Zahn vom Steppenbison

Begonnen von Moonk, 10. März 2011, 11:24:41

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Moonk

Hallo, hier ein Molar von einem Steppenbison (Danke Kalle für die Bestimmung).
Der Steppenbison ist am Ende der letzten Eiszeit (Dauer von 115.000 - bis vor 11.700 Jahren) ausgestorben.
Der Knochen könnte von einem Reh oder Hirsch stammen, aber ich habe da noch Zweifel. :kopfkratz:

Gefunden habe ich Beide im Aushub (Schlamm) eines Bachbettes (also das Bachbett wurde vertieft (ausgebaggert).
Beide lagen in der selben Schicht (Höhe) aber nicht beieinander und die "Fundschicht" ist (liegt) in ca. 3,5 bis 4 Meter Tiefe.
Der Knochen muss zeitlich nicht zum Zahn gehören, doch vom Schlamm und Sand luftdicht verschlossen könnte er auch leicht 10000 Jahre oder mehr, überstanden haben.

Ich werde noch mal versuchen Bilder von Bachriß (Profil) zu machen, vielleicht lässt sich das Alter dann genauer bestimmen.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Moonk

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Moonk

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

teabone

Hallo Moonk,

den hätte ich auch gerne gefunden. Ein schöner Zahn :winke:

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Moonk

Hallo, ist der Knochen nun von einem Reh, von einem Hirsch oder von einem anderen Tier?
Also "Knochenexperten" meldet euch.

HG Moonk
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

andreasluecke

Der Knochen könnte gut von einem Wisent (Waldwisent) stammen.

Habe den gleichen Knochen auch einmal aus einem Bachbett auflesen können.

Es ist ein Europäischer Bison, der wohl noch bis ins MA hier nachzuweisen ist.

Moonk

#6
Hallo, ist der Knochen mit 14 cm nicht ein wenig zu klein für einen "Wisentknochen"?
Auch die Form des Knochen passt nicht zu einem Wisent (Bison bonasus).
Am besten passt (soweit ich das erkenne) der Knochen zu einem Rentier.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

andreasluecke

So genau könnte ich das nicht begründen. Bin kein Zooooooologe.  :engel:

mifomex

#8
Moin Moonk,

....schoene Funde  :super: koennte das "Blaugrau" am Zahn evtl. Vivianit sein ? Zahnblau/Zahntuerkis? (---Thomas?)

und wie konservierst Du die Stuecke nun? ...legt man die auch erstmal ins Destibad ?

sorry, dass ich mit Fragen komme obwohl Du Antworten suchst :dumdidum:

Gruss Sash :winke:
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

Moonk

Hallo, ob das jetzt Vivianit ist oder nicht kann ich nicht sagen, ich habe einig Bilder mit dem Mikro gemacht, vielleicht erkennt man da etwas.
Den Knochen und auch den Zahn werde ich einfach kurz in heiße (warme), dünnflüssige Gelatine legen.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

werter47

Hi Moonk,
Knochen und Zahn sehen so stabil aus,daß sie keine weitere Konservierung brauchen.Und Vorsicht,Zahnschmelz und Zahnbein haben unterschiedeliche Audehnungsverhalten bei Wärmezufuhr,da kannst Du Dir ganz schnell unreversible Risse/Sprünge/Abplatzungen einhandeln.Trocken und staubfrei lagern reicht.
Gruß Günter

Moonk

Danke Günther, beim Knochen sieht man feine Risse, aber ich werde das mit dem Konservieren mal lassen.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

j-o-k-e-r

tach...
so einen Zahn habe ich auch gefunden... allerdings habe ich ihn an der Küste von chalkidiki/Griechenland aufgelesen...
Der Bierdeckel diehnt nur zum Größenvergleich und nicht zur Schleichwerbung bzw Appetitanregung :narr:
wo kommt dieser zahn dann her??? seht selbst

mfg der J-o-k-e-r :narr:

werter47

Hi Joker,
weit runtergekauter Mahlzahn eines Wiederkäuers,tippe auf sehr alte Ziege/Schaf.
Gruß Günter

j-o-k-e-r

danke  :kopfkratz:für die rasche Antwort... :super:
wollte schon immer mal wissen wie ich das ding zuordnen kann... :glotz:

Trapper

Hi,

hab gestern bei meinem Fundkomplex auch Knochen,Zahn und Kralle  :kopfkratz:...gefunden.
Keine Ahnung wie alt es ist,ist es aus der Römerzeit oder nicht da bei den Ausgrabungen die damals gemacht wurden viele tierische Knochen aus der Römerzeit gefunden. Weil ich es ja in der nähe des Fuchsbaus fand weiß ich nicht wie alt die Knochen tatsächlich sind ....


Gruß Trapper

Sonnenschein

Zitat von: werter47 in 14. März 2011, 12:00:41
Hi Joker,
weit runtergekauter Mahlzahn eines Wiederkäuers,tippe auf sehr alte Ziege/Schaf.
Gruß Günter

Ich lern grad noch, aber: ist der Zahn nicht etwas groß für ein Schaf oder eine Ziege?

werter47

Hi Sonnenschein,
hier geht was durcheinander,der Wiederkäuerzahn gehört zu Joker (Moonck/Steppenbison),der hier wurde als Schweinchen eingestuft,da aus dem Fuchsbau,wage ich keine Zeitstellung,kann von verschlepptem Fallwild stammen.(Der Fuchs brachte es zu Tage/Trapper)
Gruß Günter

Fuechen

#18
Vorweg: Warum schmeißt ihr alles durcheinander? Macht doch bitte eigene Threads auf.

Ich forsche mal ein wenig in meiner Literatur, erstmal das einfachste:

Zitat von: Sonnenschein in 06. April 2011, 22:06:43
Ich lern grad noch, aber: ist der Zahn nicht etwas groß für ein Schaf oder eine Ziege?
Die Zähne sind so lang.

--> @ Joker: Siehe Bild, definitiv Schaf/Ziege. Sieht ziemlich rezent aus. Konturen unscharf sehr wahrscheinlich durch die Brandung.

Fuechen

#19
@ Trapper

ist alles schwer zu sagen, zur Bestimmung muss man des immer direkt in den Händen haben und am besten direkt vergleichen können...und wenn vom Foto aus mit möglichst vielen Blickwinkeln. Die Blickwinkel sind ja auch bei anderen Kategorien hier im Forum äußerst wichtig.

Der Langknochen: Keine Gelenkenden, sonst kaum Merkmale. Nur ein etwas "kantiger" Eindruck der generellen Form --> Hirsch/Reh, kA welcher Skelettteil.

Die Kralle: Aus Horn, vergeht --> rezent. Ausschlussverfahren: Welche Tiere haben überhaupt Krallen? Ich tippe daher auf Canide: Fuchs/Hund(Wolf)
oder auch Dachs. Fuchs scheint wohl am wahrscheinlichsten ;)

Der Zahn: Hirsch/Reh am ehesten. Das Foto der Kauflächenansicht ist leider unscharf, trotzdessen Unterkiefer M2 (links). Ein (Wild)schwein wars auf keinen Fall.
Edit: Hab noch mal genau verglichen... ist der m2 unten links von Schaf/Ziege (die Länge des Zahnes und der kleine Knick vorne am Zahn waren ausschlaggebend).

Fuechen

@ Moonk:

Puh. Die Färbung der beiden Sachen lässt schon auf was älteres schließen. Hab die Tierarten aber nicht in meinen Aufzeichnungen, kann also nur grob abschätzen.

Der Zahn: Geht eigentlich in die Richtung von Hirschen... isses aber irgendwie nicht. Riesenhirsch? Aber wenn Kalle Bison sagt ;)

Der Knochen: Zuerst dachte ich Metacarpus oder -tarsus wegen der auffälligen Gelenkrolle...aber des passte nicht. Das kann eigentlich nur der Humerus sein. Welches Tier? Nix was heute mehr hier lebt...Schade, würde ich gerne bestimmen können. Gibbet bloß keinen "Nickel" für. ^^

Moonk

Hallo Fuehen, die Gelenkrolle beim Knochen würde gut zum Rentier passen, nur leider passt das andere Ende des Knochen von der Form her nicht.
Könnte der Knochen nicht auch von einem jungen Moschusochsen sein?

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Fuechen

Wie gesagt, würd ich liebend gerne sagen können! Aber ich hab nur die Literatur über unsere rezenten Haus- und Wildtiere. Alles andere, ist soweit ich weiß, eine Sache für die gut ausgestatteten Osteotheken z.B. an der LMU München. Ob die auch solche Tieraten haben... weiß ich nicht. Es gibt kein vollständiges archäozoologisches Übersichtswerk.
Wer noch helfen könnte... Landes/Naturkundemuseen mit ihren Magazinen, ich bezweifle aber, dass da Knochenspezis sitzen, Schloss Gottorf...Senckenberg usw.
Ansonsten richtige Archäozoologen anhauen. Alle Archäo- leute beanworten eigentlich gerne solche Emails. In München und Tübingen sitzen, glaub ich, die deutschlandweit besten.

Moonk

Hallo, ja ich werde einmal bei der Uni Göttingen nachfragen, die haben ja auch Archäozoologen.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Storkianer

Bild 18 zeigt, dass die braune Verfärbung nur oberflächlich ist, das bedeutet die Knochen/ Zahn können, müssen aber nicht alt sein. Deutlich wird das bei Moorleichen, liegt ein Körper ein paar Jahrzehnte im Moor wird es schwierig das genau Alter überhaupt noch zu bestimmen.
Experte für Knochen: Prof. Dr. Michel Baales.
Leiter der Außenstelle des LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe.
Er hat z.B den bisher ältesten gefundenen Westfalen untersucht. ( Aus der Blätterhöhle in Hagen/Westfalen) E-Mail: lwl-archäologie-olpe@wl.org. Schicke Ihm die Bilder, er kann Dir sicherlich helfen.
Gruß: Storkianer

Fuechen

Soooo. Ich habe nochmal alle meine Bilder, Bücher, usw durchgeguckt um Moonks Langknochen zu bestimmen. Besonders die Bilder aus einer Osteothek haben geholfen.
Es dürfte sich bei dem Langknochen um einen Humerus (Oberarmknochen), links handeln.
Jungtier, da der Gelenkkopf nicht vorhanden ist und das vorhandene proximale Ende nach Epiphysenfuge ausschaut (kein klarer Bruch, sondern Knochenhaut).
Tierart: Generelle Form des Knochen (recht schmal, wenig Sehnenansätze) schließt Schwein, Pferd und Rind komplett aus. Schaf/Ziege könnte sein, aber Form und Aussehen des distalen Endes lassen das nicht zu--> Extrem asymetrische Gelenkrolle --> bleiben somit nur noch die Hirschartigen (Cerviden), da ist aber alles von Reh, Hirsch und auch Rentier möglich, da weiß ich nicht weiter.

Zusammengefasst: Linker Oberarmknochen vom jungen Reh, Hirsch oder Rentier.