militärische Lampe ???

Begonnen von Wattwurm, 17. November 2005, 17:58:25

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Wattwurm

Hallo zusammen
Heute mal ein Dachbodenfund den ich in letzter Minute vor dem Container retten konnte !!!  :-D Im inneren der Lampe war ein weißes Pulver / Granulat. Gestempelt sind verschiedene Teile der Lampe mit den Buchstaben L f t . Ich hoffe das vielleicht jemand etwas über die alte  "Funzel " weiß. Danke schon mal für jeden Hinweis  :super:

                                                                                              Gruss und GF. Ww.  :cool1:

Rambo

Es handelt sich um eine Kabidlampe. Könnte Militärisch sein jedoch wurden ähnliche Lampen noch lange nach Kriegsende benutzt.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Gratian

#2
ZitatIm inneren der Lampe war ein weißes Pulver / Granulat.

...und wo ist das jetzt?

Eine Carbidlampe ist im Prinzip eine Gaslampe. In einem unteren Behälter der Lampe befindet sich in der Regel Kalziumkarbid, auf das aus einem oberen Behälter Wasser tropft. Dabei entsteht Ethin-Gas. Das entstehende Ethin (Früher Acetylen) verlässt den unteren Behälter durch eine kurze Rohrleitung, die in einem "Brenner" endet, der vor einem Hohlspiegel aus Metall fixiert ist. Das entweichende Gas wird entzündet. Die grelle Flamme wird vom Spiegel fokussiert und kann zur Ausleuchtung genutzt werden. Carbidlampen waren als Fahrzeuglampen sehr verbreitet, wurden dann allerdings von der sicheren elektrischen Beleuchtung verdrängt. Eine Lange Tradition hatten sie auch im Bergbau als das Grubenlicht eines jeden Kumpels.

Aus Carbid hergestelltes Ethin hat oft einen unangenehmen, leicht knoblauchähnlichen Geruch, der von Verunreinigungen herrührt. Meistens handelt es sich dabei um Phosphan, Ammoniak und Schwefelwasserstoff, die bei der technischen Herstellung aus Carbiden mitentstehen. In einem Liter Wasser sind nur 16,6 g Ethin löslich, in Alkohol und Aceton dagegen ist es sehr gut löslich. Die gute Löslichkeit in Aceton wird ausgenutzt, um Ethin in Stahlflaschen abzufüllen. Die Flaschen sind mit Kieselgur gefüllt, die mit Aceton gesättigt sind. In einem Liter Aceton lösen sich bei 12,4 bar 350 g Ethin. Diese Maßnahme ist notwendig, weil reines Ethin beim Komprimieren explodiert, wenn der Druck 100 kPa übersteigt, und in Wasserstoff und Ruß zerfällt. In Wasser löst es sich zu einer schwachen Säure mit einer Säurekonstante von 20.

Der Flammpunkt liegt bei -136 °C, die Zündtemperatur bei 305 °C. Der Heizwert ist 56.490 kJ/Nm3. Ethin verbrennt an der Luft mit leuchtender, stark rußender Flamme, die Flamme wird bis zu 1.900 °C heiß, bei der Verbrennung mit reinem Sauerstoff sogar bis zu 3.200 °C, dieses Ethin-Sauerstoff-Gemisch nennt man auch Ethin-Knallgas.

Ethin ist hochentzündlich, jedoch im reinem Zustand ungiftig. Zwischen einem Luftvolumenanteil von 2,5 bis 82 Prozent bildet es explosive Gemische. Ethin kann über Inhalation aufgenommen werden und führt zu Schwindel und Teilnahmslosigkeit. Eine Maximale Arbeitsplatz-Konzentration ist jedoch nicht festgelegt.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Wattwurm

Hallo Gratian
Vielen Dank erstmal für die ausführliche Beschreibung  :super: Als ich Deinen Text gelesen hatte dachte ich zuerst gleich gibt es einen lauten Knall und mein Keller ist explodiert. Bin gleich nach unten gegangen und musste feststellen das noch alles steht :zwinker:
Das Pulver habe ich in ein Kunststoff Gefäß gepackt und verschlossen. Es riecht tatsächlich etwas nach Knobi.... Wie entsorge ich das Zeug jetzt...???

                                                                                            Gruss und GF. Ww.  :cool1:

Gratian

Am besten mal bei der Stadtreinigung/Wertstoffhof anfragen ob du's vorbei bringen kannst.....in keinem Fall ins Wasser werfen (z.B. ins Klo schütten)   :irre:
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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