Murmel ? römisch ?

Begonnen von Der Onkel, 15. August 2007, 16:14:50

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Der Onkel

Moin
Diese Kugel wurde im BFF als römische Murmel identifiziert allerdings waren sich alle nicht 100% sicher vielleicht kann hier jemand nochwas dazu sagen.
Auf dem Acker wurde sonst nix gefunden aber wenn dort noch was gelegen haben sollte bin ich es wahrscheinlich übergangen das war direkt an der Bahnlinie da hatte ich nur Störsignale
Die Größe der Murmel/Kugel ist 28mm und über die Kugel geht quer eine leichte Erhöhung (siehe Bild 2)
Die Murmel ist massiv und nur äußerlich angefressen also nicht porös o.ä. - sieht man auch auf Bild 3 wo eine kleine Druckstelle ist da sieht man das das Material massiv ist - evtl. Marmor ?

Pfälzer

Was wiegt sie denn ? :kopfkratz:

Jürgen
Jürgen

Silex

Fast eine identische hab ich letzte Woche gefunden..auffällig war so ein Äquatorwulst den ich auch bei Deinem Fundstück zu erkennen glaube.
Der Fundzusammenhang ist allerdings früh/mittelalterlich. Wenn überhaupt.
Murmeln sind wohl seit der Steinzeit - bis fast heute- ein Faszinosum...wenn Du keine Beifunde hast kann man da kaum was sagen.
Ich werd  meine mal fotografieren und reinstellen....
servus
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Onkel

Zitat von: Pfälzer in 15. August 2007, 20:23:07
Was wiegt sie denn ? :kopfkratz:

Jürgen


Hi Jürgen
Sie wiegt c.a. 25 g

Pfälzer

Hi  :winke:
Ich tendiere da zu der Aussage von Eddi. Ohne Beifunde sehr schwierig. :nono:

Persönlich habe ich bisher nur Tonmurmeln mit Salzglasur gefunden.

Schau dir mal den Link an: http://www.murmelwelt.de/antike.html

Zumindest gibt der noch ein paar Informationen her.

Gruss
Jürgen
Jürgen

Silex

hier die "Versprochene"...aber ich kann inzwischen nicht mal genau sagen aus welchem Material sie genau besteht. Aber ich tippe auf eine ortsfremde Gesteinsvarietät. Auffallend  bei Deiner war eben dieser  erhabene "Äquatorringwulst" den ich auch  hier sehen kann
D = 3 cm.
Murmeln nehm ich immer mit...sie sind selbst auf rein steinzeitlichen Fundstellen als relativ regelmäßige Kugeln zu finden und sind da  meist sehr glatte Zufallsflußgerölle.
Steinmurmeln sind sehr selten bei uns  und eher auf (früh)mittelalterlichen Siedlungsstellen zu finden

Und Danke, Pfälzer, für den SuperLink

Servus!

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Onkel

Schönes Teil Edi und es hat genau die gleiche Wulst
Also das heisst genau zu bestimmen ist sehr schwer und deshalb zwischen Römer und frühes Mittelalter einzuordnen ?

coinwhisper

hier mal meine murmel  :smoke:


lg

coinwhisper  :winke:

Merowech

Hallo beisammen,
Murmeln und Nüsse sind den römischen Kindern genauso kostbar, wie den Erwachsenen Gold, meinte einst der römische Schriftsteller Augustinus. Und er hatte Recht, denn das Murmelspiel (oder das Nüssespiel, bei dem statt mit Murmeln mit Nüssen gespielt wurde), zählte zur Zeit der alten Römer zu den beliebtesten Kinderspielen. Archäologen haben bei Ausgrabungen unzählige römische Murmeln zu Tage befördert, die man heute in den Schaukästen der Museen betrachten kann.

Richtige Murmeln aus Ton, Glas oder Stein waren damals ziemlich kostspielig. Nur reiche Kinder konnten es sich leisten, damit in den Gärten ihrer elterlichen Villen um die Wette zu murmeln. Die Gassenjungen träumten nur davon, einmal eine solche Murmel zu besitzen. Dies bedeutete allerdings nicht, daß sie auf das Murmeln verzichtet hätten: Sie verwendeten dazu einfach Nüsse. Mit denen ließ es sich genauso gut spielen wie mit
Murmeln. Zudem hatten Nüsse ja den Vorzug, eßbar zu sein, so daß man sie nach einem Spiel aufessen konnte.

Das Nüssespiel war im alten Rom ein so wichtiger Bestandteil des Lebens, daß sogar die Sprache davon geprägt wurde. Man redete bildlich von nucibus relictis, den zurückgelassenen Nüssen, wenn man die hinter sich liegende Kindheit meinteund ausdrücken wollte, daß ein junger Mann jetzt erwachsen war. Das Nüsse-und Murmelspiel von nun an den kleineren Kindern zu überlassen, war jedoch nicht immer leicht... Allzugroß war die Versuchung, und so mancher, der ihr nicht widerstehen konnte, machte sich zum Gespött der Leute. Auch der römische Kaiser Augustus zählte zu jenen passionierten Spielern, die das Murmeln nicht lassen konnten. Wann immer er eine Gruppe murmelnder Kinder sah, schloß er sich ihr an, um einige Runden mitzuspielen. Auch wenn ganz Rom über ihn lachte, der Kaiser ließ sich nicht beirren: er murmelte trotzdem weiter........  :zwinker:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Lojoer

Dass mit den Nüssen ist ja sehr interessant,
jetzt klärt sich auch einiges.
Ist nämlich jemand quer durchs Spiel gelaufen rief man "Geh mir nicht auf die Nüsse"   :idee:
Und ich habe immer gedacht der Spruch kommt woanders her.   :zwinker:
Gruß Jörg

Störtebecker

Hi Jörg,

du hast ja voll ein an der Murmel :belehr:  :zwinker:
(ist wohl auch überregional, oder?)

aber wer weiß

Grüße

Michael :winke:

Lojoer

Ja lästert nur über meine geistigen Ergüsse. Wenn ich schon mal ne Idee habe, dann wird sie nieder gemacht.  :zwinker:
Jetzt mal zur Murmel oder zu dem was man dafür halten kann. Es ist durchaus möglich, dass sowas antiken Ursprungs ist. Aber es gibt auch noch eine Menge andere Möglichkeiten, z.B. Steinkugel aus einer Kugelmühle. Eine Deutung zeitloser Objekte ist meiner Meinung nach nur in Fundzusammenhang möglich.
Gruß Jörg

pflaume