aus.
Danke
Ina

Humboldt

bei meteoriten nimmt man glaube schwefelsäure..aber sicher bin ich mir nicht..

steinehamster

Hallo Humboldt,
ich hab schon verdünnte Salpetersäure benutzt, aber Nickel/Eisen sieht vielleicht immer so aus wenn man es ätzt?
Ich habe keine Ahnung. Das Foto zeigt die Muster nicht so schön wie sie wirklich aussehen.
Gruß
Ina

Ich finde es sieht echt schön aus..

Humboldt

hmm..ich hab mal gehört das die widmannstädchen Figuren nur bei meteoriten auftreten weil, 2 stoffe entstehen..die in diesem Muster angeordet sind..einer find mit pall iwas an..

ja ich weiß das du schon salpetersäure benutzt hast ...aber ich war mir nicht sicher ob es nicht auch auf die säure ankommt..hatte mal etwas gelesen

aber an einen meteorit glaube ich nicht..

McSchuerf

#24
Nee, ist definitiv kein Meteorit  :-D .. auch wenns hier interessante Ätzfiguren gebildet hat .. Widmannstättensche Ätzfiguren, die im Übrigen nur bei Oktaedriten als einer mehrerer Eisenmeteorit-Hauptarten auftreten, sind es keinesfalls.

Und immer nur mit methanolhaltiger Salpetersäure (!) .. Salzsäure dagegen wird z.B. beim Carbonatnachweis verwendet .. Salpetersäure immer bei Meteoritennachweis.
Lest doch einfach noch mal meinen Meteoritenbeitrag hier im Forum durch .. dann müsstest Ihr Euch jetzt nicht mit zu vielen Fragen herumquälen ..  trotzdem ist es ja sehr schön, dass Ihr Euch dafür interessiert!  :zwinker::smoke:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,47299.0.html

.. und daraus insbesondere mein Zitat ..  :zwinker:
ZitatDie kosmische Herkunft eines Eisenmeteoriten lässt sich durch einen einfachen Test beweisen – wenn man einen Eisenmeteoriten durchsägt, die Schnittfläche poliert und diese mit methanolhaltiger Salpetersäure ätzt, erscheinen die sog. Widmanstättenschen Figuren (auch als Widmanstätten-Strukturen bezeichnet). Hierbei handelt es sich um die typische Kristallstruktur der Nickeleisen-Legierung, die durch extrem langsame Abkühlung des Meteroiden im All entstanden ist.
Die Ätzfiguren zeigen sich nur bei der größten Gruppe der Nickel-Eisenmeteorite – den Oktaedriten, die neben dem Mineral Troilit (FeS) vorwiegend aus den Nickel-Eisenmineralen Kamacit und Taenit bestehen. Die Füllmasse zwischen den "Lamellen" dieser Minerale wird als Plessit bezeichnet.

Zu den bekanntesten Vertretern der Steineisenmeteorite gehört der Pallasit, der etwa zu gleichen Anteilen aus einem Nickeleisen-Netzwerk und aus darin eingelagertem Olivin besteht. Noch wertvoller als Gold werden sie auch als "Juwelen der Götter" bezeichnet.

Aber Kamacit und Taenit habt Ihr schon gut beim Thema Meteorite erkannt ..fehlte nur noch die Füllmasse Plessit!  :super:

Abgebildet jetzt mal meine Cohenit xx mit Troilit xx auf Kohle (aber hier irdisch!!)  :smoke:

Gruß Peter  :winke:

steinehamster

Hallo Peter,
ich bin weder Meteoritenjäger noch habe ich einen. Ich würde aber gern wissen ob es (mein irdischer Fund) etwas ähnliches ist wie bei der
anderen Geschichte (evtl. verschiedene Nickelsorten oder unsaubere Vermischung?). Das Muster erinnert mich an Damaszener, das wird aber ganz anders hergestellt (Eisen übereinander geschmiedet). Ich habe noch zwei kleine Stücken behandelt da sind die Muster/Linien deutlicher. Leider macht meine Kamera schlapp.
Gruß
Ina

steinehamster

Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe das Stück nochmal geschliffen und poliert. Ich habe noch ein anderes Stück geschliffen und poliert. Denn es hätte ja sein können das das Ergebnis nur Zufall war. Ich habe vorher/nachher Bilder gemacht. Wer hat eine Idee wie solche Strukturen auch auf irdischem Eisen/Nickel entstehen können?
Gruß
Ina

steinehamster

Und nun die Ergebnisse!

McSchuerf

Mit Stahlschmieden (Damaszener) etc. kenn ich mich nicht aus .. sorry .. kann Deine Frage dazu leider nicht beantworten ..   :kopfkratz:

Gruß Peter

steinehamster

Guten Morgen Peter,
ich weiss jetzt was es ist. Jemand hat mir erklärt, das der Fund Guss ist. Schön zu wären die tannenbaumförmigen Dendriten.
Ich finde es wirklich schön und es bekommt einen Platz in meiner Sammlung. Leider gibt es ja in unserer Gegend nicht so tolle Funde.
Aber ich werde weiter meine Augen in Richtung Boden bringen. Diesmal versuche ich Schlacke wegzulassen. Man lernt ja hoffentlich.
Danke für Deine Hilfe
Gruß
Ina



PS.: Hab eine Menge von Dir gelernt. Danke für Deine Geduld.