Heiligen Anhänger gefunden

Begonnen von Vanadi, 11. März 2010, 22:02:37

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Vanadi

Hi Leute!
Ich hab vor paar tagen diesen Anhänger hier auf einer Wiese gefunden. (Nähe Fürstenfeldbruck in Oberbayern)
Habe die Schrift außen rum entziffert und bin auf HA???? GOV I ESH gekommen, gleich nachgegoogelt und bin auf folgendes Ergebnis gekommen:

http://www.mfa.gov.il/MFADE/MFAArchive/2000_2009/2000/3/Jerusalem-%20Der%20Tempelberg%20-%20Haram%20esh-Sharif

Mir wurde gesagt dass in diesem Forum einige Spezis für heiligen Anhänger sind=)
Könnt ihr mir vielleicht genaueres über Alter und Herkunft sagen, bzw. ob dieser wirklich aus Jerusalem stammt?
Interessant ist auch dass der genannte Tempel auf dem Anhänger vor 3.000 Jahren erbaut, 586 Jahre v. Chr. zerstört, darauf ein zweiter Tempel erbaut und dieser 70 n. Chr. wieder zerstört wurde...
Der danach errichtete Tempel hatte einen völlig anderen Namen; Wobei ich aber bezweifle, dass der Anhänger wirklich soo alt ist...

             


Schon mal Danke für eure Bemühungen :-D

Lg Vanadi

Bedaius

Nicht das Gerät ist entscheidend sondern der Platz und Können.
Tesoro Tejon.
Danke meiner Lieben Frau für Ihre Geduld .
Viel Glück !

Gratian

Kein Anhänger aus Jerusalem, typisch süddeutsches Motiv. Man kennt es unter dem Begriff "Christus in der Rast".
oder auch Christus im Elend. Ein Herrgottsruhbild, die seit dem 14. Jh. bekannte Darstellung des sitzenden Heilands mit Dornenkrone und Geißelwunden, aber ohne die Wunden der Kreuzesnägel und des Lanzenstichs (Seitenwunde).

Die Darstellung Christus auf der Rast geht zurück auf die heimlichen Leiden Christi. Das sind Schilderungen und bildliche Darstellungen von Martern Christi vor seiner Kreuzigung, die nicht in den Evangelien erwähnt werden. Sie entsprangen der Passionsmystik des Mittelalters und wurden in der Barockzeit von den Jesuiten und Franziskanern für Zwecke der Gegenreformation wieder belebt. Zu diesen heimlichen Leiden gehören Darstellungen von Christus im Kerker, von Maria mit ihrem toten Sohn Jesus auf dem Schoß (Vesperbilder) und Christus auf der Rast. Letzteres stellt Jesus dar, der nach dem Kreuzweg, kurz vor seiner Kreuzigung auf einem Stein oder dem Kreuz sitzt, seinen Ellbogen an den Schenkeln aufstützt und das Kinn bzw. eine Wange mit einer Hand hält. Eine uralte Geste der Klage und Trauer. Diese Art der Gestaltung heißt im Volksmund manchmal auch "Zahnweh-Herrgott".

Die Rückseite zeigt eine Mariendarstellung, wahrscheinlich ein bestimmtes Gnadenbild das aber mangels Umschrift wohl nicht mehr zugeordnet werden kann.

Zeitstellung: Ende 18. Jahrhundert
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Vanadi

Vielen Dank Gratian für deine ausführliche Antwort :-D

Lg Vanadi