Ich habe heute einen Knopf in der Nähe von Augsburg gefunden. Es wäre super, wenn mir jemand etwas zu diesem Modell sagen könnte. Wegen dem Aufbau würde ich auf 19. Jahrhundert tippen (?). Würde mich freuen, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte.

Der Durchmesser beträgt 20 mm, Dicke 2 mm
Eisenkern mit Ösen leider wegkorrodiert. Der eigentliche Knopf möglicherweise Messing?
Der Knopf ist kreisrund mit Fase, so dass die Fläche einen sechskant bildet.
Eingraviert ist eine sternförmige Rosette.

Diese Knöpfe aus einer Weißbronze ( manche haben eine dunkelgrüne Patina-trotzdem Weißbronze) mit auf der Rückseite einer Blechabdeckung in der die Eisenöse verankert ist, und die auf der Rückseite angelötet ist, gehört ins 18.Jhd. Auf der Vorderseite ist bei diesen Knöpfen eine sehr große Variationsbreite. Im Zentrum Haben wir gerne einen Kreis und dann folgen nach außen hin z.T. mehrere Sterne z.T. eingraviert und dann folgen nach außen hin auch noch mehrere Kreis und darauf mehrere Wellenkreise die zu den anderen paralellen Wellenkreisen paralell verlaufen und die bei manchen Exemplaren dann die ganze Fläche bedecken. Bei manchen fehlen dann auch gewisse Eingravierungen wie bei diesem Knopf bei dem wir in der Mitte einen Stern haben und dann kongruent dazu nach außen hin diese vielen in sich paralell verlaufenden Wellenkreisen. Sieht dann beinahe aus wie ein Spinnenetz. Bin leider noch nicht ganz so weit diese Knöpfe zu bearbeiten. Sind schon sortiert. Im Übrigen werden diese Spinnenknöpfe im Buch über französische Militärknöpfe so gegen 1732 erwähnt. Ich selber sehe aber diese deutschen Knöpfe nicht als Militärknöpfe an, weil ich davon ausgehe, daß es vom Aufbau dieser Knöpfe selber von der Ornamentik her eine letzte Konsequenz darstellt, die ganze Fläche dann mit diesen Wellenkreisen auszufüllen. Habe aber gerade nicht das PDF darüber zur Hand.
Derfla 

 

Nur als Zusatz:
eine solche Art der Guillochierung gibt es ab dem 17.Jhdt. bis ins 20. Jhdt.

LG Augustin

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung "Derfla" sowie den ergänzenden Hinweis "Teabone". 

Bringt mich wissenstechnisch voran (und vielleicht auch andere die den Thread lesen), und der Knopf erhält durch einen Hintergrund erst seinen Wert. Super!!! 

Hier noch einmal ein neues Foto:

In der Mitte glaube ich die Initialien "JS" zu erkennen. Beim "J" bin ich mir nicht ganz sicher.
Waren individuelle Initialien üblich oder ist das ein Hinweis auf eine Manufaktur? Ich bitte erneut um eine nähere Bestimmung, wenn möglich!

Die Hersteller stehen üblicherweise auf der Rückseite.
Geh mal in der erweiterten Suche bei den Knöpfen auf den Begriff Underdog.
Da findest Du genug Beispiele.

Gruß 

Ob da jetzt in der Mitte ein Buchstabe steht, wag ich zu bezweifeln. Herstellerbuchstaben findet man prinzipiell auf der Rückseite wie Stratocaster schon gesagt hat. Im Fallou, dem französischem Buch über Miltärknöpfe ist ein ähnlicher, der hat aber in der Mitte eine Rose ( Chirurgenknopf). Den anderen Knopf im Fallou kann ich leider im PDF nicht mehr finden. Es scheint mir, daß das PDF in einer neuen Form hochgeladen wurde ( war im 3. Drittel des PDF abgebildet). Bei diesen winzigen Gravuren auf dem kleinen Knopf macht es auch gar keinen Sinn, Buchstaben in der Mitte aufzubringen, da sie so klein sind ,daß sie nicht mehr lesbar sind. Das was Du da siehst ist warscheinlich ein Zufallsproduckt entstanden bei der Herstellung. Im Anschluß werde ich mal einige Knöpfe aus dieser doch recht großen Gruppe abbilden. Diese Knöpfe datieren prinzipiell ins 18.Jhd. mit ihrer Machart und da wurden solche Herstellerzeichen noch sehr selten angewandt.
Bild 1: 4 Knöpfe mit Wellenkreisen die praktisch die ganze vordere Fläche bedecken. In der Mitte gehen diese Wellenkreise von einem Stern aus.
Bild 2: 8 Knöpfe mit verschiedenen Aufteilunge. Kreis in der Mitte, Stern(e), Kreis(e),Wellenkreise. Bei manchen sind nich alle Merkmale vorhanden
Derfla 

Interessante Knöpfe, hätte nicht gedacht, dass ich mich fjür das Thema begeistern könnte. Insbesondere der dritte Knopf (Wellenkreise auf der ganzen Fläche) sieht meinem sehr ähnlich. Herzlichen Dank für die Fotos! 
Der Rand meines Knopfes mit den sechs Fasen scheint sehr speziell zu sein. Spannend bleibt erst einmal ob es sich in der Mitte um gravierte Buchstaben oder um Gebrauchsspuren o.ä. handelt. Vielleicht kann ich das mit optimaler Beleuchtung und in der Vergrößerung noch herausfinden - oder es findet sich noch ein gleichartiges Fundstück in besserem Erhaltungszustand, das Rückschlüsse zuläßt.