Bechergewicht 16 Gramm

Begonnen von stratocaster, 03. Mai 2008, 14:00:55

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stratocaster

Innen eine "0" oder ein "O", eine "1" und ein "m" in Minuskelschrift
Allein von der Art der 1 und des m tippe ich auf Ende 15 JH / Anfang 16 JH

Kann das sein ?

Gruß  :winke:
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Patricus Gelduba

lasse es mal 16-17Jh sein  :prost:

slowfood

Hallo,

die Buchstaben sollten für eine jährliche Eichung stehen, sehr oft verwendet in den heutigen Niederlanden. Könnte das Sinn machen.
Was wiegt das Teil denn genau? Bei 16 gr. käme ich auf ein recht schweres Pfund.

Slowfood
But thou, O Daniel, shut up the words and seal the book, even to time of the end; many shall run to and fro, and knowledge shall be increased.

stratocaster

Zitat von: Patricus Gelduba in 03. Mai 2008, 14:46:41
lasse es mal 16-17Jh sein  :prost:

gut, das "m" wurde in dieser Form schon im 15 JH so geschrieben.
Die Art der "1" geht eher ins 17 JH, da hast Du schon recht.
Die "1" aus dem frühen 16 JH, die ich von einer Tafel in unserem Ort kenne
und auch von Messerkrönchen mit Jahreszahlen ist auch oben geschweift
und sieht eher wie ein X aus.

Slowfood:
Ich wiege das Teil am Montag genau.

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slowfood

Kann das "O" nicht eher ein C sein?
Die Form der eins wurde recht lange verwendet auf Bechergewichten, sicher bis Ende des 18ten Jhs.

slowfood
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stratocaster

Hallo Slowfood,

ich habe mal bei meinen Münzen nachgesehen:
Immerhin hat ein halber Kreuzer aus Meiningen von 1814 noch exakt diese Form der 1

Die 0 oder das O ist definitiv kein C
Die "Ausbuchtung" ist zwar etwas verkrümpelt und nicht so schön rechteckig wie beim "m".

Bis wann man in einer Minuskelschrift oder gotischen Textura das "m" so geschrieben hat,
müßte ich mal versuchen nachzuforschen.
Ich habe ein Fundstück von 1490 mit exakt dem gleichen "m"

Das Bechergewicht ist übrigens - wie immer bei mir - aus dem Landkreis Bad Dürkheim (Vorderpfalz)

Schönen Tag noch :prost: :winke:

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slowfood

Hi,

das spricht zwar nicht definitiv dagegen, dass ein holländisicher Händler da was verloren haben sollte, aber auch nicht wirklich dafür.

Bei den Jahreseichungen wurden teilweise die selbstsamsten Schrifttypen verwendet, zumal das ja immer wieder ändern musste. Werde mal meinen Experten in Luxemburg einschalten.

slowfood
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stratocaster

Jetzt noch mal ein besseres Bild der Punzen.

Ich habe noch mal bei den Schriften nachgesehen:
Was das n oder das m betrifft, sehen die spätmittelalterliche Textura-Schrift
und die Fraktura-Schrift fast identisch aus. Fraktura gab es vom 16. bis ins 20. JH
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Gebrochene_Schriften.png

Insofern könnte das Gewicht (unter Berücksichtigung der Schriftform der 1) bis
Anfang 19 JH datieren.

Gruß  :winke:
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stratocaster

Hallo Slowfood,

unsere Küchenwaage liegt 1 Gramm daneben, was für einen Kuchen wohl kaum schadet.
Das Bechergewicht wiegt daher keine 16 sondern exakt 15,0 Gramm.
Unten noch ein Bild von 2 Messerkrönchen mit der Schreibweise der "1" im 16. JH

Allein von den Schriften her würde ich mein Bechergewicht jetzt so ins 18 JH legen wollen

Gruß  :winke:
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 :kopfkratz:

Also, derzeit gibt es keine Erklärung für die beiden Buchstaben, was im Grunde überraschend ist, weil doch sehr viele Marken bekannt sind. Andererseits war Deutschland dann doch arg zersplittert und immer wieder neu aufgeteilt, also gibt es zwangsläufig auch kleine Bereiche, die weniger gut erforscht sind.

15,0 x 32 würde 480gr. ergeben.  Passen könnten: Neustadt a.d.W mit 479,9 Strassburg mit 480,16, Frankfurt mit 481-483 gr. um nur mal die nicht so entfernten zu nehmen.

slowfood
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stratocaster

 :super:
Danke schon mal.
Was meinst Du zum Alter, ungefähr ?

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slowfood

Da es offenkundig vormetrisch zu sein scheint am ehesten 1. Hälfte des 19ten Jhs. Ob älter wäre nur über die marken zu identifizieren.

slowffod
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