Pferde-Scheibenknopf

Begonnen von Feldmaus, 06. August 2006, 22:30:52

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Feldmaus

Hi
In meiner Laufbahn als Sondengänger ist dies der einzigste
Scheibenknopf mit Pferdemotiv den ich finden durfte.
D.m. 19 mm,Material Arsenbronze, 19 Jhdt. ?
Der Härte des Materials wegen,wäre es interessant zu wissen
wie und mit welchen Werkzeugen solche Motive in das Metall
graviert wurden.
Jedenfalls ist es wieder ein schönes Stück für Loennes D.B.  :super:

Gruß   Feldmaus  :winke:  :gn
Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht sollte man
den Kopf nicht hängen lassen

stratocaster

Zitat von: Feldmaus in 06. August 2006, 22:30:52
Der Härte des Materials wegen,wäre es interessant zu wissen
wie und mit welchen Werkzeugen solche Motive in das Metall
graviert wurden.

Na für Bronze (egal ob Arsen oder andere Bronzen) reicht doch
Eisen / Stahl immer aus. Stahl ist immer härter.  :belehr:

Gruß  :hacker: :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Feldmaus

Hallo stratocaster
Das Bronze und andere Buntmetalle weicher sind wie Stahl
leuchtet mir schon ein. Aber dieses sog. Arsenbronze wird
nicht mehr so viele Gemeinsamkeiten besitzen wie normale
Bronze.Ich habe zwar mit solchen Stücken noch keine Tests
gemacht,aber dieses Material kommt mir ein wenig härter
und wiederstandsfähiger vor wie Bronze.
Vielleicht sind ja noch andere Bestandteile enthalten.
Wiederum ist es erstaunlich,dass mein Detektor bei einigen
A.B. Knöpfe kein eindeutiges Buntmetallsignal anzeigt.
Jedenfalls danke für die Aufklärung und entschuldige
meine Unwissenheit. :engel:

Gruß  Feldmaus  :winke:
Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht sollte man
den Kopf nicht hängen lassen

c-4

Erfahrungsgemäß (und  durch Analysen bestätigt) enthalten solche  "Arsenbronzen" so gut wie immer  nur sehr wenig Arsen, dafür aber um so mehr Blei, etwas Antimon, Eisen und  ziemlich viel Zink.  Es handelt sich eindeutig um eine Art von Blei-Bronze bzw. Blei - Messing. Die Oberfläche ist durch Schutzschicht-Bildung ziemlich beständig gegenüber Korrosion, die Härte der Legierung dürfte aber  nur wenig über  der von  Gußmessing liegen. Dafür ist das Metall recht spröde.

stratocaster

Zitat von: Feldmaus in 07. August 2006, 10:55:27
Jedenfalls danke für die Aufklärung und entschuldige
meine Unwissenheit. :engel:

Ich hab´s aber nicht böse oder herablassend gemeint.
Gruß  :prost:
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Loenne

Hallo,

so habe ich es auf meiner Seite beschrieben: "Bei unseren Knöpfen ging es wesentlich weniger dramatisch zu, da man hier lediglich versuchte mit diesen Werkstoffen die Farben und optischen Eigenschaften von Gold (Messing / Bronze) und Silber ("Arsenbronze") zu imitieren. Den Begriff Arsenbronze schreibe ich bewußt in Anführungszeichen, da in den Legierungen der Scheibenknöpfe Arsen nur sehr selten und wenn überhaupt, in sehr geringen Konzentrationen vorkommt. Diese geringen Spuren deuten eher auf ein verunreinigtes Ausgangsmaterial (Kupfer) hin, als auf eine absichtliche Beimischung. Die häufigsten Zusammensetzungen bei diesen Knöpfen sind Legierungen mit den Bestandteilen Kupfer - Nickel - Zink - Zinn. Wobei Nickel bis in 18. Jahrhundert als eigenständiges Metall unbekannt war. Da Nickel zusammen mit Kupfererzen vorkommt und von diesen nur schwer zu unterscheiden ist, dachten die Bergleute damals, dass Kobolde (Nickel) ihr Erz verzaubert hätten, da es sich nur sehr schwer einschmelzen ließ. Nun hat sich der Begriff Arsenbronze aber in vielen Kreisen so eingebürgert, dass ich ihn auch gerne beibehalten möchte, um keine Verwirrung aufkommen zu lassen.

Wenn auf diesen Seiten also die Rede von Arsenbronze ist, meine ich damit alle Materialien, die silberfarben, hart und spröde sind. Eine besondere Eigenschaft dieser Legierungen ist ihre enorme Widerstandsfähigkeit. Selbst Knöpfe, die Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte im Boden gelegen haben, weisen meist kaum Beschädigungen durch Korrosion auf."

Frage an Olaf: Kannst Du damit leben oder ist das stark überarbeitungswürdig?

@Feldmaus

Freue mich schon auf die Meldung. Auf diese Pferdeknöpfe bin ich immer ganz neidisch (habe noch nie einen gefunden). :engel:

Gruß
Loenne

Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

c-4

@Lönne: Leben kann ich mit allem. :D
Deckt sich mit den Analysen, bis auf Nickel. Das ist bis jetzt in keiner von ca. 20 Proben enthalten gewesen. Allerdings müßte man dazu sehr viel mehr untersuchen, die bisherigen Proben haben eher Stichpunkt-Charakter.

Feldmaus

Hi Stratocaster
Das weiß ich doch. :zwinker:
Ich habe nur viel von verschiedenen Bronzelegierungen
mit unterschiedlichen Eigenschaften gelesen und war vom
Begriff " Arsenbronze " ein wenig iritiert.
Daher die Nachfrage.
@ C-4
@ Loenne
Die Werkstoffkunde ist für den Laie sehr undurchsichtig.
Da liest man was von Arsenbronze,Stahlbronze,
Manganbronze z.Bsp. eine sehr harte Legierung,Spiegelmetall
Glockenmetall,Kanonenmetall u.s.w.
Weitere exakte Proben von solchen Knöpfen könnte Licht
ins Dunkel bringen.

http://www.restaurierung-und-mehr.de/html/patina2.html

Gruß  Feldmaus  :winke:
Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht sollte man
den Kopf nicht hängen lassen

Bavaricum

Grüß Dich Feldmaus,

Dein Knopf ähnelt denen die im Buch "Haager Militärgeschichte" aus der Serie "Das Grosse Buch der Grafschaft Haag", Band VI abgebildet sind.
Dort werden Diese Knöpfe als Uniforknöpfe des Haager Fähnleins beschrieben. Sie haben, laut diesem Buch, eine Durchmesser von 20 - 25 mm und sind aus einer "Bronzelegierung". Da ich nicht weis, ob Du den Knopf im Obb. gefunden hast ist das nur mal ein Anhaltspunkt.

Weitere Informationen zur Grafschaft Haag findest Du unter:

http://www.museum-haag.de

Servus

Andreas

stratocaster

Zitat von: Feldmaus in 07. August 2006, 23:23:16
Die Werkstoffkunde ist für den Laie sehr undurchsichtig.

Stimmt. Ich habe das 10 Semester studiert. Insofern ist es recht schwierig,
die Werkstoffkunde kurz und knapp zu erklären :belehr: :platt: :belehr:

Zunächst mal sind alle Kupferlegierungen Bronzen.
Messing: Cu + Zn
"Bronze": Cu + Sn
Alu-Bronze: Cu + Al (die Reichs- und Rentenpfennige der 20er Jahre)

Jetzt hat man aber alle möglichen Legierungszusammensetzungen und
Begleitelemente, die alle irgendwelche Eigenschaften hervorrufen
(Farbe, Festigkeit, Härte, Korrosionsbeständigkeit,.....)
Spezialnamen sind z.B.
- Tombak (Knöpfe)
- Potin (keltische Münzen)
- Arsenbronze (Sondler-Spezial Ausdruck)

Die echte Arsenbrone war sogar die erste Bronze der sehr frühen Bronzezeit, wo
aus Ermangelung oder Unkenntnis anstelle Zinn das Arsen zulegiert wurde.

Gruß  :hacker: :winke:
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Feldmaus

@ Bavaricum
Besten Dank für deinen interessanten Beitrag.Vor allem ein sehr
schöner Link vom Museum-Haag.Das Knöpfchen habe ich in
Thüringen gefunden.
Aber trotzdem ein guter Tip.  :super:

@ stratocaster
Ja Ja ,die gute Werkstoffkunde.Hätt ich mal früher besser aufgepasst
und keine Papierflieger gebastelt. :belehr: :narr: :belehr:

Gruß  Feldmaus

Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht sollte man
den Kopf nicht hängen lassen