Ist das Chemie ????

Begonnen von Benny, 05. November 2011, 20:47:06

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Benny

Hallo  :hacker:

Habe vor ein paar Tagen in Istein im Rheinkies gebuddelt. In ca. 40cm Tiefe fand ich dann dieses blaue Ding. Dachte mir noch: "Uii, Benny, das is mal was geiles". Habs mir genau angeschaut und war stolz auf mich, bis ich dann bemerkte, daß ich blaue Finger hatte.  :staun:
Wenn das schon eine "Ewigkeit" im Rhein lag, warum hat sich das im Wasser nicht aufgelöst, wenn es schon abfärbt ?  :nixweiss:

LG
Benny  :waschen:


jason

Keine Ahnung was das ist,

aber ich würde meine Finger davon lassen bzw. nach Kontakt gut waschen.
Es könnte sich möglicherweise um ein Abfallprodukt aus der chemischen Industrie handeln

http://archiv.onlinereports.ch/2000/ChemiedeponienGeschichte.htm

Da nicht auszuschliessen ist, dass das Teil giftig ist, würde ich es in einen Plastikbehälter
legen und es umgehend zum Umweltamt der Gemeinde bringen.

Gruss und sei vorsichtig

Benny

Hallo Jason  :winke:

Ich danke dir für deinen Bericht und der Warnung. Habe eben noch Mikroskopaufnahmen gemacht. Da sieht das Zeug noch giftiger aus.

LG
Benny  :waschen:


Schlumpfstampfer

Ich würde auf Azurit tippen.
Aber vorzichtshalber würde ich auch nicht dran lecken  :engel:

mifomex


Wuerde ich auch sagen, ein schoener Azuritbrocken.
Ist ein Kupfermineral, also nicht in den Mund nehmen und nach dem Anfassen immer die Haende waschen :zwinker:

Gruss :winke:
Sash
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

jason

ja von der Farbe her wäre Azurit zutreffend.... und im Schwarzwald gibt's auch
kleinere Vorkommen.....

Aber ich hab schon öfter mal Hochwasser gesehen und wie dabei das Flussgeschiebe in
Bewegung kommt.....Azurit hat nur eine geringe Mohs-Härte, deshalb kann man
das Mineral leicht in einem Mörser pulverisieren.......ein Hochwasser würde so
ein Brocken deshalb nicht lange überstehen.

Also, die Frage die sich mir stellt ist, wie kommt so ein Brocken in 40 cm Tiefe in
den Rheinschotter?

Benny

Dieser "Brocken" hat auch nur eine Länge von 3,5cm und ist relativ leicht.

LG
Benny  :waschen:

jason

kristallines Azurit hat Dichte 4 ....... ist also nicht so "leicht". Falls es sich um Azurit handeln sollte,
hier läge es als derbe Masse vor und von daher könnte die Dichte allerdings etwas geringer ausfallen.
Zum Vergleich, Quarz hat Dichte 2,6.

Nochmal zum Fundort, bei der geringen Härte von Azurit müsste ja in unmittelbarer Nähe
eine Primärlagerstätte (z. Bsp. Kupferkies)  sein.

Kann ja nicht weit transportiert worden sein,schreibst ja selbst, dass Du schon vom Anfassen blaue Finger bekommen hast.

Benny

An diesem Loch, aus dem das blaue Ding kommt, hatte ich Tage davor schon seltsame "Erscheinungen". Wasser und Kies waren "rostig". Dachte noch......Vorsicht, Benny, Bombe oder Granate.  :button: Bin 2m abgewichen. Sondlerinstinkt.

LG
Benny  :waschen:

McSchuerf

#9
Hallo ..

ich bezweifle, dass es sich hier, trotz des Aussehens auf den ersten Blick, um Azurit handelt. Es gibt noch weitere blaue Farbpigmente oder auch künstliche Farbstoffe, wo auch ein Abfärben auf der Haut viel wahrscheinlicher ist. Bei mir hat bisher noch kein Azuritfund auf der Hand abgefärbt und ich habe schon reichlich Azurite von den verschiedensten Fundstellen gesammelt. Das hat auch nichts mit geringerer Härte oder Dichte zu tun. Die Strichfarbe ist bei Azurit natürlich immer hellblau .. entprechend beim Hinterlassen einer Farbspur auf einem Porzellantäfelchen z.B. ..

Gegen Azurit spricht auch, dass laut Bildern hier unter dem Mikroskop offenbar keine typisch taflig-säuligen Kristallformen erkennbar sind. Obwohl natürlich auch körnig-erdige Aggeragte von Azurit vorkommen können dann aber meist mehr als Überkrustungen.

Träufel doch einfach mal etwas Zitronensäure, Essigsäure oder per Pipette ein Tröpfchen verdünnte Salzsäure (10%iges HCL) auf die vermeintliche Azuritprobe. Müsste dann schon stärker aufsprudeln, wenns wirklich das Kupfer-Carbonat Azurit sein soll. Ich denke aber mal, da wird wahrscheinlich nichts sprudeln..  :kopfkratz:

Zum Vergleich mal ein paar meiner eigenen Azurit-Funde beigefügt. Da sehe ich stets auch unter dem Mikroskop mindestens einen typischen Kristall.

Gruß Peter  :winke:

McSchuerf

Wenns unter Säure aufschäumt, ist es Azurit als Farbpigment; wenn nicht eine der anderen Farbpigmente wie "Preussisch Blau" etc..