Immer wieder verfolge ich hier im Forum Diskussionen zur Materialfrage bei neuzeitlichen Knöpfen und Schnallen. Diese werden häufig, wenn silberfarben, als Arsenbronze angesprochen. Auch wenn die Datierung der Stücke meiner Meinung nach meist richtig ist, ist der Begriff ,,Arsenbronze" auf jeden Fall falsch.

Arsenbronze ist eine klar definierte Legierung die im Frühhelladikum zur Anwendung kam und wohl aus einer natürlich vorkommenden Legierung aus Kupfer und Arsen besteht.

,,Der Gebrauch von Arsenbronze ist (relativ) kurzlebig; sie wird in vielen Gebieten bald vollständig von Zinnbronze abgelöst (vielerorts um 2000 v. Chr.)."

Bei den von uns gefundenen Knöpfen und Schnallen handelt es sich jedoch meist um eine Kupfer/Nickel/Zinn-Legierung die noch andere Bestandteile beinhalten können.

Aus der Broschüre ,,Der Knopf – Frühe Scheibenknöpfe aus Metall", herausgegeben vom Deutschen Knopfmuseum in Bärnau, werden die Legierungen der Knöpfe genauer beschrieben.

,,Im wesentlichen handelt es sich dabei um eine Verbindung von Kupfer und Arsen, sogenannte Arsenbronze. Diese Verbindung stellt ein natürliches Vorkommen dar und kann z.B. aus dem Mannsfelder Kupferschieferabbau stammen. Eine weitere Besonderheit ist der Nickelkern, den die Proben 1, 2 und 4 besitzen. Es muß demzufolge eine komplizierte Legiertechnik benutzt worden sein.

Probe 1: Kupfer-Nickel-Zink-Zinn (minimal Blei)
Probe 2: Kupfer-Nickel-Zink-Arsen (minimal Blei)
Probe 3: Kupfer-Zinn-Zink (minimal Blei)
Probe 4: Kupfer-Nickel-Arsen-Zink-Blei-Zinn"

Bei den meisten hier im Forum als ,,Arsenbronze" titulierten Objekten handelt es sich wohl um eine Bronze/Nickel-Legierung. Wobei ein hoher Anteil an Nickel wohl für die silbrige Färbung spricht. Demnach wäre die Bezeichnung ,,Nickel-Bronze" wohl eher angebracht.

Echte Arsenbronze geht mehr ins rot/gelbliche. Da kommst dann natürlich auf den Kupferanteil der Legierung an.

Über eine rege Diskussion würde ich mich freuen!!!

Servus

Andreas

Hi Andreas,
eine Diskussion über Arsenbronze gab es schon mal

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19470.0.html

Grüß Dich Sax,

es freut mich natürlich, daß über dieses Thema schon mal diskutiert wurde.

Nun ist die Diskussion schon seit zwei Jahren eingeschlafen aber an einem Detail hat sich nichts geändert.

Die Bezeichnung für "Arsenbronze" neuzeitliche Buntmetallfunde ist definitiv falsch.

Wenn ich das richtig sehe versuchen die Mitglieder dieses Forums anderen bei der Bestimmung Ihrer Funde behilflich zu sein.

Du als Moderator wachst sozusagen über die ganze Sache.

Nun ist die Definition "Arsenbronze" für NZ Funde auf jeden Fall nicht richtig.

Ist es trotzdem, Deiner Meinung nach, in Ordnung die Funde fehlerhaft zu bestimmen?

Servus

Andreas

Hallo Andreas 
Das Thema hatten wir schon mal vor fünf Jahren:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,5092.0.html

Vielleicht sollten wir versuchen zukünftig den Namen Prinzmetall für diese Legierungen zu benutzen?
Dadurch wird die irreführende Bezeichnung abgelöst, was ich aber noch viel wichtiger finden:
Wir können ein verlorenes Wort wiederbeleben.

Ganz einfach wird das aber nicht umzusetzen zu sein. 

Zitat von: Ruebezahl in 22. September 2008, 08:51:20
Hallo Andreas 
Das Thema hatten wir schon mal vor fünf Jahren:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,5092.0.html

Vielleicht sollten wir versuchen zukünftig den Namen Prinzmetall für diese Legierungen zu benutzen?
Dadurch wird die irreführende Bezeichnung abgelöst, was ich aber noch viel wichtiger finden:
Wir können ein verlorenes Wort wiederbeleben.

Ganz einfach wird das aber nicht umzusetzen zu sein. 

........Prinzmetall , na ich weiss nicht  Wenn das Metall silberfarben - und doch

kein Silber ist - gibt es dafür Bezeichnungen wie Weißmetall , Neusilber oder Billon ....denk ich mal. 

               Ciao  Juv

Grundsätzlich ist Bronze eigentlich schon der richtige Ausdruck. Bronze ist ja nur der Überbegriff für Legierungen "aus Kupfer, die meist Zinn, aber manchmal auch andere Metalle enthalten."

Nickelbronze? Aber das hört sich auch bescheuert an.

Konstantan? Diese Legierung aus 55 % Kupfer, 44 % Nickel und 1 % Mangan. Paßt also auch nicht ganz.

Man müßte mal im Knopf Museum in Bärnau anfragen, wie die dieses Material bezeichnen.

Grüße

Andreas

Ich bevorzuge die Bezeichnung Zinn- oder Zinkbronze, da sich derartige silberglänzende Legierung i.d.R. durch einen sehr hohen SN/ZN-Gehalt auszeichnen. Hatte aber auch nie mit Arsenbronze ein Problem, man muss nur im Hinterkopf behalten, dass dieses Metall mit Arsen nix zu tun hat.

Adios, Bert

Und nun muß ich auch noch meinen Senf dazu geben 

Sicher ist die Bezeichnung "Arsenbronze" verkehrt.
Eigentlich müßte es "Bleibronze" heißen, wegen des immer recht hohen Bleigehaltes
(und natürlich Sn/Zn, wie Bert schreibt)
Nun hat sich aber "Arsenbronze" so richtig schön eingebürgert.
Vorschlag: Lassen wir es dabei   
Es gibt in jeder Sprache immer mal wieder unkorrekte Begriffe.

Hier mal die Legierung einer Schnalle aus "Arsenbronze"
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19273.0.html

Gruß