Dorf- Ortschroniken

Begonnen von Ruebezahl, 17. Juni 2003, 07:47:20

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Ruebezahl

Da zur Zeit das Suchen wegen bestellter Felder, zeckenverseuchter Wälder und auch der Hitze wegen nicht so ohne weiteres möglich ist, habe ich mich mal wieder intensiver mit den Büchereien meiner Stadt beschäftigt.
Als besonders interessant haben sich die Dorfchroniken erwiesen. Inzwischen gibt es ja fast von jedem Kaff so ein Buch. Sie enthalten oft Hinweise auf "fundträchtige" Plätze, so zB. auf alter Fest- Osterfeuerplätze, vergessenen Markwiesen, Altwege und Zollstationen. Gerade letztere scheinen recht interessant zu sein, da Fuhrleute die außerhalb der "Öffnungszeiten" ankamen, nicht mehr durchgelassen wurden und in der Nähe bis zum nächsten Tag genächtigt haben.
Die alten Markwiesen lagen oft kurz vor den Städten hatten folgenden Hintergrund:
Wollten die Kramer ihre Waren auf den Markplätzen der Stadt verkaufen, mussten sie Zölle errichten, die oft recht hoch waren. Auf den "wilden" Märkten konnten sie sich diese Zölle ersparen und die Gewinnspanne wurde entsprechend höher. Die Bürger aus den Städten nutzen die günstigen Einkaufsmöglichkeiten zu Ärger der einheimischen Händler wohl recht gern.
Also alles potentielle Fundplätze, denn generell gilt, wo viele Menschen waren, wurde auch viel verloren. Und all diese Plätze stellen keine Bodendenkmale dar, da außer Streufunden keiner nachweisbaren Strukturen im Boden vorhanden sind und somit eine Grabung keinerlei Ergebnisse bringen würde.
Zum anderen ist es aber spannend solche Plätze wieder zu finden und ihre vermutete Lage zu bestätigen.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte