Ritterknopf

Begonnen von Allesfinder, 30. April 2004, 17:56:30

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Allesfinder

Auf diesem Knopf ist ein Ritter abgebildet, umkreist von Zahlreichen Wappen, dazu eine Zahl 1486, wer kann mir was dazu sagen? Kann die Zahl 1486 das Herstelldatum sein?
Danke und Gruß
Allesfinder:super:

Michael

Hi
Sicher nicht. Knöpfe wurden glaube ich, oft nach Münzabbildungen gefertigt (Pseudo-Münzknöpfe). Meiner stammt auch nicht aus dem Jahr was draufsteht, sondern den habe ich im 21. Jhd. auf dem Bürgersteig gefunden:lol:

:hallo:Michael
        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

Ruebezahl

ZitatOrginal gepostet von Allesfinder
 Kann die Zahl 1486 das Herstelldatum sein?

Ganz bestimmt nicht. :winke: Wie Michael schon schrieb sind diese Pseudomünzknöpfe recht jung. Deiner aber so um 1900, denk ich mal ?
Die Münze erinnert an die Thaler aus Mansfeld mit dem heiligen Georg als Darchentöter.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Allesfinder

Besteht nicht auch die Möglichkeit das es sich um einen Uniformknopf handelt? Ich kenne diese Pseudo Münzknöpfe ich hab schon den selben wie Michael gefunden. Das das Datum nicht mit dem Ösentypus übereinstimmt habe ich schon befürchtet, aber ich denke eher an einen Erinnerungsknopf. Oder hat jemand ne Ahnung seit wann es Pseudomünzknöpfe gibt?
Danke und Gruß
Allesfinder

Daniel

Der Ritter scheint wohl im Süden von Deutschland öfters anzutreffen sein.:-D
Habe diese Woche auch so einen gefunden,allerdings bekomme ich ihn,trotz Edta, nicht richtig sauber.:platt:
Meiner hat noch Reste einer Vergoldung,ist aber sonst arg verranzt.:heul:
Auf dem Bild sieht er allerdings goldener aus,als er wirklich ist.
Beim Finden war er total schwarz verkrustet,nur an ein paar Stellen schimmerte er blitzeblank durch,weshalb ich ihn auch mitgenommen habe.

Gruß Daniel


:winke:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ruebezahl

Ich habe da ein paar neue Infos. :engel:
Diese Pseudo-Münzknöpfe waren besonderes in Süddeutschland oft Bestandteil der bäuerlichen Tracht und können auch deutlich älter (18./19.Jh.) sein. Besonders massive der Knopf von Allesfinder ist wohl deutlich vor 1900 anzusiedeln.
Auch das Motiv ist sehr aussagekräftig. Siehe hier:
http://www.anumis.de/lexikon/g/pg051.html
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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Napoleon Buonaparte

Trüffelschwein

hallo !
das ist herzog sigismund von tirol  (der münzreiche) erfinder des talers( Guldiner)!!! 1439-1490 !
gruß
trüffelschwein

Gratian

Trüffelschwein hat recht....hier die Lebensdaten vom münzreichen Siggi (aus Wikipedia)  und dieVorder- und Rückseite eines Guldiner

Si(e)gmund oder Sigismund genannt der Münzreiche (* 26. Oktober 1427 in Innsbruck, † 4. März 1496 in Innsbruck) war Erzherzog von Österreich und Regent von Tirol und Vorderösterreich.

Sigmund gehörte der Leopoldinischen Linie der Habsburger an. Er war der Sohn des Herzogs Friedrich IV. und der Anna von Braunschweig.

Als sein Vater starb war Sigmund gerade einmal zwölf Jahre alt. Friedrich III., dessen Neffe er war, wurde zu seinem Vormund bestellt. Da Tirol eine lukrative Einnahmequelle für Friedrich III. war hielt er Sigmund bis zu seinem 19. Lebensjahr praktisch gefangen. Erst als die Tiroler Stände ihm mit Krieg drohten, ließ er den jungen Sigmund ziehen.

Um den Einfluss gegen Westen auszuweiten sollte Sigmund die französische Königstochter Radegunde ehelichen, diese verstarb aber vor der Eheschließung im Jahre 1445.

1446 nahm Sigmund seine Regentschaft über Tirol und Vorderösterreich auf, sein Regierungssitz wurde Innsbruck. Er hatte, bis zu dessen Tod, einen Konflikt mit Nikolaus Cusanus, dem damaligen Bischof von Brixen, um die Gebiete des Inn- Eisack- und Pustertales .

1449 heiratete Sigmund in Meran Eleanor, die Tochter Jakobs I. von Schottland.

Am 10. Mai 1458 erhielt er im Erbstreit Habsburgisch-Schwaben (Vorderösterreich) von Herzog Albrecht IV. von Bayern, das er jedoch 1461 wieder an diesen abtrat.

Da er wegen seines ausschweifenden und zügellosen Lebensstils eine große Menge an Schulden anhäufte, verkaufte er 1469 Karl dem Kühnen (dem Herzog von Burgund) die Grafschaft Pfirt, die Landgrafschaft Elsass und einige weitere Städte, behielt für sich aber das Recht auf Rückkauf.

1477 wurde Sigmund von Kaiser Friedrich III. zum Erzherzog erhoben.

Im Jahre 1480 verstarb seine Frau Eleonore. Aus der Ehe von Sigmund und Eleonore gingen keine Kinder hervor.

1484 vermählt sich Sigmund mit der erst sechzehnjährigen Katharina von Sachsen. Auch diese Ehe blieb kinderlos. Sigmund beginnt 1487 einen Angriffskrieg gegen Venedig, der jedoch beiden Seiten keinen Gebietsgewinn brachte.

Erzherzog Sigmund musste 1490 auf massives Drängen der Tiroler Stände die Regierungsangelegenheiten an Herzog Maximilian übergeben.

1496 wurde Sigmund in der Fürstengruft in Stift Stams beigesetzt.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Allesfinder

Interessant Gratian, nun stellt sich mir noch eine Frage, warum wird 1486 aufgeführt
und nicht 1496???
Danke und gruß Allesfinder

ChristophNRW

na,
das dürfte doch einleuchtend sein, man will eine Münze aus der Regierungszeit nachahmen, da nimmt man halt irgendein Datum, nicht gerade Regierungsbeginn oder Regierungsende, damit es möglichst natürlich aussieht ...
ist zumindest meine Theorie

mfg
Christoph
Tout est chaos
Tous mes idéaux : des mots abimés
Je suis d'une géneration désenchantée
(Mylène Farmer - Désenchantée)