Und sie ackern immer tiefer

Begonnen von Silex, 03. April 2006, 21:34:24

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Silex

Seit Frostende hab ich in wenigen Tagen 3 angeackerte Gruben  gefunden- nachdem ich vorher jahrelang nur einer Einzigen "begegnet" bin. Im Inneren befanden sich Holzkohledurchmischungen . Leider konnten keine Rand- oder Bodenscherben aufgelesen werden. Es wird sich wohl um grobe Gebrauchskeramik handeln... welche vorgeschichtliche Epoche würdet Ihr vorschlagen....? Die Unterlage war rein zufällig hervorgeholt aber als ich die Zeile dann las hab ich Sie ein wenig freigeräumt
Servus
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Fennek

Leider so nicht ansprechbar. Dazu müßte ein erfahrener Heimathirsch das Zeugs in die Hand nehmen.

Der Wikinger

Hallo Edi  :-)

Die schwarzen Stücke oben rechts sind schon sehr interessant.
Ich gehe davon aus, dass es verbrannte Scherben sind, die auf der anderen Seite heller sind ??
Ist die schwarze Schicht auf der innen- oder der aussen- Seite der Stücke ?
Bei uns gibt es Beispiele, wo man feststellen konnte was die Familie zum Essen bekamen,
weil das Essen auf der Innenseite des Topfes festbrannte !!
Spezialisten konnten den Inhalt der schwarzen Schicht dann analysieren. :winke:

 

Silex

servus Ihr,
seltsamerweise ist die innere Seite immer die dunkle, verbrannt aussehende. (Ich hab die Scherben wechselweise  mit der roten und schwarzen Schicht nach oben hingelegt- alle sind innen schwarz und aussen rot). Man müsste wohl meinen es wäre umgekehrt- aber vermutlich fand außen keine Feuereinwirkung statt- und  es waren Lagergefäße in Gruben - wofür auch die schiere Größe spricht-  und der ehemalige Inhalt ging mit der grobporigen, auf niedriger Temperatur gebrannten Keramikoberfläche diese dunkle Verbindung ein...???
Heute hab ich auf Veranlassung des LfD nachgesucht und weitere riesige Scherben desselben Pottes geborgen- alle jedoch vom Bauchumbruch- und Reste eines zweiten Gefäßes- besser einer flachen Schale die  wohl als Abdeckung gedient haben könnte....Die Archäologen meinten es könne von der Jungsteinzeit bis zur Latenezeit  "ALLES" sein... Sie bräuchten Henkel, Knubben, Ränder
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Fennek

Hi!
Ist so, wie die Archäologen sagen, jedoch geht auch manchmal was über den Ton und Brand zu datieren. Dann gäbs ja noch Thermoluminiszenz...aber das lohnt nicht :engel:.
Was meint Ihr mit dem Schwarzen? Den reduzierend gebrannten Ton oder (wie agersoe meint) verbrannter Inhalt? Angekohlte Reste finden sich nicht selten. Bei manchen Gefäßen lief das Zeug über den Rand und brannte dabei auch außen fest.

Silex

heute hab ich nochmal nachgeschaut und dieser Rest einer Handhabe(?) mit seitlichen Einstichen war vom Regen freigelegt- innen schwarz und grob gemagert---Vielleicht kann jemand jetzt was zur Zeitstellung erkennen.... ein SilexKratzer/Kern lag daneben (unter neuem Steinartefaktethread gleich ersehbar)
Danke
Edi
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Silex

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Zu dem letzten Stück möchte ich bloß noch mal kurz Euren Erfahrungsschatz anzapfen: handelt es sich bei diesem "Fortsatz" um eine Halteknubbe oder  ist dies nur der verbliebene Rest einer links und rechts davon abgeplatzten Verzierungsleiste? und was könnten die beiden Einstiche  in diesem Theoriegewusel dann bedeuten... oder sind sie der Schlüssel zur Lösung? (Vielleicht wurde die Knubbe durch die Stiche festgezapft....)
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Cherokee

Bronzezeitlicher Aschenbecher würd ich sagen! :winke:

Silex

Tja... aber wohin mit der Asche.... daneben würde sie gut hinpassen.....da hast Du Recht
Danke
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Inzwischen ist das Rätsel mit Hilfe des kürzlich entdeckten Dolches und der Begutachtung der unteren  Wandscherbe  durch die Archäologin gelöst.
Übergang Früh-Mittelbronzezeit....
1600 v.Chr.
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