Umweltschonender Goldbergbau, sauberes Gold

Begonnen von tecnomaster, 10. Januar 2004, 15:20:59

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tecnomaster

Aufgrund der derzeit grassierenden widerlichen Hetze gegen den Goldbergbau in Argentinien, wurde eine  Aktion für sauberes Gold ohne Chemikalien gestartet.

Deutsche Version hier:

http://www.goldseiten.de/wissen/verfahren.htm

Gruß
Tecnomaster:bandit:

Flinc

Hallo allerseits

Solche Aktionen sind zwar gut für's Image, zielen aber vermutlich am Problem vorbei. Und das Problem ist nicht, wie Gold abgebaut wird, sonder dass es überhaupt abgebaut wird... Denn wenn man für ein Metall schon die Umwelt zerstört, sollte es wenigstens zu etwas nutze sein... Ist beim Gold irgendwie nicht der Fall. Der Gold-Preis ist total künstlich, und der industrielle Au-Bedarf ist durch die Reserven, die in Nationalbanken gehortet werden, würden für die nächsten X00 Jahre reichen.

Einziger verbleibender Nutzen von Gold ist der Dekorative (=Schmuck). Und in der Beziehung gibt es eine interessante Korrelation zwischen der Masse der angehängten Klunker und der Lautstärke des Protests gegen böse Minen mit ihren giftigen Giften! (Hab da mal eine lustige Erfahrung gemacht mit einer jungen Umweltschützerin, anlässlich des Besuchs einer Goldmine...:-D).


Grüsse

Flinc


PS: noch was... in einer TV-Sendung wurde behauptet, dass das Cyanid getränkte Material, auf einer dicken Plastik-Folie liegt, um zu verhindern, dass die Umwelt vergiftet wird....
:narr::narr::narr:
:nono: Falsch: es verhindert, dass das Cyanid, in dem das Gold gelöst ist, im Untergrund versickert! :engel:

tecnomaster

Hallo Flinc,

was hast Du nur gegen das gute Gold? Mir ist das Gold, sei es in Form als Nugget, Barren oder Schmuck etc. viel lieber als so gedruckte Geldscheine, wo man nie weiß, wann selbige an Wert verlieren, während Gold trotz Kursschwankungen seinen Wert behält.

Der hier aufgezeigte Weg über den umweltfreundlichen Goldbergbau ist nun mal Ergebnis neuererster Technologien. Hier in Chile wurde Dank dieser Techniken möglich, daß am Flußoberlauf eine Goldmine arbeitet und weiter unten eine Salmonellenzucht.

Während man das abfliessende Wasser dieser Goldmine ohne weiteres trinken kann, erscheint mir aber das Abwasser der Fischzucht als ungenießbar...:kotzen:

Gruß
Tecnomaster:bandit:

Au

vielleicht züchten die aber auch "goldfische":narr::narr:

grüsse
au
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

tecnomaster

Hallo Au,
sei nur ruhig, so geldgierig wie die sind, machen die sonst das mit den Goldfischen noch.:lol:
Gruß
Tecnomaster

ps.
Wildlachs schmeckt trotzdem besser, als Zuchtlachs oder Goldfische.:wink3:

Au

wildlachs hab ich hier nicht, aber schwarz..., ähhhhh selbstgefangene bachforelle aus dem gebirgsbach ist auch nicht u verachten!:-D

@technomaster
du hast einen pn
grüsse
au
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

Flinc

Hallo Tecnomaster

Ich hab ja gar nichts gegen's Gold! :love2:  Ich denke bloss, dass die ganze Hetze gegen den Goldbergbau, die Du ja offenbar auch kennst, grössten Teils einfach lächerlich ist (auf Grund der Inkonsequenz der "Ankläger"). :besserwiss:

Die beschriebenen Methoden sind zweifellos sauber und effizient. Sie eignen sich wohl aber eher für kleinere Betriebe. Sobald's grösser wird, bleibt zur Zeit nur noch cyanide-leaching, um wirschaftlich zu produzieren. Aber auch da ist Besserung in Sicht: Neue Verfahren Gewinnen Gold mittels Bakterien.

Hast Du die Zuchtsalmonellen schon mal probiert? Schmecken die besser als "wilde"?  :-D :platt: :kotzen:


Goldene Grüsse

Flinc


[Bearbeitet am 13-1-2004 von Flinc]

Spuernase

:lol::lol::lol::lol::lol::-D:-D
:besserwiss::besserwiss:
Also auf Zuchtsalmonellen kann ich gerne verzichten!!
Ich esse lieber Zuchtsalmoniden, die höchstens bei zu langer und falscher Lagerung dann ebenfalls Salomnellen haben können!!!


Leider werden beim Laugen mit Cyanid nicht nur Gold gelöst, sondern auch die anderen bekannten Schwermetalle mobilisiert!
Heute ist nicht unbedingt das Cyanid das Gift, sondern die nun leicht löslichen (durch Regen etc.) Metalle, die zu Km³ auf Halde gekippt werden und in alle Zukunft das Grundwasser verseuchen!!!

Grüßlis
Situs vi late in, is et ab an et!

Flinc

Das Hauptproblem ist schon das Cyanid, aber nur, wenn's ausläuft. Und das kommt Gott sei Dank nur eher selten vor. Die Betreiber sind ja wie gesagt schon aus wirtschaftlichen Gründen daran interessiert, dass das nicht geschieht.

Ein viel grösseres Problem, allerdings bei fast allen Bergwerken (auch ohne Gold und Cyanid) ist der Schwefel, der mit dem allgegenwärtigen Pyrit auf die Abraumhalde kommt. Halden haben eine viel grössere Oberfläche (inkl. Porenraum) als das selbe Material vor dem Abbau. Deshalb verwittert der enthaltene Pyrit auch viel schneller. Und Pyrit wird beim Verwittern zu Eisenhydroxiden und Schwefelsäure umgesetzt, welche wiederum die Verwitterung anderer Mineralien beschleunigt. So kann der pH-Wert von Bächen, die aus betroffenen Tälern fliessen, leicht bei 1 oder drunter liegen und das überleben wohl nicht einmal Salmonellen... :icon_eek:

Gruss

Flinc



tecnomaster

@Spürnase
Hinsichtlich Salmón = spanisch für Lachs :-) War mein Fehler. (Salmonellen bedeutet in deutsch was anderes)
Zum Bergbau mit Cyanid wurde ja extra auf das neue Verfahren mit Bakterien der BGR im Beitrag hingewiesen.

@Flinc
Auch im industriellen Bergbau sind die Verfahren hervorragend geeignet. Die JIG's werden auch mit grossen Mengen Konzentrat fertig. Die Recommentation geht dahin, daß die übrigen sehr kleinen Konzentratreste mit denen der JIG nicht fertig wird, sollen unbedingt an eine Scheideanstalt verkauft werden, damit eine Cyanidaufbereitung an der Mine selber unterbleibt, während so eine Scheideanstalt alle sicherheitstechnischen Einrichtungen zur Wiederaufbereitung toxischer Substanzen industrieanlagenmässig vorhält und daher alle strengen Umweltauflagen erfüllen kann.
Bei den Bakterien müsste es aber heissen: mit Bakterien werden cyanidbelastete Abwässer gereinigt.


Gruß
Tecnomaster:bandit:

tecnomaster

Hallo Flinc,

das mit dem Pyrit hast Du Recht. Aber wusstes Du, daß gerade der Pyrit von den Bergwerksgesellschaften auch herausselektiert wird?
Und zwar deshalb, weil der Pyrit auch Geld bringt. Der stinknormale Pyrit wird zur Produktion von Chemikalien, wie Salz- Schwefelsäure verwendet. Der Calcopyrit (Kupferkies) wird speziell wegen seines hohen Kupferanteils im Kupferbergbau abgebaut.
Gruß
Tecnomaster:bandit:

Flinc

Bakterien sollen nicht nur Abwässer entschärfen, sondern direkt das Gold aus dem Erz gewinnen! (siehe z.B. hier: http://www.yestech.com/tech/gold1.htm )

Mit enier "grossen Mine" meinte ich solche mit einem Abbau von X0'000 Tonnen pro Tag. Denn wenn da mal was passiert ist der Schaden für die Umwelt enorm. Man erinnere sich an Baja Mare (Rumänien) vor ein paar Jahren!

Trotzdem ist es gut, dass solche Aktionen gestartet werden, um wenigstens die kleinen Minen sauberer zu machen und das schlechte Image, das der Bergbau nun schon fast überall hat, zu verbessern. :super:

Glück auf!

Flinc

Spuernase

@Salomon! War mir klar, woher die Salmonellen kamen, ich wollte es aber dann doch mal besserwissen... :besserwiss::-D:-D:-D War ja auch nur ein Spässle!


@Pyrit   enthält meist selber noch Spuren von Gold, daher ist es wohl im Intresse, auch diesen aufzubereiten!
Bei der Flotation werden aber sehr viele Metalle mit aufgeschäumt und separiert, leider aber nie zu 100%, daher kommt immer auch Metall auf die Halde!

Am Industrie-Goldbergbau ist eh nichts "Schön zu Reden!" Wenn man die mehrere 100er Meter tiefen und Km breiten  Löcher in USA etc. gesehen hat, wird jedem wohl klar sein, die Gegend ist erstmal tot auf lange Zeit!
In der einen Ecke prangt ein Loch, dass du mehrere Vulkane darin verstecken kannst, - auf der anderen Seite eine riesen Halde, kleingekrümelt und verseucht........
Das Grundwasser wurde großräumig weggepumpt, damit sie unten noch arbeiten können, wodurch leider die Umgebung trocken fällt und verödet.
Später ensteht zwar  meist ein tiefer See, denn das Loch füllt eh keiner mehr auf, wie gesund die zuwandernden Tiere aber auf den Halden leben...


Grüßlis Nase
Situs vi late in, is et ab an et!

Flinc

Musses jetzt doch noch mal besser wissen...:besserwiss:

Wenn der Pyrit Au-haltig ist (was bei weitem nicht immer der Fall ist), wird gar nicht erst flotiert, sondern nur fein gemahlen, auf Halde gekippt und mit Cyanid gelaugt. Flotation wird eigentlich nur bei Buntmetall-Erzen (Cu, Pb, Zn,etc.) angewandt, wo Pyrit nicht von interesse ist.

Bergbau muss nicht "schön" geredet werden! Er ist unvermeidbar, wenn wir nicht wieder zurück auf die Bäume hocken wollen. Und es führt leider kein Weg daran vorbei ein grosses Loch zu buddeln um an die "Goodies" dranzukommen. Es bleibt aber unerlässlich für die Zukunft mit Gesetzen und wirtschaftlichen Anreizen die Minen-Gesellschaften zu zwingen Umwelt- und Gesellschafts-schonender zu arbeiten. In der Vergangenheit wurde in jeder Beziehung ausgebeutet. Mittlerweile hat ein Umdenken eingesetzt, das hoffentlich Folgen haben wird. (Womit wir wieder beim eigentlichen Thema sind.)

Grüsse

Flinc

tecnomaster

Ich darf noch anmerken, wenn Pyrit auf 200 mesh herunter gemahlen wird, schafft auch eine Goldfield-Konzentrator-Zentrifuge, aus diesem Ore, über 97% herauszuholen. Das Restkonzentrat übergibt man dann an eine Scheideanstalt. Für diese 3% Restkonzentrat lohnt nun vor Ort der Mine, nun wirklich kein Cyanidleaching mehr. Ausserdem sind jetzt selbst große JIG's, Zentrifugen und Tableshaker's weit preiswerter als Investitionen der chemischen Verfahren.
Gruß
Tecnomaster  :bandit: