Fundstellen auf einem Acker

Begonnen von archfraser, 06. September 2012, 20:38:51

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archfraser

Hi

Es gibt Äcker, da sind ganz verschiedene Gegenstände über das ganze Feld verstreut.
Dann wiederum gibt es Äcker wo ich nur an einer Ecke resp. an einem kleineren Abschnitt des Feldes Funde sichern kann.
Kennt ihr dieses Phänomen auch?
Kann es sein dass das dann die Stelle ist, auf der der Mist gestapelt wurde ehe er dann später übers ganze Feld verstreut wurde. Durch diese Zwischenlagerung konnten sich dann die schwereren Teile hier im Boden ablagern?

Wie kommt es dann dass auf anderen Feldern überall was zu finden ist? Wurde hier vielleicht eher alles mit der Gülle sofort verteilt?

Vielleicht habt ihr bessere Argumente.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Daniel

"Normaler Mist" dürfte durch Stroh und sonstige Feststoffe wohl zu dicht sein,
dass sich schwerere Sachen ganz unten absetzen.
(Außer der Bauer hat darin einen Amboss versteckt.)
Bei Jauche wäre es allerdings was anderes.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

archfraser

OK, aber Jauche wird ja nicht auf dem Feld zwischengelagert, sondern direkt versprüht.
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Erdmännchen

Das Phänomen kenn ich auch. Als eine Erklärung, die aber nicht für alle Äcker zutrifft, würd ich sagen, dass die Felder früher kleiner waren und erst später zusammengeschlossen wurden. So wurde auf dem einen Feld Mist rausgebracht und auf dem anderen nicht.

Levante

Zitat von: Erdmännchen in 07. September 2012, 09:13:34
Das Phänomen kenn ich auch. Als eine Erklärung, die aber nicht für alle Äcker zutrifft, würd ich sagen, dass die Felder früher kleiner waren und erst später zusammengeschlossen wurden. So wurde auf dem einen Feld Mist rausgebracht und auf dem anderen nicht.

Das wäre auch meine Erklärung gewesen.

Wenn du die Möglichkeit hast, dir von deinen Flächen die Alten Flurkarten zu besorgen, vor der letzten Flurbereinigung, dann wird es dir wie Schuppen von den Augen fallen.

Eine andere Möglichkeit bieten Ackerflächen mit relativ starkem Gefälle, da wandern die Funde über die Jahre nach unten.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

polhl

Hallo, ich wohne seit 30 Jahren "auf dem Dorf" und habe folgende Beobachtungen gemacht:

1. Wenn im Dorf eine Baugrube ausgehoben wird, dann landet der Aushub auf dem Acker und wird entweder in eine feuchte Stelle gekippt oder um die  Abkippstelle herum verteilt. Alles was sich im Aushub befand, landet auf dem Acker.

2. Zu Zeiten, als es noch keine Müllabfuhr gab, befand sich auf jedem Grundstück ein "Müll-Loch".

3. Auf den Äckern wird nicht nur Knickholz verbrannt sondern alles "entsorgt" was brennt und weg muss und kein Geld kosten soll. Schrauben, Nägel, Krampen bleiben auf dem Acker übrig.

Meine Erfahrung: je weiter ein Acker von einer Wohnsiedlung/Dorf entfernt ist um so "sauberer" ist er. Interessant ist auch die Geschichte um die Entstehung der Knicks zu betrachten. Zumindest hier in SH.

Gruß

Polhl

Peperoni

Hallo, mir fiel auf, dass gerade dort, wo man nicht suchen möchte, weil es dicht an der Straße liegt, z.B. wegen Autolärm, dumme Fragen von Passanten, weil man keine Genehmigung hat etc..., dass gerade dort viele Dinge liegen. Die Fuhre Fäkalien ist häufig gar nicht weit auf den Acker raufgefahren worden. Manche Sondler haben mir dies bestätigt. Sie waren auch verwundert, wie dicht dieser oder jener Gegenstand an der Straße lag. Manchmal habe ich etwa 1 bis 4 km ( je nach dem) vor der Stadtmauer sandige Stellen auf dem sonst nicht so sandigen Acker entdeckt, wo das Zeug häufiger lag, als anderswo. Ich habe viele Jahre gebraucht, um zu verstehen, was damals abgelaufen ist. Bodenbeschaffenheit (Befahrbarkeit, Verrieselung, Minderwertigkeit des Bodens), Himmelsrichtung (Verhinderung von Gestank) und Entfernung (Zeit und Aufwand) sind die entscheidenden Faktoren, was die Suche nach Metallfunden auf Fäkalienäckern angeht.
Im Gegensatz zu Siedlungen, Gräberfeldern spielen Aussicht und Wassernähe eine untergeordnete oder gar keine Rolle. LG