Wonach forscht ihr?

Begonnen von fafnir, 15. Januar 2008, 01:27:15

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fafnir

Mich würde mal interessieren, welche Ziele ihr mit eurer Forschungstätigkeit verfolgt, bzw. welche Nachforschungen euch genehmigt wurden.

Denarius

Da fang' ich mal an:

1.) Vervollständigung des Siedlungsbildes in unserer Heimat, hier speziell der eisenzeitlichen, römischen und mittelalterlichen Epoche. Anders ausgedrückt: Die Lokalisierung bisher unbekannter Siedlungsstellen und Straßenverläufe.
2.) Laufende Bestandsaufnahme und Beobachtung bekannter Siedlungsstellen. Die letzte flächendeckende archäologische Bestandsaufnahme fand in den 60er/70er Jahren statt. Interessant ist immer ein Vergleich zw. dem War-und Istzustand. Bsp: Ehemals große Streuungen mit dichten Bautrümmern sind bsp. nahezu verschwunden, bzw. bis auf die Unterkante der Kiesstickungen zerstört, seinerzeit als kleine und lose beschriebene Wüstungsbereiche mitunter erheblich gewachsen. Über 30 Jahre Landwirschaft haben ihre Spuren hinterlassen, was sich entsprechend dokumentieren läßt.
3.) Lokalisierung bisher unbekannter vici
4.) Lokalisierung von Atuatuca, dem dazugehörigem Winterlager und des Schlachtfeldes
5.) Gelegentlich schöne Sachen finden

Genehmigt sind umfangreiche Flächen und Wüstungen unserer Heimat. "Neue" Flächen können kurzfristig mit dem Amt kommuniziert werden. Probleme gab's hierbei bis dato nicht, in besonderen Fällen werden die Arbeiten dann auf ehrenamtlicher Basis durchgeführt.

Gruss,
Albert
Ich kam, sah und fand !

insurgent

Ich mach dann weiter.

Zum Suchen bin ich über die Erforschung alter Schlachtfelder gekommen. Mein Hauptuntersuchungsfeld ist seit 10 Jahren ein Schlachtfeld von 1850 in SH, wo ich jedes Geschoss (und andere Dinge :zwinker:) genau einmesse um dann die Kampflinien und über die verwendeten Waffen die einzelnen Truppenteile bestimme um die Ergebnisse dann mit den alten Berichten vergleichen zu können (Warheit und Wirklichkeit  :-D)

Ansonsten suche ich in der Umgebung meiner Stadt die alten Fäkalienfelder ab und mit der Gruppe, in Zusammenarbeit mit dem Amt, bei archäologischen Projekten.
Ebenso kann, wie bei Denarius, immer mal kurzfristig eine Fläche anfallen, auf der man bei einer Feldbegehung ohne Sonde, entsprechende Scherben gefunden hat :-D

Das alles läuft in Zusammenarbeit und mit Genehmigung vom Amt  :cool1:

Bis auf meine Heimatstadt, die ist wie BW :wuetend:

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Lojoer

Hi,
ebenso wie Denarius suche ich nach neuen bisher unbekannten Siedlungsstellen und registiere den Zustand von bekannten Stellen.
Ein Hauptschwerpunkt sind allerdings die rechtsrheinischen, röm.-militärischen Aktivitäten in der frühen Kaiserzeit bei uns in Südhessen. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen ist die Meinung "nach der Vausschlacht haben die Römer das rechtsrheinische Gebiet militärisch aufgegeben" falsch. Hierbei arbeite ich gut  :super: mit den Archäologen aus Forschung und Denkmalpflege zusammen. Das Suchen mit dem MD hat sich bei mir immer mehr in die Richtung "Mittel zum Zweck" entwickelt.
Stoße ich bei meinen Nachforschungen auf Hinterlassenschaften anderer Zeitepochen, nehme ich das natürlich freudig und wohlwollend zur Kenntnis  :-D.
Gruß Jörg


wildgecko

Hi,

rund um meine Gemeinde sind geschichtlich festgehaltene Orte und Plaetze unterschiedlicher Zeitepochen so weit verstreut, dass ich mir in den Kopf gesetzt habe, Zusammenhaenge aufzufinden und zu dokumentieren. Der Ortsteil in dem ich wohne, liegt mehr als drei Kilometer von der Marktgemeinde zu der er gehoert entfernt - er scheint immer so eine Art `Grenzgebiet` gewesen zu sein - was er auch heute noch ist  :-D !!!
Ausgewiesene BD`s gibt es so gut wie keine (was sich durch meine Taetigkeit hoffentlich aendert) !!!

Funde werden dem Heimatverein und damit dem ortsansaessigen Heimatmuseum zur Verfuegung gestellt !!

Gruss - Sven

Belenos

Moin,

hauptsächlich beschäftige ich mich mit der Erforschung von Altstraßen. Weiterhin dokumentiere ich WK II-Stellungen, wie Flakstellungen, Panzerbuchten, Schützengräben und im Moment dokumentiere ich eine Wehrmachtsfunkanlage.

Viele Grüße

Walter

Silex

Eigentlich wollte ich anfangs nur meiner Heimatgemeinde (die dem oberpfälzischen Braunkohlentagebau komplett zum Opfer gefallen ist) die ersten vorgeschichtlichen Wurzeln geben. Mit Sturheit und jahrelanger Besessenheit gelang dies auch auf einem Acker. Dann auf  einem 2.  und jetzt bin ich bei über 300.
Auf ehedem als siedlungsfeindlich erachtetem Gebiet.
Die Versuche diese Fundstellen in einen Zusammenhang zu bringen (Altwege, Zentralitäten etc.)  wären mein eigentliches Bestreben.
(Leider bin ich nur noch am "Sichern" von unter extremem Bebauungsdruck stehenden Flächen.
Und das ist heutzutage kein Spaß mehr.
Aber wenn ich Euch von der nächsten anstehenden Ausgrabung berichten kann......dann lichtet sich dieses Gewölk wieder etwas.
Ohne die Zusammenarbeit mit einigen kämpferischen  Archäologen  vom Amt könnte man rein gar nichts in dieser Hinsicht erreichen. )

Vor der Haustür beginnt die Suche.

Servus
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.