Archäologe tritt für Sondengänger und Bürgerforschung ein

Begonnen von Luigi_Risotto, 09. Mai 2016, 09:19:41

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Luigi_Risotto

Hallo, habe ein aus zwei Teilen bestehendes Interview mit einem renommierten Archäologen entdeckt, in dem er seinen Kollegen in vielen Punkten widerspricht, was die pauschalen (Vor-)Urteile zum Sondeln betrifft.
Auch die Kommentare unter dem Interview sind lesenswert.

https://hiltibold.blogspot.de/2016/05/burgerforschung-sondengehen-raimund-karl.html

https://hiltibold.blogspot.de/2016/05/burgerforschung-sondengehen-raimund-karl-2.html


insurgent

War am Wochenende mit Ihm (und vielen anderen) auf einer Tagung und wir haben viel zusammen diskutiert über das Thema.

Er war auch nicht der einzige Archäologe dort, der für die Zusammenarbeit mit Sondengängern ist  :smoke:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Daniel

Zitat von: insurgent in 09. Mai 2016, 10:12:59
Er war auch nicht der einzige Archäologe dort, der für die Zusammenarbeit mit Sondengängern ist  :smoke:
Ja,da gibt es etliche Archäologen, die für eine Zusammenarbeit sind.
Die Frage ist nur "wie"?
Da hat der Großteil der Sondengänger dummerweise eine andere Meinung als die Archäologen.
"Just for Fun" ,klappt da aber nun mal nicht!
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

insurgent

Zitat von: Daniel in 09. Mai 2016, 10:56:58
Ja,da gibt es etliche Archäologen, die für eine Zusammenarbeit sind.
Die Frage ist nur "wie"?
Da hat der Großteil der Sondengänger dummerweise eine andere Meinung als die Archäologen.
"Just for Fun" ,klappt da aber nun mal nicht!

Vollkommen klar und da sin Ray und ich auch einer Meinung, Suchen ja, aber ein Mindstmaß an Ausbildung ist notwendig.

Wenn ich keine Ahnung habe, wie ich einen Splitter aus dem Finger bekomme kann das böse enden  :smoke:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

stratocaster

Zitat von: Daniel in 09. Mai 2016, 10:56:58
Ja,da gibt es etliche Archäologen, die für eine Zusammenarbeit sind.
Die Frage ist nur "wie"?
Da hat der Großteil der Sondengänger dummerweise eine andere Meinung als die Archäologen.
"Just for Fun" ,klappt da aber nun mal nicht!

Die Thematik des Umgangs mit unserem kulturellen Erbe ist vielschichtig
und hat mehrere Aspekte.
Ein Problem - meiner Ansicht nach - ist, dass die Archäologen der Ansicht sind,
dass sie dafür den "Alleinvertretungsanspruch" haben.
Das, was Sondengänger im gestörten Böden so finden, kann z.B. fuer Kunsthistoriker
hoechst interessant sein.
Aber die Archäologie filtert das erst mal raus und erklärt es für uninteressant.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Daniel

Zitat von: stratocaster in 09. Mai 2016, 11:56:49

Aber die Archäologie filtert das erst mal raus und erklärt es für uninteressant.

Oder auch nicht!  :zwinker:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

stratocaster

Zitat von: Daniel in 09. Mai 2016, 12:05:38
Oder auch nicht!  :zwinker:

Doch!
Nämlich wenn der Fundgegenstand aus gestörtem Boden kommt und keinem ortsfestem Bodendenkmal zuordenbar ist.
Dann wird er abgelegt und das wars dann auch schon.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Erdspiegel

Zitat von: stratocaster in 09. Mai 2016, 12:37:33
Doch!
Nämlich wenn der Fundgegenstand aus gestörtem Boden kommt und keinem ortsfestem Bodendenkmal zuordenbar ist.
Dann wird er abgelegt und das wars dann auch schon.

Gruß  :winke:

Das ist Milchmädchen-Archäologie.Ich kann versichern,das bei uns in Berlin/Brandenburg so nicht gearbeitet wird.Zahlreiche bis dato unbekannte BDs wären sonst nie entdeckt worden,zB.das Urnengräberfeld bei Dahlewitz.

stratocaster

#8
Zitat von: Erdspiegel in 09. Mai 2016, 19:13:35
Das ist Milchmädchen-Archäologie.Ich kann versichern,das bei uns in Berlin/Brandenburg so nicht gearbeitet wird.Zahlreiche bis dato unbekannte BDs wären sonst nie entdeckt worden,zB.das Urnengräberfeld bei Dahlewitz.

Mein Beitrag hat natürlich auch etwas Provozierendes, was eine Diskussion durchaus fördern kann.

Nun haben wir in Deutschland ja unsere föderalen Strukturen mit den Länderhoheiten und den
vielen Ämtern und den vielen Zuständigkeiten und natürlich dann auch den verschiedensten Ausprägungen.

Bei uns in RLP heißt die oberste Behörde "Generaldirektion Kulturelles Erbe".
Der Begriff "Kulturelles Erbe" gefällt mir sehr gut. Sich darum zu kümmern, erfordert die
unterschiedlichsten Disziplinen: Museen, Historik, Analyselabors, Archäologie, Kunsthistorik, Restauration, .......

Nun hat - in RLP - die Archäologie den staatlichen Auftrag, sich um die Aufarbeitung des kulturellen
Erbes zu kümmern. Das kann man dem Organisationsschema entnehmen.
Dazu gibt es nun unterschiedlich mögliche Herangehensweisen:
a. Man zieht alle Register (beteiligt alle Disziplinen) und hat die Fäden in der Hand
b. Man fokussiert sich auf das eigene Fachgebiet

Aus Bequemlichkeitsgründen (und in Zeiten begrenzter Ressourcen) ist b. natürlich die einfachere Methode.
Und da die Archäologie nachwievor überwiegend grabungsorientiert ist, haben daher die oberflächennahen
Streu- und Einzelfunde (zu 90% in der Vergangenheit verlorengegangene Gegenstände) eine sehr untergeordnete Bedeutung.

Es mag nun viele Beispiele geben, wo das ganz anders ist oder auch ganz anders gelaufen ist;
aber das von mir aufgezeigte Beispiel gibt es auch.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Schalk23

Grüßt Euch,

Einzelfunde ohne Zusammenhang sind halt nur Einzelfunde und hängen "in der Luft".

Aber aus einer Summe von Oberflächenfunden der gleichen Zeitstellung lässt sich schon mehr sagen - auch für die Archäologen. Außer es sind Ignoranten, die es leider überall gibt. Grundsätzlich sollte man aber so optimistisch wie möglich sein und erst einmal eigene Erfahrungen machen und dann bewerten.
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Jøran-Njål

Hallo,

Zitat von: stratocaster in 10. Mai 2016, 12:18:14
Es mag nun viele Beispiele geben, wo das ganz anders ist oder auch ganz anders gelaufen ist;
aber das von mir aufgezeigte Beispiel gibt es auch.

Gruß  :winke:

mag sein aber das ist dann keine "Archäologie". Und ich kenne auch keinen Archäologen, der solche Fundobjekte einfach in die Ecke legen würde.
Aber Pappnasen gibt es halt überall.

Hilsen / Grüße,

Jøran-Njål
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!