Der Beginn der Münzprägung im Frühmittelalter

Begonnen von Iggi, 07. Juni 2005, 19:51:20

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Iggi

Der Beginn der Münzprägung im Frühmittelalter




Nach dem vollständigen Zusammenbruch des römischen Reiches im ausgehenden fünften Jahrhundert und dem damit verbundenen entstandenen Machtvakuum in weiten Teilen Europas ging die Bevölkerung wieder auf die Form der Naturalwirtschaft zurück die ohne gemünztes Geld auskam. Heute nennen wir den Zeitraum vom 6 bis zum 8 Jahrhundert n. Chr. auch die ,,dunklen Zeiten" (aus dem engl. ,,dark ages") da aus dieser Zeit relativ wenige Dokumente und archäologische Funde bekannt sind. Es ist daher davon auszugehen das in weiten Teilen Europas zu dieser Zeit eine kulturelle Regression stattfand, die alle Lebensbereiche erfasste und die zum Teil schon durch die römische Kultur geordneten (Früh-) Volkswirtschaftlichen Verhältnisse wie etwa die Arbeitsteilung und Spezialisierung zum erliegen brachte und eine vollständige Selbstversorgung der Menschen durch Ackerbau und Viehzucht wieder in den Vordergrund rückte.

Karl dem Großen gelang es in mehreren einschneidenden Münzreformen, das Münzwesen zu zentralisieren und an die Königsmacht zu binden. Auf ihn geht der silberne Denar, der Pfennig, zurück, der Münzprägung und Geldumlauf im Deutschen Reich bis zum Ende des 13ten Jahrhunderts beherrscht hat.

Bereits im Jahre 833 richtete Kaiser Ludwig der Fromme eine Münzstätte in Corvey ein,
wodurch das Vorrecht des Herrschers alleinig Münzen zu prägen ausgelöscht wurde.
Das Jahr 833 ist der Beginn einer Entwicklung im gesamten Deutschen Reich, die im Laufe der nächsten
400 Jahre eine unübersehbare Anzahl von Münzstätten entstehen ließ.
Diese Aufsplittung der Münzprägung stellt deutlich den Machtverlust des Königs und den Machtgewinn der Fürsten dar,
welcher sich noch bis zur Gründung des Kaiserreichs hinziehen sollte.


Gruß Iggi