Flensburger 4 Lod ?

Begonnen von agersoe, 03. September 2007, 22:00:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Der Wikinger

Hallo Leute !  :-)

Kann mir bitte jemand bestätigen, dass dies ein 4 Lod aus Flensburg ist.
Habe schon ein paar ähnliche 2 Lod gefunden.

Gewicht 60 Gramm

Das Alter würde mich sehr interessieren !







:winke:

Waldemar

Hallo agersoe, hier ist etwas über Gewichte.

Münzen, Maße u. Gewichte: die ältesten Münzen D-s waren von Kupfer; Silbermünzen (Bracteaten u. Soldi) kommen erst unter den christlichen Königen vor. Kanut der Große (1016 bis 1036) ließ Münzmeister aus England kommen u. den dortigen Münzfuß einführen, der später von dem deutschen Münzwesen verdrängt wurde, das sich wiederum mit dem schwedischen mischte. Nach der Verordnung vom 5. Januar 1813 wurde als gesetzliche Reichsmünze (Reichsbankmünzfuß) in D. u. den Herzogthümern der Reichsthaler (Rigsbankdaler, 181/2 auf die seine Mark = 22 Sgr. 8,49 preuß.) à 6 Mark à 16 Schilling eingeführt, u. in Silber: Speciesthaler (2 Rigsbankdaler) 1/2, 1/6, 1/12, 1/24 Rigsbankdaler geprägt, in Gold: einfache u. Doppel-Frederikd'or (wie sie noch jetzt in ganz Deutschland unter den diversen Louisd'oren cursiren). Am 10. Februar 1834 erschien ein neues Münzpatent, wonach der seitherige Reichsbankmünzfuß fortan Reichsmünzfuß, der Reichsbankthaler Reichsthaler (Rigsdaler) heißen sollte; der Feingehalt der Silbermünzen blieb derselbe, ebenso die Eintheilung in 6 Mark à 16 Schilling (Skillinger) od. kurzweg in 96 Schilling; gemünzt werden von daanin Silber: Species (2 Rigsdaler), 1/1 u. 1/2 Rigsdaler, in Gold: Speciesducaten (231 Karat sein. 67 auf die rauhe Mark), Courantducaten (21 Karat sein, 75 auf die rauhe Mark), Christian- od. Frederikd'or (211/2 Karat sein, 35,208 bis 35,303 auf die rauhe Mark). Beim Sundzoll in Helsingör wurde nach Zollspeciesthalern (2 Rigsdaler) à 48 Schilling od. Stüber berechnet. Gold- u. Wechselcurse: die meisten Wechselgeschäfte werden durch Vermittelung von Hamburg gemacht u. daher die Curse auf dort notirt. Mittlerer Kopenhagener Curszettel: Altona: 300 Mark Hamburger Banko ± 200 Rigsdaler; Hamburg ebenso; London: 1 Pfund Sterl. ± 8 Rigsdaler 68 Skillinger; Paris: 1 Franc ± 34 Skillinger; Amsterdam: 250 holländische Gulden ± 195 Rigsdaler. Bei der dänisch-englischen Anleihe wird 1 Pfund Sterl. zu 14 Mark Hamburgrr Banko gerechnet. In Holstein wird gesetzlich ebenfalls nach dem dänischen Reichsmünzfuß gerechnet, im Großhandel (Altona) aber Buch u. Rechnung wie in Hamburg geführt. Das Herzogthum Lauenburg hat seit 1850 den 14 Thalerfuß angenommen; man theilt den Thaler in 48 Schillinge zu 12 Pfennigen. Nach der neuesten Münzverordnung (Febr. 1858) ist in allen Landestheilen das Cursiren fremder (deutscher) Scheidemünze bei hoher Geldstrafe u. Confiscation der ausgegebenen Münzen verboten. Maße: Längenmaße: der Fod (Fuß) zu 12 Tommer (Zoll) à 12 Linier (Linien) = 0,313 Meter = 0,941 preußische Fuß; die Alen (Elle) hat 2 Fod, die Ruthe 10 Fod; der Faden Brennholz ist 6 Fod hoch, 6 Fod breit, 2 Fod tief, also 72 Kubiksod, die Meile ist der preußischen Meile gleich. In den Herzogthümern wird häufig nach Hamburger Maß gerechnet. Feldmaß: die Tönde Land von 8 Sraeppekj hat 560 QRuthen od. 14,000 QAlen = 2,16 preußische Morgen. Getreidemaß: die Korntönde (Tonne) zu 8 Skjaepper (Scheffel) à 4 Fjerdingkar (Viertel) à 2 Ottingkar (Achtel) = 139,121 Litres = 2,531 preußische Scheffel, die Salttönde (als Kohlenmaß dienend) = 170,037 Litres = 3,995 preuß. Scheffel, 1 Laest (Last) Getreide hat 22 Tönden, 1 Laest Steinkohlen 18 Tönden. Salz wird nach der Korntönde gemessen. Flüssigkeitsmaß: sur Wein u. Branntwein der Pott zu 4 Paegle = 0,966 Litre = 0,843 preuß. Quart, die Flask (Flasche) hat 3 Paegle, die Kande (Kanne) hat 2 Potter, der Oxehoved (Oxhoft) hat 6 Anker, der Tierce 4 Anker, 1 Anker wird zu 39 Potter gerechnet (genau 38,75 Potter), die Biertonne (nach welcher auch Butter, Talg, Mehl, Thran, Öl u. Seife verkauft werden) enthält 136, die Theertonne 120 Potter. Gewichte: das Pund (Pfund) Handelsgewicht à 16 Unzer à 2 Lod à 4 Quintin à 4 Ort à 16 Es à 8 Gran = 500 Grammen = 1,069 preuß. Pfund; die Commercelaest (Schiffslast) hat 5200 Pfund, das Skippund (Schiffspfund) 20 Lispund à 16 Pund, die Vog (Wage) 3 Bismarpund à 12 Pund, das Pund Gold- u. Silbergewicht hat 2 Mark à 16 Lod à 4 Quintin à 4 Ort od. in 24 Karat à 4 Gran à 3 Grän, 1 Mark = 235,854 Grammes. Probirgewicht dieselbe Mark, aber für Gold in 24 Karat zu 12 Gran, für Silber in 16 Lod zu 18 Gran getheilt. Münzgewicht: 1 Mark zu 8 Unzen à 2 Loth à 4 Quentchen à 4 Pfennige à 17 Eschen (od. 256 Richtpfennigtheile) = 233,854 Grammes (also der deutschen Vereinsmark [233,99] ziemlich gleich); das Medicinalpfund = 357,853 eingetheilt wie das Nürnberger. In den Herzogthümern wird viel nach Hamburger Gewicht gerechnet, Schiffsladungen jedoch stets nach dänischem. 1 großes Tausend (1200 Stück) wird gerechnet zu 11/3 kleinem Tausend, 10 großen u. 12 kleinen Hundert, 20 Schock, 30 Zimmer, 60 Snese (od. Stiegen) u. 120 Dechler. 1 Groß hat 12 Tyll (Dutzend) à 12 Stück, 1 Oll od. Wall 80 Stück (Häringe, Eier u. dgl.).

Vgl. Thaarup, Statistik der dänischen Monarchie, Kopenh. 1812 ff., 6 Bde.; Derselbe, Statistik udsigt over den danske stat, ebd. 1825: Schlegel, Staatsrecht D-s u. der Herzogthümer, ebd. 1828; Petersen, Das Königreich D., Schleswig 1829, 3. Aufl.; Nathanson, Danmark's han del, skibsfart, penge-og finantsväsen, Kopenh. 1832–34, 3 Bde.; Derselbe, Danmark's national-og staatshuusholdning, ebd. 1837–40; Baggesen, [⇐695][696⇒] Der dänische Staat, ebd. 1845–47, 2 Bde.; Bergsöe, Danske staats statistik; D. P. Trap, Staatshandbuch der dänischen Monarchie, ebd. 1956; Ders., Statistik-topographisk beskrivelse af kongeriget Danmark, ebd. 1857; Erslev, Den danske stat, en geographisk skildring, ebd. 1857. Karten: Abrahamsons Atlas von D., Kopenh. 1833; C. Christiani, Kort over kongeriget Danmark, ebd. 1857; Hoffensberg, Korter over Bornholm, Lolland og Falster, Sönderjylland (Slesvig), ebd. 1857; I. A. Jessen, Kort over kongeriget Danmark, ebd. 1957. [⇐696]

Der Wikinger


Wow, danke Waldemar für die Info !!  :super:

Vieles auf einmal, muss das noch ein paar Mal durchlesen glaube ich, ehe es einigermassen sitzt !!  :engel: :zwinker:

Nun, zum 4 Lod Gewicht, ich denke, dass man auf dem Stempel die Stadtwappen von Flensburg sieht mit den beiden Löwen am Turm, oder....??

:winke:

Störtebecker

hej agersoe,

wie kommst du auf flensburg?

stadtwappen gucks du hier in einem alten beitrag von dir.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,20819.0.html

auf deinem neuen lot sind eher pferde o.ä.

grüße

störti :winke:

Waldemar

Hallo agersoe, es ist das Flensburger mit den Löwen.
@ Störti, brauchst wohl langsam ne Brille. :frech:

Der Wikinger

#5
Zitat von: Störtebecker in 05. September 2007, 00:02:41
hej agersoe,

wie kommst du auf flensburg?

stadtwappen gucks du hier in einem alten beitrag von dir.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,20819.0.html

auf deinem neuen lot sind eher pferde o.ä.

grüße

störti :winke:

Ja, eben weil ich mal hier gelesen habe, dass die Löwen auch nach rechts "springen" können !?
Finde nur nicht wo das war ??  :platt:

Danke für die Bestätigung, Waldemar !!  :super:

PS: Wäre eine Datierung mitte des 19. Jhr. richtig ??




Der Wikinger


Hmmm, weiss niemand ...... häää ??   :heul:

slowfood

Na klar sind das Löwen und na klar ist das Flensburg, wie auch schon bei den anderen Stücken im Forum.
Gewicht paßt genau genug nach der Zeit.

Rechts und links, oder spiegelverkehrt hat es ohnehin oft gegeben, oben sollte eigentlich noch die Brennnessel sein, mg aber so schwer sich zu erkennen geben.

Alter? Jedenfalls bevor das alles deutsch wurde, also vor dem preussisch-dänischen Krieg. Präziser kaum möglich, da andere Hinweise fehlen.

Gruß

slowfood
But thou, O Daniel, shut up the words and seal the book, even to time of the end; many shall run to and fro, and knowledge shall be increased.