Die bayrischen Spielregeln > Diskussionen

Begonnen von Ruebezahl, 27. Dezember 2007, 09:22:54

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Ruebezahl

Hallo liebe Bayer und Nichtbayern  :winke:
Ich möchte mich für den Beitrag von El Grabius über die Neuigkeiten aus diesem Bundesland bedanken.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,28106.0.html
Er und auch das Team von Sucherforum möchten die Initiative von Dr. Sommer nach ganzen Kräften unterstützen. Sie stellt eine Chance dar, auch in diesem Bundesland eine geregelte Zusammenarbeit zwischen Suchern und Ämtern zum beiderseitigen Vorteil wachsen zu lassen.
Für euren Diskussionsbedarf ist dieser Beitrag vorgesehen.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Schlumpfstampfer

Morgen miteinad

Nun bin ich aber a bisserl baff.
Ich bin erstaunt das der Byernviewer Denkmal schon fertig ist. Das finde ich super obwohl mich die grössere oder ganz grosse Verion schon auch interessieren würde !

Hast du mit Dr Sommer also ein Interview geführt?

Ok also dann fasse ich das mal zusammen.

Essentiell für Bayern ist :

III. Bodendenkmäler

Art. 7 Ausgraben von Bodendenkmälern
(1) Wer auf einem Grundstück nach Bodendenkmälern graben oder zu einem anderen Zweck Erdarbeiten auf einem Grundstück vornehmen will, obwohl er weiß oder vermutet oder den Umständen nach annehmen muß, daß sich dort Bodendenkmäler befinden, bedarf der Erlaubnis. Die Erlaubnis kann versagt werden, soweit dies zum Schutz eines Bodendenkmals erforderlich ist.

Also ist im Prinzip überall mit einem BD zu rechnen.

In der Praxis gab es aber keinen Aufschrei wenn ein Heimatforscher Funde meldete die nicht von BD´s stammten sondern man war erfeut (über die Meldung).

Wie ist dann also ,,AUßERHALB VON NACHGWIESENEN UND VERMUTETEN BD´s IST DAS SONDENGEHEN öffentlich-rechtlich ZU DULDEN !!!!  zu verstehen??

Es gibt wohl kaum Flächen auf denen kein BD zu vermuten ist ausser Bayern expandiert auf den Mond.
Desweiteren frage ich nun mal nach :  Also gibt es nun wieder Genehmigungen?
Ich weiss das diese positive Entwicklung an einem Grossteil der Sucher spurlos vorbeigeht weil man ja aufhöhren müsste zu graben wenn man was tolles findet . aber wenn es wirklich Genehmigungen geben das wäre schön. :super:
Also für jeden Heimatforscher eine super Entwicklung!!
und auch für einige Schatzsucher interessant.

Ich freue mich schon auf deine Antworten.
Servus

Ruebezahl

Ich möchte zum Thema auch noch mal zwei persönlich Kommentare loswerden.

Die Beschränkung des bayrischen Denkmalschutzgesetzes auf Funde VOR dem Mittelalter:
Zitat von: sucherforum in 27. Dezember 2007, 08:39:46
Art. 1 Begriffsbestimmungen
(4) Bodendenkmäler sind bewegliche und unbewegliche Denkmäler, die sich im Boden befinden oder befanden und in der Regel aus vor- oder frühgeschichtlicher Zeit stammen.
finde ich sehr bedauerlich. Das widerspricht dem bundesweiten Trend, wobei gerade die Archäologie des Mittelalters und der frühen Neuzeit besondere Aufwind erhält. Hier ist dringend Nachbesserung erforderlich, vor allem da das "bayrische Prozedere" der Fundregistrierung nicht geeignet ist, den erhofften / erwarteten Fundmeldungen der Sondengänger stand zuhalten.

Bayern geht mit der Offenlegung und Angabe der genauen Lage der Bodendenkmale im Bayernviewer einen Weg, der sich von den Praktiken in vielen anderen Bundesländern generell unterscheidet. Bleibt nur zu hoffen, dass die Zahl der unbelehrbaren Raubgräber, die den Bayernviewer als "bequeme Schatzkarte" nutzen werden so klein bleibt, dass sie nicht den Erfolg des Projektes gefährden.


Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

sanitoeter2000

Zitat von: Ruebezahl in 27. Dezember 2007, 11:00:11
Bleibt nur zu hoffen, dass die Zahl der unbelehrbaren Raubgräber, die den Bayernviewer als "bequeme Schatzkarte" nutzen werden so klein bleibt, dass sie nicht den Erfolg des Projektes gefährden.

Sollte ich als ordentlich gemeldeter "Sondler" jemanden ohn Genehmigung auf einem ausgewiesenen BD erwischen, dann kann derjenige keine Sonde mehr an den Nagel hängen - die liegt dann bei der polizei oder beim Staatsanwalt! Nur so kann die offene Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden!

Viele Grüße
Sani

Ruebezahl

Hallo Sani  :winke:
Eine "mutige Aussage"! Aber vielleicht hast du ja recht?
Warum sollen wir uns von ein paar Unbelehrbaren unser Hobby verderben bzw. unseren Ruf zu ruinieren lassen?
Sollte dieses Thema weiter "ausdiskutiert" werden, bitte ich euch im Voraus, auf eure Wortwahl zu achten!  :belehr:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

CptAhab

"Also ist im Prinzip überall mit einem BD zu rechnen."
Das ist die Kernaussage.

Sicher ist der BV-denkmal ein zweischneidiges Schwert. Zum Einen verhilft es den Schwarzen Schafen ohne viel Mühe an Fundstellen zu kommen (obgleich die Kreise nicht direkt auf dem BD gelagert sind) zum anderen ist es ein nützliches Hilfsmittel der Heimatpfleger u.a.
IMO soll das Denunziantentum damit "gefördert" werden, will heißen jeder, der einen Schaufler sieht, kann nachvollziehen, ob eben dieser auf einen BD tätig ist und kann sich somit an amtliche Stellen wenden.

Warum auch nicht? Es dient dem Schutze des BD.
The world is full of crashing bores. - Mozer

Schlumpfstampfer

Servus Rübezahl

Die Beschränkung des bayrischen Denkmalschutzgesetzes auf Funde VOR dem Mittelalter:

Das stimmt nicht auch im neuen Denkmalbayernviewer sind Stätten des 30jährigen Krieges und der Napoleonischen etc aufgeführt sogar Ausbuldingslagerund Übungsschützengräben aus dem WK1 Stehen dort.
Die Formel in der Regel besagt in der Regel gar nix.  :narr:



Schlumpfstampfer

Ach ja und was das Melden von Illegalen Sondlern angeht.
Denen passiert ja sowieso nix. ich hätte mit einer freieren Gnehmigungspraxis gerechnet wenn gleichzeitig die Verfolgung von Raubgrabungen mehr forciert worden wäre aber mir solls recht sein.

Ruebezahl

Zitat von: Schlumpfstampfer in 27. Dezember 2007, 16:40:45
Die Formel in der Regel besagt in der Regel gar nix.  :narr:

"Egoistisch" hoffen ich dann auf "Unregelmäßigkeiten" in Bezug auf Bleiplomben, gefunden in Bayern.  :zwinker:
Wäre schön, wenn diese und natürlich alle anderen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bodenfunde der Sondengänger bei den Ämtern entsprechende Beachtung (Registrierung)  finden würden.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Ruebezahl

Zitat von: Schlumpfstampfer in 27. Dezember 2007, 16:43:58
Denen passiert ja sowieso nix.

Mag sein dass, das bisher so gewesen ist.  :frech:
Ohne Grund spielt Dr. Sommer seine "Trumpfkarte" (den Byernviewer) nicht aus.  :belehr:
Jetzt kann keiner mehr sagen: Ich konnte ja nicht wissen........
Aber was soll`s, schauen wir einfach mal!
Die Szene ist "so klein", entsprechende Vorfälle werden ganz bestimmt bekannt.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Schlumpfstampfer

#10
Unwissenheit hat vor Strafe noch nie geschützt.
Und das würde nur was bringen wenn man sich richtig einloggen  müsste  etc

Nachtrag
ANdererseits braucht man ja trotzdem ne Genehmigung weil ja der Umkreis auch dazugehört und wenn ich auf einem normalen Bildauschnitt 22 in Worten zeiundzwanzig !!  BD´s habe bleibt da keinPlatz um dazwischen zu sondeln.

Desweiteren sieht man hier auch sehr schön in welcher Region / in welchem Landkreis eine aktive Heimatpflege durch Flurbegehungen und Fundmeldungen getätigt wird  :super:

Silex

Mich hat der Denkmalviewer ehrlich gesagt schon umgehauen.
Wenn ich noch vor einem Jahr,  als langjähriger Mitarbeiter, um Einsicht bat  da rümpften und hoben sich Gesichtsregionen in erstaunlichstem Ausmaße.......niente
Und heute kann sich jeder bedienen.
"Meine" Plätze werden seit Jahren angegraben ohne dass sich  irgendjemand beim Amt gerührt hätte um  auch nur ein einziges Fundstück  zu melden.
Viele Plätze sind so uneinsehbar und abgelegen dass es ein Leichtes ist dort abzugreifen.
Ich sehe ehrlich gesagt "SCHWARZ".
Bei uns gibt es zuviele schwarze Schafe.
Die Aushängeschild- Identifikations- Denn sie konnten es ja wissen- Schiene könnte vielleicht ein wenig bewirken.

Meine Ansprechpersonen beim Amt verbitten sich übrigens sogar das Absuchen von Abschubhaldenmaterial meinerseits .
Den Bauern sind heimliche Räuber  in Bebaungsnähe jedenfalls lieber als "Melder" .

Aber vielleicht kommt es ja noch ganz anders.

In jedem Falle befremdlich wenn man 17 Jahre Eigensuche plötzlich veröffentlicht sieht...ohne persönliche Mitteilung, Benachrichtigung oder sonstige Hinweise.
Und um die Unversehrtheit meiner über 200 Pünktchen kann ich mich nicht kümmern....
weiß
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

El Grabius

Tagchen,

Zitat von: Schlumpfstampfer in 27. Dezember 2007, 17:04:11

ANdererseits braucht man ja trotzdem ne Genehmigung weil ja der Umkreis auch dazugehört und wenn ich auf einem normalen Bildauschnitt 22 in Worten zeiundzwanzig !!  BD´s habe bleibt da keinPlatz um dazwischen zu sondeln.


ich sags mal deftig, wenn Du auf / an einem BD rumbuddeln willst, müßtest Du bei Deinem LRA eine Genehmigung beantragen ! und die kriegst Du nicht !
Wenn dort bereits 22 Stellen verzeichnet sind, hast Du keine andere Möglichkeit als auszuweichen oder es mit Deinem Amt zu besprechen. Das ist nun seit Bayern Viewer Fakt.

Und zerbrecht Euch doch nicht Eure Köpfe über die Raubgräber, sondern lieber wie diejenigen welche bisher nicht gemeldet haben diese Gelegenheit beim Schopf packen, sich einen Ruck geben und zum Amt marschieren.
Edi füllt seitenweise die Fundchroniken der Opf. wenn ich aber nach anderen Namen schau siehts düster aus ! :besorgt:

Zu den Neuzeit- / MA- Funden, die werden natürlich registriert ! Aber nicht jedes Kreuzerlein von 1812 ... Im bayrischen Denkmalschutzgesetz ist es halt so aufgenommen, man legt (wie ich es bereits geschrieben habe) lieber alles vor und der Sachbearbeiter hat dann schon den entsprechenden Sachverstand und entscheidet nach "IN DER REGEL"

In der Hoffnung, dass nun Schluß mit der Halblegalität ist, viele Grüße

El Grabius

wildgecko

Hallo allerseits !!!

Da ich neu bin moechte ich mich kurz vorstellen - ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und lebe in der Naehe von Herzogenaurach !!
Ich bin Neueinsteiger - heisst - Praxis fehlt mir gaenzlich - das hat aber auch seinen Grund - ich wollte nicht - wie ich es oft schon an anderen Stellen gelesen habe - mir eine Sonde kaufen und dann auf `gut Glueck` losrennen - und mich damit auf illegalem Terrain zu bewegen - und / oder suchen, finden und verschaerbeln - wie es ja auch (und nicht selten) praktiziert wird !!!
Ich moechte damit in erster Linie der Oeffentlichkeit dienlich sein - sprich unter anderem dem ortsansaessigen Heimatmuseum !!!
Auf Grund dieser Tatsache habe ich mich lange Zeit vorher informiert (ich habe vor fuenf Jahren einen Bekannten beim Sondeln begleitet - nur mal so als Zeitangabe) , Rechtslage, Genehmigungen, Moeglichkeiten und und und ... !!! Nicht zuletzt auch durch den Einblick in Foren !!!

Alles was ich in der Zeit an Informationen, Texten und Foreneintraegen vor die Augen bekommen habe, liess in mir nicht mal einen Funken an Hoffnung aufkeimen jemals ueberhaupt mit einer Sonde ueber den Acker gehen zu koennen  !!!

Jetzt kommt der BayerViewer, und der dazugehoerige Artikel von Dr. C. Sommer - beides zusammen laesst kaum mehr Fragen offen (auch Dank vieler ehrgeiziger, hartnaeckiger und kompetenter Sondengaenger die sich dafuer engagiert haben) - und alle scheinen nur noch schwaerzer als vorher zu sehen !!!

Ich kann es nicht ganz verstehen (vielleicht auch mangelnde Erfahrung - mag sein) !!!

Aber ich bin der Meinung, die gegebenen Chancen muessen genutzt werden - und wenn sich keiner mehr verstecken muss, weil er legal untwerwegs ist - werden Raubgraeber - auch wenn sie meinen den BayernViewer fuer sich nutzen koennen - sehr schnell von der Bildflaeche verschwunden sein !! Denn ich bin der Ueberzeugung, dass jeder der verantwortungsvoll mit den gegebenen Moeglichkeiten umgeht weiss, was er zu tun hat wenn er auf Sucher stoesst, die da wo sie suchen nichts zu suchen haben !!!

Ich sehe die jetzige Position beider Seiten durchaus positiv - auch wenn es noch immer viel Handlungsbedarf gibt !!!

Packen wir`s an !!!

Gruss Sven


sanitoeter2000


Silex

Und weil dieses Forum so eine erfreuliche Überzahl an echten Vorgeschichtsfreunden beherbergt möchte ich Euch noch das Anliegen von "Sucherforum"  im Parallelthread wirklich ans Herz legen.
Informiert Euch - auch hier- über Keramik, Steinwerkzeuge , Glas, Fossilien, etc.
Es wäre jammerschade wenn jemand der sowieso über den Acker läuft  besiedlungsgeschichtliche "Sensationen" achtlos liegen lassen würde.
Zum Ersten würde er sich selbst um ein großes Abenteuer betrügen, der Heimat wirklich wichtige Informationen vorenthalten (die sind zum Großteil eben nichtmetallisch).
Zum Zweiten sehnen sich die Ämter geradezu nach Menschen welche diese zunehmend schneller verschwindenden Artefakte und Natursensationen erkennen und schätzen können, was einer Genehmigung nicht nur förderlich sein könnte...ich wage zu behaupten es ist geradezu die Grundvoraussetzung um in Bayern eine Genehmigung zu erhalten.
Und das ist wohl auch gut so.
In der Regel führt auch die neue Vorgehensweise, aus Sondlersicht, sich selbst ad absurdum. Wenn ich einen vorgeschichtlichen Platz betrete dann finde ich zuerst (trotz Sonde) Keramikfragmente....außer ich bin betriebsblind (oder befinde mich auf stillgelegten oder Waldflächen....dazu würde mich wirklich interessieren ob es da nicht grundsätzliche Einschränkungen  in der "neuen bayerischen Linie gibt", die meiner Meinung unbedingt vonnöten wären)....und dann habe ich schon ein Bodendenkmal entdeckt was eine weitere "Sondierung" per se verbieten würde.

Die Sachlage hat sich durch die "neue Politik"  seit den ersten Diskussionen hier nicht geändert. Genehmigung gibt es wahrscheinlich nur wenn man den Leuten glaubhaft und mit "Vorschussgeländearbeit" eine langfristig-verläßliche  Zusammenarbeit gewährleisten kann.

Nach der "neuen Linie" kann ich mit meiner Sonde - wie vorher- quasi nirgendwo  in meiner Heimat sondeln weil es hier keinen ungestörten Platz mehr gibt der nicht von  Vor-oder Frühgeschichtedenkmälern (in ein paar hundert Metern Entfernung) tabuisiert wäre.
Das ist wohl der Idealfall...auch wenn mir die in den Ackerhorizont geratenen Metallteile wirklich leid tun. Sie sind aber nur ein winziger Ausschnitt einer fremden, unerforschten Menschheitsgeschichte die äußerst facettenreich zusammengetragen werden sollte.
Den  Menschen die auch einen steinigen Weg gehen wollen und wie viele hier, die schon mit Fachstellen zusammenarbeiten , dieses höchst erquicklich-gefährliche Abenteuer wirkungsvoll ausüben wollen, kann ich nur sagen:
Es lohnt sich vielfältig!
Bis bald
Edi

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Ruebezahl

Nach längerer Überlegung habe ich mich doch entschlossen einen der Gründe für unsere "Bayerninitiative" preis zugeben.
Ich bzw. unser Forum haben als Reaktion auf unsere Nachrichtenblätter einen Brief von Dr. Sommer erhalten. Einen Ausschnitt möchte ich hier zeigen. Also noch mal ihr Bayernsondler, von EUCH wird die Initiative erwartet auf die Ämter zu zugehen und nicht andersrum!
Also bewegt EUCH und beweißt, das wir keine "Egoisten" sind.


Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Lojoer

Hi Ihr Bayernsondler,
ich kann Rübezahl nur recht geben. Zeigt jetzt mal was in Euch steckt. Eine einmalige Gelegenheit und mit Beispielcharacter für all die Bundesländer bei denen es nicht so läuft.
Gruß Jörg

Entetrente

Guten Abend !

Gebe zu: Ich hatte es SO nicht für möglich gehalten und empfinde die ganze Aktion des " Bayer-Viewer" als enormen Vertrauensvorschuß.


Wer das wissentlich mißbraucht verdient unsere größte Abscheu. Und heftige Strafen !



Die Sondengänger sollten da wie eine Mauer, wie ein Fels zueinander stehen.  >  Gab es früher viele Grauschattierungen im Hobby > ist doch heute alles sofort SONNENKLAR.

Nutzt die Chance !  Sie kommt nur 1 MAL !   :nono: 
Das Projekt von Sondlern für Sondler :
(Wo möglich vermitteln wir an die Archäologie)

DIGS-online.de

Besten Gruß

wildgecko

Genauso sehe ich es auch !!!

Und wenn alle gemeinsam diese - sich nur einmal bietende - Chance nutzen (und sie nicht vorab schon wieder in Grund und Boden diskutieren) - wird es mittel- und langfristig zu diversen Erfolgen fuehren !!!
Sei es ein ausgepraegtes Vertrauensverhaeltnis zu den Behoerden, ein weiterer Rueckgang von `illegalen` oder schlicht (und das wiederum nutzt auch wieder ALLEN) ein besserer Ruf in der Oeffentlichkeit !!!!

In diesem Sinne - Gruss Sven

Bavaricum

Servus bajuwarische Sondler,

ich verfolge seit längerem die Diskussion um das Thema ,,Erlaubnis in Bayern". Was mich bis jetzt davon abgehalten hat zu diesem Thema was zu schreiben war meine Befürchtung das jeder, der bei eBay eine Sonde kauft um irgendwelche Schätze zu finden, nun auch noch eine Erlaubnis dafür beantragt. Nach meiner Auffassung sollte da schon ein weiteres Interesse an der Erforschung der heimatlichen Geschichte sein.

Ich hatte im Sommer 2006 eine Erlaubnis für ein Gebiet in meiner Heimatgemeinde beantragt und nach ca. zwei Monaten Diese auch bekommen.

Zu den meisten Fehlern (meist handelt es sich um formelle Fehler), die ich hier im Forum  zum Thema ,,Erlaubnis" gesehen habe:

1.   Die Erlaubnis ist bei der Stadt zu beantragen zu der das beabsichtigte ,,Suchgebiet" gehört bzw. in der der Antragsteller seinen Wohnsitz hat. Diese zwei Punkte sollten übereinstimmen um das heimatgeschichtliche Interesse zu bekunden. Macht auch Sinn, denn vom Sondler-Tourismus nach Bayern hat wohl keiner was.
2.   Beantrag werden muß eine Erlaubnis nach Art. 7 des Denkmalschutzgesetzes. Also nicht ein Antrag in dem steht ,,Hiermit beantrage ich eine Erlaubnis mit meiner Sonde über folgende Äcker zu latschen..."
3.   Es sollte ein lokalhistorisches Interesse nachgewiesen werden. Z.B. Heimatverein, örtlicher Geschichtsverein usw.
4.   Das ,,Suchgebiet" sollte klar beschrieben sein. Am besten mit Gauß-Krüger Koordinaten und einer TK25 Karte, in der das entsprechende Gebiet eingezeichnet ist.
5.   Bodendenkmäler sollten (bzw. müssen) von diesem Antrag ausgenommen werden
6.   Es sollte darauf hingewiesen werden, daß alle Funde gemäß dem DSchG dem BLfD vorgelegt werden (Keine Panik, man bekommt sie wieder). Außerdem empfiehlt es sich darzustellen, was mit den Funden geschehen soll. ,,Bei eBay verscherbeln" würde ich nicht empfehlen. Meine Funde gehen alle als Schenkung an die umliegenden Museen. Das muß aber jeder für sich entscheiden.

Wenn man all dies beachtet, steht einer Erlaubnis nichts im Weg. So einfach kann ein Antrag nicht ohne triftige Gründe (Grabunsschutgebiet, vermutete Siedlung usw.) abgelehnt werden.

Zu der Erlaubnis:

Leider werdet Ihr da ein paar Auflagen finden, die Euer Vorhaben wenn nicht einschränken, doch erschweren.

1.   Die Suche ist auf das gekennzeichnete Gebiet zu beschränken
2.   Der Antragsteller verpflichtet sich, keine Bodeneingriffe vor, während oder nach der Suche vorzunehmen, sondern ausschließlich auf Oberflächenfunde zu beschränken. ...
3.   Es darf während der Suche kein Grabungsgerät mitgeführt werden.
4.   Der Antragsteller hat die schriftliche Erlaubnis des Grundstückeigentümers einzuholen...

Zu den Punkten:

1.   Gut dafür beantrag man ja die Erlaubnis
2.   Da ist Kreativität angesagt. Was ist ein Bodeneingriff? Ein 1 Meter tiefes Loch; eine Kuhle, das beiseite räumen der obersten Erdschicht mit einem Messer?
3.   Siehe 2. Was ist ein Grabungsgerät? Ein Bagger, eine Schaufel, eine Spachtel, ein Messer..
4.   Das mit der schriftlichen Erlaubnis hat mir etwas Bauchweh gemacht. Ich frage grundsätzlich alle Bauern, ob ich auf Ihren Äckern gehen darf. Bis heute hat mir noch niemand diese schriftliche Erlaubnis verweigert. Da kommt es wohl auch auf das Verhältnis zu den Grundstückseigentümern an.

Derzeit bin ich daran einen neuen Antrag zu formulieren um einige der o.g. Auflagen auszuschließen. Ich denke es müßte möglich sein, den zweiten und dritten  Punkt zu entschärfen.

Falls jemand noch Fragen zur ,,Erlaubnis nach Art. 7" hat kann er mir sie gerne übers Forum oder als PN zukommen lassen.

Servus und nix fir unguad

Andreas

Ruebezahl

Zitat von: Bavaricum in 03. Januar 2008, 01:25:16
Was mich bis jetzt davon abgehalten hat zu diesem Thema was zu schreiben war meine Befürchtung das jeder, der bei eBay eine Sonde kauft um irgendwelche Schätze zu finden, nun auch noch eine Erlaubnis dafür beantragt.

Hallo Andreas!
Ich hatte dir schon geschrieben, dass das recht unwahrscheinlich ist. Erstens beschränkt sich die Außenwirkung des Forums zu 95% auf die, welche das Hobby eh schon betreiben. Bei den restlichen ist eher sogar eine ,,abschreckende Wirkung" zu erwarten, da ihnen das Prozedere zu mühsam ist.
Zu deinen ,,Anfangsproblemen" mal eine Prognose von mir:
Wenn erst ein Vertrauensverhältnis zwischen Amt und Sucher aufgebaut ist, wird auch bei euch vieles ,,entspannter" und es wird mit der Zeit sicher auch einiges mehr (BD`s auf gestörten Böden?) möglich sein.
Ich wünsch euch Bayern viel Glück bei eueren Vorhaben!
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Bavaricum

Zitat von: Ruebezahl in 03. Januar 2008, 09:03:53
Wenn erst ein Vertrauensverhältnis zwischen Amt und Sucher aufgebaut ist, wird auch bei euch vieles ,,entspannter" und es wird mit der Zeit sicher auch einiges mehr (BD`s auf gestörten Böden?) möglich sein.

Genau, das habe ich ganz vergessen.

Man sollte beantragen auf gestörten Böden zu gehen. Es bringt wohl nichts wenn man gleich mit der Tür ins Haus fällt.

Servus

Andreas

Patricus Gelduba


Denarius

#24
Mahlzeit.

Bestimmte Vorgaben sind wirklich ein Witz. Bei strenger Auslegung und Handhabung wäre diese Genehmigung allein aufgrund von "Punkt2 u. 3" vollkommen nutzlos, da das Bergen der Funde (=in 99% der Fälle mit Erdbewegungen verbunden) von vornherein ausgeschlossen und untersagt ist. Ich wäre wohl ähnlich verwundert,  wenn ich mir einen Angelschein/Genehmigung holen würde und dann feststellen müßte, dass mir das Angeln zwar erlaubt, die Benutzung eines Hakens aber ausdrücklich untersagt ist. Angeln ja - Fischen nein. In der Formulierung eine Lachnummer. Hier müßte dringend einmal der Begriff des Grabens klarer definiert werden, m. E. schürfen wir lediglich und die ursprüngliche Definition des Grabens in den Gesetzestexten bezog sich auf klassische Ausgrabungen mit reichlich Erdbewegungen und nicht auf das Scharren eines 10cm Löchleins in der Ackerkrume. Ebenso ist Punkt 4 fragwürdig. Sicherlich ist es meine gebotene Pflicht, mir die Erlaubnis des Grundstückseigentümers einzuholen. Allerdings besteht absolut keine Notwendigkeit und Verpflichtung, dies schriftlich zu tun, geschweige denn, dem Amt diesen quasi "Vertrag" vorlegen zu müssen. Eine imho unzulässige Forderung. Wenn ich vor meinem genehmigten Suchgang auch noch zum Landwirt müßte, um diesem eine Unterschrift unter ein wie auch immer geartetes Schriftstück abzuverlangen, würden wohl die wenigsten unterschreiben, während mir mündlich wohl alle das "Ja-Wort" gegeben hätten.

Ich kann für die Bajuwaren daher nur hoffen, dass dieses Genehmigungsprozedere praktisch etwas freier gehandhabt wird, als gerade beschrieben. Wenn nicht, wäe diese Genehmiguing so nützlich wie ein Kropf und ich könnte einfach als Lesefundsammler weitermachen. Eine Tätigkeit, für die man lt. Aussage eines gewichtigen Vertreters unserer Behörde keine Genehmigung nach §13 DschG (NW) bräuchte.

Gruss,
Denarius
Ich kam, sah und fand !

Ruebezahl

ZitatOffene Karten: Die bayerische Schatzkarte?
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) verteidigt bei Archäologentag den BayernViewer-denkmal. Archäologen und Ehrenamtliche sehen ihre Arbeit gefährdet

Der komplette Artikel:

http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/artikel/offene_karten_die_bayerische_schatzkarte/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=1295&cHash=91dd73f0f5
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

ChrisM.

also ich war letztens in regensburg umgebung am suchen das einzigste was ich mitbrachte war eine zecke  :jump: