Hallo Leute,

diesen Knopf habe ich unweit (ca. 20m) von meinem letztlich eingestellten Nummernknopf ohne Nummer gefunden.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,68782.msg428292.html#new

Kann man dieses Exemplar denn datieren und stehen die beiden Stücke evtl. in Zusammenhang? Diesmal ist das Stück völlig ohne Wölbung.
Dachte erst an eine Münze, aber als ich die Rückseite betrachtet hatte, war ja alles klar.

Liebe Grüße vom Daniel

Hallo RockandRole,
Schau mal hier. 

Gruß

mc.leahcim

Oh jaaaa Danke Michael.     1792. Haben Napoleons Truppen denn auch noch solche Knöpfe getragen. Wir nähern uns der 1813   

liebe Grüße Daniel

Du, das weiß ich nicht ob die ihre Knöpfe länger getragen haben. Aber ich kann es mir gut vorstellen das ein Soldat ungerne seine Knöpfe vom Wams schneidet um mühsam neue anzunähen.

In dem Link seht aber sogar der Satz: Hin und wieder finden sich vereinzelte Knöpfe dieses Modells sogar noch auf deutschen Schlachtfeldern von 1813.

Auffällig ist bei deinem Knopf dieser Kreis im Rutenbündel, bei dem ich nicht weiß wie er dahin gekommen ist.

Gruß

mc.leahcim

Wenn ich ein Soldat wäre, hätte ich bestimmt auch andere Sorgen. Das hat ja auch was mit Identität zu tun mit den Knöpfen.
Vielleicht hat dieser Kreis etwas mit der Öse hinten zu tun!?! Evtl eine Reparatur 

Liebe Grüße Daniel

Zitat von: RockandRole in 19. Dezember 2015, 13:44:34
Oh jaaaa Danke Michael.     1792. Haben Napoleons Truppen denn auch noch solche Knöpfe getragen. Wir nähern uns der 1813   

liebe Grüße Daniel

Das ist ein Knopf der REPUBLIQUE Francaise, also ursprünglich der französischen Revolutionsarmee.
War die nicht auch bei Euch unterwegs?

Macht immer Sinn sich auch die Historie zu Rate zu ziehen!

Warum sollte nicht auch ein Veteran noch unter Napoleon eine ältere Uniform getragen haben!


lG Thomas 

Hallo Thomas

Habe gerade durch Zufall eine Chronik meiner Heimat gefunden. Hier ein interessanter Ausschnitt.

1796 wird unsre Heimat erstmals durch die französische Revolutionsarmee belastet. Nach dem Zurückweichen der kaiserlichen Truppen bis Würzburg, nimmt General Collo in der zweiten Julihälfte auf dem Schloß Alzenau Quartier.
Nach ihm genießt der General Bonneau die Gastfreundschaft des Amtsvogtes.
Selbst der Heerführer General Jourdan, der sein Hauptquartier in Hörstein hatte, soll auf Schloß Alzenau beim Amtsvogt Steinmetz guten Kahlgründer getrunken haben.
Diese relativ ruhige Zeit ändert sich, nachdem die französischen Truppen am 24. August und 3. September bei Amberg und Würzburg von den Österreichern geschlagen werden.
Der Rückzug gerät außer Kontrolle und wird zur wilden Flucht als das österreichische Heer nachdrängt.

Liebe Grüße Daniel

Dann würde der Knopf doch auch zu zeitgenössische regionalen Ereignissen passen! Auffallend, dass das Liktorenbündel abbricht und ein versetzter Kreis zu sehen ist (wie schon angemerkt worden ist)!


lG Thomas  

Es ist nichts außergewöhnliches, ältere Uniformknopf-Modelle auf Feldern mit jüngerer miltärischer Bedeutung (Schlachtfelder etc.) zu finden. Auffällig sind hier besonders die Jahre 1813-1815.

Nach dem verlorenen Russlandfeldzug von 1812 mit einem Verlust von 95 % an Mensch und entsprechendem Material musste Napoleon I. wieder eine schlagkräftige Armee aufbauen. Die Produktion neuer Waffen und Uniformen kam trotz aller Bemühungen nicht hinterher. Und so wurden alte Uniform- und Waffenbestände aus den Arsenalen geholt und "reaktiviert". Ergo trug ein einfacher Soldat eine Uniform aus dem Jahre 1796 oder 1803 mit den entsprechend alten Knöpfen, denn die wurden nicht abgetrennt und durch neue ersetzt. Nur so war es möglich, den Frühjahrsfeldzug 1813 einigermaßen ausgerüstet durchzuführen.

Wir müssen uns von der bildlichen Darstellung einheitlich ausgerüsteter Regimenter und Bataillone lösen. Die Bilder sind meist phantastische Ergüsse von Künstlern und Uniformzeichnern. Die Truppen sahen sehr bunt, heruntergekommen und "schlampig" aus und hatten nichts mehr von der einst großen "Grande Armee".

Ich selbst habe auf den Feldern von 1813 Knöpfe der Modelle 1792-1793, Revolutionsartillerie und der leichten Infanterie 1803-1808 gefunden. Und selbst in Ligny und Waterloo (1815) wurden alte Knopfmodelle gefunden.

Also muss man sich diesbezüglich nicht sehr wundern.

Hallo guten Abend

Danke für den interessanten Einblick Gosetrinker. Das klingt wirklich plausibel. Wie als wäre man mit dabei gewesen 

Liebe Grüße Daniel

Bei der Gelegenheit wollte ich Euch auch mal wieder meinen
Knopf mit dem Schreibfehler ("FRANCIASE") zeigen.
Das hat der Träger (oder sonst wer) wohl auch gemerkt und das "IASE" etwas glattgerubbelt.

Gruß  

Die Frage ist ja nun nach wie vielen gegossenen Knöpfen der Meister es gemerkt hat? Da war bestimmt Zoff in der Werkstatt

Herrlich!

Gruß

mc.leahcim

Guten Morgen

Ein Fall für die Fallschwertmaschine    wirklich ein Kuriosum

Liebe Grüße Daniel

@ mc.leahcim

Dieser Knopf ist ein wunderbarer Beweis, dass selbst Stempelschneider nicht unfehlbar oder Analphabeten waren. Ein schönes Stück.
Es existieren auch genau die gleichen Knöpfe mit der Umschrift "REPUBLIQUE FRANCOISE" (Republik der Franzosen). Auch noch eine Variante.

Falls mal Jemand solch ein Knopf unter die Finger bekommt.....bitte PN an mich. 

Heute Nachmittag würde ich auch mal einen Revolutionsknopf 1792-1793 in Weißmetall posten. Sind auch nicht allzu häufig.

Hier meine, oben angeführten Revolutionsknöpfe in Weißmetall (Zinn/Zink)-Ausführung. Diese wurden von den Carabiniers getragen.

Hallo und noch Frohe Weihnachten 
Vor ein paar Monaten wurde mein Artillerie Knopf, der auch aus der Zeit der Republik ist, in der Nähe von Küstrin (Kostrzyn) gefunden. Leider ist die Öse nicht mehr dran  

Auch ein "Schatz" 

Hallo Leute

Toll dass hier gerade ein Sammelbeitrag daraus wird.    ihr habt da wirklich schöne Schätzchen.

Liebe Grüße und lasst es schön ruhig ausklingen.

Da hätt ich auch noch 2 Varianten beizutragen..... 
Bei der Umschrift "FrancOIse" hat sich der Stempelschneider wohl an einer Münze orientiert.... 
Dann einer aus Blei....
Und noch eine Ausführung als hohlgeprägtes Blech.

Gruss
Zardoz

Bei dem Bleiteil- sieht aus als wäre das Motiv "negativ" und gespiegelt.  Eine Petschaft?

Ein Petschaft kann man wohl ausschließen.... am Fundort (altes Militärlager am Col Agnel) waren 6 Revolutionsknöpfe dabei. 5 davon aus Blei und mit gespiegeltem Relief,einer normales Relief. Die Vermutung liegt näher,das es selbstgemachte Knöpfe (Durchmesser 17mm) sind. Materiallieferant werden Musketenkugeln sein.

Gruss
Zardoz