Kleiner Erfahrungsbericht über Rotapan

Begonnen von tecnomaster, 15. April 2003, 21:04:02

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tecnomaster

Wer kennt oder hat Erfahrung mit dem Rotapan?

http://rotapan.com/

Gruß Tecnomaster
:bandit:

[Bearbeitet am 12-7-2003 von tecnomaster]

tecnomaster

Ich hab's gewagt und habe mir das Teil für us$195,- inkl. Luftfracht kommen lassen - und der Postbote hat es gestern gebracht. Vom ersten Anblick her sieht der Rotapan, wie mein Pommes Fritiertopf aus, mit Sieb samt der gleichen Haltegriffe, nur mit dem Unterschied, das im Topf mittig ein Konus, der als Spindel/Auflage für das Rotiersieb gedacht ist. Die verwendeten Materialien des Rotapan sind recht massiv. Ob die Sache auch rostfrei ist, muß sich noch beweisen. Neugierig habe ich das Teil gleich an meinem "Hausbach" ausprobiert. Man braucht lediglich zum Rotapan einen standartisierten Eimer für 5 Gallonen. (Tipp: diese Eimer gibt's auch als Behälter für Farben, Kleber etc. vom Baumarkt) Ohne diesen Eimertyp wird es problematisch, da der Rotapan (wegen der Halterung) nur auf diese Kübel passt.  Wir hatten die vergangenen Wochen anständiges Hochwasser, so daß der Bach allerhand neues Material herangeschwemmt hat.  Funktionsweise: Man setzt den Rotapan auf den vorher beschriebenen Kübel, füllt den Kübel voll Wasser (das bewirkt daß das Unterteil des Rotapan geflutet wird) und das Sieb etwa zur Hälfte voll mit Kies - und setzt das Sieb in das Unterteil ein. Das Kiesmaterial muss komplett mit Wasser bedeckt sein. (Man kann zur Entfernung der Oberflächenspannung des Wassers ein Tropfen Geschirrspülmittel beigeben, zu diesem Test habe ich darauf verzichtet) Man selektiert per Hand nur die grösseren Brocken ca. > 7 cm heraus und beginnt mit zwei Händen, das Sieb an den zwei Haltegriffen, kräftig zirkular hin und her kreisen lassen, bis im Sieb nur noch grössere Kiesel enthalten sind. Das restliche Material im Sieb wird kurz nach Nuggets durchgesehen und dann weggeworfen. Das geht ungewöhnlich schnell, wie beim Handsieben für die Goldwaschschüssel. Der Behälter oder Untersatz des Rotapan hat seitliche Öffnungen, wo das leichtere Material (Taillings) entsorgt wird und fällt dann in den darunter befindlichen Eimer. Das schwere Material, wie der magnetische Sand, Gold etc. sammelt sich auf dem Untersatz des Rotapan. Durch das Hin- und Her Kreisen des Siebes wird im Behälter eine Strömung hergestellt, die den Waschprozess durchführt. Dabei kommt offenbar auch das Flotationsverfahren und etwas von den Jigs her bekannten Wasserpulsationsprinzip zum tragen. Das muß ich aber noch näher studieren und austesten. Schon nach 4 Durchgängen (mit ca. 12 l prozessiertem Kies) war der schwarze Sand sichtbar (etwa 1 Esslöffel voll) Das ist ungewöhnlich viel, so daß man davon ausgehen kann, daß der Rotapan funktioniert! Insgesamt habe ich zum Test 20 Ladungen (mit je ca. 3 l Kies) prozessiert. Ich habe aus dem Bach lediglich die obersten 30 cm der Kiesschicht vom letzten Hochwasser zum Waschen entnommen, um so mehr war ich auf das Ergebnis gespannt: Beim Auswaschen mit der Goldwaschpfanne hatte ich 1 Tasse Konzentrat voll schwarzen Sand, der 14 beachtliche Goldflitter bis 3 mm und 2 kompakte ca. 1.5 mm grosse Körnchen enthielt. Weitere Test's folgen. Eines steht schon fest: Auf jeden Fall wird künftig der Rotapan mich auf allen Prospektionstouren begleiten. Gruß Tecnomaster      :bandit:

Die Vorzüge von Rotapan kann man speziell in ruhigem Wasser ausschöpfen, wenn man aufgrund fehlender Strömung, keine Sluice-Box einsetzen kann.





[Bearbeitet am 13-7-2003 von tecnomaster]

tecnomaster

Erfahrungsbericht Teil 2:

Heute habe ich zum Sampling ein weiteres Mal den Rotapan im Einsatz. Speziell habe ich Stellen im Bach aufgesucht, wo durch Hochwasser allerhand große Steinbrocken/Felsen abgelagert wurden. Da aber dieser Bach derzeit ungewöhnlich wenig Wasser führt, auch an den Stellen, die keine nutzbare Strömung für die Sluicebox liefert, arbeitete ich mit dem Rotapan. Ich kam auf eine Stundenleistung von 4 Schubkarren verarbeiteten Material inkl. ausgraben des Schotters. Das ist wohl das Maximum, was eine einzelne Person mit diesem Gerät schaffen kann. Mit einem Helfer könnte man das Ergebnis durchaus verdoppeln. Im Ergebnis habe ich nun den Rotapan als sehr gutes Werkzeug der Goldsucher bewertet. So kann ich die ausgewählten Samplingpunkte demnächst mit dem Highbanker heimsuchen. Gruß Tecnomaster :bandit:

pfannenwäscher

Hi technomaster,

Danke für den Bericht!:super::super::super:

Denkst du, die Rotapan kommt gegen eine herkömmliche Garret- bzw. Keene- Pfanne an, rein von der Ausbeute, speziell bei feinem Staub?
(mal abgesehen von dem Vorteil bei wenig Wasser).


:winke:Full pan!
Andy

tecnomaster

Hallo Pfannenwäscher,

Beide Pfannen wie Keene und Garrett, kann man allein gesehen nicht direkt mit dem Rotapan vergleichen. Das wäre unfair gegenüber den Pfannen. Schon eher eine Keene bzw. Garrett-Pfanne mit Mesh 4 Sieb obenauf im Einsatz, das wäre schon eher erlaubt.

Der Rotapan ist ja im Prinzip eine Pfanne mit Sieb oben auf.

So, und wenn nun beide Variannten an den Start gehen, (ich meine der Rotapan und eine Keene/GarrettWaschpfanne mit Sieb) dann gewinnt der Rotapan in der Disziplin Mengendurchsatz gewaschenen Schotters ganz klar. Feststeht jeden Fall, daß ich mit einem Keene/Garrett mit Sieb, in einer Std. keine 4 Schubkarren voll Geröll waschen und zuvor noch ausgraben kann. Unstreitig ist auch, daß ich wenigstens theoretisch mit Rotapan mehr Gold  gewonnen habe, weil ja mehr Material bearbeitet wurde.

Andererseits habe ich den Rotapan hinsichtlich des Goldverlustes kontrolliert, was da sehr einfach ist, da der (feinere)Auswasch des Rotapan im Kübel landet. Am ersten Einsatztag, habe ich den Auswasch mit einer Keene GP14 nachgewaschen - und erfreulicherweise keine  "Goldreste" festgestellt.

Was darüber den Rotapan noch auszeichnet, ist seine einfache Bedienung! Man kann fast nichts verkehrt machen.

Ich glaube ein "Anfänger" mit Rotapan, kann schneller mehr Material verarbeiten und damit mehr (umfangmässig) Gold gewinnen, als ein Oldtimer nur mit Pfanne und Sieb bewaffnet.

Für mich hat das Ding revolutionären Charakter im Kleinbergbau; auch weil das Teil auch noch im erschwinglichen Rahmen für den Hobby-Goldgräber bleibt. Selbst die Mineraliensammler, die auch anderen Steinchen nachstellen, können diesen Topf benutzen.
Gruß Tecnomaster :bandit:



[Bearbeitet am 15-7-2003 von tecnomaster]

pfannenwäscher

Hi technomaster,

Hört sich seehr interessant an!

Nur, wo ist der Nachteil, oder wirfst du jetzt all deine alten Garrtet und Keene-Pfannen weg?

Endlich Aristokrat
:koenig::-D:koenig:

:winke:

[Bearbeitet am 15-7-2003 von pfannenwäscher]

tecnomaster

Hallo Pfannenwäscher,

die traditionellen Goldpfannen haben weiterhin ihre gewohnten Aufgaben - und ich werde sie bestimmt nicht wegwerfen.

Eine Aufgabe wäre: das Konzentrat vom Rotapan sauber zu machen, da das Feinauswaschen vom Gold und dem schweren+schwarzen Sand, im Rotapan-Topf umständlich wäre.

Nachteil des Rotapan ist, daß man überall hin diesen 5 Gallonen Kübel mitnehmen muß, dieser spezielle Eimer ist zum Rotapan absolut notwendig. Manchmal sind diese Eimertypen schwer zu bekommen. Ich habe jetzt bestimmt 20 solcher Eimer auf Lager  :-D

Gruß
Tecnmaster :bandit:

Aristokrat?!  Ja dann willkommen im Club :koenig:

[Bearbeitet am 16-7-2003 von tecnomaster]

Digger

Wenn ich Dich richtig verstehe ,tecnomaster dann sind die Ergebnisse beim Sampling , schneller,genauer und besser in Bezug auf Menge zu Gewicht zu Bestimmen ???
Könnte das Waschgerät der Zukunft sein !!!

Digger:super:

tecnomaster

Hallo Digger,

ja richtig: der Rotapan ist ein Sampling-Gerät - und ist er viel schneller als Pfannenwaschen.

Aber das wir uns da richtig verstehen, der Rotapan ist ein Pilot-System aber keine Produktionsmaschine, und ersetzt keineswegs die Sluice-Box, Dredge, Highbanker oder Trommelwascher. Gruß Tecnomaster :bandit::prost:




[Bearbeitet am 16-7-2003 von tecnomaster]

Digger

tecnomaster, Du hast den Bagger 3,5 to. und die Alaska 10 Trommelanlage vergessen, so Wäscht man nach erfolgreichem Sampling  GOLD !!!

Digger:jumpr::jumpg::prost:

Buddy

>tecnomaster, Du hast den Bagger 3,5 to. und die Alaska 10 Trommelanlage vergessen, so Wäscht man nach erfolgreichem Sampling GOLD !!! >
Ahjetztja, geh ich mal schnell den Baggerschein machen- man weiß ja nie!:cool1:
Buddy
Wer sich zu tief in den Dreck rein wagt, der bekommt die Schuhe voll.

Buddy

HEhehehe
und auch befördert worden:jumpb::prost:
Wer sich zu tief in den Dreck rein wagt, der bekommt die Schuhe voll.

tecnomaster

Hallo Digger und Buddy:

Na ja, ich habe extra den Trommelwascher erwähnt. Nun, wer sowas betreiben will, hat selbestverständlich einen Bagger, der entsprechend transportiert wird. Da biste aber schnell bei Investitionen von 80.000 Euro :-D
Da muß ich vorher noch allerhand viel mit dem Rotapan prospektieren gehen, damit es dazu reicht...
:-D
Gruß
Tecnomaster:bandit::prost: