Scherbenfunde vom Burg- bzw. Schlossberg

Begonnen von Daniel, 30. August 2011, 11:45:09

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Daniel

Habe gestern bei uns im Kreis eine Baumaßnahme an einem  Burg-bzw. Schlossberg festgestellt.
Daraufhin habe ich dort die Baustelle betrachtet und 2 tönerne Deckelchen und ein innen glasiertes Grappenfüsschen aus Ton gefunden.
Der Berg ist schon seit 1280 besiedelt.
Wagt jemand anhand der Bilder eine etwaige Altersbestimmung?

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Grafino


Hallo Daniel,
Dann traue ich mich mal spontan.
Den Grapenfuß würde ich in das 14 Jhd. und die Deckel vielleicht etwas früher ins 13 Jhd. einordnen wollen.
In welchem Kreis haust du nochmal? Eifeler Region?
LG
Guido



Daniel

Danke für die Bestimmung.
Ne,ich "hause" im Badischen.
Die Scherben wurden auch schon gemeldet und eingetütet.
Aber der Kollege vom Amt ist wohl noch in Urlaub.
Und da ich nun mal recht neugierig bin und eine Antwort nicht schnell genug bekommen kann,habe ich auch hier nachgefragt. :dumdidum:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Levante

Guten Abend,

ich würde alles etwa 100 Jahre später einordnen, dann sollte es passen.  :zwinker:

Die Bestimmung des Fußes ist nicht so einfach, da ich nicht genau sehe, um welche Glasur es sich hierbei handelt, wird aber wohl eine Bleiglasur sein. Somit ist eine Datierung eher im 15. bis ins frühe 16. Jahrhundert anzusprechen, was auch zur Form passt.

Eine Datierung der Deckelfragmente gestaltet sich da leider etwas schwieriger. Da die Formen über mehrere 100 Jahre gleich geblieben sind. Und auch Römische Deckel sind oft von Frühneuzeitlichen Exemplaren kaum zu unterscheiden.

Gerade bei Deckeln habe ich bislang die Erfahrung gemacht, das man sie gerne früher datiert, als sie eigentlich sind. Da für die Deckel oft ein grober und stärker gemagerter Ton verwendet wurde. Jedoch sollte 13. bis 15. Jahrhundert auch hier passen.

Guido entschuldige bitte, das ich dir hier ein wenig widerspreche.  :friede:

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Grafino

Hallo Patrick,

da muss Daniels Archäologe wohl entscheiden.
16 Jhd. für das Grapenfragment halte ich für eindeutig zu spät.
Die Form des Fußes und auch die Glasur waren sehrwohl bereits im 14 Jhd. geläufig.
z.b. das abgebildete innenglasierte Gefäß stammt aus Südwestdeutschland und wird aufgrund der Beifunde
( u.a. Münzen ) von Lobbedey auf vor 1371 bestimmt.
Bei den Deckeln gebe ich dir recht.
Gruß
Guido



Levante

Leider habe ich zu viel Wein getrunken, um mich Heute noch mit dir zu streiten, eventuell morgen wieder.  :zwinker:

Ich beziehe mich bei meinen Aussagen nur auf Eigenfunde, oder Funde, welche ich schon in den Händen gehalten habe, nicht auf Literatur, dies mag jedoch eine etwas begrenze Einstellung sein.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Daniel

Ich danke euch beiden,daß ihr überhaupt so darüber diskutieren könnt. :super:
Für mich hochinteressant.

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Daniel

#7
Hallo,liebe archäologisch Interessierte.
Da ja einige meinen,mir wegen diesem Beitrag an´s Bein pissen zu können
und auch vor idiotischen Anschuldigungen hier im Forum und auch per Mail  :irre:,zwecks angeblich fehlender Such- bzw. Nachforschungsgenehmigung nicht zurückschrecken,,nochmal im Klartext!
Ich bin einer der ehrenamtlichen Beauftragten der archäologischen Denkmalpflege in meinem Landkreis und diese Aktion war somit völlig legal.
Die Funde wurden den zuständigen Behörden gemeldet.
Und da sich ja einige anscheinend dazu berufen fühlen und gerne Paragraphen des Denkmalschutzgesetzes zitieren,sollte ihnen auch § 10 Abs. 2 und § 20 Abs.2 des entsprechenden Denkmalschutzgesetzes bekannt sein.
So,ich habe fertig und weiter werde ich mich zu dem Thema und zum Beitrag nicht mehr äußern!
Danke.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

DonCordoba

LEGIO I FLAVIA MARTIS