weitere DFX Fragen

Begonnen von Reiner, 03. April 2006, 20:32:30

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Reiner

Zitat von: nobody in 03. April 2006, 13:49:32
Zitat von: Reiner in 03. April 2006, 12:54:58
Wir wollten doch zum Thema Whites nochmal einen Chattermin vereinbaren.
Hier könnten wir dann gemeinsam die Fragen besprechen.

Wir hatten den Chat für Whitesgeräte schon mit Baldur veranstalltet. Die
Nachfrage hielt sich in Grenzen. Könnten aber sowas gerne nochmal
machen.

Gut sprechen wir besser hier darüber, so hat man mehr Zeit, mehr Teilnehmer und vor allem bleiben die Beiträge auch für Andere erhalten.

Meine Fragen zu den DFX Einstellungen:

1: Warum läuft der Threshold im MixedMode so grausam unruhig?

2: Die 6 Bodenfilter werden in den meisten Programmen nicht verwendet, Standardeinstellung 4 ist da sehr oft zu sehen, sind denn bei anderen Werten keine grossen Vorteile zu erwarten, wenn ja welche?

3: Bottlecap Reject, ab welchen Wert kann ich damit rechnen dass "gute" Funstücke ausgeblendet werden? (Kleine Goldmünzen o. Ä. in dieser Leitwertreihe)
Wenn ich nur mit Audio Disc. ON gehe, aber Visual Disc. auf OFF habe, werden dann die per "Bottlecap Reject" erfassten Eisenstücke am Display ebenso wie die über "reject" ausgefilterten angezeigt?


reddi

#1
Eine Menge Fragen:

Zu 3) Bottelcap Reject hat ersteinmal (eigentlich....) NIX mit damit zu tun "gute Fundstücke" auszublenden. Ist soetwas wie eine Eisenunterdrückung. Eisen erkennt der DFX daran, dass es einen typischen breiten "Schmier" über das Display zeigt, aus welchem er sich ein Sinal überlegen muss... Manchmal ist Eisen derart breit gestreut (insbesondere die Kronkorken... je nachdem wie weit sie schon angerostet sind), dass die Signalstreuung (im Signgraph) teilweise bereits in irgendwelchen positiven Bereichen liegen und damit auch angezeigt werden (als Ton... meist knacksend).

Je höher Bottelcap Reject gesetzt ist, desto mehr wird SO EINE breite Streuung auf dem Signgraph (die in den positiven Bereich lappt...) negiert. An der Signgraphausgabe ändert sich natürlich nichts, nur die Tonanzeige wird beeinflusst. Je höher der Bottlecap Reject, desto weniger hörst Du dieses Signal.

Jetzt zu Deinen "guten Fundstücken". Bei Objekten, die einen niedriegen Leitwert besitzen - und damit auch NÄHER am eigentlichen Eisenspektrum (laut VDI-Wert) sind, kann eine Kombination aus:

starker Bodenmineralisation + schwaches (tiefes) Buntmetallsignal (z.B. Goldring)

für den DFX ähnlich `aussehen`, wie ein Eisensignal mit breiter Streuung, welches er bei zu hoher Bottelcap Reject Einstellung nicht über einen Ton anzeigen wird.

Also für die beste Suchleistung einen Wert von "1". Ich selbst laufe so über heftigst verschrottete Äcker; mit ein bisserl Übung kann man Signgraph recht gut erkennen, wie sich ein Signal zusammensetzt. Notfalls einmal mit dem Fuß gescharrt... dann sieht man es in der Regel deutlich (wenn man vorher noch Zweifel hatte).

Solltest Du auf einem Acker Probleme mit ZUVIEL gegrabenem Eisen haben... dann langsam schrittweise hochsetzen.

Und wenn´s zu heftig wird gibt´s noch Correlate (wobei dort die Empfindlickeit für Objekte mit niedriegem Leitwert auch herabgesetzt ist).

gruß,


reddi

reddi

"2: Die 6 Bodenfilter werden in den meisten Programmen nicht verwendet, Standardeinstellung 4 ist da sehr oft zu sehen, sind denn bei anderen Werten keine grossen Vorteile zu erwarten, wenn ja welche?"


Die Originalprogramme sind nur Vorschläge... für das Wohnzimmer. Die habe auch nur Preamp Gain 2 - haben die anderen Werte (3 & 4) irgendwelche Vorteile...  :zwinker:

Zur eigentlichen Frage: Die Bodenfilter sind das eigentliche A & O des Dfx. Sie sind u.a. dafür zuständig die Signale (eine ständige Mixtur aus der Bodenmineralisation & Fundobjekten) zur Analysierung vorzubereiten bzw. so aufzubereiten, dass Signale richtig interpretiert werden können.

Oder anders beschrieben: Im Prinzip werden nur die sich langsam verändernden Signale (Bodenmineralisation) von den sich schneller verändernden (Objekte) getrennt. Letztere bleiben `über` und werden interprtiert bzw. angezeigt.

`Kunst` ist halt durch die richtige Wahl der Filter (passend zum BODEN) astreine Signal überzubehalten - Der BODEN MUSS WEG - DER BODEN MUSS WEG...  :jump:

2 Filter sind hardwaremäßig beim Dfx verbaut - weniger wählen geht nicht. Ab drei beeinflußt Du das Signal, bis hin zu sechs. Je höher die Zahl der Filter...desto stärker/ agressiver findet die Trennung zwischen Bodenmineralisation UND Signal statt.

HOHE/STARKE Bodenmineralisation benötigt eine HOHE FILTERUNG!

EINE HOHE BODENMINERALISATION ERKENNT MAN NICHT ÜBER DIE DC-PHASE!!!

DC-Phase gibt lediglich den VDI-Wert des Bodens dar. So ist "-95" z.b. ein stark eisenhaltiger Boden. Das andere Extrem wäre ein Boden mit einem Vdi-Wert um "0": Ein sehr konduktiver/ leitfähiger Boden; eigentlich nur zu finden in Verbindung von Wasser & jeder Menge Salzen: sprich dem Meer.

Jeder Wert dazwischen beschreibt die Relation/ Verteilung der beiden Extreme - ABER NICHT DIE STÄRKE.

Für Zweifler (die es geben wird/gab  :zwinker: ): Eine Münze hat hat einen Leitwert in der Luft von beispielsweise 72 (VDI). So, den Wert hat sie in 5 cm... ABER auch in 15 cm Abstand zur Spule. WOBEI die Signalstärke DEFINITIV unterschiedlich ist.

Also, vom DC-Wert (Ground-Reading) kann mann NICHT auf die zu wählende Zahl der Filter schließen...

Um die richtige Wahl der Filter herauszubekommen hilft nur Testen... auf dem JEWEILIGEN BODEN!

Such Dir ein relativ schwaches Buntmetallsignal (falls es nicht sooooooooo sonderlich schwach ist... stell die Leistung herunter, damit der DFX denkt, dass es schwach ist):

Teste 3 Filter (zwei sind für den Ar...- weglassen) oder das ander Extrem: 6 Filter. Beides Male gibt´s nur ein Indiz dafür, WAS richtig/ besser ist: Die Anzeige auf dem Signgraph. Je besser/ reiner/ kompakter die Balken, das Signal darstellen, um so besser Deine Wahl! Nur DAS zählt. Ein reines Signal im Signgraph. Was unrein ist sind Signale des Bodens, die es durch den Filter geschafft haben.

Um den Signgraph besser beurteilen zu können, stelle "Average" unter Display mal auf "off". Die Signale auf dem Signgraph, die dann dargestellt werden sind weniger nun geglättet - nennen wir´s mal `Rohdaten`. So fällt die Beurteilung -welche Filteranzahl richtig ist - einfacher.

Saubere Signal richtige Filter. Gilt aber nur für´s Testen am Bojekt, was auch tatsächlich in der Erde liegt. Lufttests sind sinnlos... da es OHNE Bodenmineralisation NICHTS zu Filtern gibt. Daher auch ein möglichs TIEFES Buntmetallsignal, um möglichst viel Bodenmineralisation testweise `auszuschalten`/ zu filtern.

Kein Unterschied zwischen 3 oder 6 Filtern beim Testen? Dann ist "3" die richtige Wahl. "4" entspricht (angeblich) den anderen Whites Geräten (außer MXT - andere Technologie), welche eine festeingestellte Filterzahl haben (ID-X, etc...).
In der Praxis wirst Du aber wahrscheinlich in unseren Breiten bei 5-6 Filtern hängen bleiben.

Eine Art `Feintuning` ist in diesem Zusammenhang die SweepSpeed; hat aber nur indirekt etwas mit der Schwenkgeschwindigkeit der Spule zu tun.
SweepSpeed ist auch eine zusätzlicher Art Bodenfilter (Groundfilter), es blockt auch die sich langsam ändernden Signale von den sich schneller Verändernden. Bodenmineralisation (langsam) von Fundobjekten (schneller).

Niedrigste Filterung beim DFX: SweepSpeed 1 und GroundFilter 3; höchste Filterung SweepSpeed 20 und Groundfilter 6.

Sowohl von SweepSpeed als auch von Groundfiltering sollte man nicht zuviel benutzen (zu hoch einstellen), wenn NICHT benötigt. Zuviel Filterung bewirkt, dass unnötig viel vom `Signal selbst` für die Auswertung abgetrennt wird.

ZUWENIG Filterung bewirkt, dass Du kleine/ schwache Signale übersehen wirst, das sie in der Bodenmineralisation untergehen bzw. nicht herausgefiltert/ herausgestellt (herausgehoben...) werden.

Mal ein bildlicher Vergleich:
Man kann´s in etwa (!) damit vergleichen, wenn man eine uralte Kassette aud den Computer überspielt. Du hast ein Grundrauschen (anloge Technik halt... das wäre in unserem Falle die Bodenmineralisation...) und Du hast die Musik (die höheren Ausschläge, welche sich von Rauschen eigentlich deutlich abzeichnen (sollten)- die Fundstücke).

Um das gewünschte `reine Signal` zu erhalten, wäre es sinnvoll das Rauschen zu unterdrücken und zu eleminieren. Ist das Rauschen weg, bleibt das Signal über - kann besser gehört werden. Rauschunterdrückung (Dolby B/C?... iss lange her...) hat aber den Nachteil, dass auch das Signal beschnitten wird (Höhen in der Musik....) so, dass das Signal -wenn WENIG Rauschen stört - insgesamt besser rüberkommt OHNE einen Filter.

Also, Filtern nur wenn nötig. Viel/ starke Bodenmineralisation benötigt viel Filterung.

Alles bislang nur Theorie   :hacker: - die ganze Wahrheit erzählt Dir nur Dein Signgraph.

gruß,

reddi






Reiner

Danke für die ausführliche Erläuterung! @reddi

Ich habe nun eine paar Versuche mit dem Bottelcap Reject gemacht.
Ein Flaschendeckel wird ab Wert 18 erfolgreich ausgeblendet. 
Das Beeindruckende ist jedoch das der DFX dann trotzdem noch ganz sauber die kleinen Münzen und Ringe aus hochwertigen Gold anzeigt.

reddi

Zitat von: Reiner in 05. April 2006, 09:09:54

Ich habe nun eine paar Versuche mit dem Bottelcap Reject gemacht.
Ein Flaschendeckel wird ab Wert 18 erfolgreich ausgeblendet. 
Das Beeindruckende ist jedoch das der DFX dann trotzdem noch ganz sauber die kleinen Münzen und Ringe aus hochwertigen Gold anzeigt.


Ja, ja - ich hoffe es war nur ein Versuch (ein guter!) und Du gehst damit nicht wirklich suchen  :zwinker:

Es würde Dich höchstwahrscheinlich um einige Funde bringen.
Nicht alle Signale sind in der freien Natur so schön aufgeteilt zwischen Buntmetall und Eisen. Wie weiter oben beschrieben wird eine tiefes/schwaches Signal aufgrund dem höhren Anteil Bodenmineralisation (der darüber liegt) AUCH verschmiert sein. Je höher BottlecapReject steht, desto früher kannst Du diese Signale abhaken.

Auch wenn´s mal `Mischobjekte" sind, z.B. Buntmetallfibel mit Eisenhalter (gibt´s das?) oder ein römischer Schlüssel (Buntmetallgriff & Eisenbart - die gibt es...) bekommt der der DFX `Schmirr` (siehe Signgraph) zu sehen. Bei zu hohem BottlecapReject filtert er da zu früh das Signal weg.
Ein gutes `Mischbojekt` zum testen wären auch die neuen 1,2 und 5 Cent Stücke. Die haben ja einen Eisenkern und darüber eine Kupferbeschichtung. Wollte ich selbst mal testen... Sind auf jeden Fall nicht reine Kupfersignale die der DFX da sieht.

Ein weiterer Effekt auf dem Acker: `Mischsignale` die der DFX bekommt von zwei Objekten, die sehr Nahe aneinander liegen. Eigentlich genannt "Masking". Der Detektor sieht das Eisen (z.B. Nagel) gleichzeitig neben der Münze. Das Signal ist schlecht (breite schmierige Anzeige auf dem Signgraph) aber man sieht auch noch deutliche Balken für das Buntmetall. In so einem Fall unterdrückt die BottleCap-Funktion (bei 18) wahrscheinlich auch dieses Signal.
Bei "1" sagt der DFX am deutlichsten "Ich sehe AUCH Buntmetall...).

Teste einfach mal mit einem rostigen Nagel direkt neben oder über einem nicht zu kleinem Silberling (für den Anfang) und verschiedenen BottleCap-Rejekt Einstellungen,

gruß,

reddi

ps. Die Kronkorken sind wirklich schwer zu interpretierende Signale. Immer verschieden. Je nach Hersteller gibt´s andere Werte. Wenn sie eine andere Form hätten nicht rund, gäb´s auch bestimmt nicht noch immer so halbwegs brauchbare Signale. Was es weiterhin erschwert die Kronkorken genau zu unterscheiden, ist dass sie teilweise verrostet sind und wiederum andere Signal haben...

reddi

"Ein gutes `Mischbojekt` zum testen wären auch die neuen 1,2 und 5 Cent Stücke. Die haben ja einen Eisenkern und darüber eine Kupferbeschichtung. Wollte ich selbst mal testen... Sind auf jeden Fall nicht reine Kupfersignale die der DFX da sieht."

Soll natürlich "Mischobjekt" heißen, kann es gerade nur nicht ändern ;-)

Habe es gestern mal mit der großen Spule kurz ausprobiert. 1,2 und 5 Cent sind perse relativ schlechte Signale. Der DFX kriegt sie rein - aber `gut` ist was anderes. Auch schon bei BottleCap-Reject von 1. Drehe ich den Wert aber höher sind die Signale vollkommen weg.

Soll halt verdeutlichen, was ich meinte.

Wenn der Dfx auf einem Acker halt zu unruhig läuft und DU das Gefühl hast Eisen `knuspert` sich zuviel durch die Filter in Dein Ohr - DANN etwas erhöhen. Aber selbst bei verschrotteten Äckern habe (gebrauche) ich ihn nie höher als den von Heimdall im Thincoins empfohlenen Wert "5".


gruß,

reddi