Anhänger von 1906

Begonnen von stratocaster, 07. Februar 2009, 17:09:04

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

stratocaster

Vorderseite: Weibliche Figur mit Palmzweig und Schwert sitzt auf Löwen
KB? INFANTERIEREGIMENT KAISER FRANZ JOSEPH V ÖSTERREICH
rechts neben dem Schwert 2 Jahreszahlen untereinander 1806 und 1906

Rückseite: 2 Schildträger, Wappen leider nicht mehr zu erkennen
1806-7   1809   1812-13   1815   1848-50   1866   1870-71

Schönes Stück; dort, wo oben das ? steht, geht eine kleine Schmarre über das Stück, der
Buchstabe ist nicht zu erkennen.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

El Grabius

#1
Grüß Dich,
Eine schöne Gedenkmedaille meines Heimatregiments hast Du da gefunden !

K.B. =
Das 13. Königlich Bayerische Infanterie-Regiment ,,Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn"
Ein Verband der 11. Infanterie-Brigade der bayerischen Armee. Die Garnisonsorte im Frieden waren Ingolstadt und Eichstätt.

Es wurde am 10. Juli 1806 als 14. Linien-Infanterie-Regiment in Ingolstadt und Ansbach aufgestellt.

Im September 1806 wurde das Regiment zunächst nach Weißenburg verlegt und im Oktober 1806 in Ansbach einquartiert. Am 16. Dezember 1806 hatte es eine Stärke von: 41 Offizieren, 57 Unteroffizieren, 18 Spielleuten und 1200 Mann das Depot verfügte über weitere 319 Mann.

Die Daten auf Deiner Medaille dürften im Groben mit der R.-Geschichte  übereinstimmen:

Ich zähle mal auf:
Napoleonische Kriege gegen Preußen 1806/1807.
Das Regiment war der Brigade ,,Minucci", 2. Division ,,Wrede" unterstellt.
- 5. Januar 1807 Berlin.
- 11. Januar 1807 bis 16. Januar nach Küstrin. Im Gefecht bei Wartha am
- 7. Februar 1807 Gefecht von Wartha 
- 15. Februar 1807 Königswalde
- Mai 1807 entsandte es 1 Grenadier-Kompagnie gegen Alt, Zambsk und Psary
- Mitte 1807 wurde das Regiment der 3. Division des französischen V. Armee-Korps unterstellt und nach Warschau verlegt.
- 30. November bis 26. Dezember 1807 von Warschau nach Ansbach zurück.

Der Feldzug gegen Preußen fordertet einen Gefallenen und 26 Verwundete, von denen 11  später an ihren Verletzungen starben. 1 Offizier und 299 Mann starben an Krankheiten und Erschöpfung. 429 Mann  desertierten, 92 Mann galten als vermisst.

Österreich/Tirol 1809 (Andreas Hofer)
Das Regiment war gegen Tirol der 2. Brigade ,,Vincenti" der 3. Division ,,Deroy" unterstellt und zählte 44 Offiziere, 1596 Mann und 37 Pferde.
- 16. April 1809 Altdorf
- Schlacht von Abensberg nur die Schützen des II. Bataillons
- Schlacht bei Schierling 9 Gefallene, 23 Verwundete
- Schlacht bei Eggmühl schwere Verluste (80 Mann gefallen, 8 Offiziere und 126 Mann verwundet).
- Grenzübertritt am 4. Mai 1809 bei Sachrang  - Gefechte bei Unken und um den Lofer-Pass 11.-13. Mai
- 12. Mai 1809 Gefechte des I. Bataillon beim Kaiserturm
- bei Schlitters (16. Mai) und Matrei (25. Mai)
- bei Volders und Hall am 29. Mai 1809 sowie am Berg Isel
- 31. Mai 1809  bei Schwaz und Trazberg
- Die Schlacht vom 11. bis 13. August 1809  Schlacht am Bergisel kostete dem Regiment 18 Gefallene und 24 Verwundete.
- 18. September Gefecht der Depot-Kompagnie 1809 bei Bludenz
- 3. Oktober 1809 schwere Gefechte bei Hallein

Feldzug gegen Russland 1811 bis 1813
- 29. April 1811 umbenennung in 13. Linien-Infanterie-Regiment 
- 14. Mai 1811 Marsch nach Danzig, Stärke 40 Offiziere, 96 Unteroffiziere, 26 Spielleute, 1440 Mann, 11 Pferde und 1 Artillerie-Kompagnie
In Danzig wurde es der französischen 1. Brigade (Brigade-General Ricard) der 7. Division unter Divisions-General Grandjean/dem X. Korps Marschall Macdonald unterstellt.
- Ab Mai 1811 war Danzig die Garnisonstadt.
- Marsch am 10. April 1812 - 6. August von Heiligenbeil über Bauske und Jakobstadt nach Dünaburg
- am 13. November Gefecht des I. Bataillons bei Kreuzburg 
- Das II. Bataillon von 15. bis 17. November 1812 Gefechte bei Friedrichstadt.
- Rückzug nach Danzig über Tilsit im Dezember 
- ab 1. Januar 1813 ständige Scharmützel 
- 17. Januar 1813 in Danzig. Kurz nach der Ankunft wurde das Regiment eingeschlossen. Durch Seuchen erkrankten täglich ca. 40 bis 50 Mann, so dass im Februar nur noch 250 Unteroffiziere und Mannschaften diensttauglich waren.
- Februar 1813 Kämpfe gg. russische und sächsische Verbände. 
- 21. Mai 1813 Schlacht bei Bautzen
- 28. Mai 1813 bei Hoyerswerda
- 23. August 1813 Schlacht bei Großbeeren 
beim Waffenstillstand hatte das Regiment noch eine Gefechtsstärke von 40 Offizieren und 396 Mann, die Artillerie-Kompagnie verfügte noch über 1 Offizier, 16 Mann und 2 Kanonen.
- 24. September 1813 Reserve-Bataillon nach Dresden   
-19. Oktober 1813 nach Torgau und Übertritt zu den alliierten Streitkräften
- 12. Dezember 1813 verlor das Regiment hauptsächlich durch Seuchen fast 490 Mann.

- Ab Februar 1814 war das Regiment wieder in Bayreuth
- Am 10. Juli 1814 gab es seine beiden Grenadier-Kompagnien an das Grenadier-Garde-Regiment, das 1. Infanterie-Regiment und das 3. Infanterie-Regiment ab.

Im Feldzug gegen Frankreich 1815 wurde das Regiment der 2 Brigade ,,Graf Butler" der 4. Division unter Generallieutenant Freiherr von Zoller unterstellt.
- 6. April 1815 - 23. Juni Marsch von Bayreuth mit 1685 Mann über Crailsheim und Mannheim nach Altheim
- Juli 1815 Gefecht bei Château-Thierry
- Ab August als Besatzung im Raum Remiremont, St. Etienne, Dommartin
8. November 1815 -- 6. Dezember  Rückmarsch nach Bayreuth.

- 25. Januar bis 1. März 1832 Unterstützung der Gendarmerie in Oberfranken
Ab 28. Februar 1837 führte es nur noch die Bezeichnung Infanterie-Regiment "Friedrich Herling"
- 15. März 1845 Bekämpfung eines Aufstandes nach Naila

- 14. März 1848 Niederschlagung von Aufständen sowie zur Wahrnehmung von Polizeiaufgaben bei Holzfrevel und Plünderung von Schlössern (1017 Mann)
- 29. Mai 1848 Entwaffnung der Bauern bei Wildenroth und Tambach.
Von Juni bis August 1848 verstärkte das Regiment die Garnison Nürnberg und war an der Unterdrückung der in Unruhen in Schwabach und Cadolzburg beteiligt.
 
- 2. bis 20. Oktober 1848  Kontingent aus dem I. Bataillon des Regiments und dem II. Bataillons des 10. Infanterie-Regiments nach Hildburghausen und Meiningen entsandt, um die sächsischen Truppen bei Niederschlagung der dortigen Unruhen zu unterstützen.
- 13. November bis 15. Dezember 1848  Forstschutz und Entwaffnung aufständischer Bauern

- 21. März 1849 stellte das Regiment das II. Bataillon für den Reichskrieg gegen Dänemark ab.
- Gefecht auf den Düppeler Schanzen als Reserve und Artillerie-Bedeckung.
- Mai - Juli 1849 befand sich das II. Bataillon zunächst in Kolding und Umgebung, dann bei Veile zur Küstensicherung.

ACHTUNG JETZT KOMMTS:
30. Mai 1849 verlegung des I. Bataillon in die Pfalz, das III. Bataillon am 4. Juni 1849 zum fränkischen Observationskorps
- Ab Juni 1849 war das I. Bataillon bis 1851 in Landau in der Pfalz einquartiert.
- 1851 befand sich das Regiment wieder  in Bayreuth.

Am 15. Mai 1851 wurde Kaiser Franz Joseph I. von Österreich und Apostolischer König von Ungarn zum Inhaber des Regiments ernannt, das ab dem selben Tag die Bezeichnung 13. Infanterie-Regiment "Kaiser Franz Joseph I. von Österreich" führte.

- 1857 bis 1858 war das I. Bataillon in Frankfurt am Main
- 1859 wurde das II. Bataillon nach Landau versetzt. 
- 1860 wurde das II. Bataillon von Landau nach Germersheim verlegt.
- 1861 kehrte es nach Bayreuth zurück, das II. Bataillon wurde nun in Germersheim verwendet.
- 1864 wurde das III. Bataillon von Germersheim nach Landau verlegt.

Krieg gegen Preußen 1866
Das Regiment stellte das I. und II. Feld-Bataillon zu gesamt 6 Komapgnien mit je 140 Mann ab, die der 7. Brigade/4. Division unter Generallieutenant Hartmann unterstellt wurden. Das III. Bataillon wurde der Reserve-Brigade unterstellt. Das IV. Bataillon befand sich als Depot-Bataillon in Hof, das nach dem Waffenstillstand wieder aufgelöst wurde. 
- Gefecht bei Roßdorf am 4. Juli 1866
- Größere Verluste bei Roßbrunn am 25. Juli 1866
- 1866 Umzug nach Ingolstadt, das III. Bataillon noch in Germersheim. 
- 1867 war das I. Bataillon in Zweibrücken mit einem Detachement in Kaiserslautern stationiert, die 2. Kompagnie befand sich in Würzburg.
- 1869 Regiment geschlossen in Ingolstadt untergebracht.

1870/1871 mit einer Stärke von 68 Offizieren, 2736 Unteroffizieren und Mannschaften, 73 Pferden sowie 13 Wagen. Es war der 4. Brigade der 4. Division unterstellt.
- 30. August 1870 Gefecht von Beaumont
- 1. September 1870 Schlacht bei Sedan (Gefallen: 1 Offizier, 40 Mann.  5 Offiziere, 5 Unteroffiziere und 127 Mann wurden verwundet, 53 Mann vermisst).
- 10. Oktober 1870  Gefecht um Orléans  und Eroberung der Stadt (29 Gefallene, 91 Verwundete, 20 Vermisste)
- 7. November 1870 Gefecht bei Marchenoir
- 9. November 1870 bei Coulmiers
-  2. Dezember 1870 Schlacht bei Loigny und Poupry
- 8. bis 10. Dezember 1870 Kämpfe bei Beaugency mit schweren Verlusten  (3 Offiziere, 3 Unteroffiziere und 47 Mann gefallen, 12 Offiziere verwundet, 6 von ihnen so schwer, dass sie kurze Zeit später ihren Verletzungen erlagen weiterhin wurden 3 Offizieraspiranten, 24 Unteroffiziere und 212 Mann verwundet, 80 Mann vermisst).
- Januar bis März 1871 Belagerungsring um Paris
- Nach Friedensschluss blieben das I. und III. Bataillon noch als Besatzung in Frankreich zunächst bei Nogent - Fontenay - Cotterets. Das I. Bataillon verlegt im September 1871 nach Soissons, das III. nach Laon, dann im Oktober ebenfalls nach Soissons. kurz darauf wurde die beiden Bataillone in die Festung Longwy einquartiert, wo sie bis 5. August 1873 blieben.

Auch am ersten Weltkrieg befand sich das Regiment
Schlacht von Lothringen, Metz, Steilränder der Maashöhen, Stellungen im Ailly-Wald bei St. Mihiel, Angriff auf die innere Fortlinie um Verdun, Fort Souville, Fleury, Flers, Ligny-Thilloy - Le Transloy, Somme-Schlacht 1917 Fresnoy, Langemarck 1918
Ecoust St., Boyelles - Boiry Bécquerelle, Beauvraignes und Fresnières. Weitere Einsätze westlich Itancourt, Bernoville und Trémont, Sambre-Kanals, nördlich Guise, Antwerpen-Maas-Stellung, Beaumont, Maubeuge

Verluste:
Gefallen: 41 Offiziere, 3 Ärzte sowie 292 Unteroffiziere und 1811 Mann;
Verwundet: 97 Offiziere, 2 Ärzte sowie 660 Unteroffiziere und 4850 Mann;
Vermisst: 5 Offiziere, 52 Unteroffiziere und 4890 Mann.

leider etwas lang geworden.

Viele Grüße

ach ja, Ergänzung: die nette Dame ist die Bavaria. Jetzt mußt Du nur noch die Knöppe dazu finden  :winke: :super:

stratocaster

Vielen Dank.
Da freue ich mich, dass ich mal wieder ein Stück Geschichte
ans Licht geholt habe.


Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

El Grabius

Zitat von: stratocaster in 08. Februar 2009, 08:10:40
Vielen Dank.
Da freue ich mich, dass ich mal wieder ein Stück Geschichte
ans Licht geholt habe.


Gruß  :winke:

Bitteschön, gern geschehen

weißt ja, dass Bayern mal zur Pfalz gehört hat  :zwinker: :narr: :narr:

Gruß

stratocaster

Zitat von: El Grabius in 08. Februar 2009, 13:05:52

weißt ja, dass Bayern mal zur Pfalz gehört hat  :zwinker: :narr: :narr:


Genauso ist es, ich wollte das nur nicht schreiben  :zwinker:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !