Könnt ihr mir eilig helfen. Von meinem Abschubfeld- die Bauarbeiten sind in vollem Gange- den Firmenchef der Abschubfirma hab  ich dermaßen begeistert  dass er mir heute dieses Teil übergab, welches er selbst aus dem Planum hervorgeholt hat. Bitte helft mir wenn Ihr was wisst. Es ähnelt einer Spinnwirtel- aber ich habe ähnliche noch nie gesehen. Höhe 3 cm- Durchmesser 3,5 cm- durchgehende Bohrung.
Die Zeitstellung wäre mir lieb zu erfahren...
Dank
Edi

und diese beiden Ansichten

Hallo!
Ein derart gestaltetes Spinnwirtel kam mir auch noch nicht unter. Wegen seiner annähernd Kegelförm. Grundform würde ich ihn am ehesten der frühen röm. Kaiserzeit zuordnen.

Seltsame Form nur  Datierungen bei Spinnwirtel sind so eine Sache.
Römisch scheint es mir jedoch nicht zu sein, das Ding erinnert mich an die Fingertupfenkermik der UK. Aber auch das ist Spekulation
Gruß Rambo

Stimmt schon; mit den Spinnwirteln ist das schwierig. Besonders dann, wenn es Material einer entfernteren Landschaft ist. Hier, bei mir, gehts schon halbwegs mit der Bestimmung.
Rambo, mit röm. Kaiserzeit meine ich eigentlich germanisch

Danke Leute dass Ihr Euch trotz der schwierigen Wirteldatierungsfrage gemeldet habt. Sie stammt von dem Acker den eine  Spitzengrabungsfirma  2 Wochen untersucht hat und keine Siedlungsspuren entdecken konnte. Ich hab bis jetzt kiloweise Keramik gesammelt (Frühlatene) und der Abschubfirmenchef hat mir dieses Wunderding gefunden......"Meine Archäologin"  war heute schnell und sich sicher... das Ding stammt aus der Übergangszeit Späthallstatt- Frühlatenezeit.
Mehrere Hektar Frühgeschichte sind schon weggebaggert, weggefahren, zermalmt. Trotz Meldung, Untersuchung  etc.
Bei uns ist das echt ein Problem- die Firmen bekommen noch Geld dafür Natur- und Vorgeschichtsflächen zu zerstören- und riesige Firmenareale mit Altlasten dämmern ungenutzt dahin

Bis bald
Edi

Hallo Edi 

"Mehrere Hektar Frühgeschichte sind schon weggebaggert, weggefahren, zermalmt. Trotz Meldung, Untersuchung  etc.
Bei uns ist das echt ein Problem- die Firmen bekommen noch Geld dafür Natur- und Vorgeschichtsflächen zu zerstören- und riesige Firmenareale mit Altlasten dämmern ungenutzt dahin"

Mir hört sich das völlig surrealistisch an. 

Kann denn da niemand machen, tut niemand was, wofür bekommen die Leute ihr Lohn usw, usw, usw..............

Ja , agersoe- vielleicht bist Du noch am Rand einer Entwicklung die Europa erfasst und weil wie oben beschrieben  "das Wirtschaftliche und die Arbeitsplätze" die Oberhand gewinnen über Vernunft und Nachhaltigkeit . Auf dem Bild siehst Du meine Tochter und ungefähr ein Drittel der Gesamtfläche des Bauprojekts (eines von Vielen die trotz sinkender Bevölkerungszahlen anscheinend nötig sind). Wenn ich eine Landkarte meiner Heimat anschaue die 40 Jahre alt ist kann ich erkennen dass  die überbaute Fläche um ca. das 10-fache angestiegen ist. In Bayern wurden die Mittel für die Denkmalpflege seit diesem Jahr um 2 Drittel gekürzt- viele Leute entlassen - und wenn ich wie letzte Woche - eine angeackerte vorgeschichtliche Grube melde dann sagt die Archäologin "könnten Sie die bitte selber bis zum gewachsenen, pflugunberührten Boden ausgraben". Vor ein paar Jahren wäre das ein Leckerbissen gewesen für die Archäologie und man hätte analysiert und gefunden und gegraben und den Landwirt entschädigt....
Deutschland ist ein seltsames Land geworden, ohne soziale und kulturelle Identität -ohne Esprit und Hoffnung- und armselig ....amerikanische Verhältnisse ...globalisierte und jeder kennt den Namen einer  internationalen Silicon- oder Stöhntussi aber beim  Mädchenfamiliennamen seiner Mutter schaut er verschämt-unwissend auf den Boden
Und wir haben einen neuen "Adel" der Champagner auspackt wenn Menschen entlassen werden und daraufhin die Aktienkurse steigen.
Es interessiert schlicht gesagt keinen was war- wo wir herkommen- wo wir hingehen - was ein Stein oder eine Scherbe ein Metallfragment uns über unsere Ursprünge erzählt. (Den Bauunternehmer, den jungen, hab ich infiziert)
Ausser ein paar von uns hier und anderswo..... und ist das "FUN" ?
für mich schon... und jede Menge Erkenntnis... wenn ich über einen Acker drübergrüble lerne ich mehr über Vergangenheit -Gegenwart und Zukunft als wenn ich die besten Denker der Gegenwart  bemühen müsste...
Weil ich da bin wo Alles ist was gebraucht wird. Luft- Wasser- Erde- Natur........mit vielem Abstand ...Feuer  und in dem befinden wir uns seit vielen prometheischen Jahren
Viel zu viel gesabbert
Edi

Ey Edi

Auch meine Meinung

Oh wie Du recht hast, Silex. Ein super Statement
Wenn wir unser Leben dem Leben unserer Vorfahren "anreihen", und wenn wir uns vorstellen, wie und mit welchen Zeitgenossen diese einmal vor hundert, zweihundert oder noch mehr Jahren gelebt haben und was damals wie heute alles um sie herum geschah, dann werden wir feststellen, dass auch wir selbst ein kleines Stückchen Weltgeschichte darstellen. Und das ist so wichtig, denn: ein Land ohne Geschichte ist noch keines. Tradition und Kultur müssen es erst prägen, oft über Jahrhunderte hinweg, um seine Einwohner zu dem zu machen, was sie sind. Die Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit sind nicht nur blosse Steintrümmer oder Keramikfragmente. Hier lebten einst Menschen, deren Tun und Handeln das Schicksal und Gedankengut nachfolgender Generationen bis zum heutigen Tag beeinflusste. Ebenso ist es mit einer Familie. Eine Familie ohne Geschichte und Tradition ist keine. Wer seine Vorfahren nicht kennt, ist ohne Vorgeschichte, ohne Wurzeln. Und wer nicht weiss, woher er kam, weiss oft auch nicht, wohin er gehen soll.
In diesem Sinne, die besten Grüße aus Hamburg

Hallo Edi...genau so ist es! 
Dem kann man sich nur anschließen.