Huhu,

anbei mal eine echte Seltenheit für mich.

Normale Knöpfe finde ich ja zu 100ten aber geritzte oder geschnittene Knöpfe sind doch recht selten.

Datieren würde ich ihn wohl in das 18. oder 19. Jahrhundert.

Aber was bedeutet das Motiv, ich meine eine Kerze zu erkennen.

Moin!
Erinnert mich entfernt an das Knopfmodell vom 4. Oktober 1792.
Grüße!

Ja/nein Lithos, das war auch meine erste Idee, aber davon bin ich jetzt weg.

Ich behaupte jetzt mal ganz dreist das es sich um einen Knopf eines Seegelmachers handelt.
In der Mitte eine Spule mit Garn. Gekreutzt könnten da
Bankhaken zu sehen sein.
Im Hintergrund wäre dann das Segel zu sehen.

So, jetzt seid ihr dran.

Gruß

Michael

Huhu,

das eine Teil schaut echt so aus wie im Link.

Allerdings was hatte ein Segeltuchmacher bei uns verloren? Es gab keine zu besegelnden Gewässer, oder es hat den Knopf weit abgetrieben.

Gibt es für den Berufsstand weitere Knöpfe?

Hallo Patrick,
das Zunftzeichen der Segelmacher sieht anders aus.
Aber wie ich deinen Knopf vergrößert habe war mein erster Gedanke Seiler oder Drahtzieher aber das Handwekszeug dieser Berufstände passte nicht. Also weiter gegoogelt. Zufällig hatte ich dann Werkzeuge vom Segelmacher und das passte schon sehr gut mit der Garnrolle und diesem Bankhaken. Dann dachte ich mir das der Hintergrund doch Segel sein könnten. Daher dieser Vorschlag. Vielleicht ist es Das Firmenlogo einer Firma? Das würde ja aber heißen das es Berufkleidung gegeben haben muss/kann. Sonst würde die Firma an ihre Angestellten doch nicht nur Knöpfe ausgeben die diese dann an ihre Privatklamotten nähen.
Vielleicht ist der Knopf ja auch vom Chef seiner Weste.

Da ist noch ein wenig zu recherchieren. Vielleicht fällt ja Derfla noch was dazu ein.

Ich hab hier auf meinen Feldern einige Marineknöpfe WK1 gefunden und die sind glaube ich nicht über den Rhein geschippert. Sowas fällt bestimmt unter "Fäkalienfeldfunde" Mama hat die Jacke gewaschen und den Knopf beim ausschütten des Zubers in die Umwelt befördert. Oder sie war verschlissen und ging auf den Mist.

Gruß

Michael

Als ich mir den Knopf angesehen habe dachte ich eigentlich sofort an einen Gerber mit den gekreuzten Gerbermessern die ja nicht gerade sind ( hier auch nicht ) und dem sog.Gerberbaum in der Mitte. Die eingerahmte Fläche im Hintergrund wäre dann die Haut. Nun, wenn das Mittelteil keinen Haken und eine Öse hätte würde es ja hinhauen. Nun habe ich bei den Seilern weitergeschaut und siehe da, das Mittelteil ist bei denen vorhanden als Zwischenglied bei der Seileherstellung. Dann könnte das andere sicherlich ein Segel sein. Somit wäre es ein Seiler und Segelmacher. Man darf das nicht so genau nehmen mit den sog.Zunftzeichen,da die Leute möglicherweise selber die Knöpfe graviert haben und nur Weniges auf für sie Wichtiges auf dem Knopf dargestellt haben. Zeitstellung des Knopfes so um 1800. Selbst wenn der Knopf im Inland gefunden wurde hätte das keine Bedeutung, denn dort sind diese Berufe auch nachzuweisen. Man darf aber auch nicht vergessen, daß Knöpfe Mobile sind,d.h., sie sind mit ihren Trägern auch überall hingekommen. Ist schon eine harte Nuß, die zu knacken ist.
Derfla 

Zitat von: Derfla in 27. Juni 2014, 20:49:23
Als ich mir den Knopf angesehen habe dachte ich eigentlich sofort an einen Gerber mit den gekreuzten Gerbermessern die ja nicht gerade sind ( hier auch nicht ) und dem sog.Gerberbaum in der Mitte. Die eingerahmte Fläche im Hintergrund wäre dann die Haut. Nun, wenn das Mittelteil keinen Haken und eine Öse hätte würde es ja hinhauen. Nun habe ich bei den Seilern weitergeschaut und siehe da, das Mittelteil ist bei denen vorhanden als Zwischenglied bei der Seileherstellung. Dann könnte das andere sicherlich ein Segel sein. Somit wäre es ein Seiler und Segelmacher. Man darf das nicht so genau nehmen mit den sog.Zunftzeichen,da die Leute möglicherweise selber die Knöpfe graviert haben und nur Weniges auf für sie Wichtiges auf dem Knopf dargestellt haben. Zeitstellung des Knopfes so um 1800. Selbst wenn der Knopf im Inland gefunden wurde hätte das keine Bedeutung, denn dort sind diese Berufe auch nachzuweisen. Man darf aber auch nicht vergessen, daß Knöpfe Mobile sind,d.h., sie sind mit ihren Trägern auch überall hingekommen. Ist schon eine harte Nuß, die zu knacken ist.
Derfla 

Huhu,,

sehr schön, vielen Dank für die ausführliche und positive Ansprache. Muss ich mal in den Akten schauen, wer diesen Beruf mal ausgeübt haben könnt im Nachbar Ort.

da die werra Schiffe ja bekanntlich getreidelt wurden, benötigte man bestimmt auch einen Seiler, wenn auch keinen Segeltuchmacher, da der Beruf aber in diesem Fall beides vereinte passt es wieder. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Treideln

Liebe Grüße

Hier mal ein PDF aus einer größeren Abhandlung über Seiler oder Reeper. Auf dem letzten Bild in der Abhandlung wird das Mitteteil als Loiper dargestellt. Sind auch Karten über die Verteilung der Seiler enthalten.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=14&cad=rja&uact=8&ved=0CDUQFjADOAo&url=http%3A%2F%2Fwww.lwl.org%2Fkomuna%2Fpdf%2FBd_16.pdf&ei=wMGtU9vIPMnJPfumgdAK&usg=AFQjCNGM1iVIgjswVS0iaKGqUbnpsm5V6w&sig2=VeWOZ6KYegSiB-V2IgwyFg
Derfla 

Die Nummer 43 könnte bei uns gelegentlich vorbei gekommen sein.

Wäre dann Braunschweig, eventuell auch ein Ansatz für die Braunschweiger Münzen? 

sehr spannend, da muss ich noch mal drüber schlafen, muss jetzt aber erst mal wech in mein Suchgebiet, dass ich morgen vor dem regen noch was machen kann.

Hast mich sehr verwirrt.