Schatz vom Lindkogel bei Sooß

Begonnen von platinrubel, 27. September 2008, 16:59:42

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platinrubel


:winke: Hat einer von euch schonmal vom vergrabenen Schatz am Lindkogel in Sooß bei Baden/NÖ gehört?

Bin jetzt ca ein Jahr an der Sache dran und kenne den gesamten Berg glaube ich wie meine Westentasche.

Hier mal die Sage für euch.

Zitat:

Zur Türkenzeit wurden zwei Sooßer, ein Bursch und eine Dirn, in die Sklaverei mitgenommen. Beide haben aber nichts voneinander gewusst. Nach drei Jahren trafen sie sich in ihrer türkischen Tracht bei einem Brunnen in Konstantinopel. Der Bursch redete die saubere Dirn an und war überrascht, als er erkannte, dass es die Liesl aus Soosß war. Sie verabredeten eine gemeinsame Flucht und versprachen sich das Heiraten, denn Franz hatte 900 Gulden auf dem Kaltenberg bei Sooß vergraben. Auf der Flucht starb der arme Franz jedoch an einem Fieber. Liesl erreichte ihren Heimatort, erzählte dort vom toten Franz und dem vergrabenen Schatz. Aber sie wusste den genauen Platz nicht und alles Suchen war vergebens.

Das Geld liegt heute noch dort. Manche meinen, es liegt im "Schelmenloch" ...

(Quelle: C. Calliano, NÖ Sagenschatz, 1924)

Ist doch ein ansehnliches Sümmchen. Wenn das noch zu holen wäre, Junge Junge.
Habe aber bis dato noch kein glück gehabt, leider.
Allerdings gibt es im deutschsprachigen Raum auch mehr als ein Sooß und mehr alseinen Kaltenberg.

Also an Material mangelts mir nicht. Ich will ja auch nicht den ganzen Fels abtragen.
Werde nächste Woche eine neue exkursion machen ich hoffe das wetter bleibt einigermassen trocken.
Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!

Spuernase

#1
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine "Dirn" aus der Türkei (eher wohl einem Harem) entkommt.....damals?
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine "Sklavin" frei auf der Strasse und am Brunnen rum laufen durfte?
Und dann noch ihren Exfreund trifft...wo Männlein/Weiblein im "Islam" bestimmt getrennt gehalten wurden....?
Und dann noch gemeinsam fliehen können, quer durch "feindliches" Gebiet als "Weiße".....damals doch sofort als "Touristen" erkennbar.....
PS.:
900 Gulden waren damals ein Vermögen größerer Sorte,- wie kommt ein Bursche (junger Mann) an so eine Summe....
"Liegt im Schelmenloch" .....--ein Schelm wer solches dort vermutet oder einen solchen Namen als Fundort in Umlauf bringt.....
Situs vi late in, is et ab an et!

Silex

Hier meine Sage: "Im 30-jährigen Krieg wurde ein schwedischer Soldat von der Dorfbevölkerung erschlagen, nachdem er einen Hütbuben drangsaliert hatte und ihm das Vieh wegnehmen wollte.
Mitsamt seinem rotem Pferd (Fuchs) wurde er in einem Hügel bestattet."
Der Flurname des winzigen Wäldchens mit einem auffälligen Hügel drauf lautet "Fuchshübel" (Fuchshügel).
Als ich die Geschichte hörte bin ich gleich hin fand Fuchsbauten,  im Auswurf Scherben aus der Urnenfelderzeit und daneben auf dem Acker eine Siedlung derselben Zeit.
Da die Fundstelle gemeldet ist...auf unabsehbare Zeit kein Grab mehr offiziell geöffnet werden wird.... ist das "Monument" gesichert

Sagen passen sich an, variieren, werden ins Letzttragische transponiert...meist bleibt nur ein kleiner, oder großer, alter Kern übrig. Bei mir war es ein vermutliches UK-Grab.
Bei Dir könnte es was Anderes sein.
Mit "Graben" wär die Sage weg ....das Geheimnis... und die Zusammenhänge
Aber  das weißt Du ja selber....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

platinrubel

den thead hol ich noch mal hoch.

Laut Soosser Chronik gab es dort zwei bedeutende Münzfunde.

Der Erste wurde 1896 gemacht und bestand aus 200 Silberpfennigen aus der Zeit Ottokars und Rudolfs von Habsburg (ende 13.jahrhundert)

der Zweite 1929 nicht weit von dort bestand aus 16 Golddukaten aus der Zeit von 1378 bis 1490.

Doch ein Körnchen Wahrheit?    :sondi:
Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!

CALIGULA

aufjedenfall interessante geschichten kennt ihr  :super:

platinrubel

#5
na is halt heimatkunde.

un dafür das ich noch nich zu lange in austria bin kenn ich mich sogar schon recht gut in der sagenwelt aus.

aber ich glaube dort sei wirklich was zu holen.

die 16 goldmünzen ja passen in die zeit vor dem ersten türkensturm wie es laut sage sein soll. vielleicht liegt ja drumherum wirklich noch was mehr?

gruss thomas
Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!

CALIGULA

 :idee: jo würd auch sagen -nachschaun kost ja nix  :zwinker:

platinrubel


da hast recht. werd ich mir demnächst eh mal wieder genauer anschauen. die gegend gefällt mir sowiso.
Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!

Spuernase

Wann war denn der "Türkensturm" ?
Situs vi late in, is et ab an et!

platinrubel

#9
moin, ist ein ausdruck der die Einfälle der türkischen Truppen meint (1. und 2. Türkenbelagerung Wiens)
Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!

Pituli

Hallo platinrubel

ist mit hoher wahrscheinlichkeit der zweite Türkenüberfall gewesen. Am 12. Juli 1683 wurden etliche aus der Gegend in die Sklaverei verschleppt. Es haben sich seinerzeits die Leute nicht nur in der Schelmenhöhle versteckt, sondern auch in der Kirche und im Tal.
Möglicherweise ist das Versteck ausserhalb der Schelmenhöhle. Du findest sicher einiges im Archiv in Baden.

Viel Glück und Daumendrück :smoke:

Pituli

platinrubel

 Ay Pituli, danke dir.

Habe auch eine Aufstellung aller großen Münzfunde der Umgebung, insofern Sie gemeldet sind.

Im Schelmenloch waren eh alle möglichen Gestalten zugange. Z.Bsp. das Räubermädel usw.

Interessant sind die 16 Goldmünzen. Liegen heute im Museum in Wien zur Schau.

Gruss Thomas
Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!

platinrubel


Während kriegerischer Auseinandersetzungen haben die Menschen ja immer versteckt was ihnen lieb und teuer war.
So geschehen zum Beispiel in den ehem. deutschen Ostgebieten, wo in der Nähe von Gutshäusern und Gehöften immer wieder Wertvolle Funde gemacht werden.
Die Bewohner dachten es wäre dort sicher und bei der Wiederkehr könnten Sie ihr Eigentum wieder Ausbuddeln. Nur das es keine Wiederkehr gab.

So entstehen natürlich solche Schatzgeschichten die vom Hörensagen weitererzählt werden und natürlich individuel ausgeschmückt oder leicht abgewandelt werden.
Allen gleich ist das es keine genaue Ortsangabe gibt, weil Sie nuneinmal nicht genau bekannt ist. Sie passen sich zum teil der Zeit an in der Sie erzählt werden, berichten jedoch immer von Geschehnissen aus grauen Vorzeiten.

Die Schatzlegenden gerade von Besitztümern reicher Leute sind besonders beliebt und die zu findende Summe wird auch sehr gerne erhöht im laufe der Zeit.
Die 900 Gulden waren verglichen mit den Löhnen der einfachen Landbevölkerung eine ungeheure Summe, welche Sie selbst nach jahrzehntelanger Arbeit nicht verdienen würden.
So einen Schatz zu finden war  wohl auch ein Traum der Bevölkerung, so wie wir heute gern von einem Lottogewinn träumen.
Für diese Summe konnte man zu dieser zeit (ca. 1530) immerhin fast 55.000 Kilogramm Rindfleisch kaufen. 30 Gulden waren ungefähr der Jahresetat eines normalen Haushaltes.






Ich warte immer noch auf meine erste Goldmünze!!!