echter "Lesefund"

Begonnen von Silex, 16. Februar 2007, 22:17:38

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Silex

Als ich heute meineTochter von der Schule abholte hatte ich noch ein bißchen Muße um  ein wenig herumzustromern. An der Kirche (Baujahr ca. 1500) die an der Stelle einer früheren Burg steht fand ich am Sockel diesen ein"gepflanzten" Stein. Er war wohl früher plan und  flächendeckend mit Schriftzeichen be"schrieben". Später aber wurde eine schlüssellochförmige Mulde herausgearbeitet  (vielleicht  liegt aber die symmetrische Ergänzung unter der Erde so dass es sich um eine  "knochenförmige" Vertiefung handeln könnte).
Die Schriftzeichen sind aber nur an dieser rechten Seite einigermaßen erhalten....
Kann jemand etwas zum Alter dieser Schrift sagen? Evtl. sogar etwas entziffern? Oder die Funktion  des Steines erahnen?
Vielen Dank
im Voraus
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo Edi !!

Ich dachte zuerst es könnte vielleicht Hebräisch sein (wenn mans so wie hier umdreht), aber sieht irgendwie doch nicht so aus ????
Von rechts nach links zu lesen.

http://nn.wikipedia.org/wiki/Det_hebraiske_alfabetet




stekemest

Dürfte normale Fraktur sein... Spätmittelalter oder frühe Renaissance.

wühlmaus

Hi Edi

meiner Meinung nach handelt es sich hier um den Rest einer alten Grabplatte, die ursprünglich wohl im Innern der Kirche auf dem Boden lag. Die Schrift ist abgewetzt von den Füßen der Gläubigen ...
Solche Steine kann man häufig in und um alte Kirchen herum beobachten. Sie wurden in den vergangenen Jahrhunderten bei Umbau und Renovierungsarbeiten am Kirchenboden von ihren Plätzen über den Gräbern entfernt und, wenn die Renovierung in den Händen von historisch interessierten lag, entweder im Kircheninneren an den Wänden oder Draußen im Kirchbereich aufgestellt. Manchmal ging man dabei aber auch recht rabiat vor und zerschlug kurzerhand die großen Platten ...
Ich denke mal das letzteres bei deinem Stück der Fall war. Wahrscheinlich wurde sie bei einem frühen Umbau zerschlagen und ein Fragment verblieb in der Erde unter dem Kirchenboden, wo es dann bei einer späteren Renovierung wiedergefunden wurde und schlußendlich vor der Kirche aufgestellt wurde ...

:winke:
Gerd

IVVECVO

........ Zeit - wurde ja schon genannt - spätes

15. Jh. Kann auch Teil eines Eingangbogens sein ,

oder es ist tatsächlich ein Epitaphfragment .

                Gruss  Juv

Silex

Danke für Eure Antworten,
was mich an diesem Teil verwundert ist die Tatsache dass die Platte "epitaphmäßig" dick ist (ca. 20 cm), sie aber  ausgemeisselt ist- und zwar mindestens bis zur Hälfte der Dicke....(und dies in der oben beschriebenen  schlüssellochförmigen Form..ob sich diese  Ausmeisselung im vergrabenen Reststück noch zu einer vermutlichen Symmetrie ergänzen lässt muss aber leider Spekulation bleiben..... ich muss gestehen ...ich hab gerüttelt .... wobei mich ein Passant beschiefäugelnd ertappte... und es war  bombenfest- tief gegründet)

Servus vom
Edi
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