Die Kelten IV. Teil 2 ( Keltische Stämme genauer betrachtet )

Begonnen von Merowech, 04. März 2006, 14:57:32

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Merowech

Hier nun der 2. Teil Keltischer Stämme die etwas genauer betrachtet werden sollten :

Mediomatriker
Die Mediomatriker (lat. Mediomatrices) waren ein keltischer Stamm im Gebiet des heutigen Ostfrankfreich, Saarland und Rheinland-Pfalz. Aus ihrer Hauptstadt Divodorum Mediomatricum ist das heutige Metz hervorgegangen.
Ihnen benachbart lebten die Treverer, die Leuker und die Eburonen im Kerngebiet der La-Tène-Kultur. Neben Metz entstanden aus Siedlungen und Oppida der Mediomatriker z. B. die Städte Saarbrücken, Speyer, Homburg und Rodalben. Für die Städte Speyer, Homburg/Saar und Rodalben ist allerdings die Zugehörigkeit zu dem Gebiet der Mediomatriker heute sehr umstritten.

Noriker
Die Noriker (lat. Norici) waren ein keltisch-illyrisches Volk im Königreich Noricum (Regnum Noricum), bzw. der späteren gleichnamigen römischen Provinz (Bayern, südliches Österreich). Siedlungszentrum war vermutlich Virunum am heutigen Magdalensberg in Kärnten, später am Zollfeld.
Ein wichtiges Exportgut war der ob seiner Härte und Elastizität gerühmte norische Stahl (,,ferrum noricum"). Fast die gesamte Produktion der norischen Waffenschmiede ging nach Rom und wurde zu einem Faktor beim Aufbau des römischen Imperiums. Lange Zeit hatte man keine Erklärung für die Qualität des Stahls, die mit modernem Hochleistungsstahl mithalten kann und erst im Mittelalter in Japan wieder erreicht wurde. Neueren Forschungen zufolge könnte jedoch der katastrophale Einschlag eines Kometen im Chiemgau (465 v. Chr.) für die Entstehung besonderer metallischer Rohstoffe verantwortlich gewesen sein. ( Diese Theorie halte ich persönlich für nicht nachweisbar und sehr gewagt. Zumal die Noriker nicht ausschlieslich im oder in der Umgebung des Chiemgau lebten - sondern deren Siedlungszentrum in Kärnten war. Da geht vielleicht mit einigen Forschern die Phantasie durch ).

Parisier
Die Parisier waren ein keltischer Stamm der Eisenzeit, welcher vom dritten Jahrtausend v.Chr bis hin zur Zeit des römischen Imperiums am Seineufer lebte. Ihre größte ,,Stadt" (Oppidum) war Lutetia Parisiorum, welche unter den Römern - nun Lutetia genannt - eine wichtiges Zentrum dieser Region wurde. Daraus ging später die Stadt Paris hervor.
Während des Gallienfeldzuges Julius Cäsars (siehe Cäsars De Bello Gallico) kämpften die Parisier auf der Seite des Vercingetorix gegen die römischen Eroberer. Es ist möglich, dass nach ihrer Niederlage einige von ihnen nach Britannien flohen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass schon den Wellen der belgischen Immigration Parisier nach Britannien ausgewandert waren.
Die römisch-britischen Parisierstämme nahe East Yorkshire und Humberside in Britannien stammen jedoch mit großer Sicherheit von diesem keltischen Stamm ab.

Treverer
Die Treverer (lat. Treviri/Treveri) waren ein keltischer Stamm mit rechtsrheinischen "germanischen" Kontakten im weiteren Moselraum, genauer zwischen Maas und Rhein (nach Caesar). Aus ihrer Hauptstadt Augusta Treverorum (Augustus' Stadt im Land der Treverer) zur provinzialrömischen Zeit ist das heutige Trier hervorgegangen.

Uberer
Uberer (lat. Uberii) ist der Name eines halbkeltischen Stammes der um 100 v. Chr. im Oberwallis (Schweiz) heimisch war. Die Uberer besiedelten den obersten Teil des Rhonetals, vom Goms bis in die Region Visp. Die Uberer waren kulturell stark mit den Lepontier aus Oberitalien (Region Domodossola) verwandt und werden in der Literatur zu den Kelten gerechnet.

Veneter
Unter der Bezeichnung Veneter finden sich verschiedene Völkerschaften.
1.   Ein thrakischer Stamm, die Veneti.
2.   Ein Volk an der Nordküste der Adria (entweder Illyrer oder Italiker). Sie waren seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. mit Rom verbündet und
        erhielten 49 v. Chr. das römische Bürgerrecht; siehe Veneter (Adria)
3.   Ein keltisches Volk nördlich der Loiremündung, das 56 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar unterworfen wurde: siehe Veneter (Kelten)
4.   Ein um 350 von den Ostgoten unterworfenes Volk an der mittleren Weichsel (Sammelbezeichnung für eine Reihe slawischer Völker, vgl.
        Jordanes): siehe Veneter (Slawen)
5.   Lateinische Bezeichnung für die slawischen Wenden.

Vindeliker
Die Vindeliker waren eine im Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn siedelnde keltische Stämmegruppe. Das bedeutendste und größte Oppidum (befestigte Siedlung) der Vindeliker war das schon in vorrömischer Zeit aufgegebene und daher in römischen Berichten nicht erwähnte Manching bei Ingolstadt.
Als Mitgliedsstämme sind die Brigantier (bei Bregenz), die Estionen (bei Kempten), die Likatier (am Lech) und weiter östlich die Cattenaten, Cosuaneten und Rucinaten bekannt.
Die Vindeliker wurden 15 v. Chr. durch Legionen des römischen Reichs unter dem Befehl von Tiberius und Drusus unterworfen.
Ab 525 n.Chr. wanderten von Westen her in zwei großen Wellen die Allemannen zunächst bis zur Iller und später bis zum Lech ein und vertrieben die verbliebene keltisch-römische Bevölkerung in Richtung Osten.
Östlich des Lechs, davon gehen heute Historker und Archäologen aus, waren die Bajuwaren aus den verbliebenen keltischen Vindelikern und der römischen Restbevölkerung mit Gruppen anderer germanischer Stämme wie z.B. den Markomannen und Langobarden im Begriff der Ethnogenese, d.h. der Stammesentwicklung.

Brigantier
Die Brigantier waren ein zu den Vindelikern zählender Volksstamm der Kelten in Vorarlberg.
Nach ihnen ist die Stadt Bregenz (lateinisch Brigantium, keltisch/griechisch Brigantion) benannt, die von den Brigantiern gegründet worden war und als stärkstes keltisches Oppidum (befestigte Siedlung) im östlichen Bodenseeraum galt.
Die Brigantier wurden 15 v. Chr. von den Römern unterworfen.

Likatier
Die Likatier waren ein keltischer Stamm im Allgäu, der am Ufer und in der Nähe des Flusses Lech angesiedelt war. Die Likatier gehörten zur keltischen Stämmegruppe Vindeliker. Sie nannten sich nach der Mutter- und Fluß-Göttin Lik (Lech), die sie als oberste Gottheit verehrten.

Catuvellaunen
Die Catuvellaunen (lat. Catuvellauni) waren einer, wenn nicht der mächtigste belgisch-keltische Stamm Britanniens zu Zeiten Julius Cäsars. Sie bewohnten das Gebiet unmittelbar nördlich der Themse. Ihre Hauptstadt war in der Nähe des heutigen Wheathampstead gelegen. 54 v. Chr., während Cäsars erstem Feldzug nach Britannien spielten sie eine maßgebliche Rolle im Widerstand der Belger gegen dessen Truppen. Sie wurden jedoch besiegt und vor dem Abzug der römischen Legionen in das Winterquartier nach Gallien mit Auflagen belegt.
Cäsar erwähnt die Catuvellauni nicht als einen Stamm, sondern als eine von einem Cassivellaunus geführte keltische Widerstandsallianz gegen seine eigenen Truppen.
Nach dem Übersetzen der Römer nach Gallien gegen Ende des Sommers 54 v. Chr. besiegten die Catuvellauni die schon vorher von ihnen bedrängten, nun aber unter römischem Schutz stehenden Trinovanten mit der Hauptstadt Camulodunum (Colchester). Sie wurden zu einem eigenen Stamm und dehnten sich in der Folge in Richtung Norden und Nordwesten aus, wo sie eine neue Hauptstadt in Verulamium, bei St. Albans, gründeten. Durch diesen Zugewinn an Einfluss wurden sie allmählich zu einer Gefahr für römische Interessen.
In einem zweiten Britannien-Feldzug der Römer im Jahre 43 n. Chr. (fast hundert Jahre später), der diesmal offiziell von Kaiser Claudius geführt wurde, wurden sie besiegt.

Cantae
Als Cantae bezeichnet man einen keltischen Volkstamm im heutigen Kent, und den South Downs. Sie sprachen Urbritisch und wurden 46.n.Chr von den Römern unterworfen. Sie beteiligten sich an den keltischen Aufständen in Britannien unter Boetuiqa. Nach dem Aufstand wurden sie nach und nach romanisiert, und ihre Sprache war am Austerben. Als die Römer 410 n. Chr. Britannien verließen wurden die Cantae unabhängig, was vollkommen überraschend war. Nach mehreren Auseinandersetzungen konnten sich die Cantae einigen. Die Friesen probierten mehrmals erfolglos das Gebiet zu erobern, scheiterten aber. Erst 699 gelang es ihnen mit Hilfe der Sachsen die Cantae zu unterwerfen. Innerhalb von 200 Jahren waren die germanisiert.

Icener
Die Icener (Iceni) waren ein keltischer Volksstamm, der im Gebiet des heutigen Norfolk und Suffolk in Britannien lebte. Nach der römischen Invasion in Britannien unter Claudius verbündeten sie sich mit Rom. Ihr Herrscher Prasutagus bekam den Status eines Vasallenkönigs. Nach dessen Tod um 47 v. Chr. wurden sie von der icenischen Königin Boudicca in einen letztlich erfolglosen Aufstand geführt.

Pikten
Pikten (v. lat. picti ,,die Bemalten") ist der römische Name für Stämme mit präkeltischer Kultur in Schottland. Der Name wird auf die Sitte, sich mit blauer Farbe zu tätowieren, zurückgeführt. Der Name kann sich aber nicht auf die bemalten und gravierten Piktensteine beziehen, die erst zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert entstanden.
Der Ursprung der Pikten ist unklar, es scheint sich um jägerische Ureinwohner Schottlands nördlich der Forth-Clyde-Linie zu handeln. Sie waren vermutlich bereits seit der Mittelsteinzeit in der Gegend anwesend. Einige Historiker vermuten, sie seien die Nachfahren jener Megalithkulturen, die Callanish und andere Steinformationen erbaut und die westschottischen Inseln wegen der klimatischen Veränderungen verlassen haben. Die piktische Sprache und Kultur verschwand, als die Königreiche der Pikten und Skoten 843 n. Chr. unter Kenneth Mac Alpin vereinigt wurden.
Bei den von den Römern als Pikten bezeichneten Stämmen handelt es sich ursprünglich nicht um ein Volk (Ethnie), sondern um verschiedene Stämme mit sich unterscheidenden kulturellen Traditionen, die jedoch angesichts der gemeinsamen Feinde (Römer, Skoten, später auch die Wikinger) politische und militärische Allianzen eingingen.
Von der Kultur der Pikten ist wenig bekannt, es sind fast nur späte Bildsteine und Stelen erhalten, die jedoch mit Schriftzeichen, teilweise in einer eigenen Sprache, und Ornamenten reich verziert sind. Darunter sind besonders die Cross-slabs des 9. Jahrhundert hervorzuheben. Ortsnamen sowie die Muster auf ihren kunsthandwerklichen Gegenständen und gravierten Steinen deuten darauf hin, dass es sich bei den piktischen Stämmen kulturell gesehen um bretonische Kelten gehandelt haben könnte. Ihre Feinde hingegen, die Skoten, waren gälische (irische) Kelten.

Silurer
Die Silurer waren ein mächtiger und kriegerischer Stamm im frühen Britannien; sie lebten ungefähr in den walisischen Bezirken Monmouth, Brecon und Glamorgan.
Sie leisteten um das Jahr 48 mit Hilfe von Caratacus (Caradoc), einem Adligen aus dem Stamm der Catuvellauner, der aus dem Westen zu ihnen geflohen war, nachdem sein eigener Stamm geschlagen wurde, großen Widerstand gegen die römische Eroberung.

Skoten
Die Skoten (lat. Scot(t)i) waren ein keltischer Volksstamm in Irland. Vom 3. bis zum 5. Jahrhundert führten sie Raubzüge in Nordbritannien durch und siedelten schließlich dort. Seit dem 5. Jahrhundert wurden sie christianisiert. Im frühen Mittelalter waren sie eine tragende Säule der Mission auf dem europäischen Festland (Schottenklöster).
Der skotische König Kenneth Mac Alpin († 858) vereinigte 843 sein Königreich Dalriada mit dem der Pikten und gab damit dem nördlichen Teil Britanniens den Namen Schottland.

Trinovanten
Die Trinovanten waren zur Zeit des Feldzugs Julius Cäsars nach Britannien (54 v. Chr.) dort ein großer keltischer Stamm. Ihr Hauptort war Camulodunum (Colchester).
Die Trinovanten wurden von den Catuvellaunen militärisch stark unter Druck gesetzt und stellten sich daher unter den Schutz der Römer. Dennoch wurden sie nach dem Abzug der Römer von den Catuvellaunen unterworfen.

Boier

Die Boier (Boii, Bojer) waren ein keltisches Volk, dessen Ursprungsgebiet in Böhmen liegt. Der Name der Boier lässt sich vermutlich auf eine Bezeichnung für "Krieger" zurückführen. Belegte Namen sind Boiorix (König der Boier) und Boiodurum (Passau). Die Boier hatten zu ihrer Zeit erheblichen Einfluss auf das Machtgefüge Mitteleuropas.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. beginnt ein Teil der Boier sein Stammgebiet zu verlassen. Dieser Teil wandert nach Norditalien aus, wo er sich bald mit den dort lebenden Etruskern und Umbrern vermischt. Sie machten die etruskische Siedlung Felsina zu ihrem Hauptort Bononia (heute Bologna).
Zu Beginn des zweiten Jahrhunderts v. Chr. (193 v. Chr.) wird der norditalienische Teil der Boier romanisiert. Die böhmische Gruppe der Boier breitet sich nach Noricum, Pannonien und Gallien aus. Aus ihrem Stammgebiet werden die Boier im 1. Jahrhundert von Markomannen und Dakern zum Teil verdrängt. Die verbleibenden gingen in den Markomannen und Dakern auf.
Ein Teil der Auswanderer ging 58 v. Chr. mit den Helvetiern in die Gallia Narbonensis. Laut Caesar soll der Stamm damals 32.000 Menschen umfasst haben. Nach der Schlacht von Bibracte soll über die Hälfte der Helvetier und Verbündeten tot gewesen sein.

Latobiker
Die Latobiker (auch Latobriger, Latobici oder Latobicer) waren ein antiker keltischer Stamm, der neben den Helvetiern im heutigen Südbaden siedelte. Gemeinsam mit den Helvetiern und anderen Stämmen versuchten sie vor den anrückenden Germanen nach Westen zu fliehen, wurden aber von römischen Legionen unter Gaius Julius Cäsar militärisch daran gehindert (Schlacht von Bibracte 58 v. Chr.). Dieser machte die Kelten zu Foederati und siedelte sie wieder östlich des Rheins an, damit die Germanen dort keine freien Siedlungsgebiete erschließen konnten. Zur Zeitenwende muss der Druck der Germanen aber größer geworden sein, da die Kelten wieder auswanderten. Diesmal aber nach Süd-Osten in die neue Provinz Pannonien. Die Latobiker siedelten im heutigen Kärnten, an der Raab, in Slowenien und zwischen Save und Drau. Dabei vermischten sie sich mit der Urbevölkerung, den Illyrern.

Räter / Raetier
Vermutlich um 800 v. Chr. kamen die Räter in den Alpenraum. Aus Ausgrabungen ist bekannt, dass sie Ackerbau und Viehzucht betrieben. Einige römische Geschichtsschreiber bezeichneten sie als besonders kriegerisch, eine Beschreibung, die wohl auch politisch geprägt war.
107 v. Chr. versuchten die Römer erstmals in rätisches Territorium vorzudringen, was ihnen aber aufgrund des schwierigen Terrains nicht nachhaltig gelang.  Im Jahre 15 v. Chr. wurden die Räter von Tiberius und Drusus unterworfen und verloren ihre Unabhängigkeit an das Römische Imperium. Die Provinz Raetia entstand, die jedoch weit über die vermuteten rätischen Gebiete hinausragte. Aus römischen und griechischen Quellen ist bekannt, dass die Räter in Nachbarschaft zu Vindelikern, Helvetiern und Boiern lebten. Ihr Gebiet soll sich im Süden bis nach Verona und Como erstreckt haben. So umfasste das ursprünglich rätische Gebiet das heutige Trentino, Südtirol, Nordtirol, Osttirol, östliches Unterengadin und Münstertal und ist daher etwa deckungsgleich mit der jüngereisenzeitlichen Fritzens-Sanzeno-Kultur, die heute allgemein als rätisch angesehen wird.Dass die Räter Indogermanen gewesen seien, wie im 19. und 20. Jahrhundert manchmal vermutet wurde, wird heute abgelehnt.

Skordisker
Die Skordisker (lat. Scordisci) waren ein früher keltischer Volksstamm auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Sie tauchen in der antiken Literatur erstmals bei Strabo auf. Archäologisch sind keltische Einflüsse in dem Gebiet ab ca. 300 v. Chr. belegt.
Sie fielen im 3. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland ein und ließen sich nach der Niederlage bei Delphi 279 v. Chr. schließlich östlich von Sirmium, am Zusammenfluss von Donau und Save nieder. Bei Belgrad legten sie ein Oppidum an. Sie spielten eine bedeutende Rolle bei der Besiedlung Transdanubiens. Strabo unterschied die benachbart siedelnden Großen Skordisker und die Kleinen Skordisker, die sich mit der dort ansässigen Bevölkerung (Illyrer und Daker) vermischt haben sollen, was durch die Archäologie bestätigt wird.
Die germanischen Kimbern, Teutonen und Ambronen streiften 113 v. Chr. während ihrer Wanderung das Gebiet der Skordisker.
Da letztere des öfteren Makedonien überfielen, lebten sie lange mit Rom in Konflikt. Um die Wende vom 2. Jahrhundert v. Chr. zum 1. Jahrhundert v. Chr. führten mehrere römische Gouverneure Feldzüge gegen die Scordisci an.
Bei den Skordiskern handelte es sich nicht um einen rein keltischen Stamm. Dies wird u.a. durch Ausgrabungen, die für keltische Gebiete untypische Siedlungs- und Hausformen zu Tage förderte. Im 2. Jahrhundert v. Chr. (mittlere La-Tène-Zeit) scheint der keltische Einfluss unter den Skordiskern am größten zu sein. Doch bereits zu der Zeit finden sich in Ausgrabungen v.a. illyrische, aber auch griechische Schmuckstücke und Waffen. Bereits ein Jahrhundert später schien der illyrische kulturelle Einfluss archäologischen Funden zufolge bereits erheblich stärker.

Senonen

Die Senonen (lat. Senones) waren ein keltischer Stamm des Altertums der möglicherweise aus zwei gleichnamigen Zweigen eines Volkes bestand. Sie siedelten in Gallien und später in Norditalien südlich des Flusses Po.
Die gallischen Senonen bewohnten das Gebiet der heutigen französischen Départements Seine-et-Marne, Loiret und Yonne. Ihr Hauptort war Agendicum (später Senonus, heute Sens)
Im 5. Jahrhundert v. Chr. setzten sich keltische Völker vom heutigen Frankreich aus in Bewegung. Eine Gruppe der Senonen überquerte die Alpen und ließ sich gemeinsam mit Insubrern, Boiern und Cenomanen in der Poebene nieder, wo sie mehrfach die Etrusker besiegten. Sie bewohnten dort die Gegend bei Ariminum (Rimini) und Ancona.
Zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. drangen die norditalienischen Senonen unter König Brennus ("Vae Victis!") in Italien ein und eroberten 387 v. Chr. Rom mit Ausnahme des Capitols - die heiligen Gänse der Juno sollen durch ihr Geschnatter die Verteidiger gewarnt haben - und zogen nur gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder ab. Ihre Beteiligung am Zug gegen Rom ist umstritten, nicht jedoch ihre jahrhundertelange Feindschaft Rom gegenüber.
285 v. Chr. griffen sie das etruskische Arretium (Arezzo) an. Die zu Hilfe eilenden Römer erlitten dabei eine Niederlage.
Im Jahre 283 v. Chr. unterwarf Rom die Senonen, besetzte ihr Gebiet und gründet die Kolonie Sena Gallica (heute Senigallia). Die Senonen wurden unmittelbar anschließend aus Italien vertrieben.


Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker: