Die Kelten IV. Teil 3 ( Keltische Stämme genauer betrachtet )

Begonnen von Merowech, 04. März 2006, 16:10:03

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Merowech

Und hier der 3.und letzte Teil Keltischer Stämme.

Keltiberer
Als Keltiberer bezeichnet man eine Gruppe von Stämmen im zentralen und nördlichen Spanien sowie in Portugal in vorrömischer Zeit.
Die Bezeichnung "Keltiberer" bezeichnet die Tatsache, dass sowohl keltische als auch iberische Elemente erkennbar sind. Ob sie aus einer Vermischung zwischen Kelten und Iberern hervorgegangen sind, im Wesentlichen eine der beiden Gruppen darstellen oder sie eine lange eigenständige Vorgeschichte haben, ist unklar.
Von Chronisten werden die Keltiberer als kriegerisch beschrieben. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurden sie von den Römern unterworfen.

Lusitaner
Lusitanii (vielleicht unkeltisch aber keltisch beeinflusst, sicher Indo-Europäisch).
Die Lusitaner werden als Ahnen der Portugiesen gesehen; sie lebten im Westen der iberischen Halbinsel, und bestanden anfangs aus einem einzelnen Stamm, der zwischen den Flüssen Douro und Tejo lebte. Später wurde der Name von den Galiciern, die das Bergland nördlich des Douro bewohnten, und anderen Stämmen angenommen, nicht nur weil sie gemeinsam gegen die römische Regierung gekämpft hatten, sondern auch, weil sie kulturell und ethnisch sehr ähnlich waren.
Es wird angenommen, dass sie aus den Schweizer Alpen kamen und sich in der Region im 6. Jahrhundert v. Chr. niederließen. Historiker und Archäologen diskutieren jedoch heftig ihre ethnischen Ursprünge.
Der Krieg der Lusitaner mit Rom:
Die Lusitaner werden von Livius im Jahr 218 v. Chr. erstmals als karthagische Söldner erwähnt. Im Jahr 194 v. Chr. schlug Publius Cornelius Scipio Nasica, der zu der Zeit Praetor in Spanien war, sie bei Ilipa.
179 v. Chr. feierte der Praetor Lucius Postumius Albinus nach seinem Sieg über die Lusitaner einen Triumphzug in Rom, andererseits erreichten sie 155 v. Chr. unter dem Kommando erst des Punicus (vielleicht ein karthagischer General), dann des Cesarus, den Felsen von Gibraltar, wo sie vom Praetor Lucius Mummius geschlagen wurden.
Nach diesem Sieg brachte Servius Sulpicius Galba einen Waffenstillstand zustande, den er aber brach, als die Lusitaner die neue Allianz feierten. Er ließ die Führungsschicht ermorden, verkaufte die Überlebenden in die Sklaverei, wodurch eine neue Rebellion entfacht wurde (der sogenannte Spanische Krieg), die dieses Mal von Viriatus (* um 190 v. Chr., † 139 v. Chr.), dem berühmtesten Lusitaner, angeführt wurde, nach dessen Ermordung allerdings auch dieser Aufstand bald zusammenbrach.
Die Römer erlangten weitere Siege über die Lusitanier, unter Proconsul Decimus Junius Brutus und Marius 113 v. Chr., konnten deren Widerstand aber erst beenden, nachdem sie sich mit den Truppen des Sertorius verbunden hatten. Daraufhin wurden die Lusitanier von Augustus ausgerottet.

Cantabrer
Um die Zeitenwende wurde das Gebiet vom keltiberischen Stamm der Cantabrer besiedelt, von denen diese Region ihren Namen hat. Angeblich wurde dieser Stamm nur von Frauen regiert.
Die Cantabrer wurden im 5. Jahrhundert von den Westgoten verdrängt, als diese im Zuge der Völkerwanderung die Iberische Halbinsel eroberten und ein kantabrisches Herzogtum mit dem Hauptort Amaya gründeten. Doch schon im 8. Jahrhundert fiel Iberien fast vollständig unter die Herrschaft der Mauren. Ausgehend von Asturien begann die Reconquista, und bald schon waren Teile des Kantabrischen Gebirges wieder in christlicher Hand.

Galater
Galater (griech. Galatai) ist die Bezeichnung für die Nachfahren der 20.000 keltischen Söldner, die 278 v. Chr. von König Nikomedes I. von Bithynien angeheuert wurden. Sie ließen sich im Gebiet um Gordion und Ancyra (das heutige Ankara) nieder, das später nach ihnen Galatien genannt wurde.
Ausläufer der keltischen Wanderung durch Europa erreichten im Jahr 279 v. Chr. die Küste Kleinasiens. Nach Plünderungen in den kleinasiatischen Küstenstädten (wie z. B. Byzanz) gelang es ihnen, in Kleinasien Fuß zu fassen.
Nikomedes I. von Bithynien versuchte, 17 keltische Stämme, darunter die des Leonnorios und Lutarios durch einen Bündnisvertrag als Söldner im Kampf gegen seinen Bruder, den Usurpator Zipoites zu gewinnen. Außerdem benötigte die von ihm angeführte Nördliche Liga Unterstützung im Kampf gegen Antiochos I. Soter. Nach der Vernichtung des Zipoites plünderten die Kelten im Auftrag des Nikomedes die mit Antiochos verbündeten Städte Kleinasiens wie z. B. Milet. Antiochos I. versuchte seine verloren gegangene Hegemonie in Kleinasien zurück zu gewinnen. Im Jahr 275 v. Chr. kam es zur entscheidenden Schlacht, der so genannten Elefantenschlacht, in der Antiochos über die zahlenmäßig überlegenen Galater durch den Einsatz von Kriegselefanten siegte.
Nach dem Waffenstillstand zwischen Nikomedes und Antiochos um 275 v. Chr. erhielten die Kelten als Lohn für ihre Söldnerdienste den nordöstlichen Teil Phrygiens. Darüber hinaus unterstützten die Galater Mithradates I. von Pontos im Kampf gegen ein ptolemäisches Heer und erhielten dafür von ihm den Westen Kappadokiens. Diese Siedlungsgebiete wurden zum Staat Galatien.
Noch im Jahr 400 n. Chr. bezeugte Kirchenvater Hieronymus die Existenz keltisch sprechender Völker in der Gegend. Ihre Eigenbezeichnung war Galatai. Von römischen Autoren wurden sie dagegen als Gallo-Griechen bezeichnet.
Die Galater werden auch im Neuen Testament erwähnt, und zwar im Brief des Paulus an die Galater.

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