Die Kelten I. ( Herkunft,Sprache,Religion und Glauben )

Begonnen von Merowech, 19. November 2005, 15:10:59

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Merowech

Kelten (lat. celtae, galli, griech. keltoi, galatai – die Tapferen oder die Edlen)Mit Kelten bezeichnete man schon in der Antike eine Gruppe von Völkern/Stämmen in Europa und Kleinasien, die sich durch kulturelle Gemeinsamkeiten und verwandte Sprachen auszeichneten.

Der Begriff Kelten geht auf griechische Überlieferungen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, die die Keltoi zum einen an den Quellen der Donau und zum anderen im Hinterland von Massilia (Marseille) identifizierten. Ihr Auftreten fällt mit der eisenzeitlichen Späthallstattkultur in Mitteleuropa zusammen.
Diese Kultur hatte sich seit etwa 750 v. Chr. in einer Region zwischen Ostfrankreich und der Schweiz über Süddeutschland und Österreich bis Slowenien aus den ansässigen spätbronzezeitlichen Kulturen entwickelt, wobei teilweise Kontakte zur südeuropäischen Antike nachgewiesen wurden. Sie ist berühmt für ihre reich ausgestatteten Fürstengräber aus Süddeutschland und der Bourgogne (z. B. in Hochdorf an der Enz und Vix). In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts gerieten die Gesellschaften am nördlichen und westlichen Rand der Hallstattkultur zunehmend unter ihren Einfluss, übernahmen einen Teil ihrer Sitten und wurden ins hallstättische Beziehungsnetz eingebunden, wobei die Hunsrück-Eifel- und die Champagne-Marne-Region im Westen sowie die Gegend um den Dürrnberg in Österreich bei dieser Entwicklung eine besondere Rolle einnahmen.
Der Hallstattkultur folgt die als keltisch zu bezeichnende La-Tène-Kultur (ab ca. 480 v. Chr. bis 40/0 v. Chr., je nach Region), deren Kunststile durch mediterrane Vorbilder geprägt sind. Die La-Tène-Zeit stellt die Blüteperiode keltischer Kultur dar.

Erste Aufenthalte von Kelten im damals v. a. etruskisch geprägten Oberitalien sind ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar. Während der ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. einsetzenden Wanderungswellen wird die keltische Kultur in Nordspanien und Portugal fassbar, wobei hier kein Verdrängen ortsansässiger Kulturen nachgewiesen werden kann. Ein allmähliches Annehmen mitteleuropäischer Kulturelemente durch die ansässige Gesellschaft ist weit wahrscheinlicher. Die in Nordspanien und Portugal lebenden Menschen der späten Eisenzeit werden deshalb auch als Keltiberer bezeichnet. Keltische Gruppen ließen sich in Oberitalien und der Poebene nieder, von wo aus sie zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. u. a. Rom angriffen. Die Belagerung Roms unter dem keltischen Heerführer Brennus(wahrscheinlich 387/386 v. Chr.) hinterließ bei der späteren Weltmacht ein lang anhaltendes Trauma.
                                                                 
   

Der Keltenfürst Brennus wirft beim
Abwiegen des von der Stadt Rom zu
zahlenden Tribut sein Schwert zusätzlich in die Waagschale und treibt
dadurch den Preis des Abzuges seiner
Truppen in die Höhe.

Andere Stämme drangen über Südosteuropa und den Balkan nach Griechenland und Kleinasien vor, begegneten Alexander dem Großen und plünderten Delphi. Ein Stammesteil ließ sich schließlich in Zentralanatolien nieder und wurde als Galater noch Jahrhunderte später im Neuen Testament erwähnt.  
                                   

Dieses Ereignis fällt in die erste Expansionsphase der keltischen Kultur in Europa. In dieser Phase wird, ausgehend vom Gebiet zwischen Mitteldeutschland, Ostböhmen und - Österreich, Süddeutschland, der Nordostschweiz und Ostfrankreich, ein Gebiet keltisiert, daß sich von Südengland und Norddeutschland über Polen, Rumänien, Ungarn, Slowenien, Norditalien, Nordspanien bis an die Atlantikküste erstreckt. Dabei sollte man sich diese Keltisierung jedoch nicht unbedingt als kriegerische Eroberung vorstellen, eher im Gegenteil scheint es in den meisten Gebieten mit Ausnahme von Norditalien und später Galatien großteils eher eine friedliche Übernahme der keltischen Mode und Lebensweise gewesen sein. In diesen Zeitabschnitt fallen auch noch der Bericht von Aristoteles über das Treffen Alexander des Großen mit Kelten am Unterlauf der Donau, die zeigen, daß auch dieses Gebiet bereits teilkeltisiert war und der Vorstoß der Kelten, neuerlich unter einem Heerführer Brennos, nach Griechenland bis nach Delphi, das nur knapp einer Plünderung entging und dann von dort aus weiter nach Kleinasien, wo sie( wie schon oben erwähnt ) als Galater bekannt wurden.
                                                                     

Ab ca. 300 vor Christus setzt eine neue Phase ein. Zwar wird der Einflussbereich der Kelten in manchen Bereichen Europas noch weiter ausgeweitet, in anderen beginnt die keltische Kultur bereits, Gebiete zu verlieren. In dieser Phase findet eine Expansion des keltischen Einflußes nach Nordwesten hin statt, Großbritannien und in folge auch Irland dürften in dieser Phase keltisiert werden. Andererseits beginnen die Römer in dieser Phase mit der Eroberung der Gallia Cisalpina, also den keltischen Gebieten in der Poebene, die bis Mitte des zweiten Jahrhunderts vor Christus auch vollständig unter römische Kontrolle gebracht wird.

Ab ca. 150 vor Christus beginnt endgültig der Abstieg der keltischen Kultur in Kontinentaleuropa. Römische Eroberungen noch im zweiten Jahrhundert vor Christus bringen den Balkan und Südfrankreich sowie Spanien unter römischen Einfluß, während auch im Norden germanischer Druck stätig wächst und die Gebiete östlich des Rheins langsam germanisiert werden. Im ersten Jahrhundert vor Christus findet dann die kontinentalkeltische Kultur endgültig ihr Ende.                                                                                                                                                
Um 50 vor Christus wird Gallien bekanntermaßen von Cäsar erobert, wodurch das freie keltische Gebiet in Kontinentaleuropa fast nur mehr auf den Alpenraum und Böhmen und Ungarn beschränkt ist. Ungefähr 40 vor Christus unterliegen die Boier den germanischen Dakern, danach wird auch Böhmen langsam germanisiert.
Den Schlußpunkt für freie keltische Kultur in Kontinentaleuropa bildet der Alpenfeldzug von Tiberius und Drusus und die gleichzeitige Annexion des Königreichs Norikum durch die Römer im Jahr 15 vor Christus.

Das endgültige Ende für die keltische Kultur des Altertums stellt die Annexion des größten Teiles von Großbritannien gegen 70 nach Christus dar. Von da an gibt es nur noch ein Nachleben der keltischen Kultur des Altertums in den römisch besetzten Gebieten sowie in den freigebliebenen Rückzugsgebieten in Schottland und Irland. Erst nach dem Ende der römischen Besetzung gibt es in vielen dieser Gebiete ein kurzes, erneutes Aufleben einer romano-keltischen Kultur, die jedoch bereits die Entwicklung hin zum Frühmitelalter einleitet.


                                                               
                                                                 
Keltischer Heerführer und Krieger

Keltische Sprachen werden heute noch in Wales (walisisch) sowie in Resten in Irland (irisch; dort ist es seit 1922 offiziell erste Amtssprache, neben dem Englischen), in Schottland (schottisch-gälisch in den Highlands) und in der Bretagne (bretonisch; wurde von Auswanderern von den britischen Inseln im 5. Jahrhundert auf den Kontinent gebracht) gesprochen. Das Manx auf der Isle of Man starb in den 70er Jahren aus, das Kornische in Cornwall bereits im 18. Jahrhundert. Es gibt aber in jüngster Zeit Bestrebungen, Manx und das Kornische wieder zu einer lebendigen Umgangssprache zu machen. Auf der Iberischen Halbinsel wurde Keltiberisch gesprochen, was bei der Romanisierung unterging.

Heute sieht man in den keltischen Sprachen eine eigene indogermanische Sprachgruppe, während die Archäologie in den keltischen Stämmen in Mitteleuropa (vom Norden Spaniens bis nach Böhmen) kulturelle Gemeinsamkeiten während der jüngeren Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) sieht. Sie setzt im allgemeinen die Gruppe der antiken keltischen Stämme, sogenannte Zeit der ,,klassischen Kelten", mit der La-Tène-Kultur gleich, die im 5.–1. Jahrhundert v. Chr. weite Teile Mitteleuropas prägte. Der Name La Tène bezieht sich auf einen Fundort in der Nähe des Neuenburgersees (Westschweiz), wo in der Mitte des 19. Jahrhunderts reiche Funde gemacht wurden. Die La-Tène-zeitliche Kultur umfasst aber nicht das gesamte Ausbreitungsgebiet keltischer Gruppen und Sprachen nach der Überlieferung der Antike.

In ihrer weitesten Ausprägung reichte die keltische Kultur von Irland, Südostengland, Nordspanien und Frankreich im Westen bis Westungarn im Osten, von Oberitalien im Süden bis zum nördlichen Rand der Mittelgebirge. Außerdem gab es das Siedlungsgebiet der Galater in Anatolien (heutige Türkei). In Galatien lassen sich zwar einzelne Latène-Fibeln nachweisen, doch kann dort nicht von einer keltischen Kultur im Sinne der Latène-Kultur die Rede sein; ausschlaggebend ist hier vielmehr ein spätantiker Beleg, wonach dort ein Dialekt ähnlich wie in der Gegend um Trier gesprochen wurde und die von der Antike bezeugte Einwanderung keltischer und thrakischer Stämme nach Anatolien. Es manifestierte sich auch in der Gleichsetzung der Bezeichnung für die Gallier in Frankreich und die Galater in Kleinasien. Irland erreichte nur sprachliche Einflüsse des Keltischen in der Spätantike, bzw. in frühchristlicher Zeit.

Im Süden des keltisch geprägten Gebietes Mitteleuropas grenzte anfangs noch der etruskische, später der griechisch-römische Kulturkreis an, nördlich des keltischen Einflussgebietes waren germanische Stämme ansässig.
Religion und Glauben
Zu den tatsächlichen Glaubensvorstellungen der antiken Kelten haben wir nur wenige Informationen. Cäsar berichtet uns, daß die Druiden, über die weiter unten noch gesprochen werden wird, die Lehre verbreiteten, daß die Seele des Menschen nach dem Tod nicht sterbe, sondern vom einen zum anderen wandere. Ob dies einen Glauben an eine Wiedergeburt in dieser Welt bedeutet, oder jedoch einen Glauben an ein Neues Leben in einer anderen Welt, läßt sich daraus leider nicht klar ableiten.

Zusätzlich zu diesen geringen Informationen über die allgemeinen Glaubensvorstellungen kennen wir vor allem keltische Götternamen, wissen aber relativ wenig über deren Funktionen. Es sind über 400 verschiedene Namen bekannt, was aber nicht unbedingt bedeuten muß, dass es sich tatsächlich um 400 verschiedene Götter handelte. Tatsächlich erscheint es eher so, als ob es sich in vielen Fällen nur um Beinamen der Götter handelt, so wie griechische oder der römische Götter ebenfalls eine große Anzahl von Beinamen aufweisen, die oft genug alleine auftreten, wie z.B. Dispater oft allein und nicht in Zusammenhang mit seinem Hauptnamen Iuppiter aufscheint.

Nun aber kurz zu den bedeutenderen Göttern. Als bedeutendsten Gott der Gallier bezeichnet Cäsar Merkur, den Gott des Handels und der Künste. Der keltische Name für diesen Gott war wahrscheinlich Lugos, der nicht nur im Namen sondern vermutlich auch in der Funktion mit dem irischen Lugh gleichzusetzen ist. Des weiteren gab es einen Gott des Krieges, den Cäsar mit Mars gleichsetzt. Dieser Gott war vermutlich auch für den Stamm zuständig, sein Keltischer Name dürfte Teutatis gelautet haben. Dann gab es einen bedeutenden Wetter- und Himmelsgott, Taranis, der vermutlich auch der Gott der Unterwelt war, ihn vergleicht Cäsar mit Dispater. Dazu gab es einen Gott des Waldes und der Wildnis, Esus oder Cernunnos genannt, dargestellt mit Hörnern auf dem Kopf, und eine Sonnen- und Feuergott, Belenos genannt. Des weiteren gab es eine weibliche Gottheit, die oft in dreifacher Gestalt auftrat, und die uns in den römischen Inschriften of als Dea Matrona oder in ihrer Dreigestalt als Deae Matronae entgegentritt, und die gut mit der irischen Landesgöttin/Muttergöttin Eriu (mit ihren anderen Formen als Fotla und Banba ebenfalls dreigestaltig) vergleichbar ist/sind. Diese weibliche Gottheit hatte lokale Namen/Beinamen, so können wir diese Gottheit für den Stamm der Sequani identifizieren, sie hieß Sequana und war vermutlich auch eine Wassergöttin, der Name Seine leitet sich von ihr ab, oder für den Stamm der Noriker die Göttin Noreia. Zusätzlich zu diesen Hauptgöttern gab es aber vermutlich noch andere Götter und Göttinen wiee einen jugendlichen Gott namens Maponos (Gleich dem walisischen Mabon ap Modron) oder die Pferdegöttin Epona (vergleichbar mit der walisischen Rhiannon).

Die Leitung der religiösen Handlungen hatte eine Schicht über, die gerne als die keltischen Priester angesehen wird, obwohl sie auch noch andere Funktionen hatten, die Schicht der sogenannten Druiden. Diese waren neben ihrer Funktion als Zeremonienmeister und Priester bei den religiösen Riten aber auch noch Richter, Berater in politischen Angelegenheiten und Mediziner. Sie waren vermutlich in einer Art "Orden" organisiert, zumindest die Druiden Galliens wählten jeweils ein Oberhaupt bei einem jährlichen Treffen im Gebiet des Stammes der Carnuten, das als Mittelpunkt Galliens angesehen wurde (sakrales Zentrum). Die Herkunft des Druidentums liegt, laut dem Bericht Cäsars, jedoch nicht in Gallien, sondern in Brittanien, und nach dort muß man gehen, um diese Kuunst in ihrer höchsten Reinheit zu erlernen.

Die Ausbildung zum Druiden dauerte lange, nach Caesar gelegentlich bis zu zwanzig Jahre: ,,Die Druiden nehmen in der Regel nicht am Krieg teil und zahlen auch nicht wie die Übrigen Steuern. [...] Diese großen Vergünstigungen veranlassen viele, sich aus freien Stücken in ihre Lehre einweihen zu lassen, oder ihre Eltern und Verwandte schicken sie zu den Druiden. Wie es heißt, lernen sie dort eine große Zahl von Versen auswendig. Daher bleiben einige 20 Jahre lang im Unterricht." (Caesar, De bello gallico, VI, 14)

Ebenfalls in den Bereich der religiösen Organisation dürften die Barden und die Vates gehört haben. Die Barden waren Geschichtenerzähler und Dichter, die vermutlich die Geschichte des Stammes weitergaben und Lob- und Schmähdichtungen auf den Stamm und seine Feinde verfaßten. Sie sind in ihrer Funktion vermutlich ident mit den irischen Barden oder Filid. Die Vates dürften Opferpriester und Wahrsager gewesen sein, die aus dem Tieropfer und aus anderen Zeichen die Zukunft vorhersagten.
Anmerkung: Bei Fragen der ,,keltischen Religion" ist bei modernen Veröffentlichungen (wenn sie nicht archäologisch ausgerichtet sind) große Vorsicht geboten, da moderne esoterische Bewegungen sich allzu gern mit dem Prädikat ,,keltisch" schmücken, ohne dass irgendwelche tatsächlichen ,,keltischen" Bezüge bestehen. Eine Religion ohne schriftliche Tradition ist gut auszunutzen. Man kann quasi ,,alles" hinein interpretieren, was leider auch allzu oft getan wird.


Darstellung des keltischen Gottes                Keltische Pferdegöttin "Epona"
 "Cernunnos"
Er hält eine Schlange u. einen hl. Torques

Cernunnos, der Gehörnte Gott

Von den männlichen Gottheiten erscheint vor allem Cernunnos, der hirschhörnige Gott des Waldes, wie die Göttin als Andersweltbote den Menschen, die im Wald nach Wissen, einem Weg oder auch nach Nahrung suchen. In der Wicca-Tradition wird Cernunnos als der Gehörnte Gott verehrt, der Begleiter und Mitschöpfer der Großen Göttin, der von den Christen im wörtlichen Sinn "verteufelt" wurde. Cernunnos ist ein Gott der schöpferischen Naturkräfte, der Fruchtbarkeit und Zeugungskraft und daher mit Freyr vergleichbar, der ebenfalls den Hirsch als eines seiner heiligen Tiere hat. Als Waldgott steht er in innigster Beziehung zur Weisheit, die vom Wald kommt, und zum Symbol erdentstammter Weisheit, der Widderkopfschlange, die auch Teutates geweiht ist. So hat er auch Eigenschaften von Odin. Er verkörpert nicht zuletzt die Heiligkeit der freien Natur, die Freiheit der Wildnis und eine ,,wilde" menschliche Freiheit.
Cernunnos war sicherlich auch gemeint, wenn österreichische Kelten Weihesteine für Silvanus setzten, denn das ist der römische Waldgott. Weniger zu den Göttern als zu Naturgeistern von der Art der Alben gehört der Genius Cucullatus, der nach dem heimischen keltischen Kapuzenmantel benannt ist und sich Reisenden und Bergleuten mit diesem Mantel bekleidet zeigt. In der Volksüberlieferung ist er das "Pechmandl" oder "Kasermandl". Auch andere Naturgeister, von denen die Volkstradition berichtet, wurden zweifellos schon von den Kelten wahrgenommen, so z.B. die Saligen, deren Name keltisch ist. Die Verehrung anderer Gottheiten ist nur durch Einzelfunde belegt. Eine Bronzestatuette aus Wels (OÖ) war dem aus Frankreich bekannten Tarvus Trigaranus geweiht, der als Stier mit drei Hörnern dargestellt wurde. Er ist ebenso rätselhaft wie Iovenat, für den ein Weihestein in Globasnitz (Unterkärnten) gefunden wurde, und der am Ulrichsberg verehrte Casuontanus, der aber in enger Beziehung zu Noreia steht und daher vielleicht der Stammesgott Teutates unter einem regionalen Beinamen ist. Besser bekannt ist Grannus, der ein Heiligtum in Spittal an der Drau hatte. Er ist ein auch in Gallien bekannter Heilgott, dessen Name mit der Sonne zu tun hat.
Epona
Epona ist die Göttin der Pferde, deren Name "Pferdegöttin" oder "göttliche Stute" bedeutet. Da die österreichischen Kelten berühmte Pferdezüchter waren (die Rasse der Noriker geht auf ihre antiken Züchtungen zurück), wurde Epona viel verehrt. Keltische und germanische Kavalleristen in römischen Diensten verbreiteten ihren Kult im ganzen Imperium, und schließlich wurde Epona als einzige Gottheit eines nördlichen "Barbarenvolkes" auch von römischen Adeligen verehrt. Reiter und Züchter riefen sie nach Inschriften und Weihereliefs mehr oder weniger ausschließlich als Schützerin der Pferde und besonders der Fohlen an, doch Epona ist auch allgemein eine Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums und gerade durch ihre Beziehung zum Pferd, das seit jeher als Totemtier und Krafttier schamanischer Fähigkeiten heilig ist, eine Göttin der Anderswelt und Führerin ins Jenseits und zur Wiedergeburt. Ein druidisches Rätsel nennt sie die Tochter eines gewissen Furius Stellus – "roter Stern", also Mars = Teutates – und einer weißen Stute – der Großen Göttin Rigantona als Andersweltherrin. Epona ist also auch die Tochter des höchsten Götterpaares und damit die Große Göttin selbst in ihrer Jugendgestalt.



Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker: