Gibt es dafür Kohle?

Begonnen von Ruebezahl, 16. Februar 2008, 08:21:26

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Ruebezahl

ZitatWem gehören die urzeitlichen Schätze im Boden? Die illegalen Schatzsucher mit ihren Metallsonden fühlen sich bestätigt: Wer mit den beamteten Archäologen zusammenarbeitet, schaut letztlich durch die Finger. Keine Ehre, keine Kohle. Und die Funde verschwinden irgendwo. Uneinheitliche gesetzliche Regelungen tun ein Übriges. Man kann von Glück sagen, wenn man nicht womöglich noch bestraft wird für sein schönes Hobby und sein Finderglück.
Quelle: http://www.newsfix.de/news/853/detail.php?id=55004&item_start=0

ZitatNoch ein happy end aus der Museumsszene. Diesmal geht ein deutscher Museumsdirektor als Held in die Geschichte ein: Er hat die Hehler ausgetrickst und die wertvolle urzeitlichen Bronzescheibe zum Nulltarif seiner Museumssammlung einverleibt. Die Schatzsucher sind in Anbetracht der glücklichen Lösung mit einem blauen Auge davongekommen. Die Archäologen können aufatmen. Die Wissenschaft ist um einen Schatz reicher. Morgen sind die näheren Umstände vergessen, und die Schatzsucher graben munter weiter.
Quelle: http://www.hella-soyka.at/esp/Betroffenheit.htm

Die Archäologin Mag. Dr. Elisabeth Pühringer beschäftigt sich auf ihrer leider etwas unübersichtlichen Homepage auch mit Themen die unser Hobby betreffen.
http://www.altershobbypublikationen.at/
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Pfälzer

ZitatZitat
Wem gehören die urzeitlichen Schätze im Boden? Die illegalen Schatzsucher mit ihren Metallsonden fühlen sich bestätigt: Wer mit den beamteten Archäologen zusammenarbeitet, schaut letztlich durch die Finger. Keine Ehre, keine Kohle. Und die Funde verschwinden irgendwo. Uneinheitliche gesetzliche Regelungen tun ein Übriges. Man kann von Glück sagen, wenn man nicht womöglich noch bestraft wird für sein schönes Hobby und sein Finderglück.
Quelle: http://www.newsfix.de/news/853/detail.php?id=55004&item_start=0

Tja, leider geht es hierbei nicht unbedingt um Gesetze.

Leider haben viele Archäologen den Anstand nicht mit Löffeln gefressen. Das sich viele Sucher bereits über ein Dankeschön freuen würden, scheint ihnen irgendwie entgangen zu sein.

Vielleicht lungert der Anstand mit den vergammelnden Funden in den Archiven herum ?  :smoke:
Jürgen

Ruebezahl

Hallo Jürgen  :winke:
Mich fasziniert die unbekümmerte Schreibweise der Dame  :super:
Der Kontrast zu Kollegen, die noch auf ihre Kariere achten müssen, ist schon frappierend  :zwinker:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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Pfälzer

Sevus Carsten :winke:

ZitatDer Kontrast zu Kollegen, die noch auf ihre Karriere achten müssen, ist schon frappierend 

Wie wahr.  :super:
Jürgen

masterTHief

Nicht nur
"...die illegalen Schatzsucher fühlen sich bestätigt..."
die legalen Schatzsucher bestimmt auch - dies in der Bestätigung, daß sie für Benefit-Veranstaltungen eingesetzt werden sollen.

Besser wäre geschrieben worden:
Die Schatzsucher (wertfrei) fühlen sich bestätigt, daß ihnen nur die Illegalität etwas bringt, und zwar das meiste.

Die ganze Problematik steht oder fällt mit dem Privileg "Schatzregal".
Wann sind die Archäologen soweit, dies nicht nur zu erkennen, sondern auch zu bestätigen und dem entgegenzuwirken?

Hier liegt die Dame aber falsch:
"Doch jetzt kommt's: Die deutsche Autofahrerin will für ihren guten Tipp Kohle sehen. Schließlich hat sie das Gräberfeld entdeckt. Hat sie da nicht ein Eigentumsrecht?"

DieAutofahrerin hat lediglich eine Bodenverfärbung entdeckt, keine Gegenstände, mithin keinen Schatz i. S. des BGB, mithin keine Eigentumsrechte.
Sie hätte buddeln müssen, was ihr legal nicht genehmigt worden wäre, ergo: illegal.

Ruebezahl

Zitat von: masterTHief in 17. Februar 2008, 07:40:04
Besser wäre geschrieben worden:
Die Schatzsucher (wertfrei) fühlen sich bestätigt, daß ihnen nur die Illegalität etwas bringt, und zwar das meiste.

Hallo Master  :winke:
Schatzsucher und "WERTFREI"  :irre:  ist ein Widerspruch in sich selbst  :narr:

Trotzdem bringst du es genau auf den Punkt  :super: Monetäre Interessen und die Suche nach Bodenfunden sind wie Teufel und Weihwasser.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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masterTHief

"WERTFREI" sollte heißen. weder legal noch illegal, einfach nur Schatzsucher "neutral".
Nicht etwa auf monetäre Denkart ausgerichtet.

Da gebe ich Dir recht, unter dem Aspekt gibt es kein "wertfrei".
Daher liegst Du insoweit daneben, wenn Du meinst, daß monetäre Interessen und Bodenfunde
sich verhalten wie Teufel zu Weihwasser -
den Bodenfunden (wie allen anderen Funden auch) wohnt der Wunschnach Bereicherung inne.
Schatzsuche ohne diesen Wunsch geht nicht, ging noch nie und wird nicht gehen.
Daran scheitert u. a. DIGS.
Das monetäre Interesse (auch) der (Denkmalschützer der) schatzregalversklavten Länder liegt darin.
für den Erwerb des Eigentumes an Schätzen nichts zahlen zu wollen.

Die monetären Interessen findet man auf beiden Seiten stark ausgeprägt.

- Schatzregal ist legaler Diebstahl!
- Wen fürchtet und haßt der Dieb am meisten?
- Den Räuber (hier Raubgräber)!

- Wen fürchten alle?

- Den Meisterdieb!

Gruß

masterTHief


Ruebezahl

Zitat von: masterTHief in 17. Februar 2008, 18:36:13
.... wohnt der Wunschnach Bereicherung inne.
Schatzsuche ohne diesen Wunsch geht nicht, ging noch nie und wird nicht gehen.

Hallo Meisterdieb  :winke:
Dem ist nichts mehr hinzu zufügen.
Bereicherung an unserem gemeinsamen Erbe? Klarer konntest du die "Schatzsucher" gar nicht disqualifizieren.  :super:
Du stellst die Denkmalschützer ernsthaft in die "Schatzsucherecke" ?
Was ist los Master? Deine Argumentation war schon mal wesentlich überzeugender!

PS.
Die wenigen "echten Schätze" die nicht unter das Denkmalschutzgesetz fallen, rechtfertigen meiner Meinung nach nicht diese "Berufsgruppe"?
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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Napoleon Buonaparte

masterTHief

Aber Rübezahl,

nach dem BGB erhält der Entdecker eines Schatzes die Hälfte.
So die uns gegebene gesetzliche Regelung, von der die Option zum
Schatzregal (Eigentumsvorbehalt des Staates) die Ausnahme darstellen
sollte.
Sollte mittlerweile der § 984 BGB die Ausnahme sein, sehe ich hierin
eine Rechtsbeugung zu ungunsten des Volkes (eigentlich der Souverän hier
im Staat, oder wer?) insbesondere der Grundeigner.

Werden die Schatzsucher hierduch denn auch durch § 984 BGB "disqualifiziert"?
Auf die(!) Idee ist ja wohl noch nicht einmal ein Jurist ode gar ein Archäologe
gekommen - nicht einmal A. Schoellen!

Wer das Eigentum an einem Schatz begründet, dies aber wegen des Schatzregales
zugunsten des Staates, der sollte nicht belohnt werden und sich in "Demut" üben?

Und Kernkraftwerke sind sicher und die Titanic ist unsinkbar.

Der Schatzsucher will sich bereichern dürfen, ohne jemand anderen zu Entreichern.
Nach Schatzregal-Verfechter-Wunschdenken soll er völlig uneigennützig den Staat
bereichern!

Warum ruft "Ihr" nicht gleich nach höheren Steuern.
Ist das ein (auch Schatz-) Sucherforum, oder die Website des Bundesministers der Finanzen zur Konsolidierung der Staatsfinanzen?

Gruß

masterTHief



Ruebezahl

Hallo Master  :winke:
Ich hatte vor einiger Zeit mal was rausgesucht, wie die "alten Herren" zu Thema Schatzsuche dachten:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,14740.0.html
Der § 984 BGB stammt aus einer Zeit als 99% der Schätze rein zufällig entdeckt wurden und es die "ernsthafte Archäologie" noch nicht gab.
Das ganze Konstrukt (BGB und Schatzregale der Länder) gehört eigentlich dringend überarbeitet, mit der Zielvorgabe:
- einen finanziellen Anreiz schaffen, das zufällig entdeckte Schätze der Allgemeinheit zu gute kommen
- weitere Barrieren errichten, dass durch "Schatzgräberei" keine BD`s mehr zerstört werden
Die Utopie meiner Vorstellungen ist mir bewusst.

Zitat von: masterTHief in 18. Februar 2008, 20:17:04
Ist das ein (auch Schatz-) Sucherforum.....
Das Beiwort fehlt ganz bewusst  :belehr: wie übrigens auch allen anderen kommerziellen (Werbung) und monetären Ansätze.
Und die User sind trotzdem hier  :frech:  (und zufrieden?)
Kann es sein, dass unser Master bald selbst ins Museum kommt? Als vom Aussterben bedrohte Art?
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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masterTHief

Hallöööllerle   :winke: Rübezahl,

kann es ein, daß die Schatzregalverfechter mittelalterlichen Relikten nachtrauern  :heul:?
Das Recht dem Feudalherren?!
Wenn der sich danach sehnt, ist das verständlich, anscheinend kann aber der Leibeigene nichts
mit seiner Freiheit anfangen.

Der Vorbehalt des Schatzregales und der Wunsch der tatenlosen Aneignung durch den Staat bzw.
die Länder (Mehrzahl) hat die Vielstaaterei gefördert - 8 unterschiedliche Ausschmückungen in 13 Bundesländern werte ich schon als Leistung, welche Regal-Regel ist denn nun die optimale?

Wer alte Kulturwerte erhalten möchte  :super: muß nicht selbst in antiquierte Zeiten zurückfallen.
Mag dahingestellt bleiben, ob ich einer aussterbenden Rasse angehöre (Zweifel), daran ändert nichts,
daß eine Mehrheit gedanklich hinter mir steht.
Man stirbt so leicht nicht aus, weil einige wenige meinen, daß man zum Abschuß freigegeben sei.

Wie sieht es hingegen mit den Lemmingen aus, die veralteten und veränderten Navigationsverhältnissen
in den Untergang nachlaufen  :cop: - die fühlen sich nicht einmal bedroht?!
Oder wie war das mit den Nagetieren, die (vorzugsweise in Hameln) den Flötentönen von Gaukler  :narr:  nachgelaufen sind?!

Und ich singe auch nicht unbedingt die Lieder der Flöten, die mir vorgaukeln, daß sie vielleicht einmal ihr Brot mir mir teilen.

Gruß

masterTHief



Ruebezahl

Zitat von: masterTHief in 20. Februar 2008, 06:32:45
kann es ein, daß die Schatzregalverfechter mittelalterlichen Relikten nachtrauern  :heul:?

Hallo Master  :winke:
Wenn ich mir die heutige "Politikerbande" so anschaue  :heul:  kommt mir ab und zu schon mal der Gedanke an einen Suverän mit "edlen Zielen" (zB. Ich bin der erste Diener meines Staates)

Zurück zu den Schatzregalen. Eine der ältesten Gesetze dieser Art in Europa, nämlich Danefä (Dänemark) würde ich auch für Deutschland favorisieren.
Leider lässt unsere Föderalismus jeden Gedanken daran als Utopie erscheinen.  :heul:   
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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