Bin am rätseln.

Begonnen von Daniel, 29. März 2004, 16:59:57

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Daniel

Hallo.
Ich hab da mal eine Frage.
Früher wurden die Verbrecher ja teilweise als auch aufgeknüpft. :icon_eek:
Das dürfte ja auch,zumindest vermute ich dass einmal,eine Abwechslung für die Bevölkerung gewesen sein.
Dementsprechend müsste da ja auch etwas los gewesen sein und wahrscheinlich auch etwas verloren geworden sein.
Nun gibt es bei uns einen relativ steilen,bewaldeten Berghang mit dem Flurnamen "Am Galgen".:besserwiss:
Ich gehe jetzt einmal davon aus,das so ein Galgen in Straßennähe,zwecks Abschreckung,von weitem schon sichtbar gewesen sein muß und normalerweise auf irgendeiner Erhöhung vor dem Ort gewesen sein müsste.
Zusätzlich müsste ja auch irgend ein relativ ebener Platz zur Aufnahme des Galgens und mehrerer Leute vorhanden sein.
In dem Flurstück finde ich zumindest in Sichtweite des Ortes keinerlei Platz,der eben wäre und meiner Vorstellung eines Galgenplatzes entspricht. :platt:
Außer alten Holzabfuhrwegen finden sich auch keinerlei sichtbare alte Wege in dem Flurstück.:heul:
Suche ich da womöglich an der falschen Stelle und hab mich da in meiner Theorie festgerannt oder auf was für Geländemerkmale sollte man da besonders achten?

Rätselnde Grüße von Daniel.
 :hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Metteltimehunter

:bandit:Hallo Daniel hast recht mit deiner vermutung bei uns in der Gegend gibt es auch solsche Orte sind aber leider meist zugebaut Hier heißen sie fast immer am Galgenberg ( Erhöhung) habe auch mal an einem nicht zugebauten 3 Münzen (Stüber) gefunden leider aus Kupfer und kaum noch zu erkennen ( Um 1700) sowie 2 Schnallen . Bei mir ist es so das der Galgen fast immer in der nähe der damaligen Hauptstraße vor dem Ort stand
da bauch man nicht viel platz dann ist eben die Straße die Tribüne .

mfGugF : Metteltimehunter

Daniel

@ Metteltimehunter

Danke für die Antwort.
Die Hauptstraße,welche an dem Berg durchführt,war schon früher eine wichtige Handels-und Heerstraße.
Der Platz ist auch ziemlich begrenzt.
Auf der einen Seite der Straße gleich der Berg und auf der anderen Seite seit jeher ein Fluß.
Die Straße selbst wäre wohl ein guter Platz zum Suchen,wenn zwischenzeitlich nicht diese verfluchte Teerdecke darauf wäre.:heul:
Die Frage  wegen dem Galgenberg hatte ich auch beim Heimdall gestellt aber diejenigen,die sich auch schon an so einer Stelle auf die Suche gemacht hatten,konnten mir auch nur negative Ergebnisse liefern.
So ein Platz scheint anscheinend doch nicht unbedingt der Hit zu sein.:heul:

Gruß Daniel :hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Jotonius

Früher war das Volk sehr arm. In besonders harten Zeiten war das Essen so knapp, daß die ganz Armen ihre Alten zum "Galgenberg" brachten und dort erhängten. Denn die Alten verbrauchten ja nur (z.B. Nahrung) und konnten so gut wie nichts mehr leisten (sofern arbeitsunfähig).

So sicherte man sich das ÜBERLEBEN.

Ja, in unserer Zeit klingt das brutal und ist kaum zu glauben, aber so war das damals. Eine Quellenangabe kann ich Dir leider nicht nennen, aber man hat es mir glaubhauft versichert (stand in einem Geschichtsbuch).

Bei uns gibt es in fast jedem größeren Ort einen "Galgenberg" oder eine Stelle in den Bergen, die "am Galgen" oder ähnlich heißt. Der Name rührt daher!

Und dann ist es klar, daß dort nix zu holen gibt, die hatten ja nicht mal was zu beißen!!

Natürlich gab es auch den Galgen für Verurteilte und Gesetzesbrecher.

Tja, früher gabs es Hungersnöte, die waren so groß, daß die armen Leute sprichwörtlich die Rinde vom Baum und Gras fraßen!! Daher sind die Giftkräuter unserer Gegend auch so gut "erforscht". Man fraß ja alles, was einen irgendwie überleben ließ.

Übrigens: Um Jahre 1800irgendwas (irgendwann zwischen 1850 und 1899, ich weiß das genaue Jahr nicht mehr), regnete es 340 Tage im Jahr!! Man stelle sich das vor!! Die Hungersnot war extrem, weil fast alles verfaulte. Viele wanderten damals in die neue Welt (Amerika) aus. (Was würde man heute sagen, wenn es 340 Tage in einem Jahr regnen würde? Es wäre der absolute "Beweis" einer Klimakatastrophe! Daher sind auch heute Klima-Symptome schwer zu deuten!)

Diese Angaben gelten für Württemberg, wie es in anderen Bereichen Deutschlands damals war, weiß ich nicht.

[Bearbeitet am 7-4-2004 von Jotonius]

alibaba

wenns wen intressiert, es gibt ein buch zu dem thema, was früher menschen gegessen haben:

"nahrhafte landschaft"

da sind auch eine menge tipps drin, wie man die besprochenen pflanzen haltbar machte (kann man heute noch) oder für welche sachen sie noch verwendet wurden, z.b. adlerfarn in die matratze als anti-rheumamittel.
grüsse
klaus

Daniel

ZitatOrginal gepostet von Jotonius
Was würde man heute sagen, wenn es 340 Tage in einem Jahr regnen würde?
[Bearbeitet am 7-4-2004 von Jotonius]

Zumindest einmal :So ein Scheißwetter!!:lol:

Die Geschichte mit den "Alten erhängen erinnert mich ein wenig an die Szene aus einem Film von "Monty Phyton" wo sie einen Alten totschlagen,daß er auf dem Leichenkarren liegenbleibt.
Entweder war´s bei "Ritter der Kokosnuss" oder "Der Sinn des Lebens".:lol:

Gruß Daniel :hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Iggi

@ Daniel : Es war bei Ritter der Kokusnuss ........ Zitat : " bring mir eure Alten .... ich nehm' eure kaputten in Zahlung und mache aus Ihnen wunderbare Schrumpfköpfe...."

Daniel

:lol::lol::lol::super:
Wenn manche ganze Textpassagen zitieren können,bin ich anscheinend nicht der einzige,der diesen Quatsch gut findet.:lol:

Gruß Daniel :hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Jotonius

"He Mann! Dein Arm fehlt!!!"  

"Ach was, ist doch nur 'ne Fleischwunde!" :lol: :super:

[Bearbeitet am 7-4-2004 von Jotonius]

Daniel

"NIE,NIE,NIE!":lol:

Gruß Daniel :hallo:
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Spuernase

Bringt mir ein Gebüsch!
Für den 2 Ebeeneen Effekt! :lol::lol:
Situs vi late in, is et ab an et!

Schang

Salü Daniel !!

hast recht wenn Du vermutest dass "Galgenberge" im Allgemeinen weithin sichtbar waren !! Ich kenne in meiner Gegend nur solche
bei denen man, wenn man denn zu Fuß unterwegs ist, die Aufgehängten lange anschauen konnte bzw. musste oder sollte !!
Da diese Orte aber zum großen Teil  über Jahrhunderte bis in die beginnende Neuzeit "benutzt" wurden, hat das Suchen dort etwas den Geschmack von Grabschändung !!

Wir wir alle wissen wurden genau wie heute auch damals leider, und für Sucher fatalerweise, einfach mehr Bettler als Könige gehenkt, und die Ausbeute an Golddukaten wird deshalb wohl eher mager sein....

Gruß !

Schang

Silex

Auch wir haben Galgenberge und sie sind  an weithin sichtbaren Geländeformationen situiert die idealerweise mit Wegkreuzungen kombiniert wurden um den Abschreckungseffekt zu multiplizieren. Die Delinquenten wurden bis zur Fäulnis am Galgen belassen und nach dem  "Abfall" in unmittelbarer Umgebung verscharrt. Die Krähen warten dort heute noch auf die Augen und Weichteile als ob es Ihnen in die Gene übergegangen wäre.
An unserem schönsten und markantestem Galgenberg tauchte vor einigen Jahren ein Transporter  auf, mit Münchner Kennzeichen - das hat mir der Bauer erzählt der nebenan einen Aussiedlerbetrieb  führt. Die Leute hätten gesondelt und erzählt sie seien vom Denkmalschutz, hätten riesige Löcher gegraben und nach 10 Stunden wieder verschwunden. Ich hab mal nachgefragt und es waren ..........................!!!!!
Es gibt glaubhafte Überlieferungen dass  diese Gehängten von der Landbevölkerung geschändet wurden . Ein in einer Vollmonnacht abgeschnittener Finger eines einschlägig Vorbestraften in der Hosentasche soll z.B. ungeahntes Kartenglück beschert haben. Nicht auszudenken was mit anderen Körpergliedern  für seltsame  Praktiken geschehen ist.
Müßig hinzuzufügen dass fast alle Galgen an Plätzen standen die sogenannte Heidengräber in sich beherbergten. Und wer dort sondelt der übertritt  eine doppelte Schwelle  die  nicht übertreten werden darf
Meint
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

klondyke

Dieser Beitrag ist zwar nun schon ne Weile her,aber hast du schon mal ermittelt ob der Ort eine Gerichtsbarkeit hatte? Wäre hilfreich um rauszufinden wer da in der Regel aufgehängt wurde.
Gruß und Gut Fund
klondyke

Schlumpfstampfer

Guten Morgen  :prost:

In Gesprächen mit Heimatkundlern habe ich auch das schaurigschöne Thema der Galgenberge, Galgenäcker oder der Einödhöfe mit diesem Namen schon öfter angesprochen.
Interessanterweise habe ich hier eine sehr grosse Richtstätte in der Nähe  und dort habe ich noch gar nichts gefunden, ausser dem sehr interessiertem Grundstückseigner, obwohl dort eine dreistellige Zahl von Menschen gerichtet wurde.

Wobei nicht auf jedem Galgenberg auch hingerichtet wurde  :belehr: Galgenberge oder Galgenäcker dienten teilweise nur als Ort der Abschreckung wie schon beschrieben oder ganz einfach als Begräbnisstätte für die Gehängten,Enthaupteten oder andersweitig zum Tode beförderten, da man nicht für jeden Verbrecher ein schönes Grab auf dem Friedhof bereitstellen wollte.

Andererseits kann man einem Galgenberg in schöner Lage trotzdem immer einen Besuch abstatten.

Servus

Daniel

Habe da nicht weiter nachgeforscht,da Sondentechnisch eine Suche wegen verdammt hohen und dichten Heidelbeerkraut sowie einer starken Hanglage so gut  wie unmöglich ist.
Und nachdem ich mir damals zusätzlich eine blutgierige Zecke eingesammelt hatte,ist bei mir die Lust vergangen. :engel:

Gruß Daniel
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Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.