Gewicht aus Kupfer

Begonnen von Frevler, 29. April 2006, 14:38:59

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Frevler

Hallo,

mein Kumpel hat dieses kleine Gewicht aus dem Sand gezogen.

Es ist nicht magnetisch, 3cm hoch, Durchmesser 2cm und wiegt 58gr.  :irre:

Ich habe den Verdacht, das oben etwas eingestanzt ist. Wie kann das Teil bearbeitet werden, das eventuelle Zeichen sichtbar werden?

Gruss, Frevler

Rambo

Kupfergewicht ??? Es wird Messing sein. Kupfer würde sich zu schnell abnutzen und Abnutzen = Gewichtsverlust
Eingestanzt wird die Eichung sein solche Gewichte wurde öfter nachgeeicht.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Frevler

Moin Rambo,

auf dem Foto mit dem liegenden Gewicht ist zu sehen, das er schon dran rumgekratzt hat. Zum Vorschein kam "rot".
Kupfer fand ich auch merkwürdig für'n Gewicht. Aber der Grünspan sieht nach Kupfer aus. Ich werd's ihm mal abluchsen und in cillit-bang stellen. Mal seh'n was zum Vorschein kommt.

slowfood

Gewicht sicher, ich habe ähnliches in der Sammlung bzw. bei anderen gesehen.

58 gr würde im passenden Gewichtssystem 4 Lot entsprechen, was es gegeben haben mag.
Beim Material bin ich mir nicht sicher. Meines sieht nicht wirklich nach Messing aus (zu dunkel) und Grünspan weist sicher auf Kupfer hin, weiß jemand ob das auch an manchen Kupferlegierungen auftritt?

Vom Alter würde ich sagen eher 18. Jh. als später. Eichzeichen könnte sein, als erstes würde ich aber eher eine Zahl für die Gewichtseinheit erwarten. Vielleicht gibt es ja mal ein besseres Foto von sowas.

Für derlei kleinteilige Sachen habe ich mir extra eine Ricoh gekauft, die sonst nicht besonders ist, aber eine klasse Makrofunktion hat.
But thou, O Daniel, shut up the words and seal the book, even to time of the end; many shall run to and fro, and knowledge shall be increased.

Frevler

hallo slowfood,

4 Lot ist ja schon mal 'ne klasse Information. 1 Lot   =  14,606 Gramm (Preußen). Läge etwas über dem Originalgewicht 
-die Abnutzung?-

Nach tagelangem einweichen und bürsten kommt die Prägung etwas deutlicher hervor. Kenn ich aber nicht, das Zeichen.

Ich habe den Eindruck, das an einigen wenigen Stellen etwas gelber Glanz hervorschimmert. Schätze mal, Kumpel wird das Teil unten etwas anbohren, ist ja kein Museumsstück. Dann wirds klarer.

Kann jemand was mit der Prägung anfangen?

Gruss, Frevler




slowfood

Museumstück vielleicht nicht, aber weniger wertlos bei weitem als Du zu denken scheinst.

Loth gab es viele, nicht nur das preussische, käme auf den Fundort an, und von wo das dahingekommen ist.

Gibt es ein neues Bild der "Prägung", Makro wäre schön, da ist dann oft was herzuleiten.

Also bitte noch nicht anbohren!
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Frevler

Hallo,

ja klar gibts ein neues Bild, bin schon ganz traurig, das Gewicht zurückgeben zu müssen.

Fundort ist Berlin, ein Sandkasten in Moabit.

Hier mal ein Auszug zur Moabiter Namensgebung:

Der Name "Moabit" geht sehr wahrscheinlich zurück auf die aus Frankreich geflüchteten Hugenotten, die vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. hier angesiedelt wurden. Sein Ursprung liegt vermutlich im Französischen ("terre de moab") und verweist auf das alttestamentarische Moabiterland (bei ihrem Auszug aus Ägypten gewährte das Moabiter Land den Israeliten Zuflucht).

Aber ist sicher schwierig zu sagen, wie das Teil da hinkommt.

Ein besseres Foto gibt meine Sony Cyber-shot nicht her.

Gruss, Frevler

slowfood

Da muss ich mal drueber gruebeln, koennte ja aber eine vier sein.

Schoene Gruesse aus dem teilweise kalten und verregneten Apulien
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slowfood

Ich bleibe mal bei der vier als Deutung für die Prägung, alles andere würde an der Stelle wenig Sinn machen.

Bei meinem und das hat 14,12 gr steht obendrauf eine 1. Was die Abweichung der Gewichte angeht, kann es alle Erklärungen von Korrosion bis Ungenauigkeit oder anderes Gewichtssystem geben, auch wenn der Fundort in Moabit bei derlei Gewichten eher für preussisch spricht. Ich habe bisher erst wenige dieser Sorte gesehen, aber bei ebay haben letztlich zwei Stück (ein kleines von 1 oder 2 Lot und ein großes von vermutlich 16 Lot) einen Preis von rund 200 € erzielt, und der Käufer ist nachgewiesenerweise ein Experte.
Nur präzise Infos zur Herkunft habe ich noch nicht gesehen, die Machart sollte eigentlich typisch sein.
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Frevler

Hallo slowfood,

ist wohl eine 4. die Verbindung zwischen der senkrechten und der waagerechten Linie ist nicht besonders gut ausgeprägt aber vorhanden. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Danke für die Hilfe, Frevler

slowfood

http://www.waagenundgewichte.de/main/index.htm

Auf dieser website unter Gewichte, vormetrisch, Messing finden sich zwei Berliner Gewichte von etwa 1800, die recht ähnlich aussehen. Mit 58 gr passt auch das Gewicht recht gut zu den dort vermerkten 117 und 233 für 8 und 16 Loth.
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Frevler

Toller Link,

ob das 4Loth Gewicht auch wieder so schön glänzend hergerichtet werden kann?

Dank und Gruss, Frevler

slowfood

Als Bodenfund vielleicht am Ende nicht unbedingt, obwohl das Material ja einiges hergeben sollte.

Die anderen Gewichte sind ja bis auf wenige Ausnahme keine Bodenfunde, wobei gerade auch bei Gewichten aus Kellern oder noch besser Ställen die tollsten Beläge/Korrosionen vorkommen.

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