Knopfbestimmung

Begonnen von Mjölnir, 09. Juni 2010, 22:40:18

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Mjölnir

habe letzte Woche diesen Knopf unter die Sonde bekommen. Sah ungereinigt schon ganz nett aus gereinigt kam jedoch ein kleines Schmuckstück heraus. Kann jemand dazu etwas sagen? Auf dem Feld finde ich regelmäßig Artefakte aus dem 30 jährigen Krieg. Könnte der Knopf auch aus dieser Zeit stammen oder gehört er doch eher zu einer bäuerlichen Trachtenjacke.

Schöne Grüße

:winke: Mjölnir

Derfla

Hallo Mjölnir!
Dieser Knopf, auf dem eine 12-fächerige Rosette abgebildet ist, weist noch starke gotische Merkmale auf. Auch die Machart ist hochinteressant, denn er scheint gegossen zu sein, schon allein wegen der Dicke des Materials. Preßblech scheidet aus,d.h. die Verzierungen wurden möglicherweise eingepunzt. Auch ist er in der Form nicht symmetrisch auf das Zentrum, was für eine reine Handarbeit spricht. Es handelt sich keinesfalls um einen Trachtenknopf, sondern dieser Knopf wurde von höheren Personen getragen.  Möglicherweise war er mal vergoldet. Die zeitliche Stellung würde ich ins 16. Jhd. bis Anfang 17. Jhd.legen. Könnte aber noch früher sein-sehr schwierig zu datieren - kenne keine Vergleichstücke ( Ende Mittelalter? ). Vielleicht wissen andere mehr. Im Anschluß möchte ich einen französischen Knopf zum Vergleich postern, Durchmesser 3,7 cm, Preßblech Messing mit Stahlpoint, 8-fächerige Rosette, Mitte 19.Jhd. Im Vergleich sieht man sehr schnell, daß Dein Knopf viel älter sein muß.
Gruß Hans

Mjölnir

Hallo Hans,
schönen Dank schon mal für deine Antwort. Das Material dieses Knopfes schein Kupfer zu sein. Es gibt an einer Stelle der Öse einen Kratzer bis aufs Metall. Dort kann man unter der Lupe noch gut die rötliche Färbung des Metalls sehen. Auf dem mittleren Ring, der die Rosette einrahmt, aber auch auf den anderen Ringen sind winzige Plättchen (verm. aus Silber) eingelassen. Sie heben sich vom übrigen Material durch ihre schwarze Färbung ab. Ein kleiner Nadelkratzer brachte Silberglanz zum Vorschein. Werde um eine gründlichere Reinigung nicht umhin kommen. In unmittelbarer Nähe fand ich noch ein 2-Albus-Stück von 1665 und in der Vergangenheit weitere Münzen aus dem 16. u. 17. Jhd.

Hoffe, daß ich noch weitere Informationen erhalte.

Schöne Grüße

M.