266 Silbermünzen aus Luthers Abfallgrube geborgen
 
MANSFELD - Archäologen haben aus der Abfallgrube am einstigen Elternhaus Martin Luthers in Mansfeld zum Abschluss der Grabungsarbeiten 266 Silbermünzen geborgen. Die Münzen waren laut dem Archäologen Björn Schlenker noch prägefrisch und wie neu.

Der grosse Münzfund, immerhin 130 Gramm reines Silber, sei rätselhaft, sagte Schlenker. Seit Grabungsbeginn am 1. August waren die Archäologen in der Grube auf rund 10 000 Funde, wie Keramik- und Glasscherben, sowie Tierknochen und Fischreste gestossen.

Darunter befand sich auch Luthers Spielzeug, wie Murmeln, Flöten, eine Trillerpfeife, Schellen und ein «Stehaufmännchen». Der jüngste Spielzeugfund ist nach Einschätzung des Archäologen ein Teil einer Spielzeugarmbrust aus Hirschgeweihknochen.

Auch rund 500 Metallgegenstände wurden gefunden, darunter Perlen und Gürtelschnallen, ein Fingerhut und mehrere Nadeln, die mit grosser Wahrscheinlichkeit Luthers Mutter gehörten, sagte der Experte. Aus den vielen Scherben wollen die Archäologen mindestens 20 Töpfe und auch einige Trinkgefässe rekonstruieren.

«Die Fundstücke lagen inmitten von Holzasche trocken in einem Lehmboden und konnten sich so über die Jahrhunderte erhalten», sagte Schlenker. Die restaurierten Stücke sollen im nächsten Jahr in einer Sonderausstellung gezeigt werden. 281848 nov 03

Krass

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