Ein Protzer vor dem Herrn

Begonnen von Sondenmichel, 08. Dezember 2004, 18:17:47

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Sondenmichel

Wie heute gab es auch schon früher Leute, die
man allgemein als Angeber bezeichnet.

So auch der Träger dieses Knopfes (Gott hab seine
arme Seele gnädig)

Diesen Knopf hat er aus einem 15 Kreuzerstück aus
der Grafschaft Montfort, geprägt 1697, fertigen
lassen.

Der Durchmesser beträgt ca. 28 mm.

Und hier der Beweis, dass ich ein wenig tappalig
(fränkisch für doof bzw. unbeholfen) bin.

Beim Säubern habe ich den Knopf/Münze
natürlich zerbrochen. Wurde mit Cyanacrylat wieder
zusammengeklebt.

Der depperte Sondenmichel

Sondenmichel


Sondenmichel

Hier ist die Rückseite

(Beim Betreff nie auf Return drücken)

Ruebezahl

ZitatWie heute gab es auch schon früher Leute, die
man allgemein als Angeber bezeichnet.

Dann war`n aber alle Leut bei euch da (Süddeutschland / spez. Bayern und Franken) "Angeber" :zwinker:

"Der Gewandschmuck der Männertracht konzentriert sich seit dem frühen 18. Jh. Auf den Besatz mit metallenen Zierknöpfen. >Ein altbraunen Männerrock mit 52 silbernen Knöpfen angenäht...., die zusammen 13 loth 3 quintel wiegen und eine braune Hose mit 9 Knöpfen sowie ein blauen tuchenen Brustfleck mit 15 Knöpfen< hinterlässt ein Bauer 1756 aus der Gegend von Freystadt. "

Es wurden von Vierzigkreuzerstücken bis zu halben und ganzen Gulden alles zu Knöpfen verarbeitet und auch noch zweireihig angenäht. Es war schon eine Art der Zurschaustellung von Wohlstand, aber halt allgemein verbreitet, bis ca. Mitte des 19. Jh.

(Quelle Bäuerlicher Schmuck/M.Ritz)

ZitatDiesen Knopf hat er aus einem 15 Kreuzerstück aus
der Grafschaft Montfort, geprägt 1697, fertigen lassen.

Eine Einzelanfertigung ? Solche Münzknöpfe wurden zT. auch in Manufakturen hergestellt.


[Bearbeitet am 9-12-2004 von Ruebezahl]
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Sondenmichel

Da haben die Leute ja ein wahres Vermögen in
Knöpfen herumgetragen.

"Knöpfe oder Leben" klingt doch ein wenig
albern:narr:

Konnte man die Münzknöpfe wieder in den
Zahlungsverkehr eingliedern, oder hieß es
Einmal Knopf, immer Knopf

Der von Angebern abstammende
Sondenmichel:-D

karin

a)rübezahl
ich lese gern Deine Schilderungen ,immer interessant.
Gruß karin

B) Sondenmichel
Klar, mußte ja wieder mal irgendwas kommen.Danke!
Dafür hab ich einen Weihnachtswunsch frei--- also ich wünsche mir,dass,wenn wir uns mal im Wald begegnen,meine Sonde zur Rute wird,damit ich mal Deinen Hintern versohlen kann.HM,HM, dann haben wir auch noch das gleiche sternzeichen.Na, Mahlzeit-sture Kämpfer.
Gruß Karin
:frech::frech::frech::frech::-D

Ruebezahl

ZitatOriginally posted by Sondenmichel
Konnte man die Münzknöpfe wieder in den
Zahlungsverkehr eingliedern, oder hieß es
Einmal Knopf, immer Knopf

Es gibt Berichte wenn man keine Geld für die Zeche hatte, wurden halt die Silberknöpfe abgeschnitten.

Außerdem glaube ich nicht, daß eine Münze nur weil eine Öse dran war, kein Zahlungsmittel mehr war. Letztlich zählte ja anders als heute der Materialwert. So waren aus "Kleingeldmangel" auch halbierte und geviertelte Münze im Umlauf.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte