Hallo,

ich habe heute bei uns im Fluss hier in Niedersachsen dieses kleine Henkelgefäß gefunden. Es hat einen Durchmesser von ca. 15 cm und ist vollständig erhalten. Nur am Rand ist eine winzige Beschädigung dran.
Kennt Jemand diese Keramikart und kann mir eine zeitliche Einstufung nennen? Der Ton wirkt sehr dunkelrot, eher fettig und ist nicht glasiert. Das ist an der Innenwand ganz gut zu erkennen. Die schwarze und grüne Färbung außen sind Algenablagerungen.

Vielen Dank im Voraus
Silbermöwe

Hallo Silbermöwe,

ich denke vom Alter her dürfte die Schale in das 19 Jhd. passen. Also so um 1850 vielleicht.
Scheint  rotbraun engobiert zu sein. Der eigentliche Scherben dürfte im Bruch grau sein. Jedenfalls lassen die sichtbaren Bestossungen dies vermuten.

LG
Guido

Zeig mal bitte ein Bild der Unterseite. 

Hier ein Bild von der Unterseite, die mehr rund als flach ist.
Dann noch ein Bild von der Beschädigung am Rand. Da sieht man relativ gut, dass der Scherben nicht grau, sondern eher rotbraun ist und relativ grob ist, da kleine Kieseleinschlüsse erkennbar sind.
Dann hab ich noch zwei Bilder von zwei Beifunden aus unmittelbarer Nähe angehängt. Einen Tonpfeifenkopf und der Henkel oder Fuß eines Grapen.
Vielleicht helfen die Bilder zur besseren Bestimmung.

VG

Der Grapenfuß ist wohl eher eine Handhabe? Mehr Bilder wären da von Vorteil.

Wäre dann wohl von einem Kugeltopf mit Handhabe,wenn zutreffend, kömmer dir später gerne Bilder von so was zeigen. 

LG


Patrick

Hi Patrick,

dein Kollege heißt bestimmt Homer Simson......leicht verstrahltes deutsch..

Das grüne sind Algenablagerungen wie Silbermöwe es ja schrieb.

Ich meine in der Literatur schon Grapen gesehen zu haben die solche Grapenfüße aufweisen und etwas nach Mondlandekapseln aussehen.

LG

Guido

Zitat von: grünland in 26. August 2013, 20:46:06
Hi Patrick,

dein Kollege heißt bestimmt Homer Simson......leicht verstrahltes deutsch..

Das grüne sind Algenablagerungen wie Silbermöwe es ja schrieb.

Ich meine in der Literatur schon Grapen gesehen zu haben die solche Grapenfüße aufweisen und etwas nach Mondlandekapseln aussehen.

LG

Guido


Dann such mir mal bitte Bilder von so einem Stück, wären die Füße nicht ständig abgebrochen?


Macht irgendwie wenig Sinn, wesentlich an einem Grapen ist die optimale Standfestigkeit auf fast jedem Untergrund. 

Hi Patrick,

O.K habe nicht geschnallt das du dein posting bereits überarbeitest hast....

Hier ein Foto von so einem " Mondlandefahrzeuggrapen"
Poste du mal ein Gefäß mit einer solchen Handhabe 

LG

Guido

Ich sehe leider nur eine geringe Ähnlichkeit vom Grapen zu dem gezeigten Fragment.  

Wenn man die Abbruchkante anschaut, müssten im Falle des Fragmentes die Füße ja nach innen gewölbt sein, somit wäre der Ø der Standfläche verringert und somit noch innstabiler, oder sehe ich da was falsch?


Einfach mal das Fragment abzeichnen und versuchen an den gezeigten Grapen zu halten, so habe ich es gerade gemacht.


Hat etwas gedauert, bis ich den Beitrag gefunden habe, wer war nur dieser Grafino. 

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,36751.0.html


Jedoch ist momentan noch alles sehr spekulativ, mit dem einen Bild von dem Fragment.

Oh man, Ihr machts einem ja auch nicht gerade leicht. Zufällig hab ich von dem Grapenfragment (ich äußere mich nun mal nicht, zu welcher geografischen Anbringung es an Solchem nun letzlich gehört) noch ein Foto aus einer anderer Perspektive gemacht. Das Fragment ist über den Bogen ca. 10 cm lang. Morgen bei Sonnenschein kann ich auf Wunsch Neue machen, wenn dieses hier nicht ausreicht. Einfach Bescheid geben. Aber bitte denkt auch dran, nicht allzuweit vom Thema meiner eigentlichen Frage dieses Threads abzuschweifen. Aber eure Diskusion ist dennoch interessant.
Der Pfeifenkopf ist übrigens mit einem Segelschiff verziert.

VG Silbermöwe

Sollen wir zu dem Pfeifenkopf auch noch etwas sagen... 

Ne mal im Ernst, ist eigentlich immer so, wenn die Leute gleich am Anfang ausreichend Bilder von ihren Fundstücken einstellen, kann man gewisse Diskussionen, Irrtümer und Vermutungen leicht vermeiden.

Gerade bei Tongefäßen ist die Unterseite meist am wichtigsten um eine Aussage treffen zu können.


Fällt mir nicht schwer, aber nun rudere ich auf Guidos Seite.   

Zitat von: Levante in 26. August 2013, 21:45:58
Sollen wir zu dem Pfeifenkopf auch noch etwas sagen... 

Ne mal im Ernst, ist eigentlich immer so, wenn die Leute gleich am Anfang ausreichend Bilder von ihren Fundstücken einstellen, kann man gewisse Diskussionen, Irrtümer und Vermutungen leicht vermeiden.

Gerade bei Tongefäßen ist die Unterseite meist am wichtigsten um eine Aussage treffen zu können.


Fällt mir nicht schwer, aber nun rudere ich auf Guidos Seite.   

Ja los, nun bin ich doch gespannt. Was kann man denn zum Pfeifenkopf auch noch sagen??? Holländisch, Mittelalter, Seefahrt, Handel, Hanse. Das wären meine Ansätze. 

Was macht dich in deiner Ruderrichtung sicher? Gibt es dafür Beispiele? Das mit der Engobierung will ich gerne glauben, aber maximal die Technik der Eigenengobierung. Eine Eingrenzung, ab wann solche Engobierungen angewandt wurden, konnte ich noch nicht finden.

VG Silbermöwe