Kleiner Soldat auf Porzellanscherbe ?

Begonnen von agersoe, 31. März 2010, 22:45:09

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Der Wikinger

Dieser kleine Soldat durfte ich heute auflesen !  :-D

Kann mir jemand von dem Motiv her, was zum Alter sagen ?
Vielleicht kennt sogar jemand Vergleiche ?



Vielen Dank im Voraus !  :winke:

Ölfinger

Huhu,
ich vermute, daß es sich um ein Stück eines Pfeifenkopfes aus dem späten 19. Jh. handelt. Solcherlei Motive waren recht häufig.
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Der Wikinger


Vielen Dank, daran hatte ich garnicht gedacht, aber die Rundung passt schon.
Ich hätte sie jedoch wegen des Motivs etwas älter eingeschätzt, so um 1820 ?  :kopfkratz:

Grafschaft Mark

ZitatBereits im 18. Jahrhundert wurden in den großen Porzellanmanufakturen wie z.B. Meißen Pfeifen zum Rauchen von Tabak produziert. Diese bestanden zuerst - wie ihre Vorbilder aus Ton auch - aus einem Stück, der Stiel war mit dem Kopf fest verbunden. Das erwies sich auf Dauer aber als nicht praktikabel. Das Material wird sehr schnell sehr heiß und nimmt aufgrund seiner versinterten Oberfläche das beim Rauchen entstehende Kondenswasser nicht auf, so dass es sich in der Pfeife sammelt: ein unerfreulicher Nebeneffekt. Um dem entgegenzuwirken wurden die so genannten Gesteckpfeifen entwickelt. So eine Pfeife besteht aus mehreren Teilen: Dem Pfeifenkopf, dem so genannten Wassersäckchen und dem Stiel. In dem zwischen Kopf und Stiel montierten Wassersäckchen konnte sich das Kondenswasser sammeln und nach dem Rauchen ausgeschüttet werden, da die einzelnen Teile ja nur ineinander gesteckt oder verschraubt waren.
Die Porzellanpfeifen hatten einen unschlagbaren Vorteil: Sie eigneten sich hervorragend zum Gestalten und Dekorieren. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erfuhr die Porzellanpfeife aufgrund ihrer farbenfrohen Bemalung einen unglaublichen Aufschwung. Es entstanden Pfeifenköpfe zu nahezu jedem Thema und zu jedem Ereignis. Im Zuge des gerade entstehenden Tourismus eigneten sie sich auch hervorragend als Andenken.(...)
Auch gleicht kein Bild dem anderen: Kaiserin Sissi, Wilhelm II mit Gattin und Kind und Krupp, der Kanonenkönig wurden verewigt.

Quelle: http://www.essen.de/Deutsch/Rathaus/Aemter/Ordner_61/Denkmalschutz/Stadtarchaeologie_Funde_2009/Stadtarchaeologie_Fund_des_Monats_200912.asp

Habe vor kurzem gelesen das Veteranen gerne Bilder ihrer Schlachten bzw. militärische Bemalungen auf ihren Porzelanpfeifen hatten. Daher findet man diese neben figuralen szenen aus Politik und Gesellschaft und neben Wappenbemalungen wohl am häufigsten.
Weiter hieß es, das grade der Pfeife rauchende Kriegsveterane ein häufiges Bild bot und dass die Pfeifen daher auch den Beinamen "Veteranenpfeife" trugen.
Leider finde ich den genauen Text nicht mehr...

Der Wikinger

Vielen Dank, GM !
Sehr interessant !  :super:

insurgent

Die Darstellung der Soldaten entspricht der Zeit um 1800.

Leider ist die Kopfbedeckung nicht sichtbar, aufgrund der lockeren Haltung der Soldaten würde ich auf Bürgermilitär (Kopenhagen??) tippen.

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

ChristophNRW

ich seh nix (und das ist kein Aprischerz)  :besorgt:  :irre:
Tout est chaos
Tous mes idéaux : des mots abimés
Je suis d'une géneration désenchantée
(Mylène Farmer - Désenchantée)

Der Wikinger

Zitat von: ChristophNRW in 01. April 2010, 22:19:00
ich seh nix (und das ist kein Aprischerz)  :besorgt:  :irre:

Hmm, ich seh das ganz deutlich !  :zwinker: