Ehemaliger See ?

Begonnen von stratocaster, 18. April 2006, 22:00:41

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stratocaster

Mich interessiert mal dazu Eure Meinung bzw. Erfahrungen:

Die Vorderpfalz war nachweislich in der Antike und im Mittelalter wasserreicher als heute.
Das ist vielfach belegt, auch urkundlich. Heutzutage gibt es kaum natürlichen Seen und nur wenige
Rinnsaale in der Rheinebene.

Ich habe jetzt an einer Stelle mehrfach ältere Sachen gefunden, wo 2 winzige Bäche zusammenfließen
und wo der Topografie nach mal ein kleiner See oder ein Teich gewesen sein könnte. Heute ist da eher alles
flach und es sind überwiegend Apfelplantagen dort. Der eine der beiden Bäche heißt "Seegraben".

Ansonsten sind meine besten Funderfahrungen dort, wo es abschüssiges oder leicht geneigtes Gelände ist.
Aber an dieser Stelle ist es sehr flach und ich finde trotzdem in geringster Tiefe antike Sachen.

Kann ein alter Teich die Ursache für die Funde sein ?

Gruß   :hacker::winke:
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Gräber

Hallo!
Alte Teiche und Kuhlen können auf jeden Fall gute Fundorte sein.Ich kenne bei uns im Wald auch eine menge Kuhlen wo vor vielen hundert Jahren mal Dörfer gestanden haben.Die haben aber leider alle noch Wasser,deshalb konnte ich dort nie richtig suchen.Aber interessante Tonscherben habe ich am Ufer auch schon gefunden.

highlander

Hi
Eventuell die Roemer haben OPFERUNGEN in den ehemaligen See/Teich geworfen.vor allen
wenn es in der rhein/main/ruhr gegend ist.
auch die kelten hatten diese angewohnheit.(auch in  modernen zeiten schmeissen leute noch
geldstuecke in seen/brunnen.(nur ne Idee)Ich weiss das keiner fuer ueber 120 Tage
was zum Thema  schrieb.
                         GF
                             Highlander

stratocaster

Danke noch für die Antworten. :prost:
Diese "Senke" ist schon interessant.
Ich finde dort wenig, aber immer interessante Sachen,
eben auch römisch / mittelalterlich und natürlich auch etwas neuzeitlich
aber keinen oder wenig Schrott.
Ich muß halt immer warten, bis mal wieder ein kleines Feld (z.B. Zierkürbisse) oder
in der Obstplantage etwas umgepflügt wurde.

Gruß  :hacker: :winke:
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Pfälzer

Nabend.
Solche kleinen Seen gabs auch in meiner Jugendzeit in den Wäldern um Pirmasens. Heute sind die auch fast alle verschwunden. Scheint tatsächlich mit der Umwelt zusammenzuhängen sagt mir ein Schulfreund. Der ist Forstwirt.
Ob da was zu finden wäre, wer weiss - ich wohne halt nicht mehr dort.  :heul:

Jürgen
Jürgen

Silex

Ich lebe auch direkt an einem größeren Fluss. Meine Erfahrung als Sucher ist,  dass direkt am Flussufer (wenn es nicht gerade ein Steilufer auf ziemlich hohem Niveau über dem Höchstwasserstand ist) nur selten Siedlungen und somit Artefakte anzutreffen sind. Flüsse waren früher nicht so fest auf ein Bett  reduziert da die wasserbaulichen Maßnahmen des Menschen erst seit dem MA (bei Euch vermutlich schon von den Römern) vorgenommen wurden.
Flussnahe Gebiete  waren in der Vorgeschichte deshalb meist sumpfig , unbegehbar, zur  Wasserentnahme zu gefährlich und vor allem unberechenbar

Vorgeschichtliche Menschen siedelten lieber an Zuläufen und selbst kleinsten Rinnsalen mit sauberem Wasser ,  bei Quellen  und zum Brunnenbau geeigneten Arealen die hauptsächlich auf Kies- und Sandablagerungen gelegen waren. Geländesituationen im Dreieck zweier Bäche (wie  stratocaster es ansprach) sind als idealtypische Siedlungsgebiete anzusehen.
Bei Inaugenschaunahme alter Karten tun sich einem erst die Augen  auf über ehemalige Flussverläufe, Bäche und Gräben, Quellen und Teiche.
Der lokale Braunkohletagebau in meiner Heimatgemeinde Wackersdorf hat durch die Grundwasserabsenkung sämtliche Oberflächenfließgewässer im Umkreis zerstört.... nur die alten "Uraufnahmen"  konnten mich zu den "Quellen" des Urstoffs führen der für jede Ansiedlung ein absolutes Siedlungskriterium war.
Ich bin gespannt was mal passiert wenn bei uns das "WASSER" privatisiert ist... wie dies  in anderen Ländern schon teilweise der Fall ist....
Ich wär mal beim Trampen beinah verdurstet...in der Nürnberger Gegend.....es gab nicht mal ne Wasserlache......wenn nicht eine Siedlung in der Nähe gewesen wäre   und jemand eine Flasche Wasser gespendet hätte.   Das Wasser heute brettert unter uns in Röhren, vermischt mit unserem Kot und Dreck, oder als geleitetes Regenwasser,  oder als Trinkwasser durch die Gebührenzähler.....Unser heiliges Wasser....und mancher Tropfen hat gewiss schon die Lippen einer antiken Schönheit benetzt... weniger prosaisch könnte man allerdings auch anmerken wie viele Urogenitaltrakte so manches Labsal spendende Tröpfchen schon durchwandert.....
Und mein Billigweizen erst....
es ist mal wieder mit mir durchgegangen....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

stratocaster

Zitat von: Silex in 14. Dezember 2006, 21:30:56
Geländesituationen im Dreieck zweier Bäche (wie  stratocaster es ansprach) sind als idealtypische Siedlungsgebiete anzusehen.

Das würde schon passen.  :super:
Ich behalte die Gegend jedenfalls im Auge (ist ja mit dem Fahrrad nur 5 min weg von zu Hause).
Ich muß halt immer auf die Bodenauflockerungen oder auf das Pflügen warten.

Gruß  :hacker: :winke:
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