Gold in der Nähe von Berlin(Brandenburg)

Begonnen von Stella, 15. September 2005, 03:03:33

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Stella

Tach!

Ich bin die Neue!

Wer kann mir gute Seifengoldgebiete nennen, um Berlin?
Ich wohne in Berlin und bin am Goldsuchen interessiert?
Wo muss ich da hin?

petcas

ICh bin auch interessiert, aber in/um berlin gibt es nichts. Das naechste ist Thueringen oder Erzgebirge.

petcas

#2
Tschuldigung, bin auch nur ein Anfaenger, habe aber schon viel im INternet durchstoebert und warscheinlich ist in Berlin/Brandenburg schon alles weggegraben.

Kannst es aber am Mueggelsee versuchen, da soll jemand schon ein Koernchen gefunden haben oder versuch es in irgendeinen Bachlein, der so verdreckt ist, das niemand auf die Idee kommt nach Gold zu suchen. Die Wuhle in Marzahn/Hellersdorf ist so ein Fluss, frueher ist das stinkende Abwasser durchgelaufen, heute ist sie fast sauber.

:hacker:


spencer

Hallo, Pectas
da hast du glücklicherweise nicht Recht mit der Aussage in Brandenburg wäre nichts zu finden :frech: (zu Berlin kann ich aber auch nichts sagen).
Ich selbst suche in der Niederlausitz in den Restlöchern des Braunkohlentagebaues. Über die Gegend sind zwar auch zwei Eiszeiten drübergefahren, aber stellenweise sind die eiszeitlichen Sedimente wieder abgetragen worden und ausserdem haben die Bagger eh alles bis in etwa 70m Tiefe umgedreht. Das heißt die goldhaltigen Sande einer Urelbe liegen auf den riesigen Halden auch manchmal an der Oberfläche. Um diese dann als solche zu identifizieren, suche ich das Gelände nach Achaten ab. Und da die ja bekanntermaßen aus Böhmen kommen, weiß ich, wo die vermehrt auftreten, liegen Sedimente vor, welche aus Süden kommen (und damit mit der Elbe hierher kamen). Das hat bis jetzt funktioniert und so werde ich es auch weiterhin machen. Bäche gibt es dort aber nicht, du mußt das Zeug also jedesmal mitnehmen zum waschen. Die Goldgehalte sind sehr unterschiedlich insgesamt aber niedrig; in sehr guten vorangereicherten Stellen find ich in 1Liter Sediment etwa 30 Stäubchen (bin noch nicht so lange am waschen, kann also sein das mir was durch die Lappen geht). Die Flitter sind zwar winzig (mein größtes ist etwa 0,7mm), aber Gold ist Gold.   

Ich werde demnächst mal etwas mehr über diese Gegend schreiben, ein paar Fotos hab ich schon gemacht.

Wenn noch jemand Erfahrungen in dieser Gegend gemacht hat,  würde mich freuen davon zu hören.

petcas

@Spencer

das sind ja gute Nachrichten. Wo in der Niederlausitz gibt es denn noch Restloecher vom Tagebau? Wie ich mal gelesen habe, sind die mit Wasser aufgefuellt worden.

Bin gespannt auf mehr.

spencer

Hallo

Es stimmt schon, daß die Restlöcher geflutet werden aber nicht alle und auch nicht komplett voll. Ich denke ein Teil der Halden wird auf immer und ewig zugänglich sein. Wo es noch solche Restlöcher gibt? Überall dort wo auch Braunkohle gefördet wurde. Wo wurde Kohle gefördert? Die Zentren des Bergbaus waren: Hoyerswerda, Spremberg, Boxberg, Senftenberg, Cottbus und Lauchhammer. Ich habe bisher nur im sogenannten "Revier Lauchhammer" gesucht (da komme ich her). Allein in diesem Revier wurden etwa 11000ha ! umgewühlt; die Zahl hab ich mir nicht ausgedacht, sondern von einem Bekannten welcher als Vermesser häufig im Tagebau zu tun hat(der wird es wohl am besten wissen). Die Kohle entstand im Tertiär an der Südküste einer Urostsee und kommt in 4 Flözhorizonten vor, wovon der Bergbau nur die beiden obersten bearbeitete. Durch Schwermineralanalysen konnte ein Einfluss der Elbe schon in der sogenannten Spremberger Folge nachgewiesen werden und diese liegt über dem 4. Flözhorizont ( und damit in einer Tiefe welche praktisch nur durch Bohrungen zugänglich ist). Was ich damit sagen will ist, es dürfte sogar relativ egal sein wo man in den Restlöchern sucht, denn Elbesedimente sind in allen höheren Schichten beteiligt. Und da ich davon ausgehe das das Gold hier mit der Elbe herkam, dürfte auch in allen Schichten, welche Elbesedimente enthalten, etwas Gold enthalten sein.   Es gibt übrigens doch fliessendes Wasser nämlich aus den Zuleitungen zum Fluten ; darum würde ich aber einen grossen Bogen machen denn die geschütteten Sande plus Wasser gleich Treibsand; und es gab schon üble Unfälle bei denen Ganze LKW's eingesunken sind.

Also viel Spaß beim Sand wegschleppen.

Digger

Hallo, stimmt ein teil des Goldes kommt von der "Ur-Elbe" aber das Gold was Ihr um Berlin herum finden könnt wo die "Ur-Elbe" nicht war,-
das haben die vers. Eiszeiten aus den Nordischen Ländern (Finnl.Norwegen,Schweden) bei der Vergletscherung Mitteleuropas mittransportiert.
Beim Abschmelzen der Eismassen sind nicht nur die großen "Findlinge zurückgeblieben" sondern auch das Goldhaltige Geröll !!!
Davon kann man heute noch vereinzelt ein paar Flitter finden, und zwar in der gesamten Norddeutschen Tiefebene !!!
Also warum nach Finnland fahren das Finnische Gold ist schon seit einigen Jahrtausenden da !!!

Digger

petcas

@Spencer

Hi spencer um auf die Achate zu kommen, die du erwaehnt hast, gibt es da irgendwelche Erfolgsgeschichten. Habe noch nie welche gesammelt, aber wenn dort einige nette kleine Edelsteinchen herumliegen...  :idee:

spencer

hallo pectas

Bis vor einem Jahr hab ich fast ausschliesslich Achate gesammelt; bis ich dann durch Zufall auf dieses forum stiess :idee:.  Ich hab auch noch nirgendwo anders Achate gesammelt und habe damit auch keinen Vergleich ob das was ich finde viel oder wenig ist. Wenns gut läuft etwa 10 sehr schöne und viele durchschnittliche Steine bis einige cm Größe bei einem mal suchen (so drei Stunden). Es soll auch in anderen Orten der Lausitz Achate geben. Einmal war als "Beifang" ein 10*5*5cm Stück verkieseltes Holz dabei.

spencer


petcas

Hallo Spencer,

habe gehoert es gibt auch Saphire in kleinen Fluessen in Sachsen/Suedbrandenburg.

Habe selbst noch keine Bilder reingesetzt. Vielleicht speichern und dann verlinken, aber genau weis ich es auch nicht.

BIs dann

Petcas

Corax

Hi Spencer,
zwecks der Bilder hab ich Dir ne PM geschickt - schau mal in Dein Postfach! :-) Bin schon ganz gespannt auf die Fotos!

Gruß Corax :winke:

spencer

Hallo Corax

hab deine PM gelesen, vielen Dank;

ich habe es zwar probiert, dabei aber nicht die 100kb Obergrenze beachtet. Morgen mach ich es besser. Versprochen!

spencer

Ein neuer Versuch

Damit alle wissen worum es geht, als erstes ein Bild von einem der letzten aktiven Tagebaue (wurde vor gut 10 Jahren beendet; danach noch Rekultivierungsmaßnahmen).
Das Bild wurde von der Tagebaukante aus gemacht. Am Fuß der Steilkante erkennt man gut die Schwemmkegel der Erosiosnsrinnen.

spencer

die gleiche Stelle von unten

eine stolze Erosionsrinne mit ordentlichem Schwemmkegel.

Man erkennt zwei deutlich verschiedene schichten: unten etwas dunkler und tonhaltiger bei Trockenheit knochenhart bei feuchtem Wetter schmierig und zäh; oben gelblich lockerer kiesiger mit guten Achaten. im engen untersten Teil der Rinne hab ich eine Probe mitgenommen und meinen bisher schwersten lausitzer Goldflitter (0,44mg) gefunden.


spencer

Hier mal eine etwa vor 60 Jahren aufgeschüttete Halde mit der typischen Rippenstruktur.

der graue Sand links enthält kaum Achat dafür viel Kohlendreck und etwas Goldstaub
die Rippe rechts mit den verschieden gelblichen Sanden besammle ich seit Jahren und hat mir einige meiner besten Achate geliefert; das Material ist deutlich gröber und heterogener als die graue Rippe rechts und enthält auch mehr Goldstaub. So nah kann gut und schlecht beisammen liegen.  Das kleine helle Etwas in der Bidmitte ist ein Stück von einem abgestürzten Modellhubschrauber.

in der Rinne zwischen den Rippen suche ich nach starkem Regen Anhäufungen von Schwarzen Sand, nehme die mit und wasche sie am nächstbesten Wasser auf Gold

spencer

Kommen wir zu den achaten

so liegen sie dort rum




entschuldigt bitte die Qualität und Größe der bilder, bei nächsten mal werd ich nur die pixel verändern, Bin am verzweifeln gewesen bis das erste Bild drin war.

spencer

hier mal ein Überblick über die Varianten und Größen

ich mag besonders die durchsichtigen oben links

die kleinen unten links find ich im Schwerekonzentrat; sie sind meist ziemlich eckig und glänzen recht stark; was es ist weiss ich nicht

rechts daneben ein paar Granate, ein stück gebänderten amethyst (soll angeblich aus dem Osterzgebirge stammen) und ein Teil welches ich für das sogenannte Tremosna-Konglomerat halte (bin mir nicht sicher) einem Leitgeröll aus Böhmen

Digger

Ich finde es sind gute Aufnahmen / Toll weiter so !!!
Leider kann ich nicht viel zu den einzelen Funden sagen ist nicht wirklich mein Fachgebiet !!!

Digger

Corax

Hallo Spencer,
hat ja nun doch noch geklappt, schöne Funde! :super: Ich bin auch kein Experte und nach Achaten habe ich noch nie gesucht aber finde es interessant, was man in den Restlöchern noch so findet  :staun:. Ich glaube, ich werde wohl auch mal nach Lauchhammer fahren - ist ja fast ums Eck :zwinker: .. Wünsche Dir weiterhin so schöne Funde,

Gruß Corax :winke:

spencer

Hallo Corax

wo kommst du denn ungefähr her?

Wir können ja mal zusammen in den Tagebau fahren. Das müsste man halt absprechen, da ich nur gelegentlich in Lauchhammer bin; meist nur am WE oder in den Semesterferien. Ich hab kein Problem damit vernünftigen Leuten ne gute Stelle zu zeigen; wie man auf dem ersten Bild sieht, sind die Restlöcher ja gross genug. Da wird es schon noch was geben. Andere finden auch Bernstein und es soll auch schon Moldavit gefunden worden sein(angeblich   aber nicht von mir). Ich suche aber hauptsächlich Gold und Achat.

P.s.  Das Angebot gilt natürlich für jeden anderen vernünftigen Sucher hier im Forum auch

Corax

Hi,
hab mal gelesen, das in Senftenberg Bernstein gefunden wurde - das Angebot nehme ich gerne an, alles weitere per PM :-)

Gruß Corax :winke:

petcas

Hallo sind ja super Bilder,

habe noch nie ein Tagebau besichtigt, oder was davon uebrig blieb. Wenn ich mal oben in Berlin Zeit habe muss ich mal schauen.

bis dann

petcas

MoReGoLd

NACHTRAG: :cool1:
BILD DER FRAU 19/2006: :jump:
"ALS GOLDWÄSCHER IN BERLIN UNTERWEGS"
In dem Bericht wird doch tatsächlich behauptet, ein Dieter Jung würde im
Berliner Müggelsee erfolgreich Gold waschen.
:gn
MoReGoLd